Nicht nur Luc Castaignos vermisst Haris Seferovic.
Nicht nur Luc Castaignos vermisst Haris Seferovic.

Es ist noch gar nicht so lange her, da rühmte man sich bei der Eintracht noch, wie gut der aktuelle Kader doch bestückt sei. Alle Positionen seien doppelt besetzt und auch das Loch auf der rechten Verteidigerseite könne man mit Makoto Hasebe und Aleksandar Ignjovski zunächst einmal schließen. Auf links spielte noch Takashi Inui, der mit neuem Tatendrang zu Werke ging und mit Mijat Gacinovic wurde ein weiterer Rohdiamant verpflichtet. Alle Stammspieler – mit Ausnahme von Kevin Trapp, für den es von Paris Saint-Germain immerhin fast 10 Millionen Euro gab – konnten gehalten und Verträge sogar verlängert werden. Selbst Heribert Bruchhagen gab bei der Saisoneröffnungsfeier im August zu, dass er von einem Platz unter den ersten Sechs der Tabelle träume. Rückkehrer Armin Veh ließ die Erwartungen im Umfeld nach oben schießen – von dem Ärger, den es einige Wochen zuvor noch gab und der zum Rücktritt von Thomas Schaaf führte, war nun nichts mehr zu spüren.

Drei Monate später schon hat sich der Wind spürbar gedreht. Veh schließt sich und die Mannschaft erst einmal weg – das öffentlich angesetzte Training wurde doch zu einem geheimen. Die Laune hat sich nach der 0:2 Niederlage beim FC Ingolstadt noch immer nicht gebessert und die Wut wird auch so schnell nicht verrauchen – weder beim Coach, noch bei seinen Akteuren. Einen Hoffnungsschimmer aber gibt es – die möglich Rückkehr von Haris Seferovic gegen Borussia Mönchengladbach. Der Schweizer, dessen Fähigkeiten so eminent wichtig sind für das Spiel der Adler, wurde schmerzlich an allen Ecken und Enden vermisst. Mit seinen Qualitäten ist er so etwas wie der heimliche Spielmacher der Eintracht geworden. Laufstark, beweglich, ballsicher und torgefährlich – Seferovic vereint viele Elemente, die ihn zu einem kompletten Stürmer werden lassen und ihn damit für Veh eigentlich unersetzlich machen.

Seine Rückkehr wird sehnlichst erwartet.
Seine Rückkehr wird sehnlichst erwartet.

Es gibt einige Stammakteure, deren Fehlen inzwischen tatsächlich durch die Breite im Kader kompensiert werden kann – ein Ausfall des Nationalstürmers zählt allerdings nicht dazu. Zumindest für Seferovic kommt die neuerliche Länderspielpause daher zum richtigen Zeitpunkt. Der Linksfuß kann nun seinen Muskelfaserriss in Ruhe auskurieren und dann am Samstagabend in knapp zwei Wochen wieder angreifen. Darauf wird auch Luc Castaignos hoffen. Der Niederländer war so etwas wie der Sündenbock nach der Niederlage bei den Schanzern. Seitdem Sturmpartner Seferovic ausfällt, läuft Castaignos der Musik bei den Hessen etwas hinterher. Gegen die Ingolstädter gewann er nur 8% seiner direkten Duelle, fiel in seinen 78 Minuten nur durch eine Kopfballvorlage auf Alex Meier auf – das war zu wenig, wie nicht nur sein Coach kritisch anmerkte.

Somit zeigt der Ausfall von Seferovic, wie schmal der Grat zwischen einem guten und einem vielleicht nur durchschnittlichen Kader sein kann. Es gibt eben – nicht nur in Frankfurt, sondern auch bei anderen Vereinen – diese Spieler der Extraklasse, die sowohl kurz-, als auch langfristig nur sehr schwer zu ersetzen sind. Nicht nur die beiden Treffer und vier Vorlagen machen ihn so wertvoll, sondern auch der bedinungslose Einsatz und die positive Körpersprache, selbst wenn es mal nicht ganz rund läuft. Natürlich darf nicht verschwiegen werden, dass auch Seferovic schon schwächere Phasen hatte und dem Spiel nicht immer wie gewünscht den Stempel aufdrücken konnte. Häufig jedoch hat er schon den Unterschied ausgemacht und enge Spiele für die Adler entschieden. Auf diese Qualität hoffen nun alle, die es mit der Eintracht zu tun haben – damit die Laune am Main endlich wieder besser wird.

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4 Kommentare

  1. Liebe Redaktion,
    erst einmal möchte ich ein dickes Lob für die Seite, das neue Design und auch die Mühen, Kosten, Zeit und Herzblut was ihr hier reinsteckt würdigen und euch Danke sagen.

    Was mich aber ein wenig verwundert ist, dass wir seit dem neuen Design pro Tag manchmal >4 Artikel hier finden und diese inhaltlich, sagen wir mal so, etwas leer sind. Feedback von meiner Seite Lieber Klasse statt Masse. Und was Bastian, Marco und Armin zum Spiel sagen, muss nicht immer einen separaten Artikel wert sein, zur Not eins zwei Tage warten und dann die geballte Ladung ergießen.

    Was mir gefällt ist Henni Link bei Euch zu finden…Auch die Zeichnung von Herrn Apitz immer wieder erfrischend…

    Danke, hoffe ihr wisst das einzuordnen

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  2. Ich schließe mich da gallus 373 definitiv an. Sowohl beim Lob als auch bei der Kritik!

    Ich finde die Seite seit dem neuen Design sogar leider wesentlich unübersichtlicher als vorher. Bunte Bilder hin oder her: ich fands vorher besser. Auch habe ich den Eindruck, dass seit dem viel weniger kommentiert wird…obs am Design oder an den-meiner Meinung nach- zu vielen news pro Tag liegt, weiß ich natürlich nicht.

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  3. Sefero ist unser bester Spieler im Kader,
    das fällt immer mehr auf, keiner ist schwerer zu ersetzen,
    wie er den bald fest macht, wie er sich einsetzt,
    würde mich wundern wenn wir ihn nächste Saison auch noch bei uns sehen, leider 🙁

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  4. Das mit dem “ würde miche wundern…“ war auch letzte Saison hier zu lesen, und er ist noch da. Auch ( aber nicht nur ) weil er sich hier sauwohl fühlt. Sollte ein zweistelliges Millionenangebot kommen, könnte er aber in der Tat weg sein. Was schade wäre. Ist einer der Besten hier und ein Kämpfer vor dem Herrn.

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