Schließt einen Veh-Rücktritt aus! Sportdirektor Bruno Hübner (re.).
Schließt einen Veh-Rücktritt aus! Sportdirektor Bruno Hübner (re.).

Bruno Hübner erlebt aktuell bereits seine fünfte Spielzeit als Manager bei der Eintracht. Der Sportdirektor wurde diesen Sommer oft gelobt, die Transferpolitik positiv bewertet. Tatsächlich halfen Lukas Hradecky (O-Ton Hübner: „Hradecky ist in die Fußstapfen von Kevin Trapp getreten, hat sich sofort integriert und ist ein Torwart, der mitspielt.“), Stefan Reinartz („Reinartz ist eine absolute Persönlichkeit und ruft das in jedem Spiel ab.“), David Abraham („Mit Abraham haben wir eine Alternative mehr in der Abwehr, können uns so individuell auf den Gegner ausrichten.“) und Luc Castaignos („Castaignos ist ein Stürmer, der mit seinen Leistungen und seinen vier Toren hohe Erwartungen geschürt hat. Er ist erst 23, im ersten Bundesligajahr und noch jung.“) der Mannschaft auf Anhieb weiter. Bei Mijat Gacinovic hingegen müsse man noch Geduld haben. Zunächst stellt Hübner im Interview mit dem Wiesbadener Kurier klar, dass der Serbe nicht die kolportierten 1,5 Millionen Euro gekostet habe: „Die genannte Ablöse ist zu hoch, wir haben wesentlich weniger gezahlt.“ Man werde den U20-Weltmeister weiter behutsam aufbauen, damit dieser dann sein Talent in einer der stärksten Ligen der Welt auch abrufen könne. „Auch ein Weltklassestürmer wie Robert Lewandowski hat bei Dortmund auch ein Jahr gebraucht, um Fuß zu fassen.“

Allerdings konnten auch die Neuzugänge nicht verhindern, dass die Leichtigkeit in den vergangenen Partien abhanden kam. Gegen den VfB Stuttgart (4:1) und den 1. FC Köln (6:2) konnte man sehen, welche Qualität der Kader besitzt. In den Duellen gegen die Hertha aus Berlin (1:1) und den FC Ingolstadt (0:2) dann eher weniger. „Wir mussten feststellen: Wenn wir unser Potenzial nicht ganz abrufen und den notwendigen Schritt nicht mehr machen, reicht es nicht„, gibt Hübner nun zu.

Überzeugt von Trainer und Mannschaft

Die Unruhe, die jetzt vorherrsche, sei im Fußballgeschäft ganz normal. In den letzten Jahren sei die Eintracht eine Erfolgsstory gewesen – allerdings interessieren die Platzierungen der vorherigen Spielzeiten nicht mehr, wenn es auf dem Feld aktuell etwas wackelt. Selbst ein Sportdirektor, der als „Transferkönig“ gilt, bleibt von diesen Wellenbewegungen nicht verschont: „Man merkt es an Max Eberl in Gladbach: Er war zweimal Manager des Jahres, dann gingen die ersten Spiele der Saison in die Hose, und es wurde alles in Frage gestellt. Jetzt gewinnen sie dreimal, und er hat wieder alles richtig gemacht.“ Es werde eben nur noch schwarz oder weiß gemalt. Nicht so mit Hübner, der sich klar positioniert: „Ich bin überzeugt, dass Armin Veh der richtige Trainer ist, wir eine gute Mannschaft haben und eine ordentliche Saison spielen werden.“ Den Stimmen, die schon wieder über einen vorzeitigen Rücktritt Vehs unken, hört der 54jährige daher auch nicht zu. Der Trainer wisse, dass durch den neunten Platz in der Vorsaison und der gleichzeitigen Vergrößerung des Kaderpotentials auch die Erwartungshaltung im Umfeld steige.

