Eintrachts bester Torschütze Sebastien Haller sieht bei sich und dem Team noch Luft nach oben.

Nach dem Freitagsspiel ist vor dem Freitagsspiel. Die Frankfurter Eintracht muss am kommenden Freitag (20:30 Uhr) zu Hause gegen den SV Werder Bremen ran. Sebastien Haller sprach vorab über die bisherige Saison, seine Ansprüche und auch den kommenden Gegner. Und auch Jonathan de Guzman blickte auf die Partie gegen die Norddeutschen.

Mit Fokus und Konzentration zur sicheren Saison – Luft nach oben: „Es geht noch mehr!“

Mit Sebastien Haller hat die Eintracht schon jetzt einen guten Fang gemacht. Sieben Pflichtspieltore stehen für den Angreifer bis jetzt zur Buche. Aber der Franzose ist nicht nur dank seiner Tore extrem wichtig für das Spiel der Hessen. Er macht mit seinem bulligen Körper viele Bälle fest, ist kombinationsstark und hat darüber hinaus auch seine spektakulären Momente. Neben dem Platz hingegen ist der Familienvater allerdings äußerst reflektiert. So auch, wenn es um den bisherigen Saisonverlauf geht: „Das wichtigste Ziel ist es erstmal so viel Punkte zu haben, dass wir sicher sind.“ Die Ausgeglichenheit der Liga dürfe man auf keinen Fall unterschätzen: „Du kannst gegen jedes Team verlieren oder gewinnen. Es wird eine lange und harte Saison. Deshalb müssen wir von Spiel zu Spiel schauen.“ Aktuell sei man mit 15 Punkten gut dabei: „So müssen wir weiter machen. Wir sind fokussiert, denn es ist noch nichts vorbei.“

Fokus und Konzentration. Etwas, das der 23-Jährige auch von sich selbst erwartet: „Wenn man ein guter Stürmer sein will, muss man in jedem Spiel performen. Da geht es um Konzentration. Man kann es sich nicht leisten, etwas liegen zu lassen.“ Man müsse seine Arbeit machen und sich behaupten: „Das versuchen wir und das gelingt uns gut.“ Dennoch sieht der Offensivspieler noch Luft nach oben: „Ich denke, wir sind noch nicht komplett bei Einhundertprozent. Weder ich noch die Mannschaft, in puncto Abläufe und Verständigung. Der Fortschritt ist erkennbar, aber es geht noch mehr. Ich und der Rest können noch eine Schippe drauflegen.“

Haller misst sich nicht nur an Toren – de Guzman will in die Euro League

Angesprochen auf seine anvisierte Torquote in dieser Saison, macht Haller deutlich, dass das Team für ihn im Vordergrund steht: „Ich weiß nicht, wie viele Tore ich machen kann. Aber es geht nicht nur um Tore. Es geht darum, was ich dem Team geben kann. Wenn ich Vorlagen geben kann oder etwas anderes für den Erfolg des Teams tun kann, ist das auch etwas, das ich will.“ Man werde sehen, wie viele Tore es dann am Ende werden für den Neuzugang. Schaffen es Haller und der Rest des Teams, die erwähnten Hundertprozent zu erreichen, sei man sehr gut aufgestellt: „Die Qualität ist da. Wenn wir weiter so arbeiten und die Vorstellungen des Trainers umsetzen, ist noch mehr möglich.“

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Hallers Teamkollege Jonathan de Guzman, der mit der Eintracht einiges vorhat: „Mit diesem Team ist es möglich, in die Europa League zu kommen. Es ist natürlich früh in dieser Saison, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.“ Für ihn ist das Spiel am Freitag gegen den Tabellenvorletzten ein „turning point, wenn es um die Zukunft des Teams geht.“ Schlägt man die Werderaner, geht man mit 18 Punkten aus elf Spielen völlig entspannt in die Länderspielpause.

