06.12.2010, Mitgliederversammlung Eintracht Frankfurt e.V.Am kommenden Sonntag findet die Wahl statt. Das erste Mal gibt es einen Gegenkandidaten. Was wissen Sie über Reiner Schäfer und wie gehen Sie mit seiner Kandidatur um?
„Ich kenne Reiner Schäfer seit circa 30 Jahren, darunter auch ein Jahr aus seiner Zeit im Verwaltungsrat. Grundsätzlich freue ich mich über jeden, der Verantwortung bei der Eintracht übernehmen und sich engagieren will. Es ist aber nicht meine Aufgabe, die Schwächen und Stärken meines Gegners zu analysieren. Eines ist aber klar: Wir werden unsere Argumente, die für das bisherige Präsidium bei der Wahl sprechen, sachlich vortragen. Und ich weiß mich auch zu wehren, sollte ich auf der Mitgliederversammlung unter der Gürtellinie angegriffen werden.“

Die Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag droht emotional zu werden. Auf der Tagesordnung stehen auch zwei Anträge von Mitgliedern des Vereins (zur Tischvorlage). Zunächst zum Antrag von Ottmar Ulrich. Er möchte, dass Christian Geiser, dem man Täuschung vorwirft, aus dem Verwaltungsrat abgewählt wird. Diese Sache ist insofern pikant, weil er zum Team von Reiner Schäfer gehört und dieser seine Kandidatur eng mit ihm verknüpft. Ist die Wahl schon entschieden, wenn dieser Antrag durchgeht?
„In dem Antrag steckt natürlich eine große Brisanz: Wenn eine deutliche Mehrheit sagt, dass Herr Geiser abgewählt wird, wird er als Vizepräsident für das Team Schäfer wohl nicht mehr in Frage kommen. Es wird am Sonntag zwar nur der Präsident gewählt, aber ob Wahlausschuss und Verwaltungsrat einem Vizepräsidenten zustimmen, der von den Mitgliedern deutlich abgewählt wurde, bezweifle ich.“

In der Tischvorlage heißt es: „Herr Geiser beteiligte sich intensiv an der Diskussion der Kandidaten und gab auch seine Stimme ab. Zwei Wochen später teilte Herr Schäfer mit, dass er Herrn Christian Geiser als Vizepräsidenten vorsehe“. Fühlen Sie sich da nicht getäuscht?
„Ja, natürlich. Er hatte das Hoheitswissen des Verwaltungsrats, positionierte sich sehr stark gegen das Präsidium. Für mich ist das generell kein Problem, es darf jeder seine Meinung äußern. Aber die Überraschung war trotzdem sehr groß, als dann ein Mitglied des Verwaltungsrats für das Team Schäfer nominiert wurde. Der Verwaltungsrat legte danach Herrn Geiser nahe, dass er wenigstens nach Bekanntwerden seiner Kandidatur aus dem Gremium zurücktreten sollte, weil er sich damit in einem Interessenskonflikt befindet und er sonst einen Abwahlantrag bekommt. Darauf hat Herr Geiser jedoch nicht reagiert.“

Auch der zweite Antrag von Sylvia Schenk und Michael Gabriel fordert eine Offenlegung der Zahlen von 2012-2015. Um den Einsatz und die Leistungen der Präsidiumsmitglieder bewerten zu können, sei die Kenntnis der erfolgten Vergütungen unerlässlich. Derartige Zahlungen dürften nicht geheim gehalten werden. Da schimmert viel Misstrauen durch…
„Es wird am Sonntag alles erklärt und offen gelegt.“

Herr Fischer – blicken wir noch ganz kurz voraus: Welche Schlagzeile würden Sie am Montag gerne in der Zeitung lesen?
„Die Richtigen machen weiter!“

Nun liegt es in den Händen der Mitglieder, wer den Verein von 2015-2018 als Präsident vertreten darf: Peter Fischer oder Reiner Schäfer? Wir möchten schon jetzt ein erstes Stimmungsbild einholen und von euch wissen, wer die Wahl gewinnen soll. Am Sonntag beginnt dann um 12:00 Uhr (11:00 Uhr Einlass) die Mitgliederversammlung im Sportleistungszentrum am Riederwald.

– Das Interview führten: Christopher Michel, Sebastian Leinweber und Benjamin Hansen –

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24 Kommentare

  1. Fischer ist der richtige Mann!!! Er soll weiter Präsident bei der Eintracht bleiben – meine Stimme hat er!

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  2. Finde auch, dass Fischer der Richtige ist und ich gehe davon aus, dass er wieder gewählt wird.

