Nach einer erfolgreichen und intensiven Vorbereitung in Louisville (USA) und der Klärung der Kapitänsfrage, der mit der Wahl von Kevin Trapp beantwortet ist, fiebert die Mannschaft von Dino Toppmöller der neuen Saison entgegen. Am Montagabend ist es dann soweit: Die Eintracht hat ihr erstes Pflichtspiel vor der Brust. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals empfängt die andere Eintracht aus Braunschweig als einziger Zweitligist und – zumindest auf dem Papier – schwierigster Gegner aus dem Amateurtopf den Bundesligisten. Mit einer großen Portion Vorfreude blickt der Cheftrainer auf das anstehende Pokalspiel.
Bereit für den ersten Pokalfight
Klar ist: Eintracht Frankfurt geht als klarer Favorit in diese Partie und der Einzug in Runde zwei ist Pflicht, alles andere wäre eine Enttäuschung. Toppmöller dürfte gute Erinnerungen an die letzte Pokalsaison haben, zumindest auf das erste Spiel. Mit einem furiosen 7:0 bei Regionalligist Lok Leipzig begann der Coach in seine Premierensaison mit der SGE. Mit Eintracht Braunschweig wartet ein anderes Kaliber, wenngleich die Niedersachsen mit zwei klaren Niederlagen in die neue Zweitligasaison starteten. Auch die letzten vier Duelle sprechen klar für die Adler, ein gutes Omen? Toppmöller weiß, wie es in diesem Wettbewerb läuft. „Wer den Start in den DFB-Pokal am Freitag gesehen hat, weiß, das ist was ganz Spezielles.“ Merkt er an. „Jeder Teilnehmer will nach Berlin, das wollen wir und Braunschweig auch. Es ist immer schwierig, wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die vor eigenem Publikum Zweitligist ist und das ein oder andere Mal den großen Favoriten ärgern konnte.“ Doch schlechter machen muss sich seine Mannschaft als großer Favorit auch nicht. Toppmöller ist sich bewusst, was ihn und seine Spieler erwartet. „Wir fühlen uns gut gerüstet. Wir wissen um die Brisanz in solchen Spielen. Am Ende geht es darum, mit Power in das Spiel hineinzugehen und dass wir zeigen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Dann wird sich auch unsere Qualität durchsetzen“, zeigt sich der Trainer zuversichtlich. Die Vorfreude auf das erste Pflichtspiel ist groß, das ist dem 43-Jährigen anzumerken. „Es wird ein geiles Spiel. Wir freuen uns alle darauf.“ Vorfreude pur, von Angst oder Druck ist keine Spur zu sehen, wie Toppmöller selbst betont: „Das gibt es nicht. Es gibt immer eine Riesen-Vorfreude auf jedes Spiel.“ Diese angesprochene Freude ist vor allem so groß, weil seine Truppe eine intensive Vorbereitung mit schweren Umständen in den USA hinter sich hat. „Sie haben in der letzten Saison bereits gezeigt, dass sie widerstandsfähig sind, dass sie mit Rückschlägen gut umgehen können“, lobt der Coach seine Spieler. „Das war auch im Trainingslager gefragt. Sie haben Gas gegeben, durchgezogen und darum geht es“, hebt der Übungsleiter hervor. Und diese Intensivität im Training scheint sich gelohnt zu haben, das Team ist gut vorbereitet. Auch wenn Neuzugang Arthur Theate noch nicht im Kader sein darf und die große Baustelle auf der Sechserposition noch nicht behoben ist, die jetzige Mannschaft ist bereit für den ersten Pokalfight. „Die Jungs sind alle fit. „Wir sind sehr gut durch die Vorbereitung gekommen. Ich spüre positive Energie. Die Jungs haben Bock auf das Spiel“, schwärmt er.
Rolle von Larsson, Ekitiké und Uzun
Auch wenn Neuling Theate noch nicht aushelfen kann, da er bis Meldeschluss nicht registriert werden konnte, darf sich der Trainer über einen breiten Kader mit reichlich Alternativen freuen. In der Innenverteidigung hat er neben dem gesetzten Koch, die Wahl zwischen Tuta und Nnamdi Collins. Bei seinem Sorgenkind Aurèle Amenda bittet er um Nachsicht, da er wegen seiner langwierigen Verletzung aus der letzen Saison noch ein wenig Zeit braucht. Er habe „ein gutes Gespräch am Samstag mit ihm gehabt.“ Er ist ein super Typ und super Junge, der unter der Woche im Training ein gutes Elf-gegen-elf hatte.“ Eine Startelfgarantie stellte der 43-Jähriger unterdessen seinem Linksverteidiger Niels Nkounkou und Sechser Ellyes Skhiri aus. Weitere Optionen werden besonders Spieler wie Hugo Larsson, Hugo Ekitiké und Can Uzun sein. Für Toppmöller sind die Rollen der jeweiligen Akteure klar verteilt. Bei Larsson erwartet der gebürtige Saarländer, dass sein Spieler an die starke Hinrunde anknüpft. Verbesserungsbedarf sieht er beim jungen Schweden trotzdem, indem er mehr Ruhe und Sicherheit in engen Situationen entwickelt. Dennoch stellt Toppmöller klar: „Es wird ein Spieler sein, der eine wichtige Rolle in meinen und in den Planungen des gesamten Trainerteams spielen wird.“
Bei Ekitiké setzt er die Messlatte etwas höher. Herausragende Qualitäten, die ihn auszeichnen, soll der Franzose auf den Platz bringen. Das nötige Selbstvertrauen, das ein Spieler braucht, um seine Qualitäten zur Geltung kommen zu lassen, möchte Toppmöller ihm geben. Dafür wählt sein Trainer eine spezielle Herangehensweise. „Es geht auch darum, Spieler zu kitzeln, zu provozieren, denn ich werde wahnsinnig, wenn Spieler ein Riesen-Talent haben und die PS nicht so auf die Straße bringen.“ Toppmöller weiß, wie er tickt, bezeichnet ihn als „Schlawiner“, der gerne mal sagt, dass er da ist, wenn es losgeht. „Wäre schön, wenn es dann auch so ist“, schmunzelt der junge Übungsleiter. Aber das Vertrauen sei groß, genau wie in allen anderen Offensivspielern.
Großes Vertrauen darf mit Sicherheit auch Youngstar Can Uzun genießen, der dennoch aufgrund seines jungen Alters langsam herangeführt werden muss. Dass der Türke im Kader stehen wird, ist selbstverständlich. Ob der Neuzugang aus Nürnberg auch schon in Aktion treten darf, hänge davon ab, wie das Spiel laufe. Aber Toppmöller verspricht: „Er wird sicherlich seine Momente bekommen.“
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