Die Eintracht startete furios in die Bundesliga-Saison 2025/2026: Die ersten beiden Saisonspiele gewann mit jeweils deutlich und rangierte nach Spieltag 2 auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Branchenprimus Bayern München. Nach der Länderspielpause wartete dann der Angstgegner Bayer 04 Leverkusen auf die Hessen und dieses Spiel ging – wie immer – verloren. Während man gegen Galatasaray Istanbul in der Champions League dann einen berauschenden 5:1-Sieg feiern konnte, unterlag Frankfurt dann am vergangenen Wochenende mit 3:4 zuhause gegen den 1. FC Union Berlin. Aber schon gegen Galatasaray offenbarten die Hessen große Schwächen im Spielaufbau und Gegenpressing. Der hohe Sieg ging auch zu einem nicht zu vernachlässigenden Prozentsatz auf das katastrophale Abwehrverhalten der Türken zurück. Ja, die Eintracht machte ein sehr gutes Heimspiel gegen Istanbul, aber das lag auch an den Schwächen der Gäste. Irgendwie ist der so gut geölte Motor der SGE in der Liga ins Stocken geraten. Wir schauen heute auf die Gründe!
Grund 1: Rasmus Kristensen fehlt!
Abgesehen von den null Punkten, die es in Leverkusen zu holen gab, wiegt die Verletzung von Kristensen sehr schwer. Der Däne zog sich in der Anfangsviertelstunde gegen die „Werkself“ eine Muskelverletzung zu und fällt seitdem aus. Das ist für die Frankfurter ein echter Wirkungstreffer. Kristensen ist nämlich mit seiner Robustheit und vor allem auch seinem Leader-Charakter ein echtes Faustpfand für die Eintracht. Man merkt der Abwehr seit seinem Ausfall regelrecht die Verunsicherung an. Arthur Theate und Kristensen sind normalerweise die zwei Defensivmonster in der Hintermannschaft, die lautstark die eigenen Kollegen antreiben und mit ihrer Robustheit für blaue Flecken bei den Gegnern sorgen. Nnamdi Collins, den Cheftrainer Toppmöller seit Kristensens Ausfall auf der rechten Abwehrseite aufbietet, kommt eher über seine Technik und Geschwindigkeit. Es scheint aber, als seien diese Faktoren gerade gar nicht so sehr gefragt. Der gesamte Kader ist gespickt mit technisch hervorragenden Spielern, die den Unterschied machen können. Jemand, der auch mal laut wird und dort hingeht, wo es wehtut ist allerdings Mangelware. Der Typ „Kristensen“ fehlt Frankfurt gerade sehr deutlich. Sogar der sonst so sichere Kapitän Robin Koch schwächelt seit Kristensens Ausfall merklich. Die Frankfurter Hintermannschaft muss den Ausfall ihres Wikingers schnell kompensiert bekommen, denn selbst wenn der 28-Jährige vollständig genesen ist, so wird er ein bis zwei Wochen brauchen, bis er wieder 90 Minuten abspulen kann. Aber auch so wird Kristensen nicht jedes Spiel machen können in dieser Saison. Die Abwehr sollte also nicht abhängig sein von ihm.
Grund 2: Das zentrale Mittelfeld
Im zentralen Mittelfeld hat Frankfurt derzeit größere Probleme. Der sonst so bärenstarke Hugo Larsson steckt ein wenig in der Formkrise und zeigte nicht zuletzt gegen Union Berlin zum Teil erschreckende Leistungen. Das hat vermutlich verschiedene Gründe. Einer davon kann einfach auf sein Alter zurückzuführen sein. Es ist nicht unüblich, dass so junge Spieler mal in ein Leistungsloch fallen. Das ist normal und das sollte man dem Schweden zugestehen.
Ein anderer Grund ist allerdings sicherlich auch Fares Chaibi, der jetzt an seiner Seite agiert. Chaibi wurde in der Sommerpause zum zentralen Mittelfeldspieler umgelernt und macht seine Sache sehr ordentlich dafür. Allerdings sind sowohl Larsson, als auch Chaibi Spieler, die sich gerne nach vorne orientieren. In der Achse mit Ellyes Skhiri war Larsson häufig der offensivere Part. Jetzt, im Duo mit Chaibi, muss Larsson mehr defensive Aufgaben übernehmen und das scheint ihm durchaus schwer zu fallen. Larsson ist kein körperlicher Spieler, der durch besondere Härte auffällt. Seine Stärken liegen im Lesen des Spiels, seiner Passgenauigkeit und den Box-to-Box-Qualitäten. Chaibi hingegen orientiert sich logischerweise eher nach vorne, da er gelernter Offensivspieler ist. Fakt ist aber: Das läuft noch nicht rund! Im Sommer wurde versäumt, einen gelernten Sechser an den Main zu lotsen. Dieser Tatsache und der damit einhergehenden Herausforderung muss man sich bis zum Wintertransferfenster stellen.
