Fredi Bobic nahm Ex-Schiedsrichter Markus Merk ins Visier.
Fredi Bobic hat die Erwartungen bislang mehr als nur erfüllt.

Als die Partie zwischen der Frankfurter Eintracht und RB Leipzig beendet war und über einen „Abend zum Vergessen“ diskutiert wurde, legte Sportvorstand Fredi Bobic den Fokus auf ein ganz anderes Thema. Ex-Schiedsrichter und „Sky“-Experte Dr. Markus Merk wurde von Bobic am „Sky“-Mikrofon scharf kritisiert. „Da muss ich mir in der Halbzeit den Super-Experten Dr. Markus Merk anhören und sagen ‚Komm, lass es.‘ Solche Experten braucht kein Mensch“, redete sich der 45-Jährige in Rage und legte nach: „Dieses ganze Gequatsche macht einfach keinen Sinn mehr heutzutage. Es soll nicht unfair, aber körperbetont zur Sache gehen. Man sollte nicht alles größer machen als es ist.“

Worum ging es? Der sportliche Verantwortliche war davon überzeugt, dass Merk eine Gelb-Rote Karte für Ante Rebic gefordert habe. Dies war jedoch eine Fehlinformation, der 54-Jährige stellte sich hinter Schiedsrichter Deniz Aytekin und sah die Entscheidung, den Angreifer weiter auf dem Feld zu lassen, als korrekt an. Merk zeigte sich überrascht davon, dass sich Bobic scheinbar von den Medien verfolgt und falsch verstanden fühle. „Ich empfinde da eine unfassbare Wahrnehmungsstörung. Er kann nicht zugehört haben, wir haben etwas ganz anderes gesagt“, wehrte sich der ehemalige Unparteiische gegen die Vorwürfe und stellte mit Nachdruck klar: „Wir haben gesagt, dass es keine zweite Gelbe Karte war. Vielleicht hat er falsche Informanten, aber zugehört kann er nicht haben. Das ist schlicht nicht fair.“

Christoph Metzelder, ebenfalls „Sky“-Experte, ging davon aus, dass Bobic den Fokus schnell weg von dem schwachen Tag der eigenen Mannschaft weglenken wollte. Schließlich tat die 0:3-Niederlage gegen RB Leipzig weh, bei den Hessen ging alles schief, was nur schief laufen konnte. Die spannenste Frage, die sich noch stellt: Was passiert mit Lukas Hradecky? Der Schlussmann sah bereits nach 131 Sekunden den zweitschnellsten Platzverweis der Bundesligageschichte, nur Youssef Mohamad vom 1. FC Köln war am 1. Spieltag der Saison 2010/11 gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 93 Sekunden noch einen Schritt schneller als der Finne. „Bild“-Kolumnist Thomas Berthold hofft allerdings, dass die Sperre nicht zu hoch ausfallen werde: „Ich würde es nicht ver­ste­hen, wenn er zwei Spie­le Sper­re be­kom­men würde. Er hat schließ­lich nie­man­den ver­letzt, son­dern le­dig­lich eine Tor-Chan­ce ver­ei­telt. Das müs­sen die DFB-Rich­ter doch ir­gend­wie be­rück­sich­ti­gen. Es gibt deut­lich schlim­me­re Ver­ge­hen.“

Bobic ruderte inzwischen zurück und entschuldigte sich am Sonntag: „MIch fühle mich nicht verfolgt. Ich habe kein Problem mit Medien. Doch was Merks Begriff von Wahrnehmungsstörung angeht, dagegen verwahre ich mich!“ Ausgestanden ist der Zoff allerdings noch nicht ganz, Merk zeigt sich schwer getroffen von den Worten, die gegen ihn gerichtet wurden. „Ich finde es menschlich traurig“, sagte er und betonte: „Schließlich leben wir ja in einer Gesellschaft, in der man seine Meinung frei sagen darf. Es ist nicht das erste Mal, dass das so passiert ist. Man weiß ja, dass er auch mal sehr schnodderig ist. Umso kurioser, weil ich seinen Spieler ja geschützt habe.“

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5 Kommentare

  1. Herr „Mimimi“ Merk, fangen Sie doch an zu heulen….wie ein kleines beleidigtes Kind!

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  2. Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob man dem peinlichen Auftritt von Bobic, der wohl in erster Linie dem enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft geschuldet war und ein Ablenkungsmanöver darstellen sollte, so viel Raum einräumen sollte. Es ist allerdings geboten, Herrn Merk vollständig wiederzugeben. In Bild sagt er: „Man muss aber eher davon ausgehen, dass er ein sehr schlechtes mediales Umfeld und sehr schlechte Ratgeber hat. Da muss man sich dann auch mal Gedanken machen.“ Diese Kritik an der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Eintracht „von außen“ ist schon bemerkenswerrt und sollte in diesem Zusammenhang nicht unterdrückt werden.

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  3. Dieses ganze Rumgeheule… Leben in einer freien Gesellschaft und Demokratie. Jeder kann seine Meinung frei äussern. Bobic wollte hier wohl vom sportlichen Desaster ablenken oder hatte es schlichtweg falsch interpretiert. Natürlich darf Merk sich angegriffen fühlen und auch die Pressearbeit kritisieren, wenn es seine Meinung ist. Und jetzt mal alle den Fokus auf das Sportliche ganz schnell lenken, sonst bekommen wir am Freitag die nächste Abreibung…

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  4. Geschadet hat das ganze sicherlich nicht. Hat aus meiner Sicht, nicht den Falschen getroffen! Jedes Wochenende werden die Nadeln im Heuheufen gesucht, zig Zeitlupen aus allen möglichen Situationen angesehen, um die kleinsten Berührungen finden zu können! Hier sind auch die Schiedsrichter gefragt! Sie sollten vielleicht alle mal zusammen nach England fliegen und ihre Kollegen begutachten! Was hier in DE teilweise gepfiffen wird ist regelrecht ein Witz und raubt einem mehr und mehr den Spaß am Spiel!

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  5. Mich nerven diese Analysen ebenfalls ungemein. Mehrere sogenannte Experten diskutieren ewig über verschiedene Aufnahmen von Situationen, die in Echtzeit vom Schiri entschieden werden müssen!Bin daher auch gegen einen Videobeweis. Es gibt wöchentlich so viele Situationen, die auch nach stundenlangen Video nicht eindeutig zu beurteilen sind! „Fehlurteile“ werden also, je nach Sichtweise, weiterhin fallen. Damit verunsichert man meiner Meinung nach sogar noch unsere Schiedsrichter, da diese sich nach jeden Spiel für jeden Mist kritisieren und hinterfragen lassen werden müssen. Davon abgesehen, sieht jede Berührung/Foul in der Zeitlupe wie schwere vorsätzliche Körperverletzung aus!

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