Es sei dem Übungsleiter auch klar gewesen, dass es durchaus zu Leistungsschwankungen und Dellen im Laufe der Saison kommen könne. Trotzdem „geht er hochmotiviert an die Sache heran.“ Die aktuelle Lage sei auch nicht mit der in Stuttgart zu vergleichen, wo er nach drei Jahren Eintracht Frankfurt amtsmüde war und eine Pause gebraucht hätte. Der VfB aber war eine Herzensangelegenheit, Veh wollte niemanden enttäuschen – die Verhältnisse bei den Schwaben seien aber nicht mehr mit den damaligen, die 2007 zur deutschen Meisterschaft führten, zu vergleichen gewesen. Dies wird am Main nicht passieren, wo er die handelnden Personen aus seiner ersten Amtszeit noch bestens kennt. Geringer wird der Druck dadurch allerdings nicht.

Keine Wunderdinge in der Winterpause erwarten

Mijat Gacinovic muss sich weiter gedulden.
Mijat Gacinovic muss sich weiter gedulden.

Auch für Hübner nicht, der sich auf den gelungenen Transfers im Sommer nicht ausruhen darf. Neben der linken Mittelfeldseite, die mit Gacinovic langfristig besetzt werden soll, wandert der Blick auch noch immer auf die Position des rechten Verteidigers. Aleksandar Ignjovski überraschte bislang zwar positiv – eine dauerhafte Lösung wird der gelernte Mittelfeldspieler wohl nicht werden. Der Sportdirektor dämpft allerdings die Erwartungen mit Blick auf die anstehende zweiten Transferperiode: „Es ist auch schwer, in der Winterpause Qualität zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Die, die gescheitert sind, musst Du erst einmal integrieren, und wer gut ist, wird nicht abgegeben oder kostet dementsprechend viel. Unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt, und wir glauben auch an den Kader.“ Ein Thema im Januar könnte dann wieder ein Transfer von Vaclav Kadlec werden. Der Tscheche bekommt auch in dieser Spielzeit kein Bein auf den Boden, enttäuschte dann auch noch bei seinem Auftritt gegen die Berliner. An einen direkten Konkurrenten in der Bundesliga aber werde man den Angreifer nicht verkaufen. Es mache keinen Sinn, „einen Mitbewerber zu stärken und uns zu schwächen.“ Trotzdem „müssen wir sehen, wie er sich bis zur Winterpause entwickelt und welche Angebote es gibt, dann werden wir die Situation neu bewerten.“

Allen Schwankungen zum trotz, sieht Hübner die Mannschaft auf dem richtigen Weg. Die Hoffnung, dass man ähnlich gut wie in der Vorsaison gegen die sogenannten großen Vereine auftreten werde, ist groß. Man täte sich gegen Topteams leichter, als gegen die sogenannten „kleinen“ Vereine wie Ingolstadt. „Wir sind immer in der Lage, gegen starke Gegner mitzuhalten und sie zu schlagen„, ist der Sportdirektor überzeugt. Am kommenden Samstag haben die Adler gegen die Fohlenelf die Möglichkeit, Hübners Worte zu bestätigen.

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11 Kommentare

  1. Qualität hin, Qualität her. Ich kann diesen Mist einfach nicht mehr lesen, wenn es um Kadlec geht. Jetzt wird schon wieder spekuliert ihn abzugeben. Da spielt z. B. ein Hasebe seit Wochen unterirdisch und steht trotzdem jede Woche wieder auf dem Feld. Da gibt es bestimmt noch andere Beispiele. Mir ist es doch völlig wurscht, was einer in der Vergangenheit gezeigt hat. Hier und heute ist dien Leistung wichtig. Von der Vergangenheit kann man sich nix kaufen. Da bekommt Kadlec endlich mal eine Chance und anscheinend hat jeder erwartet, dass er gleich voll durchschlägt. Da frage ich mich doch langsam, wo die ganzen Experten ihr Hirn haben. Mir tut Kadlec unendlich leid. Er hatte nie eine echte Chance und er bekam auch nie mal 4 oder 5 Spiele hintereinander, um einfach Praxis zu bekommen. Die braucht er aber. Training ist eben nicht Spiel und das weiß jeder Fußballanalphabet. Veh wollte ihn doch unbedingt damals haben und nun taugt er nichts mehr? Für mich taugt Veh irgendwie auch nicht, aber vielleicht irre ich mich da ja.

