Armin Veh (li.) soll Heribert Bruchhagen (re.) beerben.
Armin Veh (li.) soll Heribert Bruchhagen (re.) beerben.

Wer beerbt ab Sommer 2016 Vorstandschef Heribert Bruchhagen? Die Suche nach einem Nachfolger läuft zwar auf Hochtouren, dafür aber sehr ruhig ab. Häufig schon fiel der Name Christoph Metzelder in diesem Zusammenhang. Aufsichtsratchef Wolfgang Steubing aber scheint eine andere Lösung anzustreben – Armin Veh. Vor dem Start der Rückrunde möchte Steubing, dass alles geklärt ist. Bis Januar bekommt Veh noch Bedenkzeit. Die wird sich der aktuelle Coach der Hessen auch nehmen, wie er der Sport Bild sagt: „Für mich ist das derzeit kein Thema. Ich bin Trainer – und das zu 100%.“ Allerdings blickt er schon über das tägliche Trainergeschehen hinaus. „Wir sind nicht unter Druck. Heribert Bruchhagen bleibt zumindest bis Juni 2016. Zudem sind zwei weitere Vorstände und Manager Bruno Hübner da. Wir sind immer handlungsfähig.“ Somit könnte sich Veh, sollte er dieses Angebot tatsächlich annehmen, noch bis Mai problemlos auf die Arbeit als Übungsleiter bei der Eintracht konzentrieren.

Denn alle Geschäftsfelder wurden bereits langfristig bedeckt. Sportdirektor Bruno Hübner besitzt einen Kontrakt bis 2019, auch die Vorstände Axel Hellmann und Oliver Frankenbach unterschrieben langfristige Verträge bis 2019 bzw. 2020. „Der Verein ist gut aufgestellt„, sagte Bruchhagen. Immer wieder kann der Vorstandsvorsitzende mit Stolz darauf verweisen, dass die Hessen schuldenfrei sind und auf gesunden Beinen stehen. Durch die Ausgabe von Genussscheinen soll jetzt noch mehr Geld in die Kassen der Frankfurter fließen. Lutz Raettig, Aufsichtsratchef von Morgan Stanley, Sprecher des Präsidiums der Standortinitiative Frankfurt Main Finance e.V. und zugehörig im Beirat von der Eintracht, erklärte in der Frankfurter Rundschau, wie genau dieses Modell funktioniert: „Ein Genussschein ist eine Schuldverschreibung, die einen Anteil am Erlös verbrieft. Anders als bei der Aktie ist man nicht Miteigentümer am Verein, aber Miteigentümer an den Einnahmen des Vereins. Als Gläubiger bekommen Sie einen etwas höheren Zins am Kapitalmarkt, weil Sie ein Ausfallrisiko tragen.“

Dem Besitzer eines solchen Genussscheines steht damit kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung zu. Ferner ist dieser Genussschein ein Risikopapier, weshalb ein Besitzer „auch bei Verlusten durch einen Ausfall der Zinsen“ leidet. Ein Genussschein ist somit sowohl ein Risiko-, als auch ein Treuepapier – „eine gute Verbindung von finanziellen und emotionalen Gesichtspunkten.“ Dadurch möchte die Eintracht den Spielraum – Leistungsträger zu halten, die Jugendarbeit weiter auszubauen und noch etwas mehr Ressourcen bei Neuverpflichtungen zu haben – erweitern. Ferner soll das Eigenkapital aufgestockt und somit für mehr Sicherheit gesorgt werden. „Das Modell„, so Raettig, „mobilisiert Finanzquellen, die eher aus emotionalen Gründen mitmachen. Und eben nicht den rationalen Investor, der nur auf die Verzinsung seines eingesetzten Kapitels achtet. Es macht den Club also nicht abhängig.“ Ab November sollen die Genussscheine verkauft werden. Wer am finanziellen Erfolg partizipieren möchte, muss mindestens 500.000 Euro bezahlen. „Ich sehe mir das sicher an. Ebenso aus emotionalen, wie auch aus rationalen Gründen„, bietet sich Raettig bereits als potentieller Käufer an.

