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Nürnberg jubelt, Frankfurt ärgert sich. Die SGE verlor in Franken 3:5. Foto: IMAGO / IPA Photo

Erneut fünf Gegentore! SGE verliert in Nürnberg

Nach dem krachenden 0:5 gegen den FC Bayern München am vergangenen Wochenende, fing sich die SGE beim Nachholspiel des elften Spieltags am Mittwochabend schon wieder fünf Gegentreffer! Bei den Aufsteigerinnen aus Nürnberg verloren die Frauen der Eintracht in einem wilden Spiel mit 3:5. Vor 991 Zuschauern verpassten es die Frankfurterinnen im Max-Morlock-Stadion eine Antwort auf die vergangene Pleite zu liefern. Zwar waren die Gäste vom Main deutlich überlegen, aber am Ende machten die Clubberinnen aus wenig die entscheidenden Tore. Dabei zeigte sich die Defensive der Hessinnen bei Kontern und Standards besonders anfällig. Die Dreierpackerin Nastassja Lein bekam man immer wieder nicht unter Kontrolle.

Im Vergleich zur Topspiel-Niederlage gegen die Münchnerinnen, nahm Trainer Niko Arnautis vier Wechsel an seiner Startelf vor. Noemi Ivelj, Dilara Açıkgöz, Jarne Teulings und Remina Chiba durften von Beginn an ran. Dafür standen Amanda Ilestedt, Pia-Sophie Wolter und die beiden krankheitsbedingt fehlenden Laura Freigang und Ereleta Memeti nicht in der ersten Elf.

Nürnberg macht aus zwei Chancen zwei Tore: Pausenführung

Eigentlich fanden die Gäste aus Hessen gut in die Partie. Direkt in der Anfangsphase verpasste Nicole Anyomi, nach einem Steckpass von Lisanne Gräwe, die frühe Führung (6.). Der 1. FCN konzentrierte sich größtenteils auf die Abwehrarbeit, während die Arnautis-Mädels nach einer Lücke suchten. Immer wieder versuchten die Gastgeberinnen durch Konter gefährlich zu werden. So auch in der 14. Minute, als Schiedsrichterin Nadine Westerhoff ihnen einen Freistoß nach einem taktischen Foul von Jella Veit zusprach. Veit war es auch, die den Freistoß zuerst rausköpfte, doch beim zweiten Ball fehlte den Frankfurterinnen komplett die Zuordnung: Aleigh Gambone köpfte die Kugel zurück in die Gefahrenzone, wo eine riesige Lücke in der Hintermannschaft der SGE klaffte. Leins Chipball flog über Lina Altenburg hinweg ins Gehäuse (15.). Die 1:0-Führung.

Weiter versuchten es die Gäste vom Main, schafften es aber nicht gefährlich vor des Gegners Tor zu kommen. Und so erhöhten die Franken nach erneutem Standard in der 32. Minute auf 2:0. Ein Freistoß von der rechten Frankfurter Seite gelangte zur völlig ungestört einlaufenden Beatrix Fördös, die den Ball nur leicht ins lange Eck verlängerte. Da hatte die neu zusammengestellte Defensive der SGE wieder gepennt. Kurz vor der Pause konnten die Hessinnen dann aber doch noch den verdienten Anschluss erzielen (44.): Veit schickte einen langen Ball über knapp 50 Meter punktgenau auf Chiba. Die Japanerin nahm die Kugel perfekt an und zog von der Strafraumgrenze mit dem zweiten Kontakt direkt ins lange Eck ab. Traumtor! Nun wollten die Adlerträgerinnen mehr, kamen vor dem Pausenpfiff aber nicht mehr zum Ausgleich.

Zweifacher Frankfurt-Anschlusstreffer reicht nicht

Nur knapp zwei Minuten nach Wiederanpfiff erlief Lein einen langen Ball der Bayern. Auf einmal war sie, verfolgt von Nadine Riesen, frei vor Altenburg durch. Riesen holte ihre Gegenspielerin zwar noch ein, ließ sich dann aber mit einem „Tunnel“ aus der Aktion nehmen, sodass Lein zum Doppelpack einschob und die Hoffnungen der Frankfurterinnen von vor der Pause zunichtemachte. Das Rezept sollte in der 63. Minute nochmal erfolgreich sein, als wieder Lein frei durch war und die mitgelaufene Jacqueline Baumgärtel in der Mitte bediente: 4:1. Nur wenige Minuten später schaffte die Eintracht aber den erneuten Anschluss. Die stark aufspielende Chiba fand mit einem Lupfer hinter die Nürnberger Kette Nicole Anyomi, die zum zwischenzeitlichen 2:4 netzte (67.).

