Jahresrückblick 2. Quartal: Versöhnliches Comeback nach Corona-Pause

Juni: Kein Pokal-Finale, aber gelungener Saisonabschluss

Den Schwung aus dem Sieg gegen Wolfsburg nimmt die SGE auch mit in den Juni. Im Nachholspiel gegen Werder Bremen überzeugen die Adler und siegen mit 3:0 überzeugend. Doch ausgerechnet im Nachbarschaftsduell gegen Mainz 05 erfolgt der Dämpfer. Gegen die Rheinhessen setzt es eine 0:2-Niederlage. Dann wartet schon das DFB-Pokalhalbfinale. Gegen die Über-Bayern von Trainer Hansi Flick schnuppert die Eintracht fünf Minuten an der Sensation, dann schießt Lewandowski die Münchener ins Finale. Zuvor hatte Danny da Costa die Führung von Perisic ausgeglichen und kurz Hoffnung auf den nächsten Pokal-Coup gemacht. Doch die Hütter-Elf kann das Pokal-Aus schnell abschütteln und legt einen gelungenen Endspurt in der Bundesliga hin. Mit Siegen gegen Hertha BSC (4:1), Schalke (2:1), Paderborn (3:2) und einem Remis gegen den 1. FC Köln (1:1) glückt der Eintracht mit Platz neun ein versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Saison. Vor allem Neuzugang André Silva schlägt nach der Corona-Pause voll ein – ihm gelingen acht Tore seither.

Sonstiges:

Adler hören auf: Marco Russ und Gelson Fernandes haben die Eintracht in den letzten Jahren geprägt. Russ, der aus der Eintracht-Jugend stammt und bis auf einen kurzen Abstecher zum VfL Wolfsburg seine gesamte Profi-Karriere am Main verbrachte, beendet seine Karriere und wechselt ins Analyse-Team der Eintracht. Russ und Gelson Fernandes waren gemeinsam DFB-Pokalsieger geworden und Publikumslieblinge. Auch der Schweizer beendet seine Karriere und wird TV-Experte beim Schweizer Fernsehen.

Frauen-Fusion: Was vorher schon gemunkelt worden war, wird konkret. Die Eintracht bekommt eine Frauen-Fußballmannschaft. Zur neuen Saison 2020/2021 schließt sich der Frauenfußballverein 1.FFC Frankfurt der Frankfurter Eintracht an. Die Mannschaften des 1.FFC Frankfurt treten seit dieser Saison unter dem Namen Eintracht Frankfurt an. „Die Besonderheit der Zusammenführung der Nachwuchsteams ist die Gelegenheit, in verschiedenen Altersbereichen Mannschaften in der jeweils höchsten Mädchen- sowie einer adäquaten Juniorenspielklasse melden zu können. Mit Blick auf die Erhöhung der Intensität des Wettkampfs ergibt dies eine optimale Voraussetzung für talentierte Spielerinnen, insbesondere für Kaderspielerinnen der U-Nationalmannschaften“, schreibt die Eintracht.

Abraham bleibt – vorerst: Nachdem über ein vorzeitigen Abgang von Kapitän David Abraham gemutmaßt wird, kündigt der in einem Sky-Interview seinen Verbleib an – vorerst. Denn inzwischen ist klar: Abraham verlässt die SGE Mitte Januar und beendet seine Karriere, um zurück in seine Heimat nach Argentinien zu gehen. Der Leitwolf der Eintracht will näher bei seiner Familie und seinem kleinen Sohn sein. 

„Abschiedsgeschenk“ für Rönnow: Ein Abschied steht zwar noch in den Sternen, doch kurz vor Saisonende darf Frederik Rönnow gegen den 1. FC Köln von Beginn an ran. „Das hat rein etwas mit Respekt ihm gegenüber zu tun“, erklärt Coach Adi Hütter den Schritt. Der Däne habe immer wenn er gebraucht wurde hervorragende Leistungen gezeigt und auch seine Trainingsleistungen seien „sehr, sehr stark“, so Hütter. „Er hat es verdient von Anfang an zu spielen, weil er ein richtig guter Torwart ist.“ Rönnow geht im Sommer anschließend auf Leihbasis zum FC Schalke 04.

„Fußballgott“ zurück: Der Frankfurter „Fußballgott“ Alexander Meier kehrt zurück. Der ehemalige Torjäger hatte seine Karriere nach einem Australien-Aufenthalt beendet und wird neuer Co-Trainer der U16 der SGE. Cheftrainer der Mannschaft wird Helge Rasche, der vom Halleschen FC an den Riederwald wechselt.

Nachwuchs-Trio geht: Auch drei Nachwuchskräfte verlassen im Sommer die Eintracht. Die auslaufenden Verträge der Talente Sahverdi Cetin, Patrick Finger und Max Hinke werden nicht verlängert. „Gerade in diesem Alter ist Spielpraxis für diese zweifelsfrei begabten Jungs entscheidend, um in ihrer Entwicklung voranzukommen“, betont SGE-Sportdirektor Bruno Hübner. Cetin zieht es zu Ankaragücü in die Türkei, Finger zu Kreisoberligist Olympia Biebesheim und Max Hinke zu Regionalligist TSV Schott Mainz.