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16 Kommentare

  1. Dann scheide ich schon mal als potentieller Genussscheinanwärter aus, obwohl es mir nicht an emotionaler Bindung fehlt. 🙂

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  2. wutzespeck sagt:
    03/06/2015 um 18:14
    „Was mir eher ein Ziehen im Verdauungstrakt beschert ist die Tatsache, dass Veh von verschiedensten Seiten nicht nur als Trainer, sondern auch als Nachfolger von HB ins Spiel gebracht wurde.“

    Es geht doch nichts über echte Männerfreundschaft.

    Nein, bitte nicht! Ich kenne AV zwar nicht persönlích, aber ihn als Vorstandschef? Er ist Trainer, kein Manager. Allein schon die Deppekapp auf dem Bild oben; nein, NEIN!

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  3. Ich könnte mir trotz aller Aussagen bisher folgendes Szenario gut vorstellen:
    – Veh beerbt tatsächlich Bruchhagen
    – aber erst nach Ende seiner Trainervertrags 2017

    Das bedeutet, dass Bruchhagen doch nochmals für eine Saison weiter macht.

    Würde ich mich nicht gegen streuben; wenn Steubing und Co. Veh für den dafür richtigen Mann halten, dann wird dem auch so sein und da ich Veh prinzipiell sehr gut finde würde ich das begrüßen.

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  4. @1 🙂

    Was für ein Hype um die Genussscheine!
    Toll, wenn’s klappt, aber so richtig erschließt es sich mir nicht :-).

    Das Management sollte parallel aber auch an einer geringeren Stadionmiete und ertragsreicherer Vermarktung arbeiten.

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  5. Da geht die Cliquenwirtschaft weiter.Was bevollmächtigt Veh als Vorstandsvorsitzender ??? Dazu hat die Mannschaft ab 01/2016 ein Alibi wenn Veh aufsteigt.Lächerlich und Armselig von AR und Co..

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  6. Armin hat vor 73 Jahren Immobilienkaufmann gelernt. Das befähigt ihn doch klar dazu, eine Aktiengsellschaft zu leiten.
    Ich wäre für eine Fan-Anleihe mit einer kleineren Stückelung. Da wäre ich bestimmt dabei.

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  7. Logo. Und unsere Kicker haben mit Immobilien auch viel gemein, insofern passt das von der Branche auch perfekt.

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  8. Wa hat den Heribert damals qualifiziert? Veh könnte das sicher. Er hat ja auch Leute, die ihn unterstützen. Was mir da nicht gefällt: Dann müssten wir wieder auf Trainersuche gehen.

    Die EIntracht wird sich nicht nur auf die Genusscheine verlassen. Natürlich wird da an allen Fronten versucht, Geld zu bekommen oder Preise zu drücken. Ich bin da optimistisch. Die Leute haben ja aus einer hochverschuldeten, fast bankkroten EIntracht einen Klub gemacht, der jetzt jedes Jahr problemlos die Lizenz bekommt. Und sportlich kommen wir jedes Jahr ein bisschen voran, auch wenn das nach dem Hertha-Spiel nicht jeder hören will

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  9. Bzgl. Veh und VV:

