Manchmal....
Manchmal…. (Quelle: eintracht.de)

Es ist lange Zeit her, dass das Frankfurter Volk so eng zusammengerückt ist und nach einer Partie derart ausgiebig gejubelt hat, wie nach dem geglückten Klassenerhalt gegen den 1. FC Nürnberg am Montagabend um rund 22:23 Uhr. Insgesamt knapp 190 Minuten harte Relegationsarbeit lagen hinter den Spielern der Hessen, als Schiedsrichter Christian Dingert aus Lebecksmühle die Partie am Valznerweiher abpfiff. Es war der Anpfiff für eine lange Partynacht in und um Frankfurt herum. Ob im Waldstadion, in Kneipen oder auf den Straßen – aus #aufjetzt wurde #Partyjetzt. „Unglaublich“ presste Niko Kovac ungläubig hervor, als er die Bilder auf dem Schirm vor sich aufflimmern sah. Doch der Reihe nach – schließlich lagen zwischen dem Anpfiff der Partie und Heribert Bruchhagens euphorischer Tanzeinlage, die dem Abend noch eine ganz besondere Note gab, nervenzerrende und bange Minuten.

Wenn es um etwas Großes geht, ist der Frankfurter zur Stelle“, verkündete Axel Hellmann bereits vor Wochen in diversen Presserunden. Der Vorstandssprecher sollte in der Tat recht behalten – Kovac hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit eine Aufbruchstimmung am Main zu entfachen, die auch von der 0:1-Niederlage gegen den SV Werder Bremen am 34. Spieltag nicht gestoppt werden konnte. „Wir schaffen das!“ – eine schwierige Saison hat einerseits Spuren hinterlassen, andererseits aber Fans und Verein wieder näher zusammenrücken lassen. „Dass die Eintracht Fans hat, die für den Verein durchs Feuer gehen, das ist schon immer so“, lobte auch der „weiße Brasilianer“ Ansgar Brinkmann im hr-sport den Anhang, der bedingungslos hinter den Akteuren stand und Siege gegen den 1. FSV Mainz 05, den SV Darmstadt 98 oder Borussia Dortmund im Stile eines Champions-League-Gewinns feierte.

.... sagen Bilder....
…. sagen Bilder….

Klassenerhalt am 29.5.1999 gegen den 1. FC Kaiserslautern – Aufstieg 2003 am 25.05.2003 gegen den SSV Reutlingen – Europa League-Einzug 18.05.2013 gegen den VfL Wolfsburg – und aktuell der Sieg in der Relegation gegen die Nürnberger am 23.05.2016! „Jetzt ist die Zeit für Helden“, twitterte mit Jan-Aage Fjörtoft der Mann, der für das Wunder vor 17 Jahren zuständig war und den fünften Treffer gegen die Betzebuben erzielte. Die Nachfahren des bei den Fans der Eintracht bis heute so beliebten Norwegers heißen Mijat Gacinovic und Haris Seferovic.

Die Hessen, bei denen Marc Stendera und Änis Ben-Hatira für Alex Meier und Stefan Aigner in die Startelf rückten, nahmen von Beginn an das Geschehen in die Hand – und mussten nach acht Minuten eine großen Schrecken verdauen, als sich ausgerechnet Stendera bei einem Pressschlag mit Laszlo Sepsi das Knie verdrehte und mit Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung durch Marco Fabián ersetzt werden musste. In einem hart umkämpften Spiel hatten die Gastgeber dann die erste Möglichkeit, doch Sebastian Kerk schoss eine Hereingabe von Guido Burgstaller nach zwölf Minuten in den Nachthimmel.

Die Eintracht hatte zwar die Zügel in der Hand, kam dabei allerdings wie schon im Hinspiel nicht zu Torchancen. 63 Prozent Ballbesitz, 58 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 17:7 Torschüsse – wieder lagen die Hessen nach insgesamt 98 Spielminuten in allen Werten vorne. Doch die ersten zählbaren Abschlüsse sammelte die Mannschaft von Kovac erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Doch Seferovic (34., 45.+3) und Szabolcs Huszti (45.) scheiterten mit Distanzschüssen, Ben-Hatira mit einem Kopfballaufsetzer (45.+2) an Raphael Schäfer. Der Club verteidigte mit Mann und Maus, musste sich nun aber beim Schlussmann bedanken, dass es mit 0:0 in die Kabine ging.

Kovac schickte das Team ohne weitere Veränderung zurück auf das Spielfeld und sah eine Partie, die geduldiges Anrennen erforderte. Die Frankfurter suchten permanent nach der Lücke und wollten diese ab der 58. Minute mit Alex Meier, der für Ben-Hatira kam, finden. Die Nürnberger kamen überhaupt nicht mehr aus der eignen Hälfte raus und mussten in der 66. Minute den „Todesstoß“ – um es einmal martialisch auszudrücken – hinnehmen. Die Eintracht belohnte ihre dauerhafte Druckphase, als der Ball beim Hinspieltorschützen Gacinovic landete, dieser im 1 gegen 1 Miso Brecko aussteigen ließ und mit einer präzisen Hereingabe Seferovic fand, der das Leder nur noch mit dem schwächeren rechten Fuß über die Linie drücken musste.

... mehr als 1.000 Worte!
… mehr als 1.000 Worte!

Auch wenn die Partie anschließend noch fast dreißig Minuten lief, war zu spüren, dass dieses Tor das entscheidende sein sollte. Die Nürnberger kamen trotz offensiverer Wechsel nur sehr mühsam in Richtung Gästestrafraum, die Defensive der Hessen hielt – wie in den letzten Wochen bestens organisiert von einem starken David Abraham – den biederen Angriffsversuchen der Gastgeber stand. „We fucking did it! Thank you everybody for your support“, postete Schlussmann Lukas Hradecky, der noch viel Kraft beim Jubelmarathon hatte, weil er in beiden Partien kaum gefordert wurde. „Das sind Gefühle, die man nicht beschreiben kann“ – wer möchte den Worten von Präsident Peter Fischer in diesen Momenten noch widersprechen?

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53 Kommentare

  1. Welch eine Last ist uns allen gestern von den Schultern gefallen. Endlich war der Druck weg und irgendwie schwebte man heute in den Tag hinein 🙂

    Danke Niko!!! Danke an die Mannschaft!!! Danke an alle Fans 🙂

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  2. @52 Alpi: Das Voting ist ja fast schon überflüssig ausser man will wissen wer die Plätze 2-11 belegt. Hradecky war unsere Lebensversicherung – hätte nie gedacht, dass man es schaffen würde Trapp zu ersetzen aber ist super gelungen. Danke an Hübner und auch an Moppes der wohl aus jedem Fliegenfänger nen Startorwart machen kann!

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