Skhiri ist mittlerweile genesen und somit ist auch er gegebenenfalls wieder eine Option. Die Verbindung aus der Zentrale zur Offensive passt noch nicht. Sobald die erste gegnerische Kette überspielt ist und der Ball bei Can Uzun oder auf dem Flügel ist, wird es häufig gefährlich. Aber zu oft wird der Ball zwischen den Verteidigern, Larsson und Chaibi hin- und hergeschoben, ohne dass Tempo aufgenommen werden kann. Es wirkt derzeit so, als könnten weder Chaibi noch Larsson in diesem Duo ihr volles Potenzial abrufen.
Grund 3: Sturmkrise?
In vorderster Front kriselt es bei der Eintracht noch. Zwar ist Jonathan Burkardt nach Anfangsschwierigkeiten jetzt immer besser in Form. Der Neuzugang aus Mainz steuerte drei Tore und eine Vorlage in den letzten beiden Pflichtspielen bei. Allerdings wirkt er zu häufig noch abgemeldet vom Frankfurter Spiel. Somit ist er auch ein Stückweit Leidtragender der Mittelfeld-Problematik, da nicht viele Bälle bei ihm ankommen. Die Tore schießt derzeit vor allem Uzun. Der Deutsch-Türke kann aber auch nicht über die gesamte Saison hinweg die fehlenden Sturmtore kompensieren. Gut also, dass Burkardts Formkurve ansteigt.
Elye Wahi steht allerdings noch immer auf einem anderen Blatt. Es scheint, als wäre der Winterneuzugang vom Pech verfolgt. Er hatte schon die eine oder andere gute Toraktion, scheiterte aber immer knapp oder kläglich. Während Burkardt durch seinen robusten und breiten Körper durchaus als Wandspieler fungieren kann, sollen Wahis Stärken im Tempo und Umschalten liegen. Davon merkt der fleißige Eintracht-Zuschauer aber bislang äußerst wenig. Zugegeben: Seine Vorlage für Ansgar Knauff gegen Galatasaray war großartig. Aber solche Aktionen hat der Franzose noch viel zu selten. Selbst wenn er von Beginn an startet und viele Minuten bekommt, zeigt er viel zu wenig, um erahnen zu lassen, was die Verantwortlichen in ihm sehen (oder sahen). Er wird sich weiter steigern müssen in den kommenden Wochen. Mit Michy Batshuayi haben die Frankfurter dann noch einen dritten Stürmer im Kader über dessen Leistungsstand sich nicht so recht beurteilen lässt. Zu selten steht der Belgier auf dem Platz. Seine Torjägerqualitäten hat der Routinier vielfach unter Beweis gestellt, auch schon in Frankfurt.
Unter dem Strich ist das aber noch zu wenig aus Frankfurts vorderster Reihe. Da ist noch einiges an Luft nach oben.






17 Kommentare
Geht ihr mit den Punkten d'accord? Oder habe ich ggf. etwas nicht genannt? Ich bin auf eure Meinungen gespannt.
Sehr schön geschrieben Folke !
Brown, der ebenfalls seine Stärken in der Offensive hat, sollte niemals als letzter Mann hinten stehen bleiben, wie gegen Union bei einem Gegentor gesehen.
Das ist überhaupt nicht sein Ding.
Alles auf den Punkt. Gegen Union fand ich auch Bahoya und Doan sehr schwach. Und bei Santos bin ich gar nicht mehr so sicher. Er wirkte doch sehr nervös, sah bei ein, zwei Toren auch nicht so toll aus - nun ja, ivh hoffe, er groovt sich noch ein.
Vergessen wurde Grund 4: Das sehr schlechte Abwehrverhalten mit extrem vielen Gegentoren, selbst gegen schwache Gegner. Union vorher 4 Tore in 3 Spielen, jetzt 4 gegen uns.
Gespickt mit ausnahmslos Nationalspielern, stimmt da irgendwas nicht. Ich sehe vorallem mangelndes Tempo.
