Toppmöller sieht die Eintracht hungrig: „Die Gier ist da“

Zurück in der Liga, den Ausfall der letzten fünf Minuten in der Europa League verarbeitet und wieder den Aufschwung der Bundeliga finden. Das muss nun das Ziel der SGE sein. Gegen Holstein Kiel treten die Hessen erstmalig in der Bundesliga an und die Vorzeichen stehen zu Gunsten der Eintracht. Während Kiel den Schwung aus der 2. Liga nicht transportieren konnte und sich nur einen Punkt gegen den VfL Bochum erkämpfte, startete die Eintracht verheißungsvoll in die neue Saison. Dino Toppmöller weiß, dass die SGE als Favorit in die Begegnung geht, aber den Gegner sollte man – wie auch die Partie gegen Viktoria Pilsen gelehrt hat – nicht unterschätzen. Personell kann Dino Toppmöller beinahe auf die gesamte Palette an Spielern zugreifen. Die ausgewechselten Hugo Ekitiké und Rasmus Kristensen sollten fit werden, bei Robin Koch wird noch abgewartet, aber auch bei ihm sieht man sich zuversichtlich, was einen Einsatz angeht. Mario Götze wird mit nach Kiel reisen.

Am Respekt wird es am Sonntag nicht fehlen. Die Mannschaft sei bestens vorbereitet und habe auch gegen Pilsen den Kontrahenten nicht unterschätzt. Dieses Spiel liegt jetzt in der Vergangenheit. „Wir haben uns gestern sehr über das Ergebnis geärgert, aber heute schon wieder umgeschaltet. Das, was gestern war, können wir nicht mehr beeinflussen, aber wir können viele Dinge daraus lernen“, sagte Toppmöller über den Umgang mit dem leichten Rückschlag. Das wäre genau das coole an den englischen Wochen, dass es Schlag auf Schlag gehe und sich die Mannschaft schnell auf neue Aufgaben fokussieren könne, führte er aus. Jetzt muss der Fokus hochgehalten werden. „Die Gier ist da. Bei den Einwürfen hatte ich bei dem ein oder anderen Spieler nicht das Gefühl, dass wir die Situation zu 100 Prozent wegverteidigen wollen. Das muss man aber über 90 Minuten. Jetzt wird es spannend, wie die Mannschaft damit umgeht, weil wir das Gefühl hatten, dass wir das Ding gezogen haben.“ Generell habe die Mannschaft noch einiges an Entwicklungspotenzial und müsse sich in manchen Situationen klüger anstellen.

Den Gegner aus dem Norden hat sich der Chef natürlich angeschaut und kennt die Stärken des Aufsteigers: „Kiel hat eine gute Struktur und versucht einen gepflegten Ball nach vorne zu spielen. Da wird gute Arbeit geleistet, das gefällt mir, wie sie das umsetzen wollen. Ich erwarte keinen Gegner, der sich hinten reinstellt. Sie haben Qualitäten mit Ball, einen super Platz dort und wollen das auch ausnutzen. Zwei sehr gefährliche Stürmer, einen Torwart, der hinten raus mitspielen kann und gute Techniker im Mittelfeld. Wir sind natürlich auf alles vorbereitet und wollen Punkte mitnehmen.“ Obwohl Toppmöller von der Arbeit und Vorgehensweise der Kieler schwärmt, gilt am Sonntag eine Divise: „Die Sympathien werden auf die Seite gelegt.“

Santos und Dahoud werden der Mannschaft helfen

Kaua Santos ist bereit für Sonntag. Am Donnerstag griff der junge Keeper daneben und ermöglichte auch somit das Comeback der Gäste. Jetzt soll er den Patzer verarbeitet haben und wieder völlig fokussiert sein, wie Toppmöller bekundete. Einen Spieler lobte Toppmöller im Nachgang auf den Europa League-Abend. Das Debüt von Mo Dahoud sei gelungen. „Unter diesen Bedingungen war das schon gut. Die Nervosität hat er schnell abgelegt, gibt uns eine gute Ballsicherheit und versucht die Zwischenräume zu finden. Er ist genau ein Spielertyp, der uns vielleicht in den letzten 30 Minuten gefehlt hat. Wir sind froh, dass wir mit ihm noch eine neue Komponente im Mittelfeld haben.“ In Kiel soll die Mannschaft wieder an die Bundesliga-Erfolge anknüpfen.