Stefan Aigner erzielte in der vergangenen Saison nur drei Treffer.
Stefan Aigner erzielte in der vergangenen Saison nur drei Treffer.

Bekommt die Bundesliga einen Nachfolger für Felix Magath, dessen Spitznamen „Quälix“ war? Niko Kovac lässt den Spielern in den ersten Tagen nach dem Sommerurlaub keine Zeit zum durchschnaufen. Der Kroate zieht die Zügel deutlich an und fordert von den Profis, dass sie gleich zu Beginn ihre Grenzen überschreiten. Fünf Stunden lang – verteilt auf den Vor- und den Nachmittag – trainierten die Hessen insgesamt am Donnerstag. Nach der Einheit erklärte der Trainer: „Ich weiß, das ist ungewohnt für die Jungs. Aber wir müssen so große Umfänge machen. Wir müssen 90 Minuten und länger gehen können in der Bundesliga. Und wir müssen auch in der Erschöpfung Fußball spielen.“

Kovac möchte Defizite beheben, die in der Vergangenheit heftig kritisiert wurden. Unter Ex-Coach Armin Veh verlor das Team in den Schlussminuten der Saison 2013/14 zu viele Punkte, bei Nachfolger Thomas Schaaf wurden Führungen leichtfertig verspielt – die fehlende Kraft und Kondition wurde in den Analysen danach durchaus bemängelt. Der kroatische Übungsleiter setzt bei den Marathon-Einheiten allerdings auf Abwechslung, gewährt den Profis genügend Pausen und achtet auf deren Befindlichkeit: „Wir checken die Spieler täglich. Und nehmen auch Rücksicht, wenn einer mal zu müde wird. Ich glaube, dass wir ohne Verletzungen durch die Vorbereitung kommen. Dafür werden wir auch mal zwischendurch beim Training Laktat-Messungen machen.“

Es fühlt sich an wie ein „Trainingslager in Frankfurt.“ Stefan Aigner, seit 2012 am Main tätig, gab nach der Trainingseinheit zu, dass er noch nie eine so extreme Vorbereitung erlebt habe. Der Mittelfeldspieler, der in der kommenden Saison wieder an gewohnte Leistungen anknüpfen will, ließ sich zwischenzeitlich den Fuß tapen, die Blasen wurden zu schmerzhaft: „Ich bin schon ein Beißer. Aber nach vier Tagen Vorbereitung gehe ich schon auf Felge.“ Aigner ist nicht der einzige Akteur, der bereits den Physio Maik Liesbrock aufsuchen musste. Kovac möchte mit den Frankfurtern durchstarten – und will die Grundlagen für eine erfolgreiche Spielzeit im Bereich der körperlichen Fitness schaffen.

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16 Kommentare

  1. Guter Ansatz.

    Neben der Fitness und Schnelligkeit sollte aber das Zusammenspiel der Mannschaft im Vordergrund stehen.
    – Pässe sollten ankommen. Dass kann man üben. Dazu muss man die Laufwege seiner Mitspieler kennen und im Gegenzug sich die Mitspieler auch anbieten (anstatt wie geschehen, die ganze Anstrengung aufs Lamentieren oder Hadern zu verteilen).
    – Dribblings die beim Gegner enden bringen nichts! Auch wenn diese Show-Einlagen bei den Fans fälschlicherweise als Spielstärke miss-gedeutet werden. Ballbesitz ist wichtiger, auch wenn Rück-oder Querpässe bei den Fans fälschlicherweise als Spielschwäche miss-gedeutet werden.
    – Nur über ein ‚Kennen‘ seiner Mitspieler kann die fehlende individuelle Klasse ausgeglichenen werden.

    Kurzum: Bitte die Vorbereitungszeit nutzen um das ‚mannschaftliche‘ Umschaltspiel zu verbessern (neben der Fitness und Schnelligkeit)

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  2. Aaah, dieser Schmerz, diese Wonne!
    Die nehmen’s wirklich ernst, die Kovacs. Simple Formel: 50% mehr Trainingszeit = 50% mehr Punkte.
    Reinhold, bleib mir fort mit deine fuffzisch Punkte: 36 + 50% + 1 Bonuspunkt = Platz 4. Passt schon, letztes Jahr hatten wir die beste Mannschaft aller Zeiten, dieses mal vielleich den besten Trainer. 😉

    Ich freu mich auf die neue Saison!

