Kann gegen Mönchengladbach wohl wieder spielen: Jesús Vallejo.
Kann gegen Mönchengladbach wohl wieder spielen: Jesús Vallejo.

Seit Monaten wird in den Medien darüber spekuliert, welchen Weg Jesús Vallejo in Zukunft wohl gehen wird. Wird er von seinem Stammverein Real Madrid zurückbeordert, um dort möglicherweise in die großen Fußstapfen eines Sergio Ramos oder Pepe zu treten oder bleibt er bei Eintracht Frankfurt und absolviert noch ein weiteres Ausbildungsjahr im Hessenland? Die Verantwortlichen der SGE sind sich einig, sie wollen den Spanier natürlich gerne behalten und auch für die nächste Saison ausleihen. Sportvorstand Fredi Bobic jedenfalls ist mit den „Königlichen“ in Kontakt und lässt in der Personalie nicht locker. Denkbar ist, dass die Madrilenen den Innenverteidiger in der Vorbereitung auf die nächste Spielzeit zunächst unter Real-Trainer Zinedine Zidane mittrainieren lassen, um sich ein weiteres Bild von ihrem Talent machen zu können. Erst danach könnte entschieden werden, wie es mit Vallejo weitergeht.

Der Abwehrspieler kann sich einen Verbleib bei der Eintracht aber durchaus vorstellen. In einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ hat er sich zu diesem Thema konkret geäußert. „Ich könnte mich sehr gut mit dem Gedanken anfreunden, wenn das hier in eine zweite Runde gehen würde“, verrät Vallejo. Grund dafür sei vor allem der Wohlfühlfaktor. Der 20-Jährige macht gerade seine erste Auslandserfahrung durch, die er auf keinen Fall mehr missen wolle. „Ich möchte betonen, dass ich aus diesem Jahr sehr viel Positives mitnehme. Ich genieße wirklich jeden Tag, den ich hier trainieren und spielen darf. Sportlich gesehen ist das hier die beste Erfahrung meines Lebens“, sagt der Spanier

Dabei haben die Verantwortlichen aus Madrid immer ein Auge auf Vallejo. „Real schaut sehr genau hin, wie ein Spieler hier betreut wird, was wir machen und wie wir uns geben, auch in der Persönlichkeitsentwicklung“, erklärt der Verteidiger. Dazu gehöre unter anderem auch das Erlernen der Sprache. Hierbei präsentiere sich der junge Spanier als „Musterschüler“, wie Dolmetscher Stephane Gödde zu berichten weiß. Neulich hat Vallejo bei EintrachtTV sein erstes Interview auf Deutsch geführt, das sei beispielsweise bei seinem Heimatverein positiv registriert worden. Vorrangig werden aber natürlich seine sportlichen Leistungen begutachtet: „Auch da haben sie mir geraten, weiter so zu machen und weitere überzeugende Auftritte hinzulegen.“

Er solle sich wie bisher präsentieren, weiß Vallejo zu berichten. „Weil davon alle am meisten hätten: Die Eintracht, Real Madrid und auch ich selbst. Und dann schauen wir, was der Sommer bringt“, gibt sich der Rechtsfuß geduldig. Er bezieht dazu gleichzeitig aber auch klar Stellung: „Ich wäre der Erste, der sagen würde: ‚Okay, passt, machen wir, dann geht es ins zweite Jahr hier.‘“ Allzu viele Gedanken darum machen, möchte sich Vallejo aber nicht. Er habe einen ganz anderen Fokus, betont der schon in jungen Jahren so vorbildliche Profi und erklärt: „Wir haben jetzt noch zwei Monate vor der Brust, die eminent wichtig sind. Wir wollen an unsere früheren Leistungen anknüpfen.“

Jesús Vallejo (2. v. re.) war einer der Erfolgsgaranten der herausragenden Hinrunde.
Jesús Vallejo (2. v. re.) war einer der Erfolgsgaranten der herausragenden Hinrunde.