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  3. Sonnen-Fischer scheint sich für euch beide perfekt zu inszenieren. Die Antworten lesen sich so butterweich dass es mich fast schüttelt. Habt ihr zwei das Interview von Schäfer hier oder heute in der FAZ gelesen? Da bekommt man das Grauen was da über Jahre im Verein passiert. Nein danke es ist Zeit für einen Wechsel!

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  4. Und woher weißt du ob die Behauptungen, und mehr ist es für mich nicht, von Schäfer der Wahrheit entsprechen?
    Mal von Fischer abgesehen, hab das schon mal geschrieben. Ich bin nicht überzeugt von ihm, aber gerade der von mir verlinkte Bericht unter dem Schäfer Interview zeigt, dass einer der Hauptangriffspunkte, die Finanzen, nicht wirklich stichhaltig ist. Die Vorwürfe bzgl. der Steuernachzahlung sind für mich nicht nachvollziehbar. Daher weiß ich nicht ob es Sinn macht einen 70 jährigen, der sich ständig auf Fan-Nähe der letzten Jahrzehnte bezieht, in diese Position zu heben. Dazu kommt, dass der Riederwald in den letzten 10 Jahren ständig aufgewertet wurde und auch die Mitgliedszahlen, durch Aktionen mit der AG, stark gesteigert werden konnten.

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  5. An Fischer stört mich, dass er auf keine inhaltliche Auseinandersetzung vor Sonntag eingeht. Damit verhindert er, dass man sich vor Sonntag inhaltlich mit seinen Zahlen auseinander setzen kann. Warum? Hat er was zu verbergen?

    An Schäfer stört mich, dass zum einen seine Intention zur Bewerbung nicht stichhaltig ist und er zum anderen immer betont, dass er gerade durch Fannähe besticht und sich damit scheinbar von Fischer abheben will. Dabei würde ich gerade DAS als eine von Fischers Stärken sehen – dass er sich eben nicht zu schade ist, mit den Leuten am Strand und Stadion ein Bier zu trinken und Rede und Antwort zu stehen und sich für die Belange der Fans einzusetzen.

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  6. Der Präsident muss ein Komunikator sein. Und das ist Fischer. Schäfer ist auch viel zu alt. Es soll ja nach vorne gehen, und nicht wieder zurück.

    Und die Fannähe habe ich auch noch nicht erlebt.

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  7. Herr Fischer hat im Gegensatz zu Herrn Schäfer wenigstens über das jetzt und hier gesprochen. Mal ehrlich, die Finanzen können wir doch in der Tiefe in Ihrer Ursache und Wirkung gar nicht umfassend beurteilen, wenn schon die Steuerberater und sonstige Finanzexperten damit überfordert waren.
    Fakt ist , mit Hr. Fischer ist es in vielen Bereichen der Eintracht, im Breitensport, bei Mitgliedern, im Leistungszentrum aber auch in letzter Zeit bei der AG bergauf gegangen – und – das kostet natürlich auch Geld, wobei man offensichtlich wieder auf einen guten Weg zurückgekommen ist.
    Jedenfalls ist mir die Herangehensweise von P. Fischer wesentlich sympatischer als konzeptloses kritisieren anderer.
    Viel Erfolg, Peter Fischer

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  8. Ich schließe mich hier vor allem 4.+5.an.
    Von Beginn an der 14 Jahre Präsidentschaft, war P.F. sicher auch noch nicht der „Macher“ mit dem Carisma von heute.
    In so eine Aufgabe muss man reinwachsen.
    Von unbelegten Anschuldigungen und Vorwürfen seitens des Mitkonkurrenten halte ich auch nichts.
    Ob R.S. mit seinen 70 Lenzen die Zeit bleibt, um sich ein ebenso gutes Standing und eine ebenso stabile Basis zu schaffen, stelle ich mal in Abrede.
    Ausgegangen von 10 – 14 Jahren, wäre er dann 80 – 84 Jahre alt………..
    Der Präsident stellt für mich, ähnlich wie in der Politik, ohnehin vor allem einen Repräsentanten da.
    Betreffend der Fan-Nähe, errinnere ich mich gerne an Nikosia und Porto zurück, wo Fischer die Fan-Nähe förmlich gesucht und gefunden hat.
    Besonders das Rauslaufen nach dem Spiel, in und gegen Porto, fand ich sehr symphatisch.

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  9. @9: Und was ist daran erschreckend?? Ganz normaler Vorgang ist das in meinen Augen; ohne Not verzichtet doch keiner auf garantierte, vertraglich klar geregelte Einnahmen! Die Eintracht nicht und daher auch sicherlich die Stadt nicht.

