EINTRACHT-STATISTICS – eine Real-Erfasssung der Spielqualität

Gastautoren-Beiträge haben eine lange Tradition auf unserem Onlinemagazin SGE4EVER.de. Immer wieder tauchten bei uns kreative Gastautoren auf, die spannende Werke, meist auch aus anderen Blickwinkeln, rund um Eintracht Frankfurt präsentieren durften. Heute möchten euch das WERK “EINTRACHT-STATISTICS” von Jurek Tomala vorstellen, der seit 50 Jahren kein SGE-Spiel mehr verpasst hat und seit über 20 Jahren ein ganz besonderes Hobby frönt, das vor allem eine besondere Ausdauer benötigt. Jurek ist 74 Jahre jung und kommt aus dem schönen Bad Homburg. Vor einigen Monaten ist Jurek auf SGE4EVER.de zukommen und hat uns seine Leidenschaft vorgestellt. Gemeinsam haben wir entschieden, dass wir sein außergewöhnliches Hobby unserer Leserschaft nicht vorenthalten wollen. Daher: Bühne frei für Jurek, der ab dieser Stelle übernimmt –>

Jeder Fan kennt herkömmliche Spieler-Statistiken, die während eines Spiels dazu erhoben werden, um die jeweils individuell erbrachten Leistungen eines Spielers im Verlauf eines absolvierten Spiels zu bewerten.

Die wohl herkömmlichsten sind:
• Gelaufene Kilometer während des Spiels
• Anzahl der Ball-Kontakte
• Passgenauigkeit in %
• Sprint-Höchstgeschwindigkeit

Sicher eine ganze Reihe an interessanten Informationen, die geeignet sind, die individuelle Leistung der verschiedenen Spieler der Mannschaft während eines Spiels miteinander zu vergleichen, und tatsächlich individuell erbrachte Leistungen – Stärken & Schwächen im Verlauf eines Spiels – in einem Leistungs-Ranking sichtbar zu machen. Aber wie real aussagestark sind diese Informationen tatsächlich?

• Die Anzahl der während eines Spiels absolvierten Lauf-Kilometer (11-12 Km sind übliche „gute Werte“…) sind sicher ein guter Indikator für „individuelle Kondition“.

• Die Anzahl der Ball-Kontakte gibt u.a. Auskunft darüber, wie aktiv der jeweilige Spieler in das Mannschaftsspiel eingebunden war. „Viele Ball-Kontakte“ deuten darauf hin, dass dieser Spieler für das Spiel innerhalb der Mannschaft besonders „wichtig“ war. Im Umkehrschluss lässt sich jedoch daraus nicht ableiten, ob andere Spieler – mit „weniger Ballkontakten – für das Mannschaftsspiel viel „wichtiger“ waren.

• Die Passgenauigkeit belegt die „technischen Fähigkeiten“ der jeweiligen Spieler bzw. zeigt auch, wie „konzentriert“ bzw. „fahrig“ der Spieler während des Spiels agierte… Im Umkehrschluss belegt eine niedrige Passgenauigkeit zwangsläufig die „Fehlpassquote“…

• Und schließlich nutzt die Angabe der erreichten Höchstgeschwindigkeit einzelner Spieler lediglich dazu, die jeweiligen „Sprinterkönige“ innerhalb der Mannschaft zu küren.

Die große Frage nach dem “Warum”?

All diese Information waren für mich immer „nice-to-have“, waren jedoch nie dazu in der Lage, mir die für mich interessanteste Frage: „Wie gut war die Leistung jedes einzelnen Spielers im Hinblick auf das mit der Mannschaft gerade erzielten Spiel-Ergebnisses?“ zu beantworten. Keine dieser Informationen hat etwas mit dem für mich einzig entscheidenden Kriterium zur Beurteilung der individuellen Leistung während eines Spiels, nämlich mit der individuellen Qualität der real erbrachten Leistung während eines einzelnen, gesamten Spiels zu tun!

Und diesem Umstand verdanke ich den Antrieb für ein außergewöhnlich neues Hobby: Der realen Erfassung der Spielqualität jedes einzelnen Spielers meiner Mannschaft im Verlauf eines kompletten Spieles in Echtzeit: die EINTRACHT-STATISTICS!