Sehe auch bald wieder Zetterer im Tor. (Daumen runter)
Sehe ich genau so. Der Spagat zwischen CL und BuLi kommt auch noch dazu. Gehe davon aus, dass jeder im Team Bock hat nächste Woche in Madrid aufzulaufen und dafür werden sie alles im Training geben, denn sie wissen, die Elf ist noch nicht in Stein gemeißelt und wer gute Leistungen abgibt, spielt auch. Die Gladdis werden diese Motivation zu spüren bekommen, da bin ich mir sicher. Erste kleine Krise so früh ist vielleicht garnicht schlecht. Forza SGE
Folke, alles was Du anführst, ist korrekt.
Der Einfluss von Kristensen auf Qualität und besonders
Mentalität kann wirklich nicht hoch genug eingeschätzt
werden. Interessant ist vor allem, dass er auch viele Impulse
in der Defensive gibt. Dieser Ausfall tut uns besonders in so
ekligen Spielen weh, weil er etwas mit dem Gegner macht.
Im Mittelfeld muss Toppmöller mit dem auskommen, was
er hat. Seine Idee mit Chaibi war verlockend, wird aber auf
Dauer keine Lösung sein. Das wirkliche Problem ist dabei
dass Toppmöller Larsson als Motor und Lenker im offensiven
Mittelfeld für Chaibi geopfert hat. Dafür muss Larsson jetzt
auf einer Position spielen, die er nicht richtig kann und wohl
auch nicht mag.
Beim Angriff gibt es sehr viele taktische Ansatzpunkte.
Das führt aber hier zu weit. Es kann einfach nicht sein, dass
der Gegner schon Erfolg hat, wenn er unsere Außen doppelt.
@Rasmus
Mein Nr.1-Lieblingsspieler seit er da ist, würde bei Ausfall sogar bei diversen wirklichen Spitzenmannschaften kaum zu ersetzen sein. Das habe ich aber auch schon vehement vertreten, als hier die Debatte "Elias ausleihen oder nicht" ziemlich kontrovers geführt wurde. Frage: Weshalb spielt Elias eigentlich nicht?
Und Rasmus ist nicht nur Mentalitätsmonster und Defensivabräumer, sondern v.a. auch enorm druckvoller Angreifer, Assistgeber, Vollstrecker und Torschütze. Er gehört zu unseren allenfalls 6-7 tatsächlich volltauglichen CL-Profis.
Womit ich bei der Formulierung: "Gespickt mit technisch hervorragendem Spieler, die den Unterschied machen können..." wäre. Da könnte ich halbwegs mitgehen, wenn das Wörtchen potenziell nicht fehlen würde und am Ende "könnTen" stehen würde.
Bei aller Begeisterung für unsere Truppe sowie mehr oder weniger jeden einzelnen Buben, ist bei dem völlig überzogenen medialen Hype - aber auch im Umfeld (der zeitweise auch mich voll angesteckt hat) und den natürlich auch unsere ersten 3 weitgehend souveränen Siege zusätzlich befeuert haben, der reale Blick doch ziemlich verklärt worden.
Der Kader besteht aus diversen Ausnahmetalenten, die einstweilen viel mehr versprechen als sie kurzfristig einlösen können. In einem meiner letzten Posts habe ich die Hoffnung formuliert: das Zusammenwachsen und die CL-Tauglichkeit müsste eigentlich "in Sieben-Meilen-Schritten" geschehen... Und dann denkt man nach diesem surrealen Gala-Spiel auch wieder: Die Truppe wird daraus unmittelbar die besten Lehren ziehen: "Trotz über weiteste Strecken v.a. technisch hanebüchenem Fussball sind wir mental stark und siegeswillig genug, um mehr als mitzuhalten..."
Und dann kommt das Ding gg. Union, zu dem bereits sehr vieles absolut Richtiges geschrieben wurde, aber - wie meine - viermutlich nicht alles.
Hab das Spiel jetzt auch schon fast abgehakt... vielleicht nur noch dies: Dass ich DT alle Daumen drücke, für die künftigen BL-direkt-nach-CL-Partien den maximalen Lerneffekt erfahren zu haben.
PS
@MK: Wie auch immer das gehen kann und soll: Das Nachjustieren des Kaders im Winter ist wohl unabdingbar: und dass es dabei nicht um weitere Jungtalente gehen kann, macht's zu ner echten Challenge...
Ich gehe da auch im Wesentlichen mit. Und auch wenn es nicht ideal ist, so von Kristensen abhängig zu sein, muss man das einkalkulieren, wenn man mit einem Schnitt von 23,24 Jahren aufläuft. Wenn neben ihm und Götze auch noch Theate und Koch einen miesen Tag erwischen, gibt es halt keinen zum dran aufrichten.