    Bitte nicht. Veh ist ein guter Trainer. Er kann die Mannschaft super führen, findet scheinbar den perfekten Mittelweg zwischen Strenge und Lockerheit. Aber als VV kann ich ihn mir nicht vorstellen. Er kam bisher immer aus einer Rolle heraus, in der er sportlich aber nicht wirtschaftliche verantwortlich ist. Er hat gefordert, was als Trainer sein gutes Recht ist. Und er hat unter anderem auch aufgrund der wirtschaftlich begrenzen Möglichkeiten hier aufgehört. Ich kann ihn mir Beileibe nicht in der Position vorstellen, gleichzeitig für sportliche Weiterentwicklung einzutreten und das wirtschaftliche nicht aus dem Blick zu verlieren. Besonders mit Hellmann haben wir schon eine Person in unseren Reihen, der etwas mehr ins Risiko gehen will. Hier muss es dann aber auch ein Gegengewicht geben, dass für Reibung sorgt und Dinge hinterfragt. Dafür ist Veh meiner Meinung nach nicht geeignet. Außerdem ist er nunmal einfach eine kleine Diva. Passt ihm etwas nicht fängt er schnell an zu quängeln. Da sei nur an die Posse mit Forster zu erinnern. Weil der Veh einmal kritisiert hat, nur mit Reservisten zum Hallenturnier angetreten zu sein, hat der solange herumgeheult, bis sich die Eintracht für einen anderen Pressechef entschieden hat.
    Und zu guter Letzt ist Veh einfach keiner, der lange bei einem Verein bleibt. Das hat er ja selbst schon oft genug gesagt, dass er keiner ist, der vier, fünf Jahre bei einem Verein bleibt. Und dass es sogar sehr viel schneller gehen kann, haben wir in der Vergangenheit gesehen. Die Stelle des VV ist keine, die nur kurzfristig besetzt werden darf.
    Metzelder sagt mir da schon viel mehr zu. Kommt aus dem sportlichen und ist ein völlig integrer und seriöser Arbeiter. Zudem noch jung und offen für neue Ideen und Wege.

    Bzgl. Genuss-Scheine:

    Vielleicht kann mir hier jemand mit mehr Fachwissen weiterhelfen. Es heißt, dass man durch Erwerb von Genuss-Scheinen Eigentümer an einem Teil des Gewinns ist. Das heißt für mich, dass uns jemand Kohle gibt und dafür dann einen Anteil an den Einnahmen bekommt. Inwiefern bringt und das mittelfristig Mittel? Das ist doch nur ein Vorgriff auf Gelder, die man erst in der Zukunft plant einzunehmen. Und darauf werden dann auch noch aufgrund des Ausfallrisikos etwas höhere Zinsen gezahlt. Wie sieht die Rechnung nach 5 Jahren aus? Ist da am Ende wirklich mehr herausgekommen, als wenn man so weitermacht, wie bisher? Klingt für mich eher nach einer Möglichkeit aus. kurzfristig an Geld zu kommen.

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  10. Die Genuss-Scheine dienen auch nur dem einzigen Zweck, kurzfristig das Kapitel zu erhöhen, wurde doch schon oft genug genau so gesagt.
    Damit will man zusätzliche Mittel aufbringen um die Mannschaft zu halten bzw. zu verstärken, bis dann demnächst die Verhandlungen über die neuen Verträge beginnen am Stadion,usw.

    Und da ist dieses Model allemal sinnvoller als sich diese Summe irgendwo von einer Bank oder einem Investor alleine zu leihen.

    Wenn immer noch einige nicht begriffen haben hier, dass im Endeffekt KEINER unserer Offiziellen ein ernsthaftes Interesse daran hat, nicht mehr in dem tollen aktuellen Stadion zu kicken, dann weiß ich ja auch nicht……. es geht rein um die Konditionen, Kritik an dem Stadion gab es noch nie.

    Und da die neuen Verträge auf alle Fälle besser ausfallen für uns (ich denke da muss man kein Prophet sein…) werden wir auch weiterhin im Waldstadion spielen, das steht für mich seit jeher außer Frage !!!

    Alles andere sind bzw. waren nur Zwischentöne, die nun mal während der Zeit bis zu den endgültigen Verhandlungen immer mal aufkommen.

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  11. @12: Der Witz ist, dass die einen Anteil am Gewinn erhalten. Wenn kein Gewinn erwirtschaftet wird, bekommen sie nichts. Kurzfristig ist es auf keinen Fall, weil das Kapital dem Unternehmen lange zur Verfügung steht.
    @14: Allein die Baukosten für die Arenau beliefen sich auf 126 Millionen Euro. Dazu kamen 45 Millionen Euro für die Infrastruktur. Das kannst du nie und nimmer nur über Genussrechte finanzieren. Da brauchst du noch jede Menge Fremdkapital und die Kosten Risiken bei so einem Bau sind immens.

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