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Hugo Ekitiké gönnte Toppmöller nach Tottenham keine Pause. Er musste gegen Heidenheim 76 Minuten ran. Das zahlte sich aber aus: Er schoss das 3:0 in der 71. Minute. Foto: IMAGO / Jan Huebner

Toppmöller nach Heimsieg über FCH: „Müssen über Schmerzgrenze hinaus!“

Die Eintracht gewann am gestrigen Sonntag mit 3:0 gegen den 1. FC Heidenheim, hat damit den Abstand auf Platz 5 in der Tabelle auf fünf Punkte vergrößert. Ein großer Schritt in Richtung Königsklasse. Chefcoach Dino Toppmöller sprach nach dem Spiel von einem verdienten Sieg, bei dem sein Team durchaus noch mehr Tore hätte erzielen können.

„In den ersten zehn Minuten waren beide Teams griffig. Wir waren fußballerisch am Anfang nicht so sauber, dann gehen wir durch eine Ping-Pong-Aktion verdient in Führung. Wir hatten fast alles richtig gut im Griff. Die Jungs haben es nach der Auswärtsreise richtig gut gemacht“, beschrieb Toppmöller die erste Hälfte seiner Mannschaft. Die Adler waren früh durch eine tolle Kombination zwischen Farés Chaibi und Jean-Matteo Bahoya in Führung gegangen. Kurz vor der Pause erhöhte Kapitän Robin Koch auf 2:0.

Systemumstellung stellte Adler vor Probleme

Das Heidenheimer Urgestein Frank Schmidt stellte das System seines Teams in der Pause auf eine Raute um, was für die junge Toppmöller-Elf zuerst einige Probleme mitbrachte. Zur zweiten Halbzeit sagte der 44-jährige Eintracht-Trainer: „In der zweiten Halbzeit hatten wir am Anfang einige Problem, nachdem Heidenheim umstellte. Es hat kurz gedauert, bis wir das neu adaptieren konnten, dann kam Heidenheim fast zum Tor. Ich bin jetzt sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir haben diese Saison hart gearbeitet, um jetzt dort zu stehen, wo wir stehen. Gegen Heidenheim ist es nicht so einfach zu spielen, daher war es ein wichtiger Sieg.“

Es sei wichtig auch solche Spiele gegen vermeintlich angeschlagene Gegner zu gewinnen, will man in die Top-4 der Liga kommen, so der Frankfurter. Das gelang der jungen Truppe zuletzt nicht immer, vor allem die Spiele gegen Union Berlin und Werder Bremen weckten öffentlich Diskussionen, ob der Konstanz des Teams. Sein Team müsse jedes Spiel als Endspiel ansehen, das sei aber schwierig: „Das ist für die Jungs schwierig, bei der Menge an Spielen. Es ist dann normal, dass Spiele dabei sind, die nicht so gut sind. Wir haben das Spiel heute aber vom Mindset her gut angenommen“, so der Coach.

„Gibt immer Dinge, die du besser machen kannst.“

Mit Mario Götze, Nathaniel Brown und Hugo Larsson nahmen erstmal drei Akteure vom Tottenham-Spiel auf der Bank Platz. Für Toppmöller auch ein Schlüssel zum Erfolg, solche Spieler noch einwechseln zu können: „Die fußballerische Qualität haben wir schon öfter auf den Platz gebracht. Die konnte ich dann auch noch von der Bank bringen. Wir haben eine tolle individuelle Qualität. Das ist Aufgabe des Trainers, diese Qualität in die Mannschaft richtig reinzubringen.“ Brown rechtfertige seine Einwechslung dann auch prompt mit einem Assist vor dem Hugo Ekitiké-Tor zum 3:0.

Es zeigte sich immer wieder, dass eine eingespielte Mannschaft von Nöten sein kann, in wichtigen Phasen. Auch deshalb tauschte der Übungsleiter wohl nur auf drei Positionen, obwohl seine Jungs erst am Donnerstag die kräftezerrende Auswärtsreise gemacht hatten. Daher müsse man Verständnis haben, dass es auch schwächere Phasen im Spiel gegeben habe. „Es gibt immer Dinge, die du besser machen kannst. Man muss auch den Kontext sehen. Du hast bei dem ein oder anderen gemerkt, dass er froh über eine Pause gewesen wäre. Jetzt ist aber die Crunch-Time. In dem Moment musst du über diese Schmerzgrenze rüber gehen“, so Toppmöller, der dem Vernehmen nach vor einer vorzeitigen Verlängerung seines Vertrages steht.

Fans und Spieler sollen sich am Donnerstag gegenseitig befeuern

Am Donnerstag warte nun ein gänzlich anderer Gegner. Dann komme es aber auch auf gewisse Grundtugenden an: „Auch am Donnerstag sind die Basics nötig. Wir brauchen eine brutale Intensität, wir werden ein fantastisches Publikum haben. Das ist im Moment total wichtig für die Jungs. Du musst niemandem erzählen, was das für eine Chance ist ins Halbfinale der Europa League zu kommen. Dementsprechend wollen wir auftreten.“ So werde man nun das Spiel vom Donnerstag und das letzte Spurs-Spiel in der Premier League, was die Londoner mit 4:2 verloren, genau analysieren. Daraus wolle man die richtigen Schlüsse für Donnerstag ziehen und einen Matchplan entwickeln.

Vielleicht könnte auch Ansgar Knauff wieder mit von der Partie sein. Der Flügelflitzer, der sich gegen Stuttgart verletzte, fehlt dem Team. Immerhin gibt es im Kader der SGE sonst keinen wirklichen Rechtsaußen. Knauff gehört zu den schnellsten Spielern im Kader, daher war sein Fehlen schmerzlich. Demnach bestehe Hoffnung, dass der 23-Jährige im Kader stehen könne, ein Startelfeinsatz sei aber noch fraglich, so der Trainer.

So oder so wird der kommende Donnerstag wohl wieder eine magische Europapokal-Nacht. Nicht zuletzt wegen der tollen Atmosphäre, die die internationalen Auftritte der Adler bei den Anhängern bewirkt. „Das allerwichtigste ist es, am Donnerstag um 21 Uhr On Fire zu sein. Dann werden wir die Jungs so anzünden, dass der Funke überspringt. Der Funke wird auch von außen überspringen, es wird ein gegenseitiges Befeuern. Wir wollen am Donnerstag weiterkommen“, schwörte Toppmöller bereits jetzt Mannschaft und Fans ein. Nach dem umkämpften 1:1-Unentschieden, haben die Hessen im Rückspiel zu Hause noch alle Trümpfe in der Hand. Der berühmte zwölfte Mann könnte den Ausschlag geben.

4 Kommentare

Avatar 1. SGE-SCOPE 14. April 25, 10:46 Uhr

Ich muss sagen, Markus Krösche sprach mir aus der Seele. Nicht verkennen möchte ich:
1. Dass die Eintracht auf Platz 3 steht
2. Dass unter der Woche ein Euroleaguespiel war
3. Dass Umstellungen vorgenommen worden
4. Das Spiel zu 0 gewonnen wurde
5. Dass mit einem Kellerkind daheim und den Ergebnissen der anderen Teams, die Fallhöhe maximal war...und trotzdem gewonnen wurde.
Jedoch: Das Spiel plätscherte vor sich hin und mir hat die Ernsthaftigkeit gefehlt. Ich fühlte mich an das Unionspiel erinnert. Da war die Eintracht in Hälfte eins überlegen und sich zu sicher. Dadurch kam Union überhaupt erst ins Spiel und selbiges ist der Eintracht unnötig entglitten. Genau das bahnte sich gestern wieder an. Heidenheim durfte plötzlich in unserem Strafraum kombinieren, war aber einfach nur zu harmlos um daraus Profit zu schlagen. Das bestrafen andere Teams... Tottenham und Leipzig auf jeden Fall.

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 2. lebbegehtweida 14. April 25, 11:31 Uhr Zitat - SGE-SCOPE Ich muss sagen, Markus Krösche sprach mir aus der Seele. Nicht verkennen möchte ich: 1. Dass die Eintracht auf Platz 3 steht 2. Dass unter der Woche ein Euroleaguespiel war 3. Dass Umstellungen vorgenommen worden 4. Das Spiel zu 0 gewonnen wurde 5. Dass mit einem Kellerkind daheim und den Ergebnissen der anderen Teams, die Fallhöhe maximal war...und trotzdem gewonnen wurde. Jedoch: Das Spiel plätscherte vor sich hin und mir hat die Ernsthaftigkeit gefehlt. Ich fühlte mich an das Unionspiel erinnert. Da war die Eintracht in Hälfte eins überlegen und sich zu sicher. Dadurch kam Union überhaupt erst ins Spiel und selbiges ist der Eintracht unnötig entglitten. Genau das bahnte sich gestern wieder an. Heidenheim durfte plötzlich in unserem Strafraum kombinieren, war aber einfach nur zu harmlos um daraus Profit zu schlagen. Das bestrafen andere Teams... Tottenham und Leipzig auf jeden Fall. Gruß SCOPE Path

Ich setze die Positiv-Liste fort:
6. Chaibi hat zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit das in ihn gesetzte Vertrauen zurückgezahlt. Super. Ich hätte das nicht mehr erwartet. Daumen hoch!
7. Kaua Santos hat nicht viel zu tun gehabt, aber er war da, als es nötig war. Auch das ist eine Qualität. Und er hat eine so unglaublich positive Ausstrahlung, lacht viel, hat Freude am Spiel. Das macht richtig Spaß.
8. Trapp stärkt ihm aktuell sogar den Rücken. Wow.
9. Götze, Brown und Larsson kamen. rein und haben sofort noch einmal wichtige Akzente gesetzt. Götze und Brown haben sogar das 3:0 vorbereitet - in Zusammenarbeit mit Chaibi!
10. Wahi hat zwar zwei Großchancen versiebt. Aber er hat angedeutet, was in ihm steckt. Dass er unglaublich schnell ist, ist schon mal nicht zu übersehen. Hoffentlich erarbeitet er sich bald ein Erfolgserlebnis.
11. Es macht einfach Spaß, zu sehen, wie sehr die technische Qualität der Mannschaft in den vergangenen Jahren gesteigert wurde. Es gibt zwar mit Ékitiké wieder einen herausragenden, auffälligen Techniker. Aber was Götze, Larsson, Brown, Theate und viele andere zusammen anbieten, das hat es in den vergangenen Jahren so noch nicht gegeben.
12. Diese Mannschaft ist gerade dabei, die beste Saison aller Zeiten zu spielen. 15 Siege nach 29 Spieltagen ist Eintracht-Rekord. Das ist bisher erst zweimal gelungen: in der Saison 1991/92 und 2018/19. Mit dem nächsten Sieg in der Bundesliga wird eine neue historische Marke gesetzt.
Klar, man kann immer etwas besser machen. Das zeigen Spiele wie das gegen Bremen. Auch gegen Tottenham hatten wir ehrlicherweise viel Glück. Und selbst gegen Heidenheim hätte es anders ausgehen können, wenn Pieringer seine 1000-Prozent-Chance allein vor dem Eintracht-Tor nicht vergeben hätte. Aber mit 5 Punkten Abstand auf Platz 5 und mit der Chance auf den Einzug ins Halbfinale der Europa League bleibe ich optimistisch. Es sind nur noch fünf Spieltage, und die SGE ist immer noch nicht komplett in den Rückrunden-Blues verfallen, sondern ist immer noch in der Spur. Das ist für mich ein riesiger Fortschritt. Und wie gesagt: Die Chancen stehen gut, dass dies die bisher beste Saison aller (vergangenen) Zeiten für uns wird. Normalerweise schaffen so etwas nur erfahrene, eingespielte Mannschaften mit einem deutlich höheren Durchschnittsalter. An dieser Stelle kann die Leistung von Dino Toppmöller gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ja, ich bekenne: Ich habe ihn am Ende der vergangenen Saison auch kritisch gesehen. Aber jetzt ziehe ich den Hut.

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Avatar Ob Stehblock, VIP-Loge, Currywurst oder Handkäs-Häppchen - Hauptsache SGE4EVER.de! Denn der User unterstützt das Onlinemagazin mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag und genießt zudem besondere Vorteile: Werbefreiheit, Gewinnspiele etc. 3. handkaesbubele 14. April 25, 11:49 Uhr

@2: Danke. Top geschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen…. Es gibt immer Dinge die besser laufen können… viele sehen leider nur das Negative… statt mal deine und auch die von scope benannten positiven Merkmale mal feiern. Msl stolz darauf sein was wir da von unserer Eintracht geboten bekommen… alle 17 anderen Mitstreiter in der Bundesliga ziehen allesamt den Hut vor uns… und hier reiben sich einige daran auf, das man nicht nach deren Wunsch die Taktik gestaltet… dein Bericht tut einfach gut, deshalb noch mal danke

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Fallback Avatar 4. Block17 14. April 25, 13:28 Uhr

@1 , 2
Zu Euren Positivpunkten darf ich noch einen hinzufügen:
Es sieht immer so einfach aus, wenn Bahoya in der Mitte einen
Pass von außen verwertet.
Aber wenn die gegnerischen Abwehrspieler in einer derartigen
Spielsituation zurück in den Strafraum laufen, haben sie einfach
keine Chance vor ihm am Ball zu sein. Der Junge läuft ihnen einfach weg.
Das wird einer.

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