Die erfolgreichste Sturmreihe der letzten Jahrzehnte: Sebastien Haller, Ante Rebic und Luka Jovic.

Die erinnerungswürdige Saison 2018/19 ist nun schon seit einigen Wochen vorüber und die Vorbereitungen auf die nächste, hoffentlich genauso erfolgreiche Saison, laufen im Hintergrund auf Hochtouren. SGE4EVER.de hat sich die Zeit genommen und die verschiedenen Mannschaftsteile analysiert. Wer sollte gehen, wer unbedingt bleiben? Und wo besteht für die Verantwortlichen Handlungsbedarf? Im dritten und letzten Teil dieser Reihe widmen wir uns dem Prunkstück der vergangenen Saison: Dem Sturm.

Der Angriff der vergangenen Saison – Eine Kurzanalyse

Würde man Fans der Frankfurter Eintracht in einigen Jahren nach dem Sturm der letzten Saison befragen, wird ihnen ein Begriff ganz bestimmt in Erinnerung geblieben sein: Die „Büffelherde“. Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic, aka die „Büffelherde“, verdienten sich durch ihre Torgefahr, Wucht und Tendenz dazu, die gegnerische Abwehr zu überrennen, diesen passenden Namen in der deutschen Presse. Keinesfalls sollte man die vielen (hohen) Siege dieser Saison nur auf die drei Büffel zurückführen – das würde den überragenden Leistungen anderer Spieler und vor allem der beiden außen Danny Da Costa und Filip Kostic nicht gerecht werden. Dennoch sprechen 41 Tore und 19 Vorlagen – allein in der Bundesliga – für sich.

In die Saison gestartet war die Eintracht mit namentlich sechs Stürmen, eine trotz Dreifachbelastung sehr ordentliche Zahl. Neben der „Büffelherde“ standen auch die Neuverpflichtung und Wundertüte Gonzalo Paciencia, sowie Branimir Hrgota und Danny Blum im Aufgebot. Den beiden Letzteren wurde nicht besonders viel Spielzeit prognostiziert, so überraschte es nicht, dass Blum sich kurz nach Beginn der Spielzeit für einen Leih-Wechsel entschied. Hrgota kam im Verlauf der Saison auf gerade mal einen Einsatz. Paciencia verletzte sich bereits zu Beginn der Saison und fiel somit vorerst aus. Nachdem die Eintracht nach einem schleppenden Start langsam aber sicher in Fahrt kam, machten bereits hier Haller, Jovic und der nach der WM-Verletzung wiedergenesene Rebic mit starken Spielen auf sich aufmerksam. Dies führte dazu, dass Coach Hütter vor dem Luxusproblem stand, an jedem Spieltag entscheiden zu müssen, welchen der drei „Büffel“ er auf die Bank setzen muss. Erst am 10. Spieltag gegen Stuttgart kam Hütter auf die brillante wie einfache Lösung, alle drei von Beginn an spielen lassen. Zusammen blühten die drei Stürmer erst richtig auf und so verpassten sie für den Rest der Saison nur noch wegen Verletzungen oder aus Schonungsgründen Spielminuten. Gerade die Verletzungen waren gegen Ende der Saison jedoch sicherlich einer der Gründe für den bitteren Einbruch. Glücklicherweise wurde in dieser Phase Paciencia wieder fit und konnte mit überraschend starken Leistungen vorne aushelfen.

Wer sollte gehen, wer bleiben?

Diese Frage lässt sich wohl relativ schnell beantworten. Der Vertrag von Hrgota wurde wie erwartet nicht verlängert, weshalb der Schwede die Eintracht im Sommer verlassen wird – Ziel unbekannt. Blum wechselt nach seiner Leihe in Las Palmas in die zweite Liga zum Vfl Bochum. Somit steht der Abgang der zwei Streichkandidaten im Sturm bereits fest. Bei den vier verbliebenen Stürmen wiederum hätte sich wohl kein Fan über deren Verbleib an der Mainmetropole beschwert – doch es kommt anders. Der stark umworb

Könnte nächste Saison ein wichtiger Baustein im Sturm der Eintracht werden: Gonzalo Paciencia

ene Jovic wechselt für eine geschätzte Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro zu den Königlichen nach Madrid und beschert der Eintracht hierdurch Rekordeinnahmen. Spätestens nach diesem Transfer dürften Bobic und Co. alles daran setzen, die verbliebenen Stürmer zu halten, um einen totalen Umbruch zu verhindern. Während jedoch von einem Verbleib Paciencias fast sicher auszugehen ist, tauchen fast täglich neue Gerüchte um Interessenten für Haller und Rebic auf. Ob man also zumindest noch zwei der drei Büffel halten kann, wird bis zum Ende der Transferperiode fraglich bleiben – wünschenswert wäre es allemal.

