Vier Leihspieler ohne Kaufoption stehen bei Eintracht Frankfurt derzeit unter Vertrag. Jesús Vallejo, Michael Hector, Shani Tarashaj und Guillermo Varela müssen den Verein nach aktuellem Stand der Dinge im Sommer wieder verlassen. Im Optimalfall wollen die abgebenden Vereine Real Madrid, FC Chelsea, FC Everton und Manchester United ihre Spieler wieder haben: Sie hätten dann nämlich den Nachweis erbracht, dass sie bundesligatauglich und für höhere Aufgaben gewachsen sind. Sportvorstand Fredi Bobic hat die Hoffnung im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau noch nicht aufgegeben, dass ein nächster Umbruch im kommenden Sommer vermieden werden kann: „Den einen oder anderen von ihnen werden wir vielleicht ersetzen müssen, aber wir werden genauso versuchen, manchen Leihspieler von Eintracht Frankfurt zu überzeugen, wenn wir von ihm überzeugt sind. Dann muss man natürlich schauen, ob wir die finanziellen Mittel haben, um so etwas überhaupt stemmen zu können.“
Der ehemalige Profi musste nach Amtsantritt am 1. Juni bei den Hessen sofort funktionieren und hatte keine Zeit, sich langsam an das Umfeld und die neue Aufgabe heranzutasten. Kaum war der Klassenerhalt über die Relegation geschafft, musste der Neustart in die Wege geleitet werden. Die ersten Gehversuche gegen den FC Schalke 04 (1:0) haben für eine große Überraschung gesorgt. Die den deutschen Fans so unbekannten Akteure wie Omar Mascarell, Varela, Hector oder Ante Rebic, der am Freitag bereits wieder leicht am Rande des Platzes trainierte, sollen das Gerüst für eine sorgenfreie Saison im Mittelfeld der Tabelle bilden. Bobic überließ bei der Suche nach diesem neuen Stamm nichts dem Zufall – im Gegenteil. Jeder Akteur wurde genauestens und ausgiebig beobachtet. Der Sportvorstand nutzt sein aufgebautes Netzwerk und ist sich auch nicht zu schade, ehemalige Mitspieler wie Giovane Elber oder Zvonomir Soldo anzurufen, um sich zu erkundigen.
In Zusammenarbeit mit dem neuen Chefscout Ben Manga wurde global nach Spielern gesichtet. Im Juli war der frühere Bundesligastürmer sogar höchstpersönlich in Paraguay unterwegs: „Ja, da war hier das Turnier in Duisburg. Ich war aber in Paraguay, es war tierisch kalt, und ich wollte einen Spieler live sehen, mir ein Bild machen. Ich habe mich dann noch mit Roque Santa Cruz getroffen, der mir auch noch etwas über den Spieler erzählen konnte. Aber es hat letztlich nicht geklappt.“ Es war in der Vergangenheit ein häufig geäußerter Vorwurf im Umfeld, dass das Scouting bei den Hessen nicht richtig funktioniere. Auch bei Marco Fabián wurde bekannt, dass er nur per Video gesichtet und auf Grundlage dessen verpflichtet wurde. Bobic will sich auf ein solches Risiko nicht einlassen und pflegt seine persönlichen Kontakte, vor allem zu den Topmannschaften nach England und Spanien: „Real Madrid, Manchester United, Chelsea – es hilft, wenn man miteinander im Gespräch ist. Viele Transfers verlaufen auf persönlicher Basis. Und wenn dann Vertrauen da ist, dann sagt die andere Partei schon mal: ,Euch geben wir den Spieler gerne.‘ Die großen Vereine können sich zehn Klubs aussuchen, wo sie ihre Spieler hin verleihen können. Da kommt es schon auf das persönliche Verhältnis an.“
Es sind diese scheinbaren Kleinigkeiten, die bei den Hessen in den vergangenen Jahren endgültig eingeschlafen zu sein schienen. Talentierte Fußballer, die im Preissegment des Vereins lagen, landeten bei der Konkurrenz im Kader, während die Eintracht keine Fantasie zeigte. Mit wenigen Ausnahmen – etwa Lukas Hradecky, David Abraham oder anfangs noch Haris Seferovic, floppten die Neuzugänge in den vergangenen drei Jahren regelmäßig. Die Saison 2012/13, als Kreativität bewiesen und der Kader frühzeitig mit den besten Zweitligaakteuren der Vorsaison aufgebaut wurde, gilt noch immer als die große Ausnahme. Allerdings wollen die Frankfurter vermeiden, dass die Spieler, die sich gut entwickeln, dann unter Wert oder ablösefrei verkauft werden. Pirmin Schwegler, Sebastian Jung, Sebastian Rode, Carlos Zambrano und vielleicht auch Kevin Trapp – zusammen bekam die Eintracht für dieses wertvolle Gerüst wohl nur knapp 15 Millionen Euro auf das Konto überwiesen.
Es sind Fehler aus der Vergangenheit, die den Verantwortlichen in diesem Sommer die Hände gebunden haben. Große Sprünge auf dem Transfermarkt waren nicht möglich, deutsche Talente oder gestandene Spieler lagen nicht im Preisbereich, mit dem auf Shoppingtour gegangen werden durfte. Um die Flop-Rate zu verringern und wieder mehr Tafelsilber in den Kader zu bekommen, schaut Bobic heute bereits in Richtung Winter und Sommer 2017: „Du musst vorbereitet sein, das ist das Wichtigste. Die Spieler müssen durchgescoutet und gesehen sein. Wir haben auch jetzt keinen Spieler geholt, den nicht einer von uns live gesehen hat. Und es kann dann durchaus Transfers geben, dass wir einen Spieler mal für zwei Jahre holen, weil du einen Jugendspieler mit 16, 17 hast, der vielleicht noch zwei, drei Jahre braucht, bis er oben ankommt.“
Der Blick zurück verbietet sich für den 44-Jährigen, der kein schlechtes Wort über Vorgänger Heribert Bruchhagen oder die zuvor vorherrschenden Strukturen verliert. Von Mittelmaß oder einer zementierten Tabelle will der ehrgeizige Sportvorstand jedoch nichts wissen. Auch wenn eine Platzierung im Bereich von Rang 9 bis 13 zunächst in dieser Saison in Ordnung sei, soll schon bald der nächste Schritt folgen: „Insgesamt wäre ich jetzt nicht zufrieden.“ Bobic will keine utopischen Visionen, etwa einen Champions-League-Platz erreichen, ausrufen – schöne Sprüche würden die Leute nur verrückt machen. Aber einen Stillstand sieht er darin nicht begründet: „Ich habe das Ziel, immer besser zu werden, sich immer weiterzuentwickeln. Und das fordere ich auch von meinem Team ein. Wenn du im Fußball zufrieden bist, dann bist du gleich in der zweiten Liga.“ Bobic will immer einen gewissen „Druck auf der Pipeline“ haben und vor allem verlangt er, dass alle mitziehen: „Dieser Geist muss spürbar sein. Ich möchte in jedem Büro merken, dass man mehr will.“ Das Motto ist klar formuliert: „Du musst was tun!“
Den Umstand kannte ich noch nicht, dass Fabian nur aufgrund Videoanalysen verpflichtet wurde…Ey ey da tun sich ja Abgründe auf. 3,7 (?) Millionen blechen aber keine 3000 Euro übrig haben um jemand live zu beobachten. Kein Wunder, dass unsere teuersten Transfers eher in die Hose gingen. Caio hat man dann aufgrund eines Paninibildchens verpflichtet oder wie? Bei einer Leihe kurz vor Transferschluss sage ich ja nichts, aber bei den teuersten Transfers der Vereinsgeschichte ? Ist ja wie als wenn ich mir im Internet über ebay ein Ferrari aus dem Kongo ersteigere. Bei manchen Sachen kann man nur den Kopf schütteln.
Bei Bobic muss man anerkennen, dass er wirklich was verändern will und kaum Ansprüche stellt oder mal ein schlechtes Wort über die finanzielle Situation verliert. Kovac genauso. Ich glaube andere wären da schon ausgeflippt.
Das das dann so klappt mit der Verpflichtung einiger Leihspieler sehe ich eher kritisch. Auch wenn die gerne bei uns bleiben würden, gibt es doch dann Vereine die mehr bezahlen-Beispiel Hannover bei Joselu. Ich denke, wir müssen irgendwie eine gute Saison spielen, vielleicht im Pokal etwas weiter kommen und den Verein Eintracht Frankfurt wieder interessant für Sponsoren und Spieler zu machen, die ggf. dann sogar für einen Wechsel auf Geld verzichten würden, weil das Umfeld klasse ist und man sie hier braucht.
Ich sehe vor allem ein Argument als wichtig an. Leihspieler für 1-2 jahre, damit die Jungs in der U17-19 langsam aufgebaut werden. Nur als Beispiel Knothe. Wenn man an ihn glaubt und aufbaut, ist es jetzt zu früh. Aber in 1-2 jahren kann er soweit sein. Dann wäre der Platz nicht blockiert ( wobei auch er als Backup anfangen würde ), und er hätte eine gute Chance auf EInsatzzeiten. Das passt für mich. Ich hoffe, die nächsten Spiele laufen gut. Haben wir erst mal einen Lauf, kannst Du auch mal den Jungs wie Bunjaki, Gehrezifer oder auch Blum Einsatzzeiten geben. Aber dafür müssen wir halt stabil sein und auch punkten.
@1 @2
Kann ich voll unterschreiben – und noch eins:
Ich war vehement gegen Bobic, aber wenn er so weitermacht muss
ich mein Urteil von damals drastisch korrigieren.
Besonders gut finde ich, dass er, Kovac und Hübner offensichtlich
als Team sehr effektiv sind.
PS. Das mit Fabian kann ich kaum glauben.
Bobic pflegt seine persönlichen Kontakte mit Real Madrid, Manu, Chelsea….
Ist das nicht eine Kragenweite zu viel?
Wäre es nicht sinnvoller mit Mannschaften Kontakt zu pflegen mit denen man auf Augenhöhe oder niedriger ist? Dort scheint ein Transfer realistischer.
Die bisherigen Transfers sprechen aber auch für diese Kontakte.
Zu Fabian: da nimmt man 3,7Mio in die Hand in einer Situation wo man weiß, dass wir gegen den Abstieg spielen und nicht mehr viele Pfeile im Köcher haben und jeder Pfeil sitzen muss. *Kopfschüttel*
@1 und @ 2 Unterschreibe auch ich so !
@ 4 Absolut nicht – Wenn du was erreichen willst , musst höhere Ziele haben und nach oben schauen und nicht auf gleicher Höhe oder nach unten !
Die SGE sollte sich klar nach oben orientieren und ich bin doch Froh ,das Bobic solche Kontakte auf persönlicher Ebene hat, das hilft uns ungemein, auch in eventuellen Transfers. Ihr werdet sehen, auch ist bei dem Konzept doch schon auch zu ersehen , das an zukünftige Sponsoren und Geldgeber gedacht wird. Wünschenswert , wenn dann die Ultras auch aufhören mit Pyros usw , und wie dann wieder die geilste und beste Fanbase haben, vor den alle Respekt , aber keine Angst haben und der Eintracht dann mal keine Strafen mehr drohen!!
Grüße aus Gran Canaria
Mannschaften auf Augenhöhe oder niedriger müssen zum besten Preis verkaufen/kaufen/leihen. Anders hingegen bei Leihspielern von den riesigen Clubs. Wir hatten eine Zeit lang mal sehr gute Kontakte nach Leverkusen. Ist schon richtig, wenn wir 2-3x deren Spieler gut behandeln und eine Win/Win Situation erziehlt haben könnte dann beim vierten mal ein Talent an uns verliehen werden wie damals ein gewisser Kevin de Bruyne, wer weis, vielleicht sogar mit Vorgriffsrecht. Wenn weiter auch nach Charakter gescoutet wird, dann sollten Söldnerseelen bald Vergangenheit sein und es nicht an 200.000€ Jahresgehalt scheitern…
@4 wie du selbst ja schreibst geben ihm die bisherigen Transfers recht. Außerdem will/muss man ja aktuell Leihspieler holen. Da sollte unser Anspruch dann schon eher bei der 2./3. Garde solcher Teams liegen, als bei der Reserve von Barfuß Bethlehem 😉
Für mich wird der Fabian Transfer immer fragwürdiger.
Man holt auf Wunsch von Veh einen Marco Fabian, der die vakante Flügelposition besetzen soll. Später merkt man, dass er eigentlich auf dem Flügel nix taugt und doch mehr als 2 Wochen Eingewöhungsphase braucht. Beides in der damaligen Situation komplett inakzeptabel und hätte uns locker die Liga kosten können.
Auch das Beispiel Fabian zeigt eines wieder deutlich: Die letzten Jahre unter Bruchhagen waren eine Katastrophe. Seine einzige Sorge war, am Ende der Saison schwarze Zahlen zu haben. Sonst hat er alles laufen gelassen: Ein miserables Scouting über viele Jahre; jeder Trainer durfte sich anscheinend Spieler aussuchen; es war keinerlei längerfristig angelegtes System zu erkennen; Spieler wurden lediglich auf Grund von Videoaufnahmen gekauft usw. Kovac und Bobic haben nun endlich nicht nur in jeden Winkel frischen Wind reingebracht, sondern einen richtigen Tornado entfacht. Ich hoffe, dass sie es mal ein paar Jahre durchziehen dürfen, und auch der Finanzvorstand seine Arbeit intensiviert. Dann haben wir eine gute Zukunft vor uns.
Wenn das wirklich stimmen sollte mit Veh, Fabian und Co.,dann ist das nicht nur absolut amateurhaft,sondern vereinsschädigend!
