Nach seinem Tor war die Frankfurter Welt in Leverkusen noch in Ordnung (Bild: imago images / Xinhua)

Die Pokalserie ist nach der 1:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen beendet. Nach einem starken Beginn, den vermutlich besten 20 Minuten der Saison, wirkte die Verletzung von Amin Younes und der fragwürdige Handelfmeter, der zum 1:1 führte, wie ein Bruch. Die Hessen kamen nicht mehr in ihr Spiel zurück und mussten sich am Ende deutlich geschlagen geben. Auch der zwischenzeitliche Platzverweis durch Leverkusens Tah wirkte nicht mehr befreiend auf die Mannschaft. Stattdessen muss festgehalten werden, dass ohne Sow, Kostic und Younes der Eintracht die spielerische Komponente komplett fehlt und damit einhergehend keine großen Erfolge zu erwarten sind.

Gezwungenermaßen musste Adi Hütter auf seine Schaltzentrale im Mittelfeld verzichten. Djibril Sow verpasste das Pokalspiel aufgrund der Geburt seiner Tochter. Außerdem verzichtete er auf Makoto Hasebe. Die neue Mittelfeldzentrale lautete somit Stefan Ilsanker und Sebastian Rode. Der immer noch gesperrte Filip Kostic wurde durch Aymen Barkok ersetzt.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayer Leverkusen der fünfzehn zensierten Spieler den Wert 3,3. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 350 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Amin Younes: Wie wichtig Amin Younes inzwischen geworden ist, zeigt das Pokalspiel in voller Gänze. In der Offensive war er der Glanzpunkt. Er leitete Aktionen ein oder vollendete sie wie beim 1:0. Nach seiner Verletzung brach das Spiel komplett ab. Es hatte den Anschein, als fehle der Mannschaft der Leuchtturm an dem man sich orientieren kann. Schade, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn man auf ihn komplett hätte setzen können.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka gewann 88 Prozent seiner Zweikämpfe. Das ist mehr als ordentlich. An ihm lag es definitiv nicht. Das sagen auch die Leserinnen und Leser von SGE4EVER.de, die ihn hinter Younes am besten sahen.

Martin Hinteregger: Zwischendurch vermutete man, dass Martin Hinteregger den Schlusspfiff nicht mehr auf dem Feld erleben würde. Er wehrte sich gegen das Pokalaus, wirkte aber teilweise auch verzweifelt und überhastet.

André Silva: Nur 36 Ballkontakte konnte André Silva verzeichnen. Das Tor von Younes konnte er allerdings mustergültig vorbereiten. Ihm fehlte in vorderster Front der Zugriff aber auch die Anspielstation.

Tuta: Tuta merkte man die Verunsicherung an, nachdem das Spiel gekippt war. Das sind Situationen an denen ein junger Spieler wachsen muss. Entscheidende Fehler sind ihm nicht zuzurechnen, wenngleich er hier und da durch besseres Stellungsspiel und intelligenterer Zweikampfführung gewisse Gegebenheiten besser hätte lösen können.

Kevin Trapp: Ja, Kevin Trapp hat den Elfmeter nicht gehalten. Ja, bei den 1-gegen-1 Situationen musste er sich geschlagen geben. War er an der Niederlage schuld? Wohl kaum. Er konnte sich nicht besonders auszeichnen, sondern legte wohl eine ordentliche und durchschnittliche Torhüter-Leistung ab.

Dominik Kohr: Lief mit, aber blieb ohne wirkliche nennenswerte Aktion. Dominik Kohr ist aber auch kein Spieler, der eine Partie dreht.

Sebastian Rode: 40 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind für Sebastian Rode eher schwach. Er bekam keine Kontrolle und wollte sich am liebsten teilen, weil er gar nicht so genau wusste, wo er stehen soll.

Almamy Touré: Almamy Touré wittert wieder seine Chancen. In den Momenten, in denen er hereinkam, wirkte er auf den Punkt motiviert. Er suchte ständig den Zug nach vorne. Genützt hat es am Ende allerdings auf dem Papier eher weniger.

Aymen Barkok: Aymen Barkok ist der Senkrechtstarter der SGE. Dass er immer wieder Spiele haben wird, in denen ihm nichts gelingt, war klar. Leverkusen war so eines. Einsatz und Wille konnte ihm aber nicht abgesprochen werden.

Erik Durm: Bei Erik Durm häufen sich aktuell die Momente in denen er nicht gerade glücklich agiert. Bei der Elfmetersituation hätte er intelligenter agieren können. Das machte er insgesamt in seinen ersten Einsätzen in dieser Saison besser. Nach vorne kam gar nichts.

Ajdin Hrustic: Erster Einsatz im Pokal. Zweiter Einsatz im Pokaltrikot. Die Kohlen konnte er nicht mehr aus dem Feuer holen. Warum er eher selten zum Zuge kommt, kann man an seinen Kurzeinsätzen nicht ablesen.