Doch die erneuten Hoffnungen sollten nicht lange halten. In dieser Phase der Partie ging es immer wieder hin und her. Es wurde quasi im Minutentakt gefährlich vor den Toren beider Teams. Nur zwei Minuten nach dem Anschluss schlugen die Hausherrinnen wieder zu und stellten den Abstand von drei Toren wieder her. Die eingewechselte Sanja Homann bediente mit einer Flanke von der linken Eintracht-Seite Lein, die sich hinter Reuteler davonstahl und per Direktabnahme zum persönlichen Dreierpack traf. Das sollte dann wohl auch die Vorentscheidung sein, oder? Zunächst kamen die Mädels von Trainer Arnautis nochmal ran: Nach einer Ecke von Elisa Senß an den kurzen Pfosten, gelangte die Kugel zu Chiba, die mit ihrem Lupfer ins lange Eck erneut sehenswert traf.

In den letzten 15 Minuten und der sechsminütigen Nachspielzeit schafften es die Clubberinnen das Spiel zu beruhigen. Die SGE konnte nicht mehr Druck machen und eine Aufholjagd starten. So blieb es bei der 3:5-Niederlage für die Gäste. Eine bittere, wie auch peinliche Niederlage gegen die Aufsteigerinnen, weil die Eintracht deutlich mehr vom Spiel hatte. Die neu zusammengewürfelte Verteidigung zeigte sich nach Standards und Kontern zu anfällig. Genau darin liegen die Stärken des 1. FCN. Mit nunmehr zehn Gegentoren aus zwei Spielen befindet sich die Defensive der Hessinnen in einem schlechten Zustand und so konnte man auch den Abstand auf die europäischen Startplätze nicht verkleinern: Weiterhin vier Punkte auf die Dritten aus Bremen. Besser machen können es Arnautis und Co. am Montag (18 Uhr) bei Union Berlin. Dafür sollte die Defensive endlich stabiler werden und Freigang und Memeti könnten wieder dabei sein.

15 Kommentare

Fallback Avatar 1. Werner 11. Dezember 25, 10:13 Uhr

Der Anspruch vor der Saison war ein anderer.
Vielleicht erreicht der Trainer nicht die Mannschaft oder sie ist nicht so gut wie sie es gerne hätten.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 50 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. keineahnungvieldavon 11. Dezember 25, 10:48 Uhr

Vielleicht gibt es eine geheime Zusammenarbeit von NA und DT

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Avatar 3. lost in 2021 11. Dezember 25, 11:09 Uhr

Am Ende der Saison gegen mindestens Anyomi und Reuteler. Dann kann der erfolglos verlängerte Arnautis die Mannschaft auf die zweite Liga vorbereiten.

Gut zu sehen, wie ein Trainer mit Unterstützung der Vereinsführung einen Verein vernichten kann.

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Fallback Avatar 4. sge85 11. Dezember 25, 11:44 Uhr

Ohne Worte. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Frankfurter Mannschaft, egal ob als Eintracht oder als FFC, gegen einen Aufsteiger schon einmal defensiv so auseinander genommen wurde. Es sollte jetzt dem letzten klar sein, dass dieser Trainer am Ende ist, aber vermutlich wird die Vereinsführung mit der Entlassung bis zur Weihnachtspause warten. Die Einstellung, sich selbst mit einem Rücktritt ein würdiges Ende zu setzen, wird man von Arnautis wohl nicht erwarten können.

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 5. rob 11. Dezember 25, 12:30 Uhr

Nach den kleinen Erfolgen vor dem Bayern Spiel kommen wir jetzt wieder nicht in die Spur. Ich glaube auch nicht, dass wir noch krass durchstarten diese Saison. Und auch ich halte hier einen Trainerwechsel für sinnvoll.

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Fallback Avatar 6. sge66 11. Dezember 25, 12:42 Uhr

M I T T E L M A S S.
Erschreckende nichtleistung. Spätestens nach dem 2:0 hätte meiner Meinung nach eine Koreektur bzgl. Konterabsicherung erfolgen müssen. Frage mich wie oft ich ins offene Messer rennen muss um zu kapieren das da was falsch läuft.