Wer sollte kommen?

Zunächst dürfte die Priorität auf einem passenden Ersatz für Jovic liegen. Dank des Transfererlöses dürfte auch nach der Abgabe nach Lissabon immer noch genug Budget vorhanden sein, um einen Spieler zu verpflichten, der eine direkte Hilfe sein kann. Jovics Landsmann Dejan Joveljic scheint hierfür das Interesse der Eintracht auf sich gezogen zu haben. Ob der 19-Jährige jedoch eine direkte Hilfe sein kann, ist durchaus fraglich. Ein etwas gestandenerer Spieler mit Erfahrung aus einer von Europas Top-Ligen wäre hier vielleicht die bessere, wenn auch teurere, Option.
Weitere Verpflichtungen werden wohl davon abhängen, ob die Hessen Rebic und Haller halten können oder möglichweise sogar beide verlieren. Feststeht, dass in einem solchen Szenario genug Geld eingenommen werden dürfte, um auch die letzten beiden Büffel zu ersetzen. Des Weiteren könnten sich die Verantwortlichen, unabhängig von weiteren Abgängen und nicht zuletzt wegen der möglichen Dreifachbelastung, um einen weiteren Stürmer bemühen, um mögliche Verletzungen auffangen zu können. Hierfür wäre ein junges Talent à la Joveljic sicherlich denkbar.

Letztlich ist die Eintracht – Stand heute – mit drei sehr guten Stürmern schon relativ gut aufgestellt. Neben dem Jovic-Ersatz werden weitere Verstärkungen also sehr wahrscheinlich von weiteren Abgängen abhängen. So wie man allerdings Bobic und Co. kennt, dürften auch für diese Szenarien Pläne bereit liegen.

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7 Kommentare

  1. Ich hoffe, dass Rebic und Haller bleiben. Sollte doch einer ( Rebic ?) gehen, bleibt von der Ablöse genug für einen guten Nachfolger. Im Sturm haben wir bei der jetzigen Besetzung am wenigsten Optimierungsbedarf.

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  2. Naja im System mit zwei Spitzen brauche ich auch locker vier Stürmer, sonst sieht es eng aus wenn einer verletzt oder gesperrt ist. Dazu hat Jovic ja auch ein paar Tore geschossen, die sich nicht automatisch dann auf die anderen Stürmer verteilen.

    Und der Hauptgrund ist ja: Hrgota ist weg 😉
    Spaß beiseite, der hier gehandelte Joveljic würde eigentlich perfekt in die Nachfolgerrolle von Jovic passen . Bei zwei Spitzen brauchen wir vier Stürmer, spielen wir nur mit einer Spitze würde es Stand Jetzt reichen.

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  3. brauchen definitiv noch einen richtigen Torjäger. Einer der wichtigsten Personalien neben einem spielstarken Mittelfeldspieler. Jovic abzugeben und keinen Ersatz zu holen wäre fatal. Wenn Rebic geht brauchen wir zwei neue Stürmer.

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  4. Müller und Kamada. Ja. Aber so langsam beschleicht mich das Gefühl, nicht mehr up to date zu sein. In der Abwehr über Toure kein Wort im Artikel, hier kein Müller, kein Kamada. Oder ist Kamada länger ausgeliehen? Auf TM steht „Leihende“. Was ist denn mit diesen ganzen Spielern ? Sind die alle schon weg ?

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  5. Schön zu lesen, dass Paciencia schon jetzt als sehr guter Stürmer gilt.
    Einen echten 1:1-Ersatz für Jovic kann es gar nicht geben. Eine 10-Millionen-Investition in einen potenziellen finde ich zu gewagt.
    Der FC Blöd ist mit einem nominellen Stürmer Meister und Pokalsieger geworden. OK, der ist absoluter Profi, hat natürlich Weltklasse-Niveau und ein fast ebensolches Mittelfeld hinter sich.
    Die Büffeltaktik wird mit tw. neuem Personal schwer reproduzierbar sein, muss sie vermutlich auch gar nicht. Denn wenn die Qualität der wichtigen Neuzugänge stimmt, wird das Trainerteam wieder neue erfolgreiche Spielweisen entwickeln können.

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