Bastian Oczipka (re.) im Duell mit Frankfurts Gelson Fernandes.

Zwischen 2012 und 2017 trug Bastian Oczipka 167 Mal das Trikot der Frankfurter Eintracht. Im Sommer 2017 wechselte er zu Schalke 04. Für ihn war das der richtige Schritt, wie er im Interview mit uns verrät. Aber er hat immer noch viele Verbindungen nach Frankfurt und verfolgt die Eintracht intensiv. Am Sonntag (18 Uhr) spielt Schaöke gegen die SGE. Oczipka selbst wird nicht gegen seine alten Kollegen auf dem Platz stehen können. Der 29-Jährige ist nach einer Leisten-OP  zwar wieder fit, weiß aber noch nicht, wann er wieder voll einsatzfähig ist.

SGE4EVER.de: Wie geht es Ihnen nach der Leistenoperation?

Bastian Oczipka: „Mir geht’s super, ich bin endlich wieder fit und komplett beschwerdefrei.“

Ihr letztes Spiel war gegen die Eintracht am letzten Bundesligaspieltag der vergangenen Saison. Wann glauben Sie, dass Sie wieder auf dem Platz stehen können?

„Das ist schwierig zu sagen, wichtig ist erstmal, dass ich jetzt wieder fit bin. Ich hoffe natürlich, der Mannschaft so schnell wie möglich helfen zu können.“

Haben Sie sich auf Schalke so entwickelt, wie Sie es sich nach Ihrem Wechsel vorgestellt haben?

„Das habe ich mir schon so vorgestellt. Zudem hatten wir vergangenes Jahr ein super Jahr, sind Vizemeister geworden. Ich durfte fast jedes Spiel bestreiten, konnte unserer Mannschaft damit auch weiterhelfen und es hat einfach riesigen Spaß gemacht.“

Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Frankfurter Mannschaftskameraden? Sind in der langen Zeit auch echte Freundschaften entstanden?

„Ja klar, habe ich noch Kontakt zu dem einen oder anderen. Sowohl zum Team rund um die Mannschaft als auch zu einzelnen Spielern, wie beispielsweise Kevin Trapp, der gerade wieder zurückgekommen ist, was mich riesig freut. Aber auch zu Timothy Chandler oder Marco Russ, der nun schon lange bei der Eintracht ist. Wirkliche Freundschaften zu pflegen ist manchmal nicht so einfach im Fußballgeschäft, aber ich versuche schon, zu einigen ehemaligen Mitspielern den Kontakt zu halten.“

Sie haben fünf Jahre bei einem Klub gespielt, in einer Region, aus der Sie nicht kommen. Warum sind Sie so lange geblieben? Und warum ist heute so etwas selten?

„Das kann ich allgemein schlecht beurteilen. Aber ich habe die Jahre bei Frankfurt sehr genossen. Meine Familie und ich haben uns in der Stadt sehr wohl gefühlt und ich hatte eine tolle Zeit beim Verein. Es gab einige Ups and Downs, aber insgesamt haben wir sehr erfolgreich gespielt. Wir haben Europa League gespielt und die Unterstützung der Fans war immer beeindruckend.“

Wo und wie haben Sie das Pokalfinale 2018 erlebt? Kam da Wehmut auf? Die SGE hat auf dem Weg zum Pokalsieg ja auch Schalke ausgeschaltet.

„Das Pokalfinale 2018 habe ich zuhause auf dem Sofa erlebt. Ich habe mich natürlich für Frankfurt gefreut, andererseits hätte ich gerne mit Schalke im Pokalfinale gestanden.“

Die Eintracht hat nach Ihrem Abgang nochmal einen Schub erlebt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung?

„Insgesamt kann man sagen, dass die Eintracht seit Jahren auf einem guten Weg ist, Niko Kovac hat dabei viel bewirkt. Auch in dieser Saison haben sie einen guten Lauf.“

Schalke 04 und Eintracht Frankfurt: Wo sind die Unterschiede? Wo sind Gemeinsamkeiten?

„Beide Vereine haben tolle Stadien, aber vor allem treue Anhänger, eine breite Fanbasis. Wenn man solche Fans hinter sich weiß, ist das in jedem Fall ein enormer Rückhalt.“

Haben Sie beim Wechsel von Omar Mascarell eine Rolle gespielt? Wenn ja, welche?

„Bei Omars Wechsel habe ich keine Rolle gespielt. Natürlich konnte ich bestätigen, dass er ein guter Spieler und ein super Typ ist, der gut in die Mannschaft reinpassen würde und ich freue mich, dass er jetzt mit mir für Schalke spielt.“

- Werbung -

3 Kommentare

  1. Off topic:
    Gegen die rassistischen Ausfälle der Heim-Fans wird die UEFA hingegen nichts unternehmen. In den offiziellen Berichten zum Spiel seien die Vorfälle (Hitlergruß, Affenlaute) nicht festgehalten, so der Verband. Also sei auch kein Verfahren eingeleitet worden. (lt. Hessenschau.de vom 9.11.)
    Wenn sich dieser Bericht bestätigen sollte, dann wäre das ein weiterer Hinweis auf die nicht hinzunehmende Vorgehensweise der UEFA in solchen Dingen.
    Wenn ein Hitlergruß gezeigt wird und Affenlaute gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe hervorgebracht werden, dann ist beides eine menschenverachtende Handlung. Wenn ein Verband solche Verstöße nicht untersucht, unabhängig ob sie in einem Bericht erwähnt werden oder nicht, dann macht der sich der Unterstützung von Menschenrechtsverletzungen schuldig.
    Ich werde an die UEFA einen Brief schreiben, in dem ich den Verband auffordere, sein Verhalten zu erklären. Falls mir die Antwort nicht ausreicht leite ich weitere Schritte ein und ich weiß, was und wie ich das zu tun habe.
    Ich habe nichts dagegen, wenn sich andere dieser Idee anschließen. Natürlich darf auch die SGE offiziell ihr Unverständnis dazu kundtun, allein, ich vermute, dass sie das eher nicht tun werden.

    0
    0
  2. @strolch
    Hast Du außer dem HR-Artikel noch andere relevante Quellen dazu? Wenn ja, dann bitte verlinken.
    Die Nazi-Pöbeleien inkl. Sieg-Heil-Gruß + offen rassistische Hetze gg. unsere Spieler wurden meines Wissens nach vielfach bestätigt. Es dürfte demnach Zeugen genug geben. Am besten wären natürlich eindeutige Videos. Ich würde doch annehmen, von den 5000 Eintrachtlern haben auch einige ihre Handys nicht ausschließlich auf die eigene Zündelrandale gehalten.
    Eine Zeugenaussage bzw. Beweise kann ich leider nicht liefern, da ich nicht vor Ort war.
    Ansonsten: Meine Unterstützung hast Du per se.
    Gruß, zz

    0
    0
  3. Inkonsequenz, Ignoranz und Realitätsferne scheinen besonders ausgeprägte Merkmale der Fussballverbände zu sein, nicht nur dieser…
    Es braucht mehr Strolchs und Zizous,
    um diese Instutionen in Erklärungs/Rechtfertigungszwänge zu bringen.
    Platini und Blatter gingen…und?

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -