Verlängerten zusammen mit Assistent Christian Peintinger der Vertrag bei der Eintracht: Cheftrainer Adi Hütter (li.) und Co-Trainer Armin Reutershahn (re.). (Bild: imago images / Andreas Gora)

September: Hütter-Verlängerung, Saisonauftakt und der Traum von Jovic

Bevor die neue Spielzeit beginnen sollte, wartete auf die Eintracht die heiße Phase der Vorbereitung. Für Kevin Trapp ging die Saison im Gegensatz zum Rest der Mannschaft jedoch noch vor der Partie in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den TSV 1860 München los: Der Torwart durfte Anfang September im insgesamt fünften Einsatz nicht nur sein Pflichtspiel-Debüt in der Nationalmannschaft feiern, er wurde damit auch zum ersten Adlerträger in diesem Jahrtausend, der ein solches für die DFB-Auswahl bestritten hat. Beim 1:1 gegen Spanien im Rahmen der Nations League konnte der Torwart allerdings weder einen Sieg noch eine weiße Weste feiern. Dennoch gelang Trapp eine gute Partie. 

Unterdessen kamen erste Gerüchte um einen Abgang von Stürmer Bas Dost in Richtung FC Brügge auf. Bobic sollte dies jedoch umgehend dementieren. Mittlerweile ist der Fan schlauer, schließlich wurde sein Weggang nur vertagt. An Heiligabend wechselte der Niederländer nach Belgien. Vollzug hatte die Eintracht dafür bei der Vertragsverlängerung von Trainer Hütter gemeldet. Das neue Arbeitspapier des Österreichers ist nun bis 2023 gültig. Die beiden Co-Trainer Christian Peintinger und Armin Reutershahn verlängerten ihre Verträge ebenfalls. „Heute ist ein guter Tag für die Eintracht und wir sind sehr stolz, Adi überzeugt zu haben, diesen erfolgreichen weg weiter zu gehen. Wir wollen weiter zusammen die Geschichte der Eintracht schreiben.“ kommentierte Bobic die Ausweitung des Kontrakts mit dem Trainer.

Während auf der Trainerbank auf Konstanz gesetzt wurde, kam im Kader bis zum Pokalspiel weiter Bewegung rein. Nils Stendera wechselte Leihweise zu Lok Leipzig, Sahverdi Cetin zog es in die Türkei zu Ankaragücü. Kurz darauf wurde mit dem AC Mailand Nägel mit Köpfen im Tauschgeschäft Silva-Rebic gemacht. Die Eintracht sollte indes nach einem 2:0 (0:0)-Sieg über die „60er“ erwartungsgemäß in die zweite Runde des Pokals einziehen. Damit war die Pflicht zum Saisonstart erfüllt. Die Tore für die SGE hatten Silva (51. Minute) und Dost (56.) erzielt. Für den Drittligisten aus München traf Philipp Steinhart per Foulelfmeter (78.). 

In der darauffolgenden Woche vor dem ersten Bundesliga-Spieltag vermeldete die Eintracht einen unerwarteten Abgang. Goncalo Paciencia verließ die Hessen und heuerte auf Leihbasis beim FC Schalke 04 an. Die „Königsblauen“ sicherten sich zudem eine Kaufoption für den Portugiesen. Daichi Kamada hingegen verlängerte nach langem Hin und Her seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2023. „Der Klub hat sich sehr um mich bemüht und mir das Gefühl gegeben, mich unbedingt behalten zu wollen. Das möchte ich natürlich mit guten Leistungen zurückzahlen und mich weiterentwickeln“, freute sich Kamada nach der Vertragsunterschrift auf die kommenden Jahre mit dem Adler auf der Brust. 

Danach startete die SGE mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld in die neue Bundesliga-Spielzeit. Zum jetzigen Zeitpunkt mit Blick auf die aktuellen Corona-Fallzahlen in Deutschland kaum vorstellbar, aber am Anfang der Saison durften tatsächlich ein paar Fans in die Arena. 6.500 waren gegen die Ostwestfalen erlaubt, die auch den Weg ins Waldstadion finden sollten. Zu sehen bekamen sie ein 1:1 (0:0)-Unentschieden. Cebio Soukous Führungstreffer für die Gäste aus der 51. Spielminute hatte Silva in der 62. Minute ausgeglichen. Nebenbei hat die SGE beim Saisonauftakt einen Rekord geknackt: Steven Zuber war zum damaligen Zeitpunkt der 439. Spieler, der für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga im Einsatz war. Das meldete der „Kicker“. Für den bisherigen Rekordhalter vom Hamburger SV liefen bis zum 19. September 438 verschiedene Spieler im deutschen Oberhaus auf.

Lieferte den Eintracht-Fans zwischendurch Stoff zum Träumen: Ex-Adler Luka Jovic.

Nach dem etwas ernüchternden Saisonstart ließ die Gerüchteküche die Fans dafür umso mehr träumen. Wie die spanische Nachrichtenagentur „EFE“ berichtete, habe Luka Jovic mit einer Rückkehr zur Eintracht geliebäugelt. Jovic sei deshalb mit einem Leih-Wunsch an Real Madrids Führung herangetreten, so „EFE“ unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld des Stürmers weiter. Später berichtete die Online-Zeitung „Libertad Digital“, dass die Madrilenen bei mehreren Angeboten für Jovic der Eintracht den Vortritt eingeräumt hätten, um den Wunsch des Spielers zu erfüllen. Ferner hieß es im Bericht, dass der Transfer zeitnah über die Bühne gehen sollte. Bobic zog schließlich einen Schlussstrich unter die Sache. Der 49-Jährige erteilte den Gerüchten um den Serben in der „Bild“ eine klare Absage und betonte, dass an der Geschichte nichts dran sei. 

Auf dem Platz ging es derweil am zweiten Spieltag gegen Hertha BSC Berlin weiter. Mit einem 3:1 (2:0)-Auswärtssieg kehrte die Mannschaft aus der Hauptstadt in die Heimat zurück, womit die Eintracht über Nacht zum Spitzenreiter wurde. Silva hatte per Foulelfmeter zum 1:0 (30. Spielminute) getroffen. Dost (37.) und Sebastian Rode (71.) erhöhten auf das zwischenzeitliche 3:0. Für die „Alte Dame“ traf Martin Hinteregger per Eigentor (78.). 

Schließlich gab es seitens der SGE Ende des Monats noch zwei weitere Transfertätigkeiten zu vermelden. Offensivspieler Ajdin Hrustic wurde vom FC Groningen nach einiger Unruhe zwischen Spieler und abgebenden Verein sowie einem damit einhergehenden wochenlangen Tauziehen samt verbessertem Angebot der SGE an die Holländer an den Main gelotst. Auch auf der Torwartposition kam es zu einem Wechsel. Mit dem FC Schalke 04 wurde ein Tauschgeschäft vereinbart. Frederik Rönnow brach seine Zelte in Frankfurt ab und ging zu den „Knappen“, Markus Schubert schlug dafür als Trapp-Ersatz bei der Eintracht auf. 

Sonstiges

Spende von über eine Millionen Euro: Bei der „Auf jetzt!“-Kampagne der Eintracht sind über eine Millionen Euro für den guten Zweck gesammelt worden. Auch der zweite Teil der Beträge ging an die Arche Frankfurt, das Deutsche Rote Kreuz Frankfurt, die Diakonie Hessen, die Frankfurter Tafel und das Universitätsklinikum Frankfurt. Darin flossen auch die Erlöse aus dem Verkauf der Kampagnen-T-Shirts und Schutzmasken. „Auf den Betrag, der innerhalb weniger Monate durch die Hilfsbereitschaft unserer Mitglieder, Fans, Partner und Förderer zusammenkam, können wir alle unheimlich stolz sein. Das hat in dieser Form alle Erwartungen übertroffen“, zeigte sich Vorstandsmitglied Axel Hellmann dankbar. 

Der Jubel der Eintracht-Frauen nach dem Treffer zum 5:1 im Premierenspiel gegen den SV Werder Bremen. (Bild: imago images / Hartenfelser)

Premiere der Eintracht-Frauen: Das erste Spiel ihrer Historie haben die Eintracht-Frauen nach der Fusion des Vereins mit dem 1. FFC Frankfurt bestritten. Am 6. September feierte die Mannschaft von Cheftrainer Niko Arnautis einen Start nach Maß: Mit 5:1 setzten sich die Adlerträgerinnen im Waldstadion gegen den SV Werder Bremen durch. Derzeit belegt die Eintracht mit 17 Punkten nach zwölf Spieltagen mit Rang sechs einen Mittelfeldplatz in der Tabelle der Frauen-Bundesliga. 

Ultras sagen Nein zur Fan-Rückkehr: 6.500 Fans durften gegen Bielefeld wieder ins Stadion – zu den Ultras Frankfurt zählte zumindest offen erkennbar wohl keiner. Die Gruppierung hatte vorher angekündigt, nicht dabei sein zu wollen. „Es dürfte niemanden überraschen, dass wir Bundesligaspielen ohne Stehplätze, ohne Gästefans und mit genauer Erfassung der Besucherdaten nicht beiwohnen werden. Ohne die Maßnahmen im Detail auf ihre Sinnhaftigkeit zu bewerten: Unser Fußball sieht anders aus“, hieß es in einem Statement der Ultras. „Für den heutigen Fußballzirkus ist die oberste Priorität jedoch offensichtlich, dass das Geschäft weiterläuft – das haben wir in den vergangenen Monaten alle gesehen. Wer Spaß daran hat, in dieser Form dabei mitzumachen, kann das ja tun. Für uns ist es keine Option.“ 

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