In diesem Zusammenhang wahrscheinlich nicht unwichtig: Ich schreibe bewusst meine Mannschaft und meine damit natürlich Eintracht Frankfurt. Ich denke, wenn man sich, wie ich, von Kindesbeinen an für Fußball interessiert, schaut man sich jahrzehntelang interessante Spiele grundsätzlich an! Interessant sind für den herkömmlichen Fußballfan Spiele jener Mannschaften, deren Spielweise guten Fußball erwarten lassen: Natürlich Nationalspiele, ob bei Freundschaftsspielen, oder wichtigen Turnieren, oder aber auch die Spiele jener Mannschaften, mit denen man selbst einen emotionalen Bezug herstellen kann. Ja, natürlich schaue ich auch mal Champions-League etc., aber den höchsten emotionalen Bezug habe ich nun mal zu meinem Heimverein Eintracht Frankfurt und das inzwischen seit über 60 Jahren. So kommt es, dass ich – nunmehr seit 50 Jahren! – wohl kein einziges Eintracht-Spiel, ob Freundschafts-, Test- oder Ligaspiel verpasst habe! Was, nebenbei bemerkt, über die Jahrzehnte zwangsläufig auch beträchtliche monetäre Investitionen für all die notwendigen Abos der Bezahl-Sender, wie “Sky”, “DAZN”, “Amazon Prime”, “RTL+” und “Eintracht-TV” geführt hatte und hat.

EINTRACHT-STATISTICS: Bereits seit über 20 Jahren

Und mein „Eintracht-Statistik-Hobby“ betreibe ich inzwischen aktiv seit 20 Jahren, beginnend mit der Saison 2004-2005!
Das war die Zweitliga-Saison unter Friedhelm Funkel, in der die Eintracht mit 61 Punkten den 3. Platz erreichte, und in der Oka Nikolov noch im Tor stand (Markus Pröll sein erstes Liga-Spiel im letzten Heimspiel der Saison bestritt), und Patrick Ochs, Benjamin Köhler, Du-Ri Cha, Chris, Alex Meier und Jermaine Jones die EINTRACHT-Heros waren. Wie wir Fans alle wissen, ist „Fußball“ eine ganz besondere Sportart: Das hat, wie wir Fußballfans alle wissen, eine ganze Reihe sehr vielschichtiger Gründe.

Wohl der wichtigste davon ist jedoch sicher der, dass kein einziges Fußballspiel in seinem individuellen Ablauf, das je irgendwann, irgendwo stattfand, identisch zu irgendeinem sonst je gespieltem Fußballspiel war, ist oder sein kann! Niemand kann verbindlich je voraussagen, wie ein Fußballspiel grundsätzlich verläuft und wie es letztendlich tatsächlich ausgeht!

Wie bereits, hoffentlich nachvollziehbar, ausgeführt, hatte ich den Eindruck, dass mir die zugänglichen statistischen Erhebungen zur Beurteilung „realer Spielerleistungen“ nicht ausreichten: Was nutzt es mir, zu wissen, dass sich Spieler A – mit 13,5 Km Laufleistung – zwar offensichtlich die Lunge aus dem Hals gerannt hatte, aber im Spielverlauf keinerlei Rolle gespielt hatte?
Was schließe ich daraus, dass Spieler B im Verlauf des Spiels sagenhafte 85 Ballkontakte hatte, davon aber 75 x den Ball in der eigenen Hälfte jeweils 3 Meter mit Spieler C hin und her gekickt hatte  und die Passgenauigkeit hierbei vorzügliche 90% betrug? Welche Aussagekraft hat der olympiawürdige 40 Km/h-Sprint von Spieler D, wenn er in der Folge dieses Siegeslaufs den Ball allein vor dem Tormann 30 Meter in den Himmel drosch?

Wie entstehen die EINTRACHT-STATISTICS?

„Wie“ also komme ich an Daten, die einen unmittelbaren Bezug zum Geschehnis eines Fußball-Spiel haben? Und jetzt kommt’s: Durch Hingucken und sofortiger Beurteilung auf Wirkung! Die hohe Kunst meiner statistischen Daten beruht also auf:

• Beobachtung
• Beurteilung
• Erfassung

und das Ganze jeweils live, während der gesamten Spielzeit, bei jedem einzelnen Ballkontakt, eines jeden einzelnen jeweils beteiligten Spielers. Und hier kommt dann mein Haupt-Kriterium zum Tragen: Qualität:

Was verstehe ich unter Qualität? Wie ich denke, sind die wesentlichen Kriterien:

• gelungene/erfolgreiche Aktion bzw. misslungene Aktion
• richtige bzw. falsche Entscheidung
• gute Aktion für meine Mannschaft bzw. schlechte Aktion für meine Mannschaft

In diesem Zusammenhang sehr wichtig:

Jedes Fußballspiel besteht immer aus einer permanenten, dynamischen und kontinuierlichen Abfolge willkürlicher (beabsichtigter) und unwillkürlicher (so nicht beabsichtigter) Spielszenen. Hierbei versuchen beide Mannschaften im Spielverlauf jeweils Vorteile für die jeweils eigene Mannschaft zu generieren: Diese Vor- bzw. Nachteile zeigen sich u.a. im Ballbesitz bzw. Ballverlust, Kreieren eigener Torchancen bzw. im Riskieren von Torchancen der gegnerischen Mannschaft und erzielter Tore der eigenen Mannschaft bzw. hingenommener Gegentore.

In den allermeisten, meist immer willkürlichen Situationen, zu denen es im Verlauf der Spielzeit kommen kann, gibt es keine Szenarien, in denen alle Spieler der Mannschaften in Ballnähe sind. Das heißt auch: Actiontime ist immer nur bei Spielern in Ballnähe.
Demzufolge bleibt mir im Verlauf des Spiels die Beurteilung des Verhaltens des jeweiligen Spielers, der willkürlich in Ballbesitz kommt/kommen kann/kommen will, und dem Ausgang seiner, möglichst ambitionierten, Bestrebungen! Nur diese jeweilige Spielsituationen haben für mich beurteilungswürdige Relevanz. Ich nenne das „relevante Ballkontakte (RBK)“!

Soll heißen: Im Verlauf eines 90-minütigen Spiels haben – mehr oder weniger – Spieler zahllose Ballkontakte. Ein Ballkontakt für sich ist – für sich – zunächst meist beliebig, wird jedoch durch die Bedeutung im Zusammenhang mit einer wichtigen Spielsituation dann erst relevant. Und genau die individuelle Spielerleistung in einer solchen relevanten Spielsituation wird dann von mir auch entsprechend beurteilt.

Klassisches Punktesystem zur Beurteilung

Bei mir mit einem sehr einfachen „Punkte-System“:

• Eine gelungene relevante Aktion, wie z.B. ein gelungenes Dribbling, ein exakter Pass, eine gelungene, faire Abwehr-Grätsche, ein vom Tormann gehaltener Torschuss etc. erhält pro gelungener Aktion, einen Pluspunkt (+1).
• Eine misslungene relevante Aktion, wie z.B. ein misslungenes Dribbling, ein Fehlpass, eine unfaire Abwehr-Grätsche (für die es zu Recht  auch noch eine Gelbe Karte gibt), ein vom Tormann nicht gehaltener, eigentlich schwacher, Torschuss etc. erhält pro missratener Aktion einen Minuspunkt (-1).
• Eine besonders gelungene relevante Aktion, wie z.B. ein erfolgreiches Dribbling gegen drei Gegenspieler, ein genialer Steckpass hinter die Kette, eine punktgenaue Vorlage über 60 Meter, ein äußerst schwer zu haltender gehaltener Torschuss, ein Tor-Assist etc. erhält pro gelungener Aktion zwei Pluspunkte (+2).
• Eine besonders daneben geratene relevante Aktion, wie z.B. ein Fehlpass, der zu einer gegnerischen Torchance führt, eine nicht genutzte Torchance aus Egoismus, trotz sichtbar freien eigenen Mitspielers, ein grobes, unnötiges Foul (mit oder ohne Gelbe Karte) etc. pro misslungener Aktion zwei Minuspunkte (-2).
• Die meisten Punkte in der Liga gibt es nur für Siege. Aus diesem Grund gibt es für erzielte Tore, pro Tor, grundsätzlich 5 Pluspunkte, bei Toren, die mehr Punkte bringen (z.B. das 1:1, statt eines 0:1; das 3:2, statt eines 2.2 etc.) 8 Pluspunkte (+8).
• Für grob fahrlässige Aktionen wie z.B. einem unnötig verschuldeten Elfmeter für den Gegner, einer Roten Karte verschuldet durch ein unnötiges Foul gibt es pro Aktion 3 Minuspunkte (-3).
• Da der Tormann meist zwangsläufig im normalen Spielverlauf deutlich weniger Möglichkeiten hat, sein Können, und damit seine Leistung adäquat zu beweisen, erhält der Torwart bei Spielen ohne Gegentor einen Bonus von 3 Pluspunkten (+3) bei Spielen, in denen er  wg. Überlegenheit wenig  zu tun hatte, 5 Pluspunkte (+5) bei engen Spielen mit vielen gelungenen Paraden.

Ist das Spiel vorbei, addiere ich nun sