Friedhelm Funkel holte mit der Eintracht beim ersten Gastspiel der Hoffenheimer ein 1:1.
Friedhelm Funkel holte mit der Eintracht beim ersten Gastspiel der Hoffenheimer ein 1:1.
Die Bundesliga-Historie ist nicht unbedingt voll von Spielen der Frankfurter Eintracht gegen die TSG Hoffenheim. Erst im Jahr 2008 führte der Weg der finanzstarken Kraichgauer ins Oberhaus des deutschen Fußballs, wo sie bis heute verblieben sind. Zumeist fühlte sich der Verein von Mäzen Dietmar Hopp im Mittelfeld der Tabelle oder gar im Abstiegskampf zuhause. Nur in einer Saison sorgte die TSG für Furore, als sie in ihrem ersten Bundesliga-Jahr mit berauschendem Offensivfußball zur Herbstmeisterschaft stürmte, nach dem Winter aber völlig den Faden verlor und am Ende nicht mal mehr im internationalen Wettbewerb unterkam. Am 24. Spieltag eben dieser Serie gastierten die bundesweit ungeliebten Hoffenheimer erstmals in Frankfurt und ließen beim 1:1-Unentschieden wichtige Zähler am Main liegen.

Die Eintracht, damals unter den Fittichen von Trainer Friedhelm Funkel, spielte wie so häufig eine Saison im unteren Mittelfeld und musste gegen eine latente Abstiegsangst ankämpfen. Wie fast immer in der Ära Funkel prägte die Spielzeit eine nicht enden wollende Verletzungswelle, die es den Hessen schwer machte, konstant zu punkten. Vor ihrem ersten Gastspiel im Waldstadion hatten aber auch die Hoffenheimer – damals noch Tabellenzweiter – mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen. Von ihrer hochgelobten Offensive fielen Chinedu Obasi, Vedad Ibisevic und Sehad Salihovic für die Partie bei der Eintracht aus.

Die Hessen wussten diesen Vorteil zunächst ganz und gar nicht zu nutzen und wurden von der Rangnick-Elf in den ersten 30 Minuten nahezu überrannt. Immer wieder eroberten sich die Hoffenheimer durch frühes Pressing zahlreiche Bälle und gelangten dank ihres schnellen Umschaltspiels gefährlich vor den Frankfurter Kasten. In dem stand Oka Nikolov, der vor diesem Spieltag wieder einmal Markus Pröll als Nummer eins verdrängt hatte. Auf der rechten Abwehrseite freute sich der damals 18-jährige Sebastian Jung über seine erste Startelf-Nominierung in der Bundesliga. Das 0:1 wussten aber weder Jung noch Nikolov zu verhindern. Ein langer Ball von Marvin Compper landete viel zu einfach bei Carlos Eduardo, der zum 0:1 (10.) einlupfte.

Sebastian Jung (l.) gab gegen Hoffenheim sein Startelf-Debüt.
Sebastian Jung (l.) gab gegen Hoffenheim sein Startelf-Debüt.
Die Eintracht wirkte in Durchgang eins völlig überfordert und fand überhaupt keinen Zugriff auf den Gegner. Auch offensiv fand die SGE überhaupt nicht statt und hatte bis auf einen Distanzschuss von Mittelfeldkämpfer Michael Fink keinen ernsthaften Torschuss zu verzeichnen. Zudem musste Nikolov noch vor der Pause verletzt vom Feld. Auf dem Platz und auf den Rängen dominierte die TSG. Die Frankfurter Fans hüllten sich in Schweigen, da sie Sanktionen des eigenen Vereins nach Ausschreitungen im Derby in Karlsruhe nicht akzeptieren wollten. Zur Pause wurde eine schwache Eintracht dennoch mit einem lauten Pfeifkonzert in die Kabine geschickt. „Für die ersten 30 Minuten gibt es schwere Tadel“, zeigte sich nach der Partie auch Funkel nicht Einverstanden mit dem anfänglichen Auftreten seiner Elf.

Wie verwandelt kehrte die Eintracht dann nach der Pause zurück. Plötzlich waren es die Hoffenheimer, die keinen Ball mehr sichern konnten und dem Geschehen hinterher liefen. Die Hausherren hingegen entfachten einen immensen Druck und hatten das Glück, schon sehr früh ausgleichen zu können. Nach einer Flanke von Markus Steinhöfer köpfte Fink wuchtig zum 1:1 ein (47.). Die Frankfurter waren nun voll im Spiel und erarbeiteten sich Chance um Chance. Die einzige Spitze Martin Fenin scheiterte gleich zweifach, in der 72. Minute sogar am Aluminium – Latte! In der Schlussphase wirkte Hoffenheim stehend k.o. und war dicht davor, das zweite Frankfurter Tor zu kassieren. Doch Marco Russ (78.), Alexander Meier (75., 82.) sowie Steinhöfer (86.) brachten das Leder nicht über die Linie. In einer Begegnung mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten trennten sich beide Teams leistungsgerecht mit einem Remis.

„Das war die schlechteste und die beste Halbzeit in dieser Saison. Das Dorf hat 30 Minuten Alarm gemacht, aber dann hätte das Dorf verlieren müssen“, brachte es Präsident Peter Fischer gewohnt unverblümt auf den Punkt. Friedhelm Funkel zeigte sich von der Reaktion seines Teams angetan: „Für die zweiten 45 Minuten gebührt der Mannschaft Lob, das war vom Allerfeinsten. Sich gegen Hoffenheim so durchzusetzen, spricht für sich.“ Am Ende der Saison stand für die Eintracht ein souveräner, aber glanzloser Klassenerhalt (13.) und für die TSG Rang sieben.

Tore: 0:1 Carlos Eduardo (10.), 1:1 Michael Fink (47.).

Eintracht Frankfurt: Nikolov (43. Pröll) – Jung, Russ, Bellaid, Petkovic, Chris, Fink, Steinhöfer, Meier, Köhler (82. Korkmaz), Fenin. Trainer: Funkel.

TSG Hoffenheim: Haas – Beck, Jaissle, Compper, Ibertsberger (88. Janker), Vorsah (75. Teber), Gustavo, Weis, Eduardo, Sanogo (72. Wellington), Ba. Trainer: Rangnick.

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3 Kommentare

  1. Hoffenheim, Darmstadt, Ingolstadt,Mainz alles Kackbratzen aber die Eintracht steigt trotzdem ab!

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