Findet Stefan Aigner auch im Jahr 2016 keinen Weg aus seiner persönlichen Krise heraus? Der 28-Jährige blieb in den beiden Testspielen gegen Borussia Dortmund (0:4) und Eintracht Braunschweig (3:3) vollkommen blass. Armin Vehs Worte nach dem Unentschieden gegen den Zweitligisten aus Niedersachsen sollten allerdings nicht nur ihn erschrecken: “Ich habe ein paar Dinge gesehen, die gut waren. Und ich habe ein paar Dinge gesehen, die schlecht waren.” Wenn der letzte Eindruck zählt, dann wird es am kommenden Sonntag gegen den VfL Wolfsburg zu Härtefällen kommen. Der 54-Jährige Coach fügte nämlich vielsagend an: “Das war ein sehr aufschlussreicher Test.”
Gacinovic blüht in der Vorbereitung auf
Für Aigner war schon nach 45 Minuten Schluss. Dem Flügelspieler gelang im ersten Durchgang herzlich wenig bei bitterkalten Temperaturen auf dem Trainingsplatz vor dem Waldstadion. Bälle versprangen, Torchancen oder gefährliche Szenen fehlten gänzlich. Mit Mijat Gacinovic kam zu Beginn der zweiten Halbzeit neuer Schwung in die Angriffsbemühungen der Eintracht. Der Serbe war sofort voll drin in der Partie und hatte nach einem tollen Pass von Makoto Hasebe in der 53. Minute die erste Tormöglichkeit des zweiten Durchgangs. Der 20-Jährige nahm den Ball zunächst toll an und zielte dann aus der Drehung nur knapp am linken Pfosten vorbei. Sieben Minuten später durfte er dann jubeln. Gacinovic verwertete einen tollen Pass von Alex Meier und schob den Ball in Torjägermanier an Braunschweig-Keeper Rafael Gikiewicz vorbei. Es war nur einer von vielen positiven Akzenten, die der kleine Offensivdribbler auf der rechten Seite setzen konnte. Veh lobte den Flügelspieler und zählte zugleich seinen Konkurrenten an: “Gacinovic war zehnmal agiler als Aigner.”
Gacinovic ließ auch nach seinem Treffer nicht nach und bereitete das 3:3 mit dem vorletzten Pass auf Luca Waldschmidt vor. Der U20-Weltmeister kann sich demnach berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz in der Startelf machen. “Natürlich“, bestätigte Veh und fügte an: “Er hat sich entwickelt, gerade in den letzten Wochen noch mal.Wenn er sich so präsentiert, hat er Chancen. Das ist doch klar. Ich muss doch schauen, was das Beste für die Mannschaft ist.” Gacinovic geht als einer der Gewinner aus der Vorbereitung der Hessen hervor. Marco Fabián zog gestern nach und setzte erste wirkungsvolle Akzente.
Doppelschlag von Fabián rettet das Unentschieden
Der Mexikaner zeigte eine runde Leistung und traf nach Abschlusspech im ersten Durchgang in der Schlussphase noch doppelt. Erst traf er per Kopf (74.), dann verwertete er eine Hereingabe von Waldschmidt mit dem rechten Fuß (75.). “Fabián hat das insgesamt sehr gut gemacht“, lobte Veh den 27-fachen Nationalspieler. Der 3,5-Millionen-Euro-Mann ließ in der Mitte häufig seine Fähigkeiten aufblitzen und war stets anspielbar. Fabián fühlt sich auf der Position hinter den Spitzen sichtbar wohler als auf dem Flügel, obwohl er auch dort schon gute Ansätze zeigte und zweimal den Torabschluss suchte. Nebenmann Szabolcs Huszti spielte zusammen mit Lukas Hradecky und Hasebe als einziger Akteur 90 Minuten durch. Der Ungar war an beiden Treffern im zweiten Durchgang beteiligt: Zunächst flankte er präzise auf Fabián, nur 60 Sekunden später ließ er die Hereingabe von Waldschmidt clever passieren. Der 32-Jährige zeigte gute Ansätze und deutete an, eine Verstärkung werden zu können.
Individuelle Patzer sorgen für Unmut
Der Coach wollte nach Abpfiff die negativen Eindrücke allerdings nicht unkommentiert lassen. Veh schmeckte die erste Hälfte überhaupt nicht: “Da hätten wir das letzte Dirttel zuschließen können.” Haris Seferovic zeigte eine diskrete Leistung und lief noch unrund. Der Stürmer war durch eine leichte Oberschenkelblessur gehandicapt. “Er sagte schon vor dem Spiel, dass er nicht sprinten könne, ich wollte ihn aber unbedingt eine Halbzeit spielen lassen.” Neben den schwachen ersten 45 Minuten waren dann da noch die krassen individuellen Fehler. Neuzugang Kaan Ayhan leitete den erneuten Führungstreffer der Braunschweiger zum 2:1 mit einem kapitalen Fehlpass ein und musste sich gleich einige Worte von seinem Coach anhören. “Wir müssen das endlich abstellen, das ist sehr gefährlich in der Bundesliga“, forderte Torwart Lukas Hradecky, der in den beiden Tests insgesamt siebenmal hinter sich greifen musste und dabei selbst nicht immer ganz glücklich wirkte. Für Veh und seine Mannen steht bis zur Partie gegen die Wölfe noch einiges an Arbeit auf dem Programm.
54 Kommentare
@50
Weigl wurde sogar suspendiert und durchaus auch recht hart rangenommen, als es wohl Disziplinprobleme gab.
Ja, wobei ich das bei einem jungen Spieler in dem Alter nicht soooo schlimm finde. In dem Alter habe ich auch viel Mist gebaut ;-)
@52
War auch gar nicht negativ gemeint. Der eine ist strebsam und braucht Aufmunterung/Zuspruch - der andere braucht regelmäßig nen Tritt in den A.... - meistens beides wohl dosiert. Wer kann das von außen schon wirklich beurteilen.
War ja bei Stendera auch nicht anders, als man ihm recht deutlich zu verstehen gab, dass immer Pizza+McDoof nicht die richtige Ernährung für einen Profi sind! Wenn einer Ansagen nicht versteht, dann eben Bank.
Hatte ich auch nicht so verstanden;-.) Hast recht. Jeder muss anders angefasst werden , ist wie bei uns allen auch bei der Arbeit. Um es mit Rehagel zu sagen" Ich behandle nicht alle gleich, aber alle gerecht "
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