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  3. Kondition kann man nicht genug haben und deshalb finde ich das dosierte aber ausgedehnte Training von den Kovac-Brüdern gut. Die Kondition ist die Grundlage und danach kommt erst später das Spielerische.
    Vor Allem kann er jetzt auch noch keine Spielzüge und Tatiken einstudieren denn es fehlt ja noch der ganze Abwehrblock. Nein, das ist schon gut so wie die Brüder es machen.

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  4. Lieber Stefan Aigner,
    ich glaube dir, dass du enorme Schmerzen hast. Jeder hatte schon mal eine Blase an den Füßen gehabt und dann noch unter der Belastung wie die Eintracht Spieler es zur Zeit verspüren kann sicherlich jeder mitfühlen.
    Aber Mensch, damit geht man doch nicht an die Presse! Himmel Herrgott, das hätte sich mal einer unter Felix Magath beim VfL Wolfsburg getraut.

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  5. Fünf Stunden Arbeitszeit? Wenn man das in Wochenstunden umrechnet…
    Die armen Kerle! Damit sind sie ja beinahe unter dem Mindestlohn 😉

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  6. Wird eigentlich die Pressesprecher Stelle moch neu besetzt? Oder übernimmt Herr Knoop den Job?

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  7. @6
    Genau so sehe ich es auch. Wehe es stößt jemand an seine Grenzen und gibt das auch noch zu. Bei der Kohle völlig unverständlich überhaupt noch körperliche Grenzen zu haben, normalerweise müssten die 15 Stunden rennen können … Sie verdienen genug. Eine Schande.
    #Ironieoff

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  8. Mich würden jetzt noch diverse andere Stimmen zum ggw. Trainingspensum stark interessieren.
    Wer hat schon etwas direkt gesehen?
    Derweil nehme ich an, in der Vergangenheit war die Intensität vorwiegend unterdurchschnittlich und unter K&K
    ist es jetzt eher überduchschnittlich. Alles andere wäre in erheblicher Weise bedenklich.

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  9. Ich finde das Ganze insgesamt sehr stimmig. Trainingspensum hochschrauben, regelmässig medizinische Checks, individuelle Konditions- und muskuläre Schwächen feststellen und dann individuell daran optimieren. Sehr modern. Dazu passen dann auch die Veränderungen im Betreuerumfeld mit neuem Fitnesscoach und zusätzlichen Osteopathen.
    Gefällt mir sehr gut und unterscheidet sich in den Punkten auch gewaltig von Quälix.

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  10. Denke das Kovac auch hier nochmal die Spreu vom Weizen trennt. Mit einem großen Dreschflegel

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  11. Die armen BuLi Profis haben Blasen an den Füßen. Ach gottchen… Dann kauft euch größere Schuhe HAHA … Millionen verdienen und jammern wenn man 2,5 h Training macht am Tag. Ironie pur

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  12. 5 Stunden, Alpi + persönliches Programm + Taktikgespräche + medizinische Checks. Aber ich bin da bei dir. Sollen was tun für ihr Geld. Obwohl nur wenige Millionen verdienen bei der Eintracht. Aber 500k€ ist ja auch schon ganz schön.

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  13. Die müssen noch Laufleistung nachholen aus den ersten 25 Spielen aus der letzten Saison. Da haben sie quasi ihr Geld bekommen und nicht verdient.

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  14. Liest sich sehr gut – kein Vergleich zum Winterurlaub an der Sonne mit Veh wo teilweise 20Min. Auslaufen oder Anschwitzen das Trainingspensum an einem Tag war. In dieser frühen Phase müssen die Grundlagen an Kondition gelegt werden – das spielerische ist natürlich auch dabei aber da kommt der Feinschliff später. Die Vorbereitung ist ja glücklicherweise recht lange und es kann nicht schaden, wenn unsere Jungs schon auf einem gewissen Niveau angekommen sind, während andere noch verlängerten Urlaub aufgrund der EM nehmen.

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