    Also kann man nur Zeit ins Land gehen lassen und (wie es ja Fischer richtig sagte!) da Vertragslaufzeiten endlich sind kann man dann in Zukunft besser pokern und sicherlich auch bessere Zahlen ausverhandeln.

    Aber im Moment besteht für die Stadt noch keinerlei Anlass, ohne Not auf Geld zu verzichten! Und die Eintracht weiß auch sehr sehr gut, wie sehr sie dieses Stadion für all ihre Einnahmen auch brauchen.

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  10. Bzgl. der Stadionmiete gab es von Hellmann vor Monaten mal ein interessantes Interview zu lesen. War glaub ich aus der Rundschau. Da hat er aufgezeigt was ab 2020 alles möglich wird. Stadionvertrag, Sportfive etc.
    Er hat damals auch erklärt warum dieser aktuell für uns schlechte Vertrag, durch die Gestaltung uns zu Zweitligazeiten geholfen hat. Daher aktuell sicher negativ aber in Summe nicht so verkehrt. 2020 sollte unser Standing bei den Verhandlungen ein ganz anderes sein

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  11. Was mich aber an unserer Diskussion jetzt hier aber auch an Fischers interview stört ist das Einmischen bei diesem Thema. Soweit ich weiß ist die AG der Vertragspartner der Stadion GmbH. Warum muss sich da der Präsi des eV einmischen?

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  12. @SGEStephan: Nur kurz meine Meinung dazu: Wenn man möchte, dass AG und eV auf Dauer enger verknüpft sind und noch intensiver zusammenarbeiten, dann muss der Präsident als Repräsentant des Vereins i.m.A. in solche Gespräche zwingend eingebunden werden.

    Das wäre die einzig logische Erklärung, die mir derzeit dazu einfällt…

    LG
    Christopher

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  13. @12:

    Der e.V. ist Mehrheitseigner an der AG und daher auch im Aufsichtsrat der Fußball AG vertreten. Ein Herr Bender aus dem Aufsichtsrat äußert sich ja auch regelmäßig zum operativen Geschäft der AG.

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  14. fischer muß und wird weiterhin präsident bleiben er passt doch wie die faust aufs auge zu eintracht frankfurt und der einmaligen fanszene, ich habe schon so oft mit peter fischer ein bier getrunken, der typ ist einfach ein ganz lockerer, offener zeitgenosse, ob in berlin im irish pub oder in bordeaux in der innenstadt, am strand von tel aviv, überall lässt er sich blicken,

    Und die stadionmiete, ob man das dem vereinspräsident anlasten muß, seh ich nicht so, da sind hb und ah in der verantwortung, daß da endlich mal was passiert

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  15. @der sprayer: Nur zur Stadionmiete – hier macht keiner Fischer einen Vorwurf. Aber er muss i.m.A. in die Gespräche mit eingebunden werden – nur darum ging es. Keiner hier lastet es dem Präsidenten an, dass wir diese überzogene Miete bezahlen müssen.

    LG
    Christopher

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  16. @Christopher
    Der e.V. ist im Aufsichtsrat und daher erstmal nicht in das alltägliche Geschäft eingebunden. Damit auch nicht beim Thema Stadion. Dafür hat die AG die Verantwortlichen. Der AR hat als Gremium dann den entsprechenden Vertrag durchzuwinken oder eben abzulehnen. Die Trennung von AG – Vorstand und dem AR ist ja gewünscht. Der AR überwacht, berät etc. Aber aus den vorbereitendne Entscheidungen hat er sich rauszuhalten.

    Natürlich sollte es in einer solchen Partnerschaft nicht nach dem Motto „Friss oder stirb“ zugehen. Da sind wir uns eining. Die AG muss sich mit dem AR fortlaufend abstimmen und besprechen. Ein Vertreter des AR bei jeder Verhandlung ist aus meiner Sicht dann aber doch zuviel des Guten.

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  17. @12
    Inwieweit sich Bender äußert oder nicht bzw. äußern sollte hat nichts mit meinem Post zu tun. Mir ging es wie im Post drüber zu lesen ist um das direkte Verhandeln bzw. anwesend sein.

