Kevin-Prince Boateng zeigt an, wo’s lang geht. Auf und neben dem Platz.

Wenn das Pokal-Halbfinale der Eintracht beim FC Schalke 04 am morgigen Mittwochabend angepfiffen wird, trifft Eintracht-Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng auch auf seine eigene Vergangenheit. Denn der Ghanaer spielte von Sommer 2013 bis zum Dezember 2015 selbst in Gelsenkirchen. In dieser Zeit stand der 31-Jährige 60 Mal für die Schalker auf dem Platz und war an 16 Toren beteiligt.

Im Interview mit „Sport1“ verriet er jetzt aber, dass er ungern an diese Zeit zurückdenkt: „Da habe ich am meisten nachgedacht. Das war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wenn es gut läuft, ist alles super. Und wenn es nicht gut läuft, wird man fallen gelassen. So habe ich es empfunden.“

Stolz auf Image-Wandel

Daher sei er jetzt auch stolz, dass er aus dieser Zeit wieder rausgekommen ist. „Das war damals ein Tiefpunkt, das muss ich ehrlich sagen. Aber ich bin wieder herausgekommen“, so der Rechtsfuß. Daher habe die Zeit auf Schalke nicht nur Negatives für ihn: „Ich habe dort viel gelernt, auch über das Fußballgeschäft. Es ist ein Tagesgeschäft, geht ganz schnell. Und wenn man ein paar Wochen nicht auf dem höchsten Niveau Leistung bringt, dann ist man ganz schnell aussortiert.“ Auch seinen Abgang habe er nicht in bester Erinnerung, so der 31-Jährige, der damals vielleicht auch geblieben wäre, was allerdings die „Königsblauen“ nicht wollten: „Ich musste das akzeptieren und respektieren. Vielleicht ist es manchmal besser, sich zu trennen. Danach kann man neue Wege gehen und sich entwickeln.“ 

Boateng will Vorbild sein

Mittlerweile sei ihm sein Image sehr wichtig, was auch an seinen beiden Söhnen liege, so der Leader der Eintracht: „Die Kinder haben Internet und können da dann immer nachlesen, was der Papa so alles gemacht hat.“ Für seine Vergangenheit schäme er sich aber nicht: „Da soll auch drin stehen, dass ich mal ein ‚Bad Boy‘ war und dass ich viele Sachen auch falsch gemacht habe, weil sie sehen sollen, dass Papa nicht perfekt ist. Aber es soll auch drin stehen, dass Papa eigentlich ein cooler Typ ist und dass Papa auch viele Sachen gemacht hat, auf die man stolz sein kann.“ 

Für den Fall eines Erfolgs im DFB-Pokal sei es auch möglich, dass er sich diesen in Form eines Tattoos auf seiner Haut verewige: „Das ist auf jeden Fall denkbar, ich habe mir ja auch die Mailänder Meisterschaft tattoowiert. Aber ich mache mir keine Gedanken, wann und wie. Wir werden sehen. Wir werden alles dafür geben, ins Finale zu kommen. Und wenn wir im Finale sind, wollen wir es auch gewinnen. Danach können wir noch einmal darüber reden, wohin ich mir was tattoowiere“, so ein lachender Boateng.

Trotz allem sei er nicht auf Titel fokussiert, was sich auch geändert habe: „Früher waren mir Titel sehr wichtig, da wollte ich alles gewinnen. Aber da denke ich nicht darüber nach.“ Dagegen hat er sich mittlerweile ein ganz anderes Ziel gesetzt: „Für mich war es immer das Wichtigste, dass ich nicht vergessen werde, für das was ich getan habe. Das ist für mich der größte Titel.“

Lob für Kovac

Seine Zeit in Frankfurt nutzte er bisher also auch, um sein Image aufzupolieren. „Ich wollte zeigen, dass Boateng und Deutschland funktioniert“, so der Ghanaer. Bei diesem Vorhaben sei auch Noch-Trainer Niko Kovac ein großer Faktor: „Er gibt mir die Freiheit, dass ich mich ausleben kann, und dass ich Sachen sagen kann, wie ich sie denke. Es gibt auch viele Trainer, die auch sagen, dass sie nur ihren Kopf durchsetzen wollen. Im Endeffekt ist er der Trainer und er entscheidet. Aber er hört mir zu.“ 

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2 Kommentare

  1. Die grundsätzliche Einstellung von Prince ist einfach nur Klasse .
    Wer von Euch kann sich noch an ihn als Bad Boy erinnern , als er in ganz jungen Jahren für Hertha spielte und nach seinem Tor im Waldstadion sich demonstrativ vor unserer Fankurve aufbaute ?
    Geschichte !
    Geh voran morgen , reagiere den dicken Schalke-Erinnerungs-Hals ab und reiß ALLE mit.
    Kleine Korrektur Prince , Du hast nach einigen Wochen Eintracht gesagt : Ich will HIER auch noch einen Titel holen
    Beginn morgen mit dem Einzug ins Finale , ist in Deiner Heimatstadt , das sollte auch ein Ansporn sein
    Forza SGE !

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  2. Wichtig ist, dass WIR Boateng nicht fallen lassen, egal was mit Kovac ist oder war. Der Prince soll bleiben, hat seine Sache gut gemacht und soll morgen wieder mal ein Spiel entscheiden 🙂

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