Trainerentlassung in Bremen? „Wir müssen uns vor niemanden verstecken!“

Doch der Gegner hat gerade erst eine Trainerentlassung hinter sich. Einen Aspekt, den man in Frankfurt sogar ausnutzen möchte: „Bremen ist gerade an einem schweren Punkt in dieser Saison. Ich denke, das ist der Moment für uns ihre Schwächen auszunutzen“, gibt de Guzman die Richtung gegen die noch sieglosen Bremer vor und hofft auf den dazugehörigen Rückhalt: „Mit den Fans haben wir eine gute Chancen, die drei Punkten zu Hause zu behalten.“ Die Vorbereitung laufe schon auf Hochtouren: „Die Atmosphäre ist gut, wir bereiten uns intensiv auf die Partie am Freitag vor. Jeder muss konzentriert und fokussiert sein“, spricht er Haller aus der Seele. De Guzman, der zuletzt in Mainz nur fünf Minuten ran durfte, fühlt sich selbst auf jeden Fall bereit für das Spiel und einen Einsatz von Beginn an, aber „der Trainer entscheidet.“

Auch Sebastien Haller glaubt, dass der Trainerwechsel bei den Norddeutschen seine Spuren hinterlassen hat, in welche Richtung auch immer: „Sicherlich wird der Trainerwechsel die Spieler beeinflussen. Aber wir müssen unseren Job weiter machen, wie bis jetzt.“ Ein schweres Spiel erwartet er in jedem Fall: „Bremen ist in keiner guten Position. Das wird ein hartes Spiel. Sie haben den Trainer verloren und werden alles geben, um das Selbstvertrauen wieder zu erlangen. Es liegt an uns. Wir müssen den Fußball spielen wie die letzten Spiele.“ Dann könne man am Freitag als Sieger vom Platz gehen und die richtigen Schlüsse aus dem Mainz-Spiel ziehen. Und eins ist für den Franzosen sowieso klar: „Wir müssen uns vor niemandem verstecken oder fürchten!“

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25 Kommentare

  1. Tja Jungs, um nächste Saison europäisch zu spielen, hättet Ihr die Mainzelmännchen verputzen müssen. Hat ja bekanntlich nicht geklappt. Deshalb sehe ich es wie Haller „so viele Punkte wie möglich holen“ und jetzt nicht von Europa träumen.

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  2. @1: da ist wohl was Wahres dran. Da es ja allgemein auch heißt „nach 10 Spieltagen lügt die Tabelle nicht“, dann ist eben das gesicherte Mittelfeld auch keine Lüge. Vielleicht warten wir jetzt einfach mal auf Spieltag 20 😉

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  3. Richtig. Die Leistung unserer Mannschaft ist bis dato auch recht beachtlich. Sie hat viele gute Spiele abgeliefert und ich finde es prima das sich die Mannschaft mit dem Thema „Europa“ beschäftigt. Ziele muss man haben. Aber die Spieler sollten es unterlassen öffentlich davon zu sprechen…erinnert mich irgendwie an „Otsche“.

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  4. Tja. Die Eintracht-Erfahrung, die wir wohl alle haben, sagt uns: oha, Abkacken vom Feinsten droht. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden.

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  5. Für mich immer wieder überraschend, und dies saison–übergreifend betrachtet, welche Spieler gerne von Ambitionen für Europa oder gar höherem phillosophieren.
    Früher war es Otsche und gerne auch Seferovic, heute reiht sich De Guzman in die Riege ein.
    Im Februar finde ich diesbezügliche Aussagen bei gleichgebliebener oder sogar gesteigerter Leistung angemessen……vorher sollte nur die konsequente Leistung zählen (und sprechen)

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  6. Würde mich im Laufe der Hinrunde über Siege gegen Bremen, Hamburg und evtl. Hertha (die sind aktuell alle 3 eher so lala) freuen.
    Ich erwarte Niederlagen gegen Schalke, Bayern, Leverkusen und Hoffenheim. (normalerweise kannst Du auch gegen einen der 4 letztgenannten was holen, aber da muss dann alles passen)

    Damit wäre man bei 15+9 Punkten und somit eine klasse Hinrunde. 24 Punkte sind mehr als die Hälfte der jedes Jahr zu knackenden 40 Punkte.

    Wenn man in der RR wieder mit Chandler, Fabian und Mascarell planen kann und weitere große Ausfälle ausbleiben, dann sehe ich eine ähnliche Punkteausbeute in Reichweite. (Weil man gegen WOB gewinnt, dafür aber gegen Gladbach verliert und so Geschichten)

    Schaut man auf die Tabelle aktuell muss man festhalten:
    In dieser Saison kann (fast) jeder jeden schlagen!

    Von daher muss es – bevor man von Europa träumt – erstmal heißen: Die Punkte einfahren, um frühzeitig sicher zu sein. Danach kann man sich das „Sahnehäubchen“ versuchen zu verdienen.

