„Wir haben hier 1996 bei null angefangen“, beginnt Jutta Kamolz, Marketingverantwortliche bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG, im Gespräch mit bundesliga.de: „das war so etwas wie Pionierarbeit.“ 18 Jahre sind seitdem vergangen – und für die Vereine der Bundesliga hat sich viel verändert. Vor allem ist das ausländische Interesse an der höchsten deutschen Spielklasse gestiegen, was sich wiederum auf die Abteilungen der einzelnen Clubs auswirkt. „Die Anfragen aus dem Ausland sind auf jeden Fall mehr geworden„, so Ruth Wagner, Pressesprecherin von Eintracht Frankfurt, „besonders, wenn ein asiatischer Spieler im Kader ist, dann ist das Wahnsinn.“ Neben Takashi Inui wird auch Makoto Hasebe, Kapitän der japanischen Nationalmannschaft, in der kommenden Saison das Trikot der Adler überstreifen und somit asiatische Journalisten anlocken. „Die sind sehr anspruchsvoll und machen immer eine Riesenshow. Die Spieler sind dafür ganz offen, weil es für ihren eigenen Marktwert von Bedeutung ist„, erklärt Wagner weiter.
Auch im Eintracht-Museum machen sich diese Veränderungen bemerkbar. Matthias Thoma, seit 2005 Museumsleiter und für die Pflege der Clubgeschichte verantwortlich, berichtet, dass der Anteil an japanischen, aber auch südkoreanischen und chinesischen Besuchern in den letzten Jahren deutlich angestiegen sei. „Für die gehört ein Besuch bei uns zum Programm. Genauso wie sich den Dom oder den Römer anzuschauen. Der Fußball wird viel stärker wahrgenommen.“ Für diese Gäste stellt Thoma verschiedene Themen zur Verfügung, etwa eine Geschichte über Bum-kun Cha oder andere Besonderheiten. Um diesen gestiegenen internationalen Anforderungen gerecht zu werden, musste sich auch im Museum einiges verändern. „Wir haben uns personell verstärkt und zum Beispiel für die Stadion- und Museumsführungen einen Guide in englischer Sprache und spezielle Führer für die anderen Nationalitäten.“
Eintracht Frankfurt als internationale Marke – auch dank der Teilnahme an der Europa League in der vergangenen Saison. Sowohl das Museum, als auch die Pressestelle der Hessen, rückten nun viel stärker in den Fokus der nationalen und internationalen Medienwelt. „Wir hatten unglaublich viele Anfragen von ausländischen Fernsehsendern und Zeitungen zu Eintracht Frankfurt. Dafür haben wir dann auch Geschichten mit Bezug zu den jeweiligen Gegnern vorbereitet„, erklärt Thoma. Ruth Wagner erfreute sich über das Interesse an dem Verein, da dies sowohl den Marktwert, als auch das Image gesteigert habe.
Aber nicht nur die Teilnahme am internationalen Geschäft hat dazu geführt, dass inzwischen viel mehr über Fußball berichtet wird, als noch vor 20 Jahren. Soziale Netzwerke, Internetpräsenzen der Medienlandschaft und das clubeigene TV haben dafür gesorgt, dass der Fan noch schneller an neue Informationen gelangen möchte: „Fußball ist insgesamt stärker ins mediale Interesse gerückt und es wird nahezu ununterbrochen darüber berichtet. Wir sind eigentlich immer erreichbar und bespielen natürlich auch die neuen Kanäle„, beschreibt die Pressesprecherin das neue Aufgabenfeld.
In Zeiten, wo am Tag phasenweise stündlich neue Informationen über Vereine und Spieler herausgebracht werden, spielt aber auch die Beständigkeit weiterhin eine wichtige Rolle. Vor allem der nachhaltige Aufbau von Partnerschaften habe eine ganz wichtige Bedeutung. „Das Thema Kontinuität ist wichtig, um auch einen Abstieg in die 2. Bundesliga finanziell zu verkraften. Es geht uns um eine Zusammenarbeit in guten und in schlechteren Zeiten„, sagt Kamolz.
Obwohl auf die Abteilungen der Bundesligavereine, deren Entwicklung Jutta Kamolz sehr positiv betrachtet, viele neue Aufgaben zukamen und zukommen werden, dürfe das Wesentliche, die 90 Minuten, die über Meisterschaft, Europacupteilnahme oder Auf- und Abstiege entscheiden, nicht vergessen werden. „Unsere Philosophie basiert darauf, bei allen Entscheidungen die Fans mitzunehmen. Uns geht es darum, die Interessen von Sponsoren und Fans zusammenzubringen, damit es für alle Seiten Vorteile hat. Der Fußball muss dabei immer im Vordergrund stehen und so soll es auch in Zukunft bleiben.“
Ein Kommentar
OT: Laut Kicker wechselt Joselu nach Hannover. Na sauber.
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.