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  2. Naja möglich ist das schon. Nur haben wir nicht genug Kohle um gute Lösungen „loszueisen“. Es ist immer dasselbe Problem. Wir haben nicht genug Geld für Verstärkungen um die Ziele, die im Hinterkopf der Fans und des Vorstandes sind, zu erreichen. Um dauerhaft um die EL Plätze spielen zu können brauchen wir einen stärkeren Kader. Spieler, die KONSTANT gut spielen und nicht nur alle 3-4 Spiele an ihre Leistungsgrenze kommen. Mit dem derzeitigen Kapital, welches wir für Transfers haben, spielen wir max im Mittelfeld der Liga. Aber mit Blick nach UNTEN, statt nach oben. Das ist die Realität.

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  3. Hasebe verschenken…..gefühlte 100 gegentore nach seinen fehlpässen die letzen 2 jahre…..alle 10 spiele ein guter pass reicht einfach nicht.

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  4. @Thomas 66

    Du sprichst mir aus der Seele was Kadlec betrifft, habe es auch schon öfters geschrieben !

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  5. Aus meiner, nicht massgeblichen, Sicht verfuegt unsere Eintracht ueber einen durchaus guten Kader. Es ist doch gelungen, Spieler zuverpflichten, die es sofort in die Stammelf geschafft haben ) und mit Gacinovic auch in die Zukunft zu investieren. Denke
    da wurde vieles richtig gemacht. Jetzt dies auch auf den Platz bringen und
    Ergebnisse erzielen, dann kann es noch eine gute Saison werden.

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  6. Der arme Herr Kadlec hatte genug Chancen und wenn er jetzt mal eine Chance bekommt, zeigt alleine seine Körpersprache, dass er es nicht drauf hat. Ich würde ihn auch an einen Mitbewerber abgeben, man kann Gegner auch schwächen. Aber es hat sich ja gezeigt, dass keiner Interesse hat an einem lustlosen Profi, der meint alleine sein Talent reicht aus.

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  7. Kadlec steht sich selbst im Weg. Kämpferisch war das gegen die Hertha eigentlich in Ordnung. Leider kann es sich Veh aus mehreren Gründen nicht leisten, Kadlec über mehrere Spiele eine Chance zu geben.

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  8. Ich war eigentlich auch immer ein Fan von Kadlec aber inzwischen glaube auch ich, dass es nicht reicht. Und wir haben nicht die Zeit, ihn mal 3-5 Spiele am Stück (schlecht) spielen zu lassen. Er hat jeden Tag im Training die Möglichkeit sich zu beweisen aber weder unter Veh beim ersten Mal, als auch unter Schaaf oder jetzt bei Veh gelingt ihm dies. Ich bin im Training nicht dabei aber man braucht wohl nicht davon ausgehen, dass er sich im Training schont um bei den Spielen dann 100% abrufen zu können. Nicht mal bei den Vorbereitungsspielen fällt er groß auf. Schade aber wenn er es bei aktuell quasi Null Konkurrenz auf LA nicht packt, dann hat es wohl keine Zukunft. Wenn man Medo und Kadlec im Winter zusammen für 2 Mio. loswerden kann und dafür vielleicht einen neuen holen kann, wäre wohl allen geholfen.

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  9. @ 10 Es ist wie an der Börse (Herr Steubing kann ein Lied davon singen.) – bevor man Verluste realisiert, hält man die Graupen dann doch lieber länger im Depot. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Du kannst die beiden „Graupen“ nicht für 2 Mio. abgeben. Das wäre ein Eingeständnis …
    Wenn, dann hätte man für Kadlec alleine einen deutlich höheren Erlös vor ein paar Monaten erzielen sollen.
    Da müssen wir bzw. Bruno und Kollegen jetzt durch.

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