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  7. „…noch eine Schippe drauf legen.“ Beachtlich, dass manche Spieler nach ein paar Wochen Sprachunterricht schon mit den phrasenschweinverdächtigsten deutschen Redewendungen aufwarten.
    Aber im Ernst, unabhängig davon, ob es diesen Spruch tatsächlich so auch im Französischen gibt – auf gut Deutsch müsste man entgegnen: „Es würde schon reichen, keine Schippe runter zu nehmen.“ Zumindest, wenn man das Spiel gg. den BVB in Betracht zieht. Gegen MZ05 jedenfalls hätte das locker für 3 Punkte gereicht.

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  8. @zizou, sehr korrekt. Spiele wie die in Mainz taugen halt leider immer wieder dazu festzustellen, dass wir offensichtlich noch weit davon entfernt sind, irgend welche Serien in Richtung Kleineuropa (Euroleague) oder gar Großeuropa (Championsleague) zu starten. De Guzman kann es noch nicht wissen, ist ja ein Neuling in Sachen Eintracht.

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  9. @sge1899:
    Und „Neulinge“ sollten doch etwas zurückhaltender, dezenter und filigraner argumentieren und Gesamtziele kommunizieren…..oder?
    Anders bewerte ich Aussagen von ihm (De Guzman) zu seiner Einzelperson.
    Über sich selber darf er gerne „große Ziele“ ankündigen und vorhersagen.

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  10. Was ich fast noch besser finde ist das sich hier der spieler richtung europa äußert, von jenem die erwarteten euroleagueleistungen ausgeblieben sind . Grübel grübel

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  11. Mein Gott, was soll der arme de Guzmann denn sonst sagen ?
    Dass das Rehacenter schön warm und trocken ist, der Rasen gut
    geschnitten, die Bälle richtig aufgepumpt sind und er ein großer Fan
    der Betontheorie von Bruchhagen ist?

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  12. Vielleicht, dass er insbesondere noch eine Schippe drauflegen muss, dass es zu Europa reicht….

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  13. Ich würde bezüglich Europa die Bälle flachhalten. Bei den nächsten Spielen stehen einige Hochkaräter (Leverkusen, Hoffenheim, etc.) an. Wenn wir danach noch um Platz 6-8 kreisen, mag es ein Thema sein. Wenn es dumm läuft, geht aber wieder das Abstiegsgespenst um und das Gefasel von wir sind nicht so weit oder jeder kann jeden schlagen hält wieder Einzug.

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  14. @13 + 14:
    So ist es. Das trifft es gut.

    @Block17:
    Was De Guzman „sonst“ sagen soll….?
    Gerne alles, jedoch nichts was uns später mal einholen kann.
    Ich verstehe auch ehrlich gesagt Deine überzogene Inschutznahme nicht, von allem was nur irgendwie mit der Eintracht in Verbindung gebracht werden kann und gegen dies mal eine Kritik geäußert wird.
    Du bist nicht der einzige SGE-Fan hier und auch nicht der Überflieger aller Eintracht-Fans.
    Akzeptiere bitte, dass andere User hier differenzierte Meinungen vertreten. Danke!

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  15. Nach den einschlägigen Regeln und Gesetzen, die im unmittelbar nächsten Spiel nach Trainerwechseln gemeinhin in Kraft treten, wird die Partie gegen Werder womöglich die härteste Herausforderung der bisherigen Saison. Falls da ein Remis rausspringt, dürfte man, im Ggs. zum Spiel gegen MZ, tatsächlich von Zufriedenheit sprechen.
    Zugleich ist danach die 100-Tage-Schonfrist für das NKTT und die Mannschaft abgelaufen. Ich gehe davon aus, dass es dann Zeit ist für ein erstes Resumee.

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  16. @zizou
    Irgendwann vor grauer Vorzeit saß mal ein gewisser Jürgen Grabowski für ein Spiel bei uns auf der Bank. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es ein Spiel in Köln war. Und ich weiß, dass wir mächtig auf die Fresse bekommen haben. Trainerwechsel und erstes Spiel können so oder so ausgehen.
    Ich erwarte aber, ganz unter uns, eine solide, konzentrierte Vorstellung und erwarte einen Sieg. Bei allem Respekt vor einem Gegner aus gleicher Ligazugehörigkeit, der folgendes aktuelles Profil bietet:
    – Auswärtsspiel
    – Null (!!) Siege aus den letzten 10 Spielen
    – 3 Tore in den letzten 10 Spielen
    – Aktueller Trainer aus der 3. Liga
    – Dort kein Sieg in letzten 10 Spielen…

