Die Geschäftsstelle im Stadion platzt aus allen Nähten.
Die Geschäftsstelle im Stadion platzt aus allen Nähten.

„Die Infrastruktur hier in Frankfurt ist zweitklassig. Wir platzen aus allen Nähten und müssen improvisieren. Wir haben viel zu wenig Platz und Vieles ist verstaubt. Man erwartet von uns guten Fußball, wir haben in diesen Bereichen aber nur Zweitliga-Mittel“. Rumms. Diese Worte von Niko Kovac vor dem Spiel beim HSV vor zwei Wochen haben gesessen. Der Coach sprach in sehr deutlichen Worten an, was alle in Frankfurt eigentlich längst wissen: Die Arbeitsbedingungen im Trainings- und Arbeitsalltag sind für den Profistab und die Geschäftsstellenmitarbeiter alles andere als eines Erstligisten würdig. Nur hat sich bisher scheinbar niemand so richtig darum gekümmert, dass sich die Bedingungen verbessern. Doch nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen und Eintracht-Vorstand Axel Hellmann sprach am Freitag erstmals konkret über seine Pläne.

So denkt Hellmann offen darüber nach, ein neues Geschäftsstellengebäude dort zu errichten, wo bislang eine andere Sportart vorherrscht. Der Vorstand favorisiert das Tennis-Gelände an der Otto-Fleck-Schneise für die Ausbaupläne der Eintracht. Dies würde bedeuten, dass die Tennisspieler von dort weichen müssten. So ist es fast zwangsläufig, dass es nun zu Widerständen seitens der Tennisspieler kommt. Allen voran kritisiert der ehemalige Profispieler Alexander Waske die Pläne der Eintracht scharf. Dieser betreibt derzeit in Offenbach eine eigene „Tennis-University“ und hat ganz andere Pläne mit den Tennisplätzen an der Arena, die zugegebenermaßen schon etwas in die Jahre gekommen sind und mindestens einer Sanierung bedürfen. Waske will sich, wie der „hr-sport“ berichtet, mit seiner Tennisakademie weiter professionalisieren und auf besagtem Gelände mit den Tennis-Stars von morgen etwas aufbauen und hat dafür schon zu Beginn des Jahres ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Daher schrieb Waske als Reaktion auf die von Hellmann getätigten Aussagen direkt einen offen Brief an die Stadt Frankfurt, genauer gesagt an Stadtrat Markus Frank von der CDU, um seine Kritik an den Plänen der Eintracht anzubringen und forderte „Kein Fußballbeton auf Tennissand!“.

Doch die Eintracht hat wohl kaum eine andere Wahl, als weiter über einen Bau der neuen Geschäftsstelle auf den Tennisplätzen nachzudenken. Denn es gibt so gut wie keine Alternativen. Infrage käme vielleicht noch der jetzige Busparkplatz P9, wo die Gästebusse parken und von wo die gegnerischen Fans direkt und ohne großen Kontakt zum Frankfurter Anhang in ihren Block gelangen. Daher wäre eine Bebauung dieses Platzes und die damit einhergehende Verlegung des Gästebus-Parkplatz aus Sicherheitsgründen sehr problematisch.

Es bleibt in dieser Thematik also spannend und abzuwarten, ob beide Parteien einen vernünftigen Lösungsweg finden. Gut ist in jedem Fall, dass Kovac das Thema mit deutlichen Worten angestoßen hat und nun Schwung in die Angelegenheit kommt.

 

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8 Kommentare

  1. Gibt doch keinen Grund der Welt, warum man neben einem Stadion Tennis spielen muss und nicht anderswo.

    Oder brauch man die Parkplätze für die 50000 Zuschauer, wenn die „Tennisstars von Morgen“ aufspielen? Langweiliger Randgruppensport mit Geltungsbedürfnis.

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  2. @lipt00n
    Leider ist Tennis, wie Golf, ein Randgruppensport, der von den Reichen und Schönen gespielt oder gefördert wird. Daher werden die Tennis-Supporter eher von denjenigen der Stadt gehört die das Sagen haben, als die Supporter des Gossensports Fußball 😉
    Aber ich gebe dir grundlegend recht!

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  3. Eigenes Stadion….
    das wurde bereits häufig thematisiert u wäre wohl unter dem Strich das Modell, welches sich am meisten rechnen würde für uns.
    Nur die Stadt wird der Eintracht nie ein Bauplatz stellen. Ihr Stadion würde nahezu nutzlos/wertlos werden.
    Einzige Option. Abkaufen.
    Oder man fragt in Nachbarstädten an. Modell Hoffenheim.

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  4. Tennis und Golf der Reichen und Schönen? Könnte sein das bei manchen die Zeit stehen geblieben ist…… Das mal so nebenbei.
    Zu den Fakten: die Stadt wird es klären 🙂 Die Eintracht präsentiert Frankfurt, daher dürfte es logisch sein, wie die Plätze am Stadion verteilt werden 🙂

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  5. Das Problem ist doch der Umbau des Waldstadions zu einer WM-Arena. Drumrum ist es jedoch armseelig. Gestern war am Eingang Wintersporthalle wieder so eine Schlange, weil die Drehkreuze zu wenig sind und die Kontrollen zu lange dauern. Erst 5 min nach Anpfiff waren wir im Block. Dabei sind wir wie immer rechtzeitig da gewesen. Die Abfahrt ist seit Jahren unsäglich unprofessionell. Gleis 5.. nein heute Gleis 7… ach ne doch 5 aber erst kommt eine Zugdruchfahrt… dann steht die Bahn 15 min bis sie losfährt.

    Gruß SCOPE

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  6. Die An- und Abreise-Situation ist in jedem Punkt eine einzige Katastrophe, egal ob per PKW oder Bahn. Da kann man jeden verstehen, der nicht erscheint, wenn es kein Topspiel ist.

    Bei den Toiletten wurde offensichtlich mit einem Zuschauerschnitt von 10.000 kalkuliert und einer gleichbleibenden Nutzung während des Spiels und der Halbzeitpause, sowie offensichtlich auf einen Architekt verzichtet bzw ein Architekt engagiert, dem die Besonderheiten von Fussballspielen nicht geläufig sind. Hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis es mal zu einer Panikkatastrophe kommt, wo dann Besucher wie Sardinen gefangen sind bei nur je einem Eingang und engsten Türen. Irgendeine Form von Sicherheitskonzept gab es da offensichtlich nicht.

    Die Frage ist auch, ob man das verschliessbare Dach nicht abmontiert und verschenkt, wenn es ohnehin niemals in den Einsatz kommt. Die Bedingung zum Betrieb scheint zu sein, dass es August sein muss, 30 Grad hat und sicheren 5-tägigen Dauerregen. Sehr peinlich.

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  7. Sechs und Sieben kann ich nur bestätigen. Vorgestern waren vorm Eingang Wintersporthalle die vom Bahnhof kommenden Leute kurz vorm Ausrasten. Viel zu wenig Passierstellen unter der einladenden Leuchtschrift Comme Arena. Das 1:0 fiel und geschätzt weit über 1000 standen stinksauer noch draußen.

    Warum neben dem größten Fußballtempel der Region dessen allseits beliebter Hauptmieter keinen Platz für ein passendes Verwaltungsgebäude bekommen sollte und statt dessen ein Privatmann den notwendigen Platz für sich und sein Auskommen reklamiert, ist per se schon eine Posse. Da man sich aber nie sicher sein kann, dass lokalpolitischer Einfluss zu Fehlentscheidungen führt, hoffe ich auf eine zeitnahe Aussage/Entscheidung zugunsten der SGE.

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