Stefan Ilsanker: Es soll auf keinen Fall gehässig wirken, aber: Wie konnte Stefan Ilsanker so lange bei RB Leipzig überleben? Es reihte sich abermals ein Fehler nach dem anderen ein. wir haben es schon einmal gesagt: Auf dieser Position brauchst du einen Spieler, der dazwischenhauen kann. So wie es einst Gelson Fernandes konnte. Der war auch kein begnateter Spielästhet, aber er besann sich auf die Qualitäten, die er hatte. Das ist viel zu wenig.

Daichi Kamada: Ihm fehlt die Körpersprache. Daichi Kamada wirkt teilweise behäbig und gleichmütig. Wo sind die Emotionen? Er ist ein außergewöhnlicher Kicker mit tollen technischen Fähigkeiten. Aber teilweise kommen ihm die Basics ab.

Steven Zuber: Mammamia, was konnte man sich über Steven Zuber ärgern? Von Younes auf Zuber – mehr Downgrade geht wohl nicht. Kein Tempo, keine Ideen. Das war ein Auftritt zum Vergessen.

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7 Kommentare

  1. Insgesamt stimmt ich damit über ein. Nur bei Durm bin ich anderer Meinung. Er versucht es mehr oder weniger mit der Brechstange, und das klappt halt nicht immer. Ansonsten war er eher noch einer der Aktivposten auf dem Platz.

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  2. @1. pitbull99:
    Beim Thema Durm bzw. seiner Berwertung, bin ich bei Dir.
    Ich verstehe auch die Aussage nicht wirklich „bei der Elfmetersituation hätte er intelligenter agieren können“.
    Durm stand zum Zeitpunkt des Anspiels (Anschuß) mit Blickrichtung zu Hradeckys Tor.
    Dann wurde er von hinten angeschossen und konnte dem Ball gar nicht ausweichen.
    Wo Durm da unintelligent agiert hat, verstehe ich nicht.
    Naja, das Spiel ist gegessen und jetzt konzentriere ich mich auf Sonntag.
    Denke Hütter und sein Team werden so ähnlich handeln.

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  3. Den Einsatz der drei am schlechtesten bewerteten Spieler kritisiere ich seit Monaten. Bewertungen dieser Art sind seit Wochen die Regel! Immer habe ich dafür jede Menge Gegenwind bekommen. Ich hoffe es werden langsam alle einsehen, dass unser Kader groß und gut genug ist, um auf diese Spieler zu verzichten.

    Wichtig ist es jetzt den Pokal und die Niederlage abzuhaken und gegen die nominell schwachen Gegner der nächsten Wochen die Siegesserie in der Liga auszubauen, um sich in den EL-Plätzen sicher zu etablieren.

    Nächste Saison wieder Europa mit Fans aufzumischen ist ein realistischer Traum!

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  4. Kamada und Durm habe ich nichtsoschlecht gesehen, wie es hier steht. Ansonsten bin ich mit den Bewertungen einverstanden.

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  5. Ilsanker Bewertung viel zu gut .1@und2@wegen Durm bin bei euch.
    Zum Younes
    Die Pillen wollten ihn von Anfang an ausschalten und mit Schiri Hilfe auch geschafft.

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  6. Ich finde es gerade bei der Personallie Durm echt faszinierend, wie er wahrgenommen wird.

    Ich fand ihn bis zur Auswechslung von ounes unglaublich pomadig und schlecht und nach der Auswechslung ganz ordentlich. Was aber wohl daran liegt, dass er in einem funktionierenden System das schwächste Glied in der Offensivkette ist. Im Vergleich zum Vorwärtsdrang und der Dynamik von Kostic/Younes, Kamada, Silva und Barkok ist er einfach zwei Klassen schwächer.
    Was man ihm als klassischen AußenVERTEIDIGER nicht vorwerfen kann.
    Nachdem Zuber eingewechselt wurde und überhaupt nichts auf den Platz bringen konnte, hat das Durms Leistung in meinen Augen aufgewertet, weil er zumindest Ballsicherheit ausgestrahlt und solide performt hat.

    Für den 11er konnte nur der Referee etwas – Durm hat seinen Arm vorbildlich vom Ball weg zum Körper bewegt und ihn fast schon angelegt gehabt, als er angeschossen wurde.

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  7. Im großen und ganzen stimmt die Bewertung.

    Durm kommt sicher zu schlecht weg. Er macht überwiegend die Defensivarbeit und seine Seite dicht. Das ist bei Toure und da Costa meistens nicht. Seine gute vor allem zuverlässige Defensivarbeit ist im Moment mehr wert, als seine Offensivleistungen.

    @3…Die Einsicht wird noch lange dauern…Ich würde auf Ilse, Kamada und Zuber nicht verzichten, allerdings nicht von Anfang an sehen wollen. Ilse als Zerstörer ist durchaus zu gebrauchen, wenn es darum geht einen Sieg über die Zeit zu bringen. Kamada kann etwas, wenn die Mitspieler da sind und wir auch deutlich führen. Zuber kann ebenfalls den Sieg über die Zeit bringen. Aber wie gesagt, Stammspieler sind Sie aus meiner Sicht nicht.

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