    Ja, ich weiß, dieses Spiel ist maßgeschneidert für ein typisches Eintrachtspiel mit purer Enttäuschung und Entsetzen, aber diesmal gehe ich davon aus, dass wir nicht 2 mal hintereinander die Diva zu sehen bekommen, aber wenn doch, dann eine Diva mit Galavorstellung 😉

    Und wehe nicht…

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  17. @15 G Block
    Natürlich hat jeder das Recht auf seine eigene Meinung. Das ist doch
    selbstverständlich. Das schließt aber auch mit ein, dass ich eine Diskussion
    um ein völlig harmloses Interview von de Guzman albern finden darf.
    Außerdem nehme ich niemanden „in Schutz“, sondern versuche bei –
    aus meiner Sicht überzogener und abwertender Kritik gegen Manager
    und Spieler – meine sachlichen Gegenargumente vorzubringen.
    Dass ich ein leidenschaftlicher SGE -Fan bin, darauf bin ich stolz.

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  18. @17
    Was jetzt der „beste Einwechselspieler“ seiner Zeit mit den Gesetzen von Trainerwechseln genau zu tun hat, habe ich auf Anhieb nicht begriffen.
    Und gg. Bremen rechne ich gar nicht mit Entsetzen, sondern eher mit einem unserer stärksten Spiele der Saison, bei dem trotzdem kein 3facher Punktgewinn zu verbuchen sein wird.
    Alles andere würde m.E. die Diva bestätigen.

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  19. @Block17:
    In Deinem letzten Satz kann ich Dich nur bestätigen, bekräftigen und Dir wünschen exakt diese Einstellung zu wahren.
    Deine Argumentation bezogen auf Kritik Deinerseits an Usern betrachte ich allerdings als Auslegungssache……aber so ist das nun mal, zurück zum Fußball.

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  20. @zizou
    „Nach den einschlägigen Regeln und Gesetzen, die im unmittelbar nächsten Spiel nach Trainerwechseln gemeinhin in Kraft treten, wird die Partie gegen Werder womöglich die härteste Herausforderung der bisherigen Saison“
    Na, Grabowski saß in besgatem Spiel nicht als Einwechselspieler auf der Bank, sondern als Interimstrainer nach vorausgegangenem Trainerrauswurf 4 Tage zuvor!

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  21. nach 10 Spielen 15 Punkte die Mannschaft liegt voll im Plan_ 34×1,5=51
    nach 10 Spielen 3 Punkte bis zur CL Quali, es kribbelt schon
    Spieler träumen öffentlich von Europa…
    jedoch, Platz 10 ist nicht einstellig
    in Mainz ab Mitte 2HZ versucht den Vorsprung zu verteidigen und mit einem Unentschieden zufrieden
    divahistorisch ist morgen mit einem verkrampften Kick zu rechnen
    Mag mir gar nicht vorstellen, wenn Bremen ´´wieder zwei Busse vorm Kasten parkt´´ und ansonsten auf Kruse vertraut
    Da kommen die dicken Backen von Herrn Kohfeldt gerade recht.
    Müsste das NKTT doch in der Lage sein die Mannschaft einzustimmen und die nächste Leistungsphase_Beton knacken / agressiver Neuanfang_ ein Ansporn sein.
    Meine Hoffnung stirbt zuletzt, träume von kreativer Attacke, gesamt mindestens 10 Heimsiegen und positivem Torergebnis

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  22. @sge1899
    Den Annalen ist das in etwa so zu entnehmen:
    Nach einer 4:1 Niederlage am 15.10.83 in Bochum wurde Zebec 2 Tage drauf gefeuert. Grabi wurde am nächsten Tag interimsmäßig installiert und saß bereits im Heimspiel gg. BMG auf der Bank – das damalige 1:1 wäre übrigens auch mein Tipp gg. Werder. Das folgende Spiel in Köln war mit 7:0, wenn ich nicht irre, unsere höchste BL-Niederlage überhaupt (?)

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  23. @24.
    Ich wollte (ausnahmsweise) nicht Besserwissen – nur herausfinden, was es mit diesem fast vollständig in Vergessenheit geratenen, wenn auch kuriosen Randgeschichtchen genau auf sich hatte.

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