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  18. Ich kenne Herrn Fischer nicht persönlich.
    Es sollte schon jemand in diese Position gewählt werden, drr sich mit uns Fans versteht,
    Aber zu schreiben, es sollte Fischer werden, nur weil er bei vielen Fahrten und Heimspielen anzutreffen ist
    Und man gemütlich mit ihm einen Plausch halten und bier trinken kann, finde ich zu einfach gedacht.
    Es sollte jemand sein, der den Verein kennt und nach Vorne bringt.
    Ob Schäfers Beschuldigungen bzgl. Der Finanzen stimmen, kann ich nicht sagen.
    Er meint in sein Aussagen, dass er 2 Monate lang jeden tag zum Finanzamt laufe werde, falls er es wird.

    Ob der Anstieg der Mitglieder nur Fischer zu verdanken ist, bezweifle ich.

    Mir kommt es ein wenig vor, als beschäftige man sich gar nicht richtig mit der Präsidentsschaftswahl.
    Letztendlich geht es um die Zukunft des e.V.

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  19. ich bin der meinung das fischer den platz jetzt frei machen muss!
    es wird zeit für einen neuen präsidenten der nich am amt klebt und neue arbeitskraf miteinbringt.

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  20. @EintrachtKafka: Das ist eine große Befürchtung, die ich teilen würde – es beschäftigt sich keiner richtig mit dieser Präsidentschaftswahl. Gefühlt hören alle darauf, was einige wenige lautmalerisch von sich geben, ohne sich mit Inhalten und Zahlen zu befassen. Klar, die Tischvorlage mit ihren 20 Seiten ist auch keine lockere Nachtlektüre. Da geht es knallhart um Zahlen, da muss man sich schon intensiv mit beschäftigen, vor allem, wenn man sich – wie es bei mir der Fall war – nie mit so etwas beschäftigt hat.

    Dieses Jahr aber MUSS man, wenn man tatsächlich wählen geht, auch mal etwas mehr Zeit in die Vorbereitung investieren. Diese Wahl ist wichtig für den Verein. Wir tappen gerade, was das Finanzielle angeht, sehr im dunklen. Hier sind viele Grauzonen, die wir gar nicht erkennen können – man kann aber trotzdem versuchen, dass, was vorhanden ist, zu lesen und zu verstehen. Beide Männer mal unvoreingenommen zu bewerten – rational, ohne Emotionen. Sich auch mal die Vita eines Herrn Schäfer anzugucken, der bei der LGS, bei Süwag gearbeitet, damit auch ein großes Netzwerk anzubieten hat. Der vielleicht mal einen anderen Weg gehen würde, vielleicht auch an Stellen aneckt, die derzeit noch überhaupt nicht in Betracht gezogen werden.

    Es ist eine schwierige Entscheidung. Jeder täte dem Verein auf seine Art und Weise gut. Schäfer aber nur auf sein Alter herunterzubrechen und zu sagen, er kritisiere im luftleeren Raum herum, kommt der Wahrheit nicht unbedingt näher….

    @SGEStephan: Natürlich hast du Recht damit, was du sagst. Auf dem Papier ist das so – trotzdem, auch wenn die Kompetenzen anders verteilt sein mögen, könnte ich mir vorstellen, dass Fischer als Präsident bei diesen Gespräche dabei ist und Einblick in den Verlauf hat. Wie gewichtig sein Wort dabei ist, weiß ich nicht, das kann ich wirklich nicht bewerten. Aber es ist wie gesagt nur ein Erklärungsversuch – ich maße mir bei diesen ganzen Komplexen Gegebenheiten nicht an, dies wirklich beurteilen zu können.

    LG
    Christopher

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  21. @christopher
    Die TischVorlage interessiert mich. Die würde ich gerne mal lesen.
    Gibt es diese irgendwo im Internet zum nachlesen?

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  22. Für mich erscheint Fischer als eine unantastbare Galionsfigur.
    Viele scheinen ihn nach seinem auftreten zu bewerten, dabei ist die Funktion als Präsident viel
    Mehr als das.
    Er scheint die Menschen um ihn herum zu polarsieren so wie zum beispiel Trapp und anscheinend einige Investoren/Banken
    Die uns nur unter die Arme greifen, falls Fischer wieder gewählt wird.
    Ich wohne nicht in Frankfurt und kann daher njr von außen das standing von Fischer erkennen.
    Schäfer werden geringe bis keine Chancen für die Wahl zugerechnet.
    Seine „Anhänger“ äußern sich nicht, weil sie denken, dass wenn es wieder Fischer wird und sie sich uu Schäfer bekannt haben, sie
    Anders vom Umfeld und der Eintracht wahrgenommen werden.

    Ich wünsche mir einfach mehr Wissensdrang denn letztendlich ist es eure Stimme. Euer Recht etwas zu bewegen, etwas zu ändern und mitzubestimmen.

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