Fredi Bobic ist um einen sauberen Abschied bemüht (Quelle: IMAGO / Schüler)

Gestern überschlugen sich die Meldungen aus Frankfurt. Ali Akman kam, Makoto Hasebe verlängerte und Fredi Bobic kündigte. Bobic, eine der Säulen des aktuellen Erfolgs, will im Sommer den Verein verlassen. Zu seinen Plänen sprach der 49-Jährige im gestrigen „Sportschau Thema.“

Krisengewinner Eintracht Frankfurt?

Das übergeordnete Thema der Sendung war Corona im Profifußball, weshalb Bobic erstmal Stellung beziehen sollte, ob die Eintracht nicht als Gewinner aus der Krise hervorgegangen ist. Der ehemalige Stürmer wiegelte ab. „In der Tabelle ja, aber ist die Tabelle so wichtig? Wie gut kommt Eintracht Frankfurt durch die Krise? Es geht nicht nur um die Jungs auf dem Platz, auch um die Mitarbeiter. Wie schaffe ich, dass alle gesund bleiben? Wie kriege ich die Schulden und Einnahmeausfälle geschultert?“, gab er Einblicke in einen kleinen Teil seiner Sorgen als Sportvorstand in der zuschauerfreien Zeit.

Abgang bereits 2020 geplant

Um den Elefanten im Raum konnte dann aber selbst Gastgeberin Jessy Wellmer nicht lange herum moderieren und fragte offen nach dem geplanten Abschied im Sommer. Der Ex-Nationalspieler wollte gleich zu Beginn klarstellen: „Das ist ein persönliches Ding, das hat nichts mit der Eintracht zu tun.“ Ein Punkt, den er auch im weiteren Verlauf noch mehrmals betonen sollte. „Ich bin sehr klar und ehrlich, habe bereits vor einem Jahr den Wunsch geäußert, den Verein im Sommer 2020 zu verlassen.“ Durch die Corona-Pandemie hätte man ihn gebeten, noch ein Jahr länger zu bleiben. „Das wollte ich, auch aus moralischen Gründen, durchziehen. Es war ein sehr hartes Jahr, aber ich habe alles reingehauen, habe mein Versprechen gehalten und jetzt geht es halt mal weiter“, erklärt der 49-Jährige nüchtern.

Eine persönliche Entscheidung

Hoch schlagen die Wellen um ein mögliches Engagement bei Hertha BSC Berlin in der nächsten Saison. Aus Sicht des scheidenden Sportvorstands wohl unvermeidbar. „Dass es jetzt Turbulenzen gibt und viel in der Zeitung steht, das ist leider so. Aber bei Eintracht Frankfurt war man vorbereitet, dass ich den Verein im Sommer 2021 verlassen werde“, stellt er klar. Eintrachts Aufsichtsratschef, Philip Holzer, hingegen gab an, dass Bobic erst vor drei Wochen bezüglich einer Vertragsauflösung auf ihn zugekommen sei. Wer am Ende recht hat oder ob es sich nur um ein Missverständnis handelt, werden die kommenden Tage wohl zeigen. Die Thematik „Big-City-Club“ wollte der Sportvorstand partout nicht kommentieren, gab aber zu Protokoll: „Der Aufsichtsrat der Eintracht ist mein erster Ansprechpartner, das ist immer schön und sauber gelaufen, so wie es sein sollte. Sie haben alles versucht, mich zu halten und es waren sehr gute und harmonische Gespräche.“ Da Bobic über einen Vertrag bis 2023 verfügt, wird die Eintracht eine Ablöse verlangen, die laut BILD um die fünf Millionen Euro betragen dürfte. Zum Abschluss wiederholte Bobic seine Aussage: „Es ist eine persönliche Sache und das haben sie [der Aufsichtsrat], denke ich, auch verstanden.“ Das könnte allerdings ein Hinweis auf die Hertha sein, da der Ex-Berliner seinen privaten Lebensmittelpunkt in der Hauptstadt hat.

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55 Kommentare

  1. Leider ist das ein ähnlich peinliches Theater wie bei Preetz und Babbel damals. Preetz verkündet die Vertragsverlängerung mit Babel, der weiß von nichts.
    Dass nun offenbar auch die Hertha wieder in so ein Kindergartentheater verstrickt ist, passt ins Bild.
    „Ich habe die Eintracht vor einem Jahr schon informiert“
    „Hast du nicht!“
    „Doch habe ich wohl!“
    „Hast du nicht!“
    „Doch, 1000x mehr als wie du.“

    Gruß SCOPE

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  2. Schwache Leistung von der „Journalistin“: Sie hat Bobic nicht mit der Vertragsverlaengerung bis 2023 oder seinen Worten beim Kovac-Wechsel konfrontiert.

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  3. Wo steht eigentlich das er nach Berlin geht? Der Artikel in der OP beschreibt das aber bisher habe ich nur gelesen, dass er geht und Herta Interesse an ihm hatte.
    Genauso habe ich nirgends gelesen das die Eintracht sich nicht vielleicht längst um einen Nachfolger gekümmert hat.
    Wer sagt denn das wir nicht einfach cleverer sind und die Sache nur nicht an die Öffentlichkeit getragen wurde so wie es mit verschiedenen Transfers in den letzten Jahren auch war?
    Und zu Bruno, wer sagt denn das der überhaupt noch was machen will?
    Wer von euch würde nicht gerne mit 60 in den Ruhestand gehen?
    Manche Kommentare hier lesen sich so als wüssten die Schreiber mehr.

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  4. Nur die beteiligten Personen können über den Inhalt der Gespräche Angaben machen, alles Drumherum sind Spekulationen. Wünschenswert wäre eine einvernehmliche Trennung, sollte eigentlich nicht schwer sein. … eigentlich. Jedenfalls ist die Eintracht gut aufgestellt und ich hoffe auf geeignete Nachfolger.

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  5. Christoph Spycher oder Christoph Freund
    Bitte Bitte nicht der Kasper Horst Heldt auch Boldt ist nicht so meins

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