Der Sommer brachte frischen Wind, neue Gesichter und große Erwartungen. Im Rückblick beleuchten wir die prägenden Momente, Transfers und Entwicklungen dieses bewegten Sommers.
Heute widmen wir uns den Monaten Juli bis September. Und hier könnt ihr nochmal den Jahresrückblick zu den Monaten Januar bis März nachlesen. Und hier den Rückblick zu den Monaten April bis Juni.
Juli: Vorbereitungsstart und Beginn der USA-Reise
Am 7. Juli startete die Frankfurter Eintracht mit den alljährlichen Leistungstests in die neue Saison. Noch getragen von der Euphorie der Champions League-Qualifikation wurden die ersten Einheiten absolviert und auch das erste Testspiel wurde bestritten. Auf der anderen Mainseite beim FSV Frankfurt setzte es einen knappen 3:2-Erfolg. Am 22. Juli machte sich der SGE-Tross schließlich in die USA auf. Das Sommertrainingslager startete in Louisville im Bundesstaat Kentucky. Bei heißen Temperaturen wurde die Mannschaft in Form gebracht und auch zahlreiche Teambuilding-Events abseits des Platzes durften nicht zu kurz kommen. Gegen Aston Villa stand auch der erste Härtetest der Vorbereitung auf dem Programm. Gegen den aktuellen Tabellendritten der Premier League erkämpfte sich die Eintracht ein verdientes 2:2-Unentschieden. Nur drei Tage später beendeten die Hessen ihre erste Station des Camps mit dem Spiel gegen Louisville City FC. Nicht unbedingt souverän, aber am Ende doch deutlich gewann das Team von Cheftrainer Dino Toppmöller hier mit 5:2.
Sonstiges:

Burkardt wird ein Adlerträger: Nach monatelangem Tauziehen, endlosen Medienberichten und Verhandlungen war es Anfang Juli endlich soweit: Jonathan Burkardt unterschrieb einen Fünfjahresvertrag am Main. Bis zu 23 Millionen Euro Ablöse ließen sich die Hessen die Dienste des deutschen Nationalspielers kosten.
Drei Stürmer gehen von Bord: Dafür verließen aber auch drei Offensivkräfte den Verein. Mit Hugo Ekitiké verabschiedete sich die offensive Lebensversicherung der Rückrunde auf die Insel. Der Franzose wechselte für über 90 Millionen Euro zum Liverpool FC. Auch Igor Matanovic kehrte nach nur einer festen Saison der SGE den Rücken und wechselte zum SC Freiburg. Der Transfer spülte knapp sieben Millionen Euro in die Kasse der Hessen. Mit Nacho Ferri verließ zusätzlich noch ein Nachwuchstalent den Verein. Der Spanier war in der Vorsaison leihweise bei KV Kortrijk und schloss sich im Sommer für ca. 1,5 Millionen dem KVC Westerlo in Belgien an. Die SGE besitzt aber laut Medienberichten eine Rückkaufklausel.
Sechs Adlerträgerinnen bei EM: Bei der Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz war die Eintracht mit sechs Spielerinnen vertreten. Bei der deutschen Auswahl wirkten Laura Freigang und Elisa Senß mit. Für das Gastgeberland wurden Géraldine Reuteler, Nadine Riesen und Noemi Ivelj nominiert. Rebecka Blomqvist stürmte für Schweden. Am weitesten schaffte es das DFB-Team, das im Halbfinale gegen Spanien ausschieden. Eine Runde zuvor unterlag die Schweiz ebenfalls den Spanierinnen. Auch Schweden musste das Turnier im Viertelfinale verlassen und verlor gegen die späteren Europameisterinnen aus England.
Neue Partnerschaft mit Adidas: Elf Jahre lang war Nike Ausrüster von Eintracht Frankfurt. Seit dem 1. Juli ist die SGE aber ein einer neuen Partnerschaft mit Adidas. Die Zusammenarbeit bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf die Ausrüstung, sondern der Sportartikelhersteller ist auch strategischer Partner der Frankfurter. Laut Medienberichten erhält die Eintracht für den Fünfjahresvertrag eine Summe von rund 25 Millionen Euro. Bereits von 1974 bis 1978 und von 1980 bis 1987 trug die SGE Adidas.
