Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin! Nach einem höchst spannenden Elfmeterschießen konnte Eintracht Frankfurt das Finalticket gegenüber Borussia Mönchengladbach lösen und wird somit am 27. Mai gegen Borussia Dortmund das letzte Duell im nationalen Ligapokal bestreiten. Eine magische Nacht im Borussia-Park, die Helden geformt hat – so haben wir es in unserer Spielanalyse beschrieben und ihr hattet, wie immer, die Chance die Leistung dieser im Nachgang zu bewerten.
Der große Coup sollte mit folgender Startaufstellung gelingen: Michael Hector, der zuletzt nicht einmal mehr im Kader stand, und Taleb Tawatha durften beginnen. Andersson Ordonez und Aymen Barkok standen dafür nicht im Kader. Wie wichtig die Ersatzbank in diesem Pokalfight wurde, lässt ein Blick auf die vollzogenen Wechsel zu. Zum ersten Mal in der Geschichte von Eintracht Frankfurt konnte nämlich ein vierter Wechsel getätigt werden. Durch die Verletzungen von Omar Mascarell und Marius Wolf während der Parie war diese Wechsel-Revolution im DFB-Pokal Gold wer.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der fünfzehn (!) zensierten Spieler 2,37. Die beste Saisonleistung bisher im nationalen Pokal
Die Einzelnoten der über 910 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
Lukas Hradecky:
Der Elfmeterkiller hat wieder zugeschlagen! Nachdem die ersten sechs Schützen, für Lukas Hradecky unhaltbar, ihre Bälle im Netz versenkten, ließ er sich bei den nachfolgenden Schützen, die beide flach schossen, nicht mehr überwinden. Aber auch in den 120 Minuten davor war der finnische Nationalkeeper immer auf der Höhe. Das Tor von Hofmann in der zweiten Minute der Nachspielzeit in Halbzeit eins war für ihn ebenfalls nicht zu verhindern. Im Anschluss der Partie gab es für ihn bereits die Auszeichnung „Man of the Match“ vom DFB, heute folgt die zweite Ehrung dieser Art, und zwar von den Fans höchstpersönlich.
Taleb Tawatha, Marco Fabian, Timothy Chandler, David Abraham, Bastian Oczipka:
Taleb Tawatha brachte seine Mannschaft mit einem tollen Schuss in der 15. Minute in Führung. Der Israeli kommt immer besser zurecht mit der Frankfurter Spielweise und harmoniert besonders gut mit Bastian Oczipka. Marco Fabian gewann als Offensivspieler knapp die Hälfte seiner Zweikämpfe. Ein Scorerpunkt gelang ihm zwar nicht, nichtsdestotrotz zeigte der Mexikaner wieder eine ansehnliche Vorstellung. Timothy Chandler auf rechts, David Abraham in der Mitte und Bastian Oczipka auf rechts. Das Trio kämpfte um jeden Ball und spulte ein unglaubliches Pensum ab. Dank der Abwehrarbeit der drei Verteidiger kamen die Gladbacher nur selten zum Torabschluss. Dass es die Hessen bis ins Elfmeterschießen schafften, war auch mit ihren Namen verbunden.
Marius Wolf, Marco Russ, Omar Mascarell, Mijat Gacinovic, Guillermo Varela, Ante Rebic:
Der Arbeitstag von Marius Wolf war nach zehn Minuten beendet. Der Youngster kam für den angeschlagenen Omar Mascarell in die Partie und verletzte sich in einem Zweikampf mit Vestergaard schwer an der Schulter. Da der Einzug ins Pokalfinale über das Kollektiv getragen wurde, gibt es für ihn sogar die Note 2,5. Wenig später kam auch Marco Russ in die Partie. Der Innenverteidiger sollte als Turm in der Schlacht die Offensivbemühungen der Hausherren zerstören und machte diesen Job sehr ordentlich (67 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Zudem verwandelte Russ noch seinen Elfmeter. Der eben angesprochene Mascarell war nach einer guten Stunde stehend k.o. Mit seiner Herausnahme ging ein Stück weit der Spielaufbau abhanden. Der Spanier ist in der Zentrale einfach kaum zu ersetzen. Mijat Gacinovic musste nachfolgend seine Aufgaben mitübernehmen und machte das ziemlich ordentlich. Auch er blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt und verwandelte. Guillermo Varela verschoss zwar den einzigen Elfmeter der SGE, doch der Uruguayer beeindruckte nach seiner Einwechslung mit einer starken Zweikampfstatistik (67 Prozent) und das auch noch auf einer für ihn ungewohnten Position (Sechser). Die Verantwortung, die er übernahm, ist den Lesern von SGE4EVER.de die Note 2,5 wert. Ante Rebic musste in der 75. Minute vor Erschöpfung ausgewechselt werden. Bis dahin spielte der Kroate sein übliches Programm ab: Viel gelaufen und gerackert, aber glücklos im Abschluss. Zufrieden kann man mit seinem Auftritt dennoch sein
Michael Hector, Haris Seferovic, Branimir Hrgota:
Von der Tribüne in die Startelf. Michael Hector feierte ein überraschendes Comeback bei den Hessen. Der Innenverteidiger machte seine Sache ordentlich, ohne dabei besonders herauszustechen. Ungeahnte Qualität: Sein Elfmeter war präzise und nicht zu halten. Haris Seferovic blieb ebenfalls nervenstark und verwandelte im Elfmeterschießen. Ansonsten war er viel mit Defensivaufgaben betreut. Der letzte Treffer geht auf das Konto von Branimir Hrgota. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club traf der Stürmer vom Punkt aus. Dass es immer noch an der Abschlussschwäche bei ihm hapert, zeigte aber die erste Halbzeit. Hätte er seine Chancen genutzt, dann wäre es vermutlich gar nicht in die Nachspielzeit gekommen. Sei’s drum: Der Elfmeter war drin und so hatte auch er seinen eindeutigen Verdienst am Weiterkommen.
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