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Fallback Avatar 7. Willideville 11. Dezember 25, 12:53 Uhr

Hey Mädels, ihr seid ja voll im Trend!

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Avatar 8. Hooliganverachter 11. Dezember 25, 13:15 Uhr Zitat - Werner Der Anspruch vor der Saison war ein anderer. Vielleicht erreicht der Trainer nicht die Mannschaft oder sie ist nicht so gut wie sie es gerne hätten. Path

Wie war denn der Anspruch vor Saisonbeginn im Lichte der vollzogenen Abgänge?

Ich vermute, dass unser Budget zu knapp ist/war, um die Abgänge adäquat zu ersetzen.
Was an Geld zur Verfügung stand, wurde wohl dazu verwendet "Kournikova" zur Verlängerung (Hat ja lange gepokert.) zu bewegen und Reuteler bei Laune zu halten.

Da wird künftig nicht mehr viel kommen. Bergisch Gladbach, Siegen, Potsdam etc. lassen grüßen. Das regt mich nicht auf.

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Fallback Avatar 9. dieter 11. Dezember 25, 13:52 Uhr

Also bleibe ich wie seit bereits 1 Jahr bei meiner Meinung, Arnautis ist der Sache nichtmehr gewachsen.
Warten wir mal wie lange andere brauchen für diese stetig gewachsenen Erkenntnisse

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Fallback Avatar 10. Air 11. Dezember 25, 16:24 Uhr
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Fallback Avatar 11. sge66 11. Dezember 25, 17:15 Uhr Zitat - Air OT https://www.instagram.com/p/DSDuw3JDAcq/?igsh=MXRkZ3N4ZjczdGg2Zg== Sehr schöne Aktion . Path

Tut nach den ganzen Pyroaktionen unserer sogenannter Fans richtig gut das noch ein wenig Menschlichkeit vorhanden ist. Das sind die richtigen Werte der SGE. Respekt!

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Fallback Avatar 12. Grabi2014 11. Dezember 25, 19:56 Uhr

Ich befürchte der "Ausverkauf" wird am Ende der Saison weitergehen ( Anyomi und Reuteler). Frankfurt war einmal die Hauptstadt des deutschen Frauenfußballs. Der 1. FFC Frankfurt war das Prunkstück bei den Damen.
Und heute ?
Die Damenliga ein Abklatsch der Männer. Bayern München mit Abstand und dann Retortenteam Wolfsburg. Ohne VW Unterstützung gebe es dort kein Frauenteam. Die gleiche Langweile.
Und was macht die Eintracht ? Versinkt im Mittelmaß. Schade !

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 250 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 13. Dr. Hammer 11. Dezember 25, 22:26 Uhr

Auch ich bin weiterhin der Meinung, dass die Frauen finanziell unterstützt werden müssen und nicht Talente entwickeln und verlaufen wie bei den Männern angesagt ist. Das ist für im Verhältnis zu den Männern Profis für absolut kleines Geld großes Renommee für Eintracht Frankfurt zu gewinnen.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 14. Boris 12. Dezember 25, 12:28 Uhr Zitat - lost in 2021 Am Ende der Saison gegen mindestens Anyomi und Reuteler. Dann kann der erfolglos verlängerte Arnautis die Mannschaft auf die zweite Liga vorbereiten. Gut zu sehen, wie ein Trainer mit Unterstützung der Vereinsführung einen Verein vernichten kann. Path