August: Auf missglückte Generalprobe folgt gelungener Start
Die zweite Etappe der Amerika-Reise führte Eintracht Frankfurt nach Philadelphia. Als Abschluss absolvierte man dort einen Test gegen das heimische Team Philadelphia Union. Der Mannschaft waren hier die Anstrengungen der letzten Tage durchaus anzusehen und man kam nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Damit im Gepäck ging es erst zurück nach Frankfurt und wenige Tage später direkt weiter nach England, wo gegen den FC Fulham die Generalprobe vor den ersten Pflichtspielen anstand. Mit einigen Ausfällen setzte es hier die erste Niederlage der Vorbereitung und man unterlag den West-Londonern mit 0:1. Nach einer Woche, in der auch mal Zeit zum Durchatmen blieb, wurde es schließlich ernst: Der Auftakt im DFB-Pokal bei Fünftligist FV Engers glückte mit einem 5:0-Erfolg. Auch in der Bundesliga legte man einen Traumstart hin. Gegen teils überforderte Bremer feierte man einen 4:1-Heimsieg und eine Woche später in Sinsheim gewann man ebenfalls mit 3:1. Die Mannschaft wirkte spritzig und motiviert. Vor allem Can Uzun, Jean-Mattéo Bahoya und Ritsu Doan konnten in diesen Partien die Fans überzeugen.
Sonstiges:

Doan wechselt an den Main: Mit Ritsu Doan wurde Anfang August der zweite Wunschtransfer unter Dach und Fach gebracht. Der Japaner wechselte für 21 Millionen Euro vom SC Freiburg zu den Hessen. Doan hatte zuvor im Breisgau eine starke Saison gespielt und stand bei einigen Top-Klubs auf dem Zettel.
Tuta geht in die Wüste: 187-Spiele absolvierte er mit dem Adler auf der Brust, war einer der langjährigsten Spieler im Kader und er war DFB-Pokal und Europa League-Sieger mit der SGE: Nach sechs Jahren in Frankfurt verabschiedete sich Tuta im Sommer und wechselte zu Al-Duhail SC. Bisher bremst den Brasilianer allerdings eine nicht bekannte Verletzung aus. In Katar kommt er bisher nur auf einen Pflichtspieleinsatz. Sportvorstand Markus Krösche hatte ohnehin vor allem bei den Verkäufen einiges zu tun. Paxten Aaronson zog es zurück in die USA, Krisztián Lisztes ging leihweise in seine Heimat Ungarn.
Torwart-Karussell: Er ist und bleibt eine SGE-Legende und hat mit seinem Abgang ein neues Torwart-Zeitalter in Frankfurt eingeläutet: Nach 383 Spielen als Adlerträger verabschiedete sich Kevin Trapp im Sommer für etwa eine Millionen Euro Ablöse erneut in seine zweite Heimat Paris. Die Eintracht war vorbereitet und gab nur einen Tag später die Verpflichtung von Michael Zetterer von Werder Bremen für knapp sechs Millionen Euro bekannt.
Hardung verlängert: Als Sportdirektor ist Timmo Hardung einer der wichtigsten Entscheidungsträger bei der Eintracht. Im August verlängerte der 36-Jährige seinen Vertrag vorzeitig bis 2028. Der gebürtige Heidelberger arbeitet seit 2021 für den hessischen Bundesligisten.
September: Torreicher Monat und Euphorie-Bremsen
Im Spiel gegen Bayer Leverkusen musste die Anfangs-Euphorie erste Risse einstecken. Gegen die Werkself setzte es eine ärgerliche 1:3-Niederlage. Nur wenige Tage nach dieser Enttäuschung stand bereits das nächste Highlight an: Das langersehnte erste Champions League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul sollte im Frankfurter Waldstadion ein echter Feiertag werden. Mit 5:1 wurde die türkische Spitzenmannschaft besiegt. Damit stand die SGE sogar zwischenzeitlich auf dem ersten Tabellenplatz in der Königklasse. In der Liga sollte aber schon wenige Tage später der nächste Dämpfer folgen. In einer etwas merkwürdigen Partie unterlag man Union Berlin zuhause mit 3:4. Damit ging das Jubiliäums-Spiel „100 Jahre Waldstadion“ deutlich in die Hose. Bereits hier wurden Defizite in der Abwehr deutlich, die sich auch durch die nächsten Spiele zogen. Gegen Borussia Mönchengladbach konnte man zwar die drei Punkte ergattern, allerdings ließ man die Fohlen nach einer Sechs-Tore-Führung noch auf 6:4 rankommen. Auch international wurde man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Atlético Madrid im Estadio Metropolitano war definitiv eine Nummer zu groß und die Adlerträger wurden mit einer 1:5-Niederlage abgefertigt.