Die letzten Spiele, das ist bekannt, konnte die Eintracht nicht so erfolgreich, wie noch in der Hinrunde gestalten. Deutlich weniger eigene Treffer hat die Mannschaft von Trainer Niko Kovac erzielt, dafür aber umso mehr Tore kassiert. Sowohl die Effektivität im Angriff als auch die Stabilität in der Verteidung scheinen verloren gegangen zu sein. Die Folge: Ein Punkt aus sechs Spielen, was wahrlich keine herausragende Ausbeute ist. Vielleicht hängt der derzeitige Sinkflug der Adler auch mit dem Fehlen des Verteidigers zusammen. Mit einer Muskelverletzung war Vallejo in den vergangenen vier Bundesliga-Partien zum Zuschauen verdammt. „Für mich war es schwierig, man sieht die Spiele von draußen, man spürt eine gewisse Ohnmacht, weil man ja gerne helfen würde, aber nicht kann“, beschreibt der Spieler seine Leidenszeit.

In der Länderspielpause hat der 20-Jährige nun wieder den Anschluss an die Mannschaft gefunden und wird im kommenden Duell gegen Borussia Mönchengladbach wohl in der Startelf stehen. Dabei ist die Rückkehr Vallejos mit dem Hintergrund des Ausfalls von Kollege Makoto Hasebe umso wichtiger. Der Japaner musste sich jüngst in seiner Heimat aufgrund eines Knorpelschadens im Knie einem ärztlichen Eingriff unterziehen und fällt für den Rest der Saison aus. “Wir wissen alle, was wir an Makoto Hasebe haben“, lobt Vallejo seinen Mitspieler und sagt weiter: „Man merkt schon jetzt im Training, dass er fehlt.“

Im Kollektiv könne man den Verlust des Führungsspielers der Kovac-Truppe aber auffangen. „Wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren, uns sammeln und alle zusammen arbeiten“, lautet sein Rezept, um das Fehlen von Hasebe zu kompensieren. Dabei könne auch Marco Russ eine gewichtige Rolle spielen, findet Vallejo. Russ habe „gegen den HSV eine richtig gute Partie absolviert, hat sehr viele Duelle gewonnen und auch im Spielaufbau gut ausgesehen. Wir wären nicht überrascht wenn er in die Startelf rückt. Es kann alles ganz schnell gehen.“

Wie dem auch sei, die Saison ist noch lang. Es ist somit noch genug Zeit, die momentane Leistungsdelle zu begleichen, mit welchen Spielern auch immer. „Wir müssen daran glauben, dass wir früher oder später selbst wieder zu einem eigenen Torerfolg kommen“, erläutert Vallejo. Dabei ist er guter Dinge, dass der Knoten bald platzen wird, da sich die Mannschaft Chancen herausspiele, so betont der Abwehrspieler: „Das ist nur eine Frage der Zeit.“ Ob es am Ende „für das internationale Geschäft reicht, wird man dann sehen.“ Die Mannschaft sei noch in zwei Wettbewerben vertreten, macht Vallejo sich und seinen Kollegen Mut. Das Team sei „gut beraten, von einem Spiel zum nächsten zu denken“, ohne den Hintergedanken Europa zu verlieren, denn das könne vielleicht dabei helfen, den Abstand zu der Abstiegszone wieder zu vergrößern. „Da kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, rechnet der Innenverteidiger vor. Zugleich ist sich Vallejo aber auch im Klaren darüber, dass es dafür Siege braucht und gibt die Richtung vor: „Davor dürfen wir keine Angst haben. Wir müssen jetzt ein paar Spiele gewinnen, dann werden wir automatisch in der oberen Tabellenhälfte landen.“

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8 Kommentare

  1. In Freiburg sind Männer vom Fach am Ruder, Respekt dafür. Grossartige Leistung.

    Zu Jesus:
    Wäre super wenn er mindestens noch ein Jahr bleibt!

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  2. @NRW-Adler:
    In Frankfurt sind spätestens seit der Saison 17/18 ebenfalls Männer vom Fach am Ruder, Respekt dafür. Grossartige Leistung….und weiter die SGE kontinuierlich und zielstrebig aufbauen.

    Zu Jesus:
    Wäre super wenn er mindestens noch ein Jahr bleibt!………..

    Jesus bleibt allerhöchstens noch eine weitere Saison und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mindestens (also ggf. auch noch länger)…..immerhin ist er nun bereits 20 und die Spanier werden nicht erst warten bis er 23 und älter ist.

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  3. @G-Block Lebst du in der Zukunft? 17/18? 😀
    Zum Thema: Ich wünsche mir, dass Jesús noch ne Saison bleibt.
    Kann es schlecht einschätzen. Von Reals Seite gibt es da sicherlich pro und contra. Schätze, dass es ihnen am liebsten wäre, wenn er international spielt.
    Auf der anderen Seite macht er das schon bei der U21 und das auch noch im nächsten Jahr .. und man hat schon gesehen, dass er dann körperlich nachgelassen hatte.
    Und jetzt kam die Muskelverletzung (Muskelfaserriss), aus der man schließen könnte, dass er körperlich noch Zeit braucht. Schon letzte Saison ist er lange mit Muskelverletzungen ausgefallen.
    Bei uns spielt er Stamm und fühlt sich wohl. Zudem kann er mit jetzt besseren Sprachfähigkeiten mehr verstehen und auch mehr dirigieren, also Verantwortung übernehmen.
    Ich denke, so schlecht sind unsere Karten nicht.
    Schätze, entweder halten sie ihn in ihrem Kader als Nr. 3 bis 4 oder eine weitere Saison bei uns. Ein Wechsel zu einem anderen Verein birgt auch immer ein gewisses Risiko.

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  4. @braumerganedruebberedde: 17/18 wirds dann bei der SGE noch kompetenter….wollte ich sagen 😉
    Spass beiseite, aber die Reformation bei Eintracht Frankfurt wird tatsächlich 17/18 erst richtig anfangen zu greifen. Die positive Entwicklung und der Lernprozess ist noch lange nicht abgeschlossen.

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  5. @G-Block

    Allerdings müssen unsere Männer vom Fach noch den Beweis erbringen, das sie es genau so gut und clever können wie die Konkurrenz in Freiburg oder Mainz. Für wenig einkaufen und für viel verkaufen oder das Prinzip Nachwuchsspieler aufbauen und hochpreisig verkaufen. Bin sehr gespannt wann wir auch mal so einen Coup landen. Immerhin erhoffe ich mir was von unserem Scouting, das hoffentlich durch Manga viel effektiver geworden ist. 🙂

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  6. @NRW-Adler:
    Ich sag ja, gib den Regisseuren wie Bobic, Hellmann, Frankenbach, Kovac und Hübner noch Zeit.
    Der Umbruch fand erst ab Mai 2016 statt und dann musste man auf die Schnelle viel improvisieren, was gar nicht mal sooo schlecht geklappt hat (Beispiel Leihspieler).
    Im Sommer werden weitere wichtige Schritte gegangen und ich bin sehr optimistisch das auch in Phase II die richtigen Schlüsse gezogen werden.
    Die Vergangenheit kennen wir zweifelslos beide und da war viel Klein-Klein, mit dem sich FB und NK aber kaum zufrieden zeigen werden und vermutlich auch ungern abgeben wollen.
    Fakt für mich ist jedenfalls und da hast Du recht, dass uns einige Vereine momentan noch voraus sind, doch was mal so war, muss nicht immer so bleiben……..und daran glaube ich. Adlergruß

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  7. @G-Block
    ‚aber die Reformation bei Eintracht Frankfurt wird tatsächlich 17/18 erst richtig anfangen zu greifen‘
    Dem stimm ich zu! Beim nächsten Saisonübergang sind die Mitarbeiter alle fest im Sattel, Trainer und Vorstand wissen wohl frühzeitig auf wen man baut und man hat schon seit ner Weile Zeit die Weichen zu stellen.

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