Also mir fehlt bei Arnautis auch irgendwie der Biss, aber ihm jetzt zu unterstellen, er würde den "Verein vernichten" ist ja mal weit over the edge. Er kann ja jetzt auch nichts dafür, dass man wegen Corona (ähnlich wie bei den Männern) manche Veträge nicht vorzeitig verlängert hat und deswegen keinen Profit aus dem Abgang schlägt. Es würde den Verein aber auch nicht schwerst schädigen, wenn man einmal das internatinale Geschäft verpassen würde. Im Gegensatz zuu den Männern macht man ja gar keinen gewinn mit dem internationalen Geschäft, es gibt keine dicken Fernseh-/Streaming-Verträge. Finanziell macht das also keinen großen Unterschied, das ist eher eine Mehrbelastung. Klar wollen sich die Spielerinnen gerne international präsentieren, aber die Frauschaft jetzt ist blutjung(ale außer Ilestedt unter 27) und es werden nicht gleich alle abhauen, wenn es mal nichts wird mit der neuen EL.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 15. Boris 12. Dezember 25, 13:17 Uhr Zitat - Grabi2014 Ich befürchte der "Ausverkauf" wird am Ende der Saison weitergehen ( Anyomi und Reuteler). Frankfurt war einmal die Hauptstadt des deutschen Frauenfußballs. Der 1. FFC Frankfurt war das Prunkstück bei den Damen. Und heute ? Die Damenliga ein Abklatsch der Männer. Bayern München mit Abstand und dann Retortenteam Wolfsburg. Ohne VW Unterstützung gebe es dort kein Frauenteam. Die gleiche Langweile. Und was macht die Eintracht ? Versinkt im Mittelmaß. Schade ! Path

Die Hochphase des FFC war zu einer Zeit, als es außer dem FFC nur Turbine Potsdam gab, die inzwischen gar keine Rolle mehr spielen, denn damals war das fast noch eine reine Amateurliga. Es gab kaum Vollzeit-Spielerinnen. Bernd Schröder hat Potsdam 45 Jahre trainiert. Das waren einfach ganz andere Zeiten. Seitdem Bayern und VW ihre Frauschaften seit den 2000ern stark sponsorn, kann man da einfach nicht mehr mithalten.

@13, man könnte mithalten, wenn man denen sagen wir mal 5 Mio. pro Saison gibt, um die besten Spielerinnen verpflichten zu können, nur das sind für VW und Bayern Peanuts, für die Eintracht ist das dagegen eine große Summe, die man jedes Jahr in den Miesen ist. Das Eintracht Männerteam ist ja kein Sponsor, sondern selbst auf Sponsoren angewiesen. Tatsächlich hat die Eintracht das schon mal versucht, einen defizitären Club weiter zu supporten, nämlich die Eintracht Eishockey in den 80ern/90ern. Stefan von Fussball2000 hat da eine lustig aufgemachte "Fussball2000 Mystery" Folge gemacht, das kann man sich auf Youtube zu Gemüte führen, was mit den Detari-Millionen geschehen ist:

https://www.youtube.com/watch?v=m8c6ggE_6_g

Die hat nämlich niemand unter dem Rasen vegraben, um sich später daran zu bereichern, sondern einen Teil hat der ungarische Verband gekriegt als Ausbildungssumme, von dem Rest hat man die Schulden der Eishockey-Sparte bezahlt und die noch ein paar Jahre über Wasser gehalten, mit dem Ergebnis, dass die Kohle dann weg war und der Eintracht-Eishockey-Verein dennoch schließen musste. Das wäre, wie wenn man die Jovic-Millionen nicht in neue Talente investiert hätte, sondern damit die Frauen 10 Jahre mit Millionensummen gepusht hätte, so dass man Spieler der Männer weiterhin ablösefrei gehen lassen müsste und die Frauen-Abteilung dann nach ein paar Jahren zu aufgebläht wäre und pleite. Die Frauensparte mit Kohle des Gesamtvereins aufrecht zu erhalten, die Überlegung gab es mit Sicherheit, die wurde dann aber aus den oben genannten Gründen verworfen. Früher war ein Geschäftsmodell, Spielerinnen zu entwickeln und dann mit Gewinn zu verkaufen, noch gar nicht möglich. Da das jetzt möglich ist, muss das Frauenteam genauso auf eigenen Füßen stehen wie der Männerbereich und dann langsam, aber beständig wachsen.

Im neu geschaffenen Europa Cup ist die Eintracht Frauen übrigens weiterhin dabei und im Viertelfinale, am 11.02. geht es gegen Nordsjalland aus Dänemark! Also wenn man die unterstützen will, dann kann man sich einfach Karten für das Spiel holen. Wenn ich in Frankfurt wohnen würde, würde ich das regelmäßig machen, denn ich habe eine 6jährige Tochter und sie soll wissen, dass Frauen alles dürfen, was Männer auch dürfen und das meiste sogar genauso gut können(mal von der körperlichen Belastbarkeit beim Schleppen und Rennen abgesehen). Da hätte ich auch deutlich weniger Bedenken, ob das auch familienfreundlich ist, als in der Kurve bei den Männern.

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