Hätten wir lieber mal diesen Polen aus Frankreich geholt,aber nein, schön den geistig umnachteten Veh machen lassen. Unglaublich. Insofern muss man ja echt dankbar sein,dass Bobic da ist.
ich persönlich glaube das der Fabian Deal ein klarer Fehler war und auf Veh zurückzuführen ist , natürlich ist das in ganzen dann ein Fehler des Vereins , respektive Bruchhagen, denn er hat zugestimmt ohne die Fakten genau geprüft zu haben, wir sollten aber nicht alles schlecht reden, aber klar dies wiegt schwer und hätte uns fast die Liga gekostet. Aber nun ist alles Neu und mit Bobic ein junger und sehr weit und vernetzter Manager nicht ganz so konservativ und noch Hungrig ! genau das braucht die SGE
Sieht so aus, als hätte alles seine Zeit. Die schärfsten Kritiker von Bobic bewerfen sich mit Asche und buchen ein S/M-Studio. – Ich habe es übrigens auf der Nummer mit der Asche aufs Haupt belassen. 🙂
Ich wünsche den handelnden Personen und mir, dass dieser Rosa-Watte-Traum, der sich anfühlt wir die Tage nach dem Stuttgart/Köln-Spielen, eine lange Weile anhält. Wir haben erst zwei Pflichtspiele hinter uns!
Ja der Herr Bruchhagen … Da war ich auch so ein Linientreuer. Langsam bröckelt die Fassade und der Lack hat schon recht früh seine Kratzer abgekriegt. Was haben wir einmal Veh und Bruchhagen gelobt und uns gefreut. Demontiert haben die sich (leider) selbst.
Ich glaube, Schaaf hat sich genau zum rechten Zeitpunkt rausekeln lassen …
Bruchhagen hat für mich immer noch verdammt viel richtig gemacht. Daher bröckelt da nix bei mir.
Bei Fabian habe ich das Gerücht nie geglaubt, und jetzt scheint das doch zu stimmen. Aber der Hauptgrund ihn zu holen war ja Veh, der ihn schon in Stuttgart gern geholt häte . Er hat ihn ja laut eigener Aussage schon länger beobachtet. Unfassbar.
Kafka, zur Kragenweite: Kann dein Argument verstehen. Aber diese Vereine haben halt nicht nur einen 30-Mann-Kader. Zusätzlich kaufen und verleihen die massenweise Spieler. ManCity oder CHelsea ( weiß nicht mehr genau wer von beiden ) hat aktuell 18 Spieler verliehen. Und da werden wir immer fündig. EIn Spieler den Hoffenheim verleiht, dem fehlt meistens die Bundesligareife. Von Madrid schnappen wir uns einen Mascarell, der nach einem ersten Eindruck sofort hilft. Daher scheint das sogar der sinnvollere Weg zu sein, was ich bis vor kurzem nicht gedacht hätte.
Und zu Bobic. Da war ich kein Fan, bei dieser Verpflichtung. Der erste Eindruck ist aber auch da gut. Wenn er das dauerhaft zeigt, lasse ich mich gern überzeugen. Dazu gehört in der nächsten Saison einen Kader zu haben der noch besser und mit 2 Leihspielern weniger aufgestellt ist. Ich will sehen dass junge Spieler heangeführt werden-. Und das er im Vorstand dafr srgt ( das kann er nicht alleine ), das wir uns mehr finanziellen Spielraum schaffen. Er sagt ja selbst, das er das will und im Vorstand schon deutlich gemacht hat.
Alles in allem, ist der Eindruck momentan gut. Bleibt das so, ist das gut. Verlieren wir gegen Darmstadt ( was ich nicht glaube ) reden wir wiede von ganz andern DIngen 😉
Also dass das Scouting auch abseits der Wechselfrist weitergeht ist ja eine Grundvoraussetzung. Wir haben einen Scout der auch 12 Monate im Jahr bezahlt wird und nicht nur 2×30 Tage. Was Bobic, Kovac, Hübner und der Scout genau machen weiss auch kein Mensch so im Detail. Vielleicht arbeitet ja auch noch ein Videoanalyst daran mit. Hier sollten wir gut aufgestellt sein aber einen guten Spieler zu finden, der uns hilft aber sonst bei keinem finanzkräftigeren Verein auf dem Schirm ist, ist nicht ganz einfach. Diese Kicker findet man selten auf nem Dorfsportplatz sondern durchaus bereits in den Auswahlmannschaften auf die alle Scouts ohnehin zuerst schauen.
Die Sache mit Veh und Fabian wurde ja schon länger so beschrieben….schockt natürlich einerseits, andererseits passt es sehr gut in mein Bild von Veh. Mijat nicht spielen lassen, ausnahmslos alles Spieler verschlechtern sich unter seiner Regie und Fabian anhand einiger YouTube Videos holen…..das passt alles ganz gut zusammen und ist eigentlich die einzige Erklärung für unser Abschneiden letztes Jahr.
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