Haris Seferovic – Chance nicht genutzt

Nach sechs Punkten aus den ersten beiden Partien der Englischen Woche, ging es für die Eintracht am Samstag gegen die ebenfalls stark gestartete Mannschaft von Hertha BSC Berlin. In einem spannenden Spielvor 45.000 Zuschauern konnte die Eintracht mit einem Treffer in der Nachspielzeit zum 3:3 ausgleichen und einen Punkt retten. Die Fans waren trotz einiger Fehler hochzufrieden mit der Punkteausbeute in der letzten Woche. Nur Bastian Oczipka und Haris Seferovic können nicht überzeugen. Das zeigt sich auch in den Noten der SGE4EVER.de-User.

An eurer Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler die Note 2,89. Dies ist gegenüber dem Auswärtserfolg in Ingolstadt ist das eine kleine Verschlechterung. Hier gab es eine Durchschnittsnote von 2,59. Erneut waren es jedoch Jesús Vallejo und Marco Fabián, die euch besonders überzeugen konnten.

Die Einzelnoten der SGE4EVER.de-User im Überblick:

Marco Fabián, Jesús Vallejo:

Marco Fabián ist aktuell in einer bestechenden Form. Die technische Finesse, mit der er den Konter mustergültig zum 1:1 abschloss, war bemerkenswert. Fabián ist im Moment ein wichtiger Faktor des Erfolgs und eine riesen Bereicherung für die Mannschaft. Mit Lauffreude (11,5 km und 77 intensive Läufe) und inzwischen bissigerem Zweikampfverhalten überzeugt er auf ganzer Linie. Zudem brachte er 88% seiner Pässe an den Mann. Bei Jesús Vallejo lag die Passgenauigkeit sogar noch höher. Bei ihm erreichten 95% der Pässe den eigenen Mitspieler. Der Spanier war der Spieler in den Reihen der Eintracht mit den meisten Ballbesitzphasen (93). Es ist erstaunlich mit welcher Abgeklärtheit der 19-Jährige bereits agiert. Nach der Auswechslung von David Abraham überzeugte er als Abwehrchef und brillierte immer wieder durch seine Spieleröffnung.

David Abraham, Danny Blum, Lukas Hradecky, Michael Hector:
Als David Abraham in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, ging ein Raunen durch das Waldstadion. Der Abwehrchef ist für die SGE einfach unverzichtbar. Auch wenn Vallejo ihn gut vertreten konnte, hofft man natürlich auf eine baldige Genesung des Argentiniers. In den ersten Minuten der Partie war er wie gewohnt sehr souverän. Danny Blum zahlte bei seinem Startelf-Debüt das Vertrauen, dass Eintracht-Trainer Niko Kovac ihm schenkte, mit einer guten Leistung zurück. Insbesondere sein Sprint und seine Vorlage beim mustergültig vorgetragenen Konter zum 1:1 bleibt in Erinnerung. Zudem schlug er sieben Flanken in den Strafraum der Hertha und machte die meisten Sprints (25). So konnte Blum zeigen, dass er eine echte Alternative auf der Außenbahn sein kann und auch nach hinten inzwischen dazugelernt hat. Lukas Hradecky erwies sich erneut als starker Rückhalt. An den Gegentoren war er schuldlos. Beim Elfmeter ahnte er die richtige Ecke, kam jedoch leider nicht an den Ball. Insgesamt ein solides Spiel des Finnen. Zugleich war es aber auch eine undankbare Partie, da er alle Bälle die aufs Tor flogen aus dem Netz fischen musste. Michael Hector kann es hingegen nur spektakulär. Nach seinen beiden Platzverweisen wurde er nach der Verletzung von Abraham ins Spiel geworfen. Beim 2:2 sah er leider schlecht aus, da er den Torschützen Vedad Ibisevic aus den Augen verlor. Er machte seinen Fehler jedoch in der Nachspielzeit mit einem wuchtigen Kopfball zum Ausgleich wieder gut.

Omar Mascarell, Szabolcs Huszti, Alexander Meier, Ante Rebic, Timothy Chandler:
Omar Mascarell überzeugte mit viel Einsatz und spielte im Mittelfeld eine gute Partie neben Szabolcs Huszti. Auch wenn ihm sicher nicht alles gelang, scheint er sich aktuell neben dem Ungarn festgespielt zu haben. Huszti selbst war unter anderem an dem blitzschnell vorgetragenen Konter zum 1:1 beteiligt und trat die Ecke vor dem 2:1. Er ackerte auch in diesem Spiel wieder viel für die Mannschaft. Gegen Ende der Partie ging ihm allerdings ein wenig die Luft aus. Alexander Meier hatte ein Spiel wie immer eigentlich. Vorne selten am Ball, hinten wichtig bei der Verteidigung von Standards und im richtigen Moment zur Stelle, um seinen Treffer zu markieren. Der eingewechselte Ante Rebic war in den ersten Minuten etwas überhastet. In der Defensive ließ er sich vor dem 2:2 von dem eingewechselten Esswein amateurhaft austanzen. Kurz vor Schluss setzte er sich auf der linken Außenbahn durch und schlug eine butterweiche Flanke auf den Kopf von Hector, der den Ausgleich erzielte. Timothy Chandler hatte seine rechte Abwehrseite wieder weitestgehend im Griff. Im Spiel nach vorne konnte er diesmal nicht so viele Akzente setzen, hat aber trotzdem eine überzeugende Partie abgeliefert.

Branimir Hrgota:
In der kurzen Spielzeit seiner Einwechslung konnte Branimir Hrgota keine allzu großen Akzente mehr setzen. Hatte eine gute Szene als er einen Kopfball über die Latte setzte. Durch die kurze Spieldauer fiel eine wirkliche Beurteilung eher schwer.

Bastian Oczipka, Haris Seferovic:
Bastian Oczipka hatte am Samstag nicht seinen besten Tag. Die Leistung aus dem Ingolstadt-Spiel konnte der Linksverteidiger leider nicht bestätigen. Im Spiel nach vorne agierte er oft kopflos und bei den beiden Gegentoren in der zweiten Halbzeit war seine linke Abwehrseite völlig verwaist. Es bleibt abzuwarten, ob er im nächsten Spiel wieder an den Trend der vergangenen Spiele anschließen kann. Haris Seferovic ackerte wie immer viel, bleibt aber vom Glück verlassen. In der Rückwärtsbewegung verschuldete er den Elfmeter ungeschickt und konnte sich von dem Schock im Laufe der Partie nicht mehr erholen. Zudem hatte er viele leichte Ballverluste in sein Spiel eingestreut. Seine Chance konnte der Schweizer in den Startelfeinsätzen nicht nutzen.