Sonstiges:
Reger Betrieb am Deadline Day: Am Deadline Day, dem 1. September, wurden ebenfalls Niels Nkounkou zum FC Turin und Junior Dina Ebimbe zu Stade Brest verliehen. Wenige Tage später verabschiedete sich auch Hrvoje Smolcic. Er ging per Leihe in die Türkei. Auch auf der Zugangsseite sollte sich eigentlich noch etwas tun. Die SGE wollte auf den Zielgeraden unbedingt William Osula von Newcastle United verpflichten. Am Ende schoben die Verantwortlichen des Premier League-Klubs dem Transfer einen Riegel vor.
Santos-Comeback: Nach seinem Kreuzbandriss und fünf Monaten Zwangspause kehrte Kaua Santos im September zwischen die SGE-Pfosten zurück. Bei der Heimniederlage gegen Union Berlin durfte das brasilianische Torwart-Talent sein Comeback geben.
Kristensen mit Muskelverletzung: Neben der Niederlage in Leverkusen ärgerte sich die SGE zudem über die Verletzung von Rasmus Kristensen. Der Däne zog sich früh in der Partie eine Muskelverletzung zu. Sein Ausfall in den folgenden Spielen lag schwer und machte sich in der Spielweise und auch den Ergebnissen bemerkbar.
Collins feiert DFB-Debüt: Mit Nnamdi Collins durfte ein Adlerträger sein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft absolvieren. Gegen die Slowakei stand der 21-Jährige in der Startelf. Allerdings wurde der Verteidiger in der Halbzeit ausgewechselt. Im darauffolgenden Spiel kam er nicht zum Einsatz.
Starker Youth League-Auftakt: Die U19 der SGE bestritt im September die ersten Spiele in der Youth League, der Junioren-Version der Champions League. Beim Auftakt gegen Istanbul gelang den Jungadlern, wie den Männern, ein klarer 5:1-Erfolg. Auch gegen Atlético Madrid, eine der stärksten Mannschaften im Turnier, zeigte die Eintracht, dass man sich vor keinem Team verstecken muss. Gegen die Spanier lag die SGE lange in Front, musste sich aber nach einer dramatischen Schlussphase mit 1:2 geschlagen geben.



2 Kommentare
Köstlich, wenn man die Sprachspiele von MK und Hellmann nacheinander aufführt und miteinander vergleicht:
MK: "Sicherlich ist es in der Offensive jetzt etwas dünner. Da werden wir sicherlich schauen, ob wir da noch ein bisschen Fähigkeiten und Qualität hinzufügen können, weil wir wieder intensive Wochen einfach auch haben und Johnny verletzt ist.“
Hellmann: "Wir brauchen hinter Jonny Burkardt Lösungen, die besser funktionieren. Da haben wir auf der Kaderseite nicht nur Volltreffer gelandet"
Das bedeutet wohl im Klartext: Es wird mindestens ein Stürmer kommen, vielleicht sogar zwei.
Was mich in diesem Zusammenhang besorgt, ist der Sachverhalt, dass MK in der Gegenwart spricht, wenn er von Burkhardt und "verletzt" spricht. Da dürfen wir wohl nicht zu 100 % davon ausgehen, dass er am 2. Januar zur Vorbereitung wieder zu 100% am Start ist.
Collins
Wurde gleich im ersten Länderspiel auf einer Position eingesetzt, auf der er schon bei der Europameisterschaft und bei der Eintracht Schwierigkeiten hatte. Und das gegen einen starken Gegner. Und dann wurde er in der Halbzeit zum Sündenbock gemacht und ausgewechselt.
Da hat mein Bild von Julian Nagelsmann doch erhebliche Risse bekommt, das waren gleich mehrere schwere Fehler hintereinander… Die einen jungen Spieler nachhaltig emotional verunsichert haben!
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