Chaibi/Larsson haben ja schon einige gesagt, sind beides die Offensiveren/8er. Shkiri und Höjlund eben andersrum. Mit den genannten Ausfällen hatten wir halt keinen, der "abräumt".
Bei 3 Toren will ich jetzt auch nicht über die Offensive meckern (Wahi hat m. E. auch gut klatschen lassen, war fast immer gedoppelt), es fehlten halt Greundaggressivität und Mentalität.
Ich würde schon sagen, dass Uzun, Bahoya, Brown, Collins, Doan und Larsson (irgendwo auch Chaibi) technisch sehr versierte Spieler sind. Daher stehe ich weiterhin zu meiner Formulierung. Das sind alles Spieler, die in einer Absteigermannschaft, wo es auf Mentalität/Körperlichkeit und puren Willen ankommt, ggf. eher schwach performen würden (Achtung: Unterstellung meinerseits!). Auf gehobenem Fußball-Niveau, auf dem die SGE performt, sind das aber sehr, sehr gute Spieler. Klar jung, da kann mal ein Bock geschossen werden, aber dennoch sehr gut.
Das wird jetzt bestimmt ein Daumen-runter-Inferno, aber ich hätte Chaibi bei "Grund 2: Das zentrale Mittelfeld" komplett rausgenommen. Um ihm einen extra Grund/Absatz zu gönnen.
Was wurde der Mann gefeiert vor Saisonstart, ein ganz neuer Spieler und so weiter. Um ehrlich zu sein: Abgesehen von seiner (wunderbaren) Vorarbeit auf Knauff gegen Bremen regt der mich exakt so auf wie letzte Saison.
Du hast den Assist zum 3:1 gegen Galatasaray vergessen, als er mit dem Freistoß das 3:1 von Jonny vorbereitet hat….😉
Bin da aber bei dir, ich habe so meine Zweifel, ob er hier noch mal durchstarten wird…auf den Flügeln ist er zu langsam, um mit Tempo seine Gegenspieler stehen zu lassen, die 10 ist durch Uzun (und hoffentlich bald auch wieder Götze besetzt) und als 6er vor allem defensiv fehlt ihm der körperliche Aspekt, ein Laufwunder der Räume zuläuft zwischen den 16ern ist er auch nicht…
Er hat sicherlich eine gute Technik und einen guten Schuss, aber das alleine genügt halt nicht…
Vielleicht passt er generell nicht (mehr) ins Spielsystem/ Spielidee von uns, oder aber er ist vom Spielertyp her eher für eine andere weniger körperbetonte und weniger schnelle Liga gemacht, Ligue 1, Serie A… sollte er sich diese Saison auch nicht entsprechend durchsetzen können, sollte man nach der Saison über eine Trennung nachdenken, sofern er das möchte, wird wohl ein Minusgeschäft, die 15 Millionen Euro Ablöse von damals wird man wohl nicht mehr bekommen, vielleicht die Hälfte…
Finde es unangemessen, wegen e i n e s fehlenden Spielers, welcher ja nicht zuletzt durch einen anderen ersetzt wird, unnötig verloren gegebene Spiele zu entschuldigen und abzuhaken. Finde RC auch toll, aber letztlich ist er einer von elf. Auch die anderen sollten rennen, kämpfen, brüllen, kratzen und beissen können, das kann ich nicht von einer Person abhängig machen.
Wie gesagt, ihm kommt durch den Altersschnitt und seiner Erfahrung halt eine besondere Rolle zu. Das soll für die anderen keine Entschuldigung sein, wenn sie die Grundtugenden wie gegen Union vermissen lassen aber er ist nun mal einer der wenigen Leader.
