25.10.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - VfB StuttgartRuhe bei der Eintracht? Auch im zweiten Quartal des Jahres 2014 ein Fremdwort. Es ist die Zeit, in der die Ergebnisse in der Bundesliga eigentlich völlig in den Hintergrund rückten. Armin Vehs Abschied und der Abgang vieler Leistungsträger sollten monatelang für eine bleierne Schwere im Stadtwald sorgen. Es passte ins Bild, dass die Eintracht der letzte Verein in der Bundesliga war, der den Trainerstuhl besetzte. Der zweite Teil der SGE4EVER.de Serie beschäftigt sich mit den Monaten April bis Juni, die von Unruhe, Hoffnungslosigkeit und Enttäuschungen geprägt waren.


APRIL – EMOTIONSLOSER KLASSENERHALT

29.08.2013, Fussball, Europa League Quali, Eintracht Frankfurt - FK QarabagDer April beginnt mit einem ganz wichtigen Sieg der Eintracht gegen den 1. FSV Mainz 05. Dank Joselu und Alex Meier gewinnen die Adler gleich zu Monatsbeginn das Nachbarschaftsduell mit 2:0. Die Stimmung ist das erste Mal seit langer Zeit wieder gelöst; obwohl man rechnerisch noch absteigen könnte, feiern die Fans und Mannschaft, als sei der Klassenerhalt schon in trockenen Tüchern. Auch wenn es letztendlich bis zur endgültigen Bestätigung noch ein paar Wochen dauerte – der Balast einer anstrengenden und emotional so bewegenden Saison mit der Europa League im Gepäck fiel in diesem Moment ab. Dafür kehrten nun die anderen kritischen Themen zurück auf die Agenda. Was passiert mit den Leistungsträgern Pirmin Schwegler und Sebastian Jung? Können die Leihspieler Tranquillo Barnetta und Joselu gehalten werden? Und die wichtigste aller Fragen – Wer beerbt Armin Veh auf seinem Trainerstuhl?

07.08.2012, Fussball, Testspiel, Eintracht Frankfurt - Red Bull SalzburgAm heißesten gehandelt wird in diesen Tagen der Name Roger Schmidt. Zu diesem Zeitpunkt trainierte der 47-Jährige noch den österreichischen Topverein Red Bull Salzburg. Sogar Heribert Bruchhagen äußerte sich erstaunlich offensiv und bestätigte, dass Schmidt der Wunschkandidat sei. Allerdings stellte der Vorstandsvorsitzende auch erstmals klar, dass Bayer 04 Leverkusen mitmische. Das Ende des Rennens ist bekannt – der Nordrheinwestfale entschied sich gegen die Hessen und für die Werkself. Und die Suche der Eintracht ging somit weiter. In der Gerüchteküche tauchten fast täglich neue Namen auf. Und die Frankfurter standen vor einer ganz schwierigen Frage: Welche Lösung bringt den Club weiter voran? Ein junger, unverbrauchter Trainer wie zum Beispiel Andre Breitenreiter (SC Paderborn) oder Frank Kramer (SpVgg Greuther Fürth)? Oder doch wieder ein alter Bekannter, den man schon bestens kennt? Markus Babbel, Thorsten Fink und selbst Uwe Neuhaus brodelten im Topf der Gerüchteküche.

Bei Fans und Spielern wurde die Unruhe inzwischen immer größer. Pirmin Schwegler und Armin Veh gerieten in der Osterzeit aneinander. Am Gründonnerstag, im vorletzten Heimspiel der Saison gegen Hannover 96, nahm der Coach beim Stand von 1:3 seinen Kapitän schon frühzeitig vom Feld. Es war nicht die Partie des Schweizers, der nach schlimmer Virus-Infektion wieder zurückkehrte und völlig neben sich stand, an allen drei Gegentreffern direkt beteiligt war. Die Eintracht verlor letztendlich mit 2:3 und erlebte rohe, statt frohe Ostern. Das Tischtuch zwischen Verein und Mittelfeldmann schien nun endgültig zerschnitten zu sein – es war wohl nur noch der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Nein, man hatte es in diesen Tagen wahrlich nicht einfach, wenn man es mit Eintracht gut meinte. Niemand wusste, wie es bei den Adlern in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen sollte. Alles das, was man sich in den letzten drei Jahren aufgebaut hatte, schien in nur wenigen Tagen eingerissen zu werden. Wenigstens klang der April noch mit dem Erreichen des Minimalziels versöhnlich aus. Am 32. Spieltag durfte der Klassenerhalt gefeiert werden. Bei der TSG Hoffenheim erkämpften sich die Adler ein mühsames 0:0, Trapp hielt, wie schon drei Wochen zuvor bei der 0:2 Niederlage auf Schalke, einen Elfmeter und somit den letzten Zähler fest. Da der Hamburger SV am nächsten Nachmittag beim FC Augsburg verlor, war der Verbleib in der 1. Bundesliga endgültig gesichert. Die großen Emotionen blieben aus – die Couch zu Hause war einfach nicht der richtige Ort, um die Sau so richtig rauszulassen. Wichtiger war sowieso eine ganz andere Frage: Wie geht es mit der Eintracht in der kommenden Saison weiter?

Besonderes:

30.11.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Borussia DortmundOnline Petition gegen Schiedsrichter Peter Gagelmann
Ein Fehlpfiff erzürnte die Massen. Beim Auswärtsspiel in Wolfsburg führten die Hessen mit 1:0, als Joselu den vermeintlichen zweiten Treffer erzielte. Der Spanier stand sehr deutlich nicht im Abseits, trotzdem ging die Fahne des Assistenten hoch. Und so kam, wie es kommen musste: Die Niedersachsen gewannen letztendlich noch mit 2:1. Den Fans platzte diesmal aber der Kragen endgültig, zu häufig traf der Bremer falsche Entscheidungen in den letzten Jahren gegen die Hessen. So gab es eine Online-Petition, die dafür sorgen sollte, dass Gagelmann kein Spiel mit Beteiligung der Eintracht mehr leiten sollte. Dieses Vorhaben scheiterte: Im November gegen Borussia Dortmund übernahm der 45-Jährige die Spielleitung – und pfiff tadellos beim 2:0 Sieg der Hessen.

Abmeldung der U23
Ende März genehmigte die DFL, dass Profimannschaften ihre U23 abmelden dürfen. Anfang April zog die Eintracht sofort Konsequenzen und nutzte die neue Regel zu ihren Gunsten. Zum 1. Juli 2014 wurde das Team, welches schon lange keine große Rolle mehr spielte im Verein, aufgelöst. Neben den Kosten, die 800.000 Euro betrugen, waren vor allem sportliche Gründe ausschlaggebend. Der letzte Spieler, der den klassischen Weg über Jugend und U23 in die erste Mannschaft erfolgreich bestritten hatte, war Sebastian Jung im Jahr 2009.

Erster Aufsteiger steht fest
Mit dem 1. FC Köln kehrt ein Traditionsverein in die Bundesliga zurück. Am Ostermontag gewinnen die Geißböcke den VfL Bochum mit 3:1. Auch die Fans der Hessen sind erfreut, denn die Reise in das RheinEnergieStadion zählt zu den Highlights der Spielzeit.

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