JUNI – DIE SCHALLENDE OHRFEIGE

26.04.2014, Fussball, 1. BL, TSG Hoffenheim - Eintracht FrankfurtDie WM in Brasilien beherrscht die Schlagzeilen. Und wieder rücken viele Spieler in den Fokus, die das Interesse der Eintracht weckten. Bernd Hölzenbein war als Scout für die Hessen an der „Copacabana“ unterwegs und so fielen einige interessante Namen. So schienen die Frankfurter am belgischen Shootingstar Divock Origi vom OSC Lille dran zu sein, jedoch wurde der 19-Jährige nach jeweils einem Treffer und einer Vorlage in der Vorrunde zu teuer. Dasselbe Problem hatten die Hessen auch bei den Bemühungen um Enner Valencia. Der Angreifer Ecuadors erzielte in den drei Vorrundenspielen drei Treffer und wurde dadurch ebenfalls unbezahlbar für den Traditionsverein. Dafür kam dann ein Stürmer, den lange Zeit niemand auf dem Zettel hatte und der auch ein ganz wichtiges Tor für sein Nationalteam bei der Weltmeisterschaft erzielte. Heute ist er auf dem Weg zum Publikumsliebling. Dazu aber mehr im nächsten Teil unserer Serie.

10.09.2014, Fussball, 1. BL, Training Eintracht FrankfurtBevor der Ball in Brasilien zu rollen anfing, konnten wenigstens zwei Spieler vom Absteiger aus Nürnberg verpflichtet werden. Makoto Hasebe, immerhin Kapitän der japanischen Nationalmannschaft, und US-Nationalspieler Timothy Chandler, der an den Main zurückkehrte (war zuvor schon von 2001–2010 im Adlertrikot unterwegs), waren die Neuzugänge zwei und drei. Die Initialzündung? Von wegen! Nur einige Tage später folgte ein herber Rückschlag auf dem Transfermarkt, der den Verein einige Zeit in Schockstarre versetzen sollte. Bruno Hübner war so zuversichtlich, Joselu fest von der TSG Hoffenheim verpflichten zu können. Der Spanier spielte eine tolle Rückrunde und entwickelte sich bei den Hessen zu einem guten Bundesligaspieler. Dann aber der Paukenschlag, der für große Verwunderung sorgte – der Stürmer wechselte für sechs Millionen Euro zum Ligakonkurrenten Hannover 96. „Das erstaunt mich auch“, konnte Heribert Bruchhagen nach dieser Meldung nur noch stammeln. Noch schmerzhafter als der Wechsel an sich, waren die Worte des 25-Jährigen: „Mein Ziel war es, zu einem Club mit einer klaren Perspektive für mich zu wechseln.“ Die leidgeplagten Fans der Hessen wurden zu diesem Zeitpunkt immer unruhiger und nervöser. Fünf Leistungsträger der Vorsaison waren jetzt schon weg – Barnetta, Jung, Schwegler, Rode und Joselu.

Konkret wurde während der WM in Brasilien aber nichts. Zwar gab es fast täglich neue Gerüchte: Adam Szalai (FC Schalke 04) und Marko Marin (FC Chelsea) tauchten neben vielen unbekannten Namen auf der Liste auf. Aber wirklich voran kam Hübner in diesem Monat nicht mehr. Im Gegenteil: Die Sorge, dass ein weiterer Stammspieler den Verein verlässt, war zu diesem Zeitpunkt akut. Hannover wollte nach Joselu auch noch Stefan Aigner an die Leine locken. Wie sollte es bloß weitergehen bei den Hessen, die zu diesem Zeitpunkt schon acht Spieler abgegeben, aber erst drei verpflichtet hatten? WM-Euphorie in Deutschland – angespannte Stimmung bei der Eintracht. Es brodelte mächtig unter der Decke im Stadtwald.

Besonderes:

29.03.2014, Fussball, 1. BL, VfL Wolfsburg - Eintracht FrankfurtNeuer Scout
Thomas Schaaf bringt mit Michael Kraft einen neuen Torwarttrainer mit. „Moppes“ Petz verließ aber nicht den Verein, sondern ist seitdem als Scout für die Hessen tätig. „Moppes hat ein gutes Auge. Es kann sein, dass wir ihn für die deutschen Ligen einteilen„, so der Plan, den Bruno Hübner hatte.

„Leak-Affäre“ bei der Eintracht
Die Fans warteten nach dem Ausrüsterwechsel von Jako zu Nike gespannt auf den neuen Stil der Trikots. Schon fünf Tage vor der offiziellen Präsentation am 1. Juli 2014 sickerte durch, wie die neuen Spielshirts aussehen werden. Die Begeisterung aber hielt sich zunächst in Grenzen …

Streit mit RB Leipzig
Selten sorgte ein Transfer im Jugendbereich bei der Eintracht für so viel Ärger, wie der von Renat Dadachev. Der Angreifer, der nur wenige Wochen zuvor noch Süd-West-Meister mit der U15 der Eintracht wurde, wechselte zum Konkurrenten aus dem Osten der Republik. „Die gehen an die jungen Spieler ran und bieten so viel Geld, dass es schwer ist, nein zu sagen. Wegen der guten Luft geht bestimmt keiner nach Leipzig“, kochte Präsident Peter Fischer vor Wut. Von modernem Sklaventum war hierbei sogar die Rede. Der Streit Traditionsvereine vs. Retortenclubs scheint in diesen Monaten zu eskalieren.

Ein Stimmungswandel war in diesem II. Quartal, obwohl ein neuer Trainer vorgestellt wurde, nicht in Sicht. Der Kader noch immer unvollständig und alle interessanten Namen, die auf den Listen erschienen, wechselten nicht an den Main. Es erschien hoffnungslos! Ob sich dieser Umstand in den kommenden Monaten geändert hat? Das lest ihr am Montag im dritten Teil unseres Jahresrückblickes.

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