Ich hoffe, dass Oscar auf der Sechserposition spielen wird
Also dass die Spieler in abstiegsbedrohten Mannschaften schlecht aussehen würden, weil sie technisch versiert sind, halt ich für sehr abwegig. Das macht doch keinen Sinn. Weniger betuchte Vereine können sich solche Spieler schlicht nicht leisten, deswegen sieht das bei denen technisch manchmal nicht so gut aus. Sie wären mit technisch begabteren Spielern aber keineswegs schlechter, im Gegenteil. Collins z.B. ist extrem robust, jeder Aufsteiger würde sich nach dem die Finger lecken. Larsson foult zwar wenig, wie viele technisch versierte Spieler(Großmeister Maldini hatte beispielsweise auch wenige Fouls, das ist eine Frage des Timings), das heißt aber nicht, dass er nicht robust genug ist. Collins zieht sogar eher einmal zu viel die Grätsche, denn wenn da das Timing mal nicht stimmt, dann liegst du halt am Boden und der Gegner steht noch. Da ist es eventuell besser, ihn zuzustellen. Das Spiel zu lesen ist viel wichtiger als das grobe Spiel, sonst hat man nur viele Fouls und Ballbesitz für den Gegner. Doan hat in Deutschland bei Bielefeld und Freiburg angefangen -nicht bei Spitzenvereinen- und war da immer einer der Besten, deswegen empfehlen sich solche Spieler dann ja bei anderen Vereinen. Uzun würde auch bei einer abstiegsgefährdeten Mannschaft seine Tore machen und wichtige Punkte sichern. Bei Chaibi stimmt immer die Zuordnung, der hat eine gute Übersicht. Vor allem aber arbeitet er gut nach hinten und macht wenig taktische Fehler. Deswegen hat Toppmöller immer weiter auf ihn gebaut.
@11, Chaibi hat nur 10 Mio. gekostet, keine 18, wie kommst du denn darauf? Der wird bestimmt kein Verlustgeschäft.
Das war jetzt eine unnötige Niederlage, eine Krise ist das nicht. Gegen Union, das außer der Eintracht zur Zeit konterstärkste Team der Liga, sind sie halt ins Messer gerannt, die haben ihre Konter super ausgespielt und bei denen war an dem Tag jeder Ball drin. Vielleicht wäre eine defensivere Ausrichtung besser gewesen, auch auf die Gefahr hin, dass es nach Rumpelfußball aussieht. Die Adler haben zu sehr das Spiel gemacht. Sie hätten Union mehr locken sollen, eben das hat Union mit uns gemacht.
Die Eintracht hatte 78% Ballbesitz, von 674 Pässen sind 87% angekommen, bei Union waren es nicht mal 200 Pässe und nur die Hälfte sind angekommen. Man war aber auch in den Zweikämpfen und Luftzweikämpfen besser. Es täuscht ein wenig, dass bei Union 80% erfolgreiche Dribblings hatte, das waren 4/5, sie hatten 4 erfolgreiche Angriffe und die waren eben an diesem verflixten Tag alle drin.
https://www.kicker.de/frankfurt-gegen-union-2025-bundesliga-5050778/spieldaten
Die Niederlage war unglücklich, aber Toppi II muss sich schon noch an die eigene Nase fassen. Ich sehe es keineswegs so, dass Koch oder Collins die körperliche Robustheit von Kristensen fehlt, vielleicht eher ein wenig die Erfahrung und die Ruhe. Die Zuordnung hinten ist aber grundsätzlich weniger gut, wenn die Jungs mit einem starken Spieler eingespielt sind und man ihn dann plötzlich ersetzen und umstellen muss. Selbstverständlich ist Kristensen gerade charakterlich stark, aber das wird automatisch passieren, wenn ein wichtiger Spieler in der Abwehr fehlt. Dann müssen sich die Außen und DMs weiter nach hinten orientieren, um das aufzufangen. Also hätte ich gegen eine konterstarke Mannschaft eine defensivere Ausrichtung bevorzugt, so dass die gegnerischen Offensivspieler gedoppelt sind und die Absicherung besser ist, anstatt auf Abseits zu spekulieren. Wenn der Gegner dann Mal durch kommt, weil die Zuordnung hinten nicht perfekt ist, dann gehts ins 1on1 und der letzte Spieler sieht oft schlecht aus, obwohl er nur geringe Schuld an der Situation hat.
Die Transfersumme kam nicht von mir, sondern von @12 ;-)
Ansonsten gehe ich bei vielen deiner Punkte mit. Allerdings kannst du das mit den Kicker-Spieldaten auch auf das Spiel gegen Galatasaray anwenden, dann eben mit umgekehrten Vorzeichen. Auf dem Papier waren die Türken die bessere Mannschaft, haben also ähnlich unglücklich verloren wie wir gegen Union. Glücklich gewonnen / unglücklich verloren, dazwischen liegen immer nur 1-2 Blackouts von Spieler X oder Y.
Und so geht mir das gefühlt Woche für Woche, man könnte fast meinen, die Diva sei auferstanden: Wir taumeln irgendwie ins Spiel, national oder international, und von Kantersieg bis haarstäubende Niederlage ist alles drin. Jedes Mal. Ein wenig mehr Konstanz wäre Balsam für mich, aber die Saison ist noch jung und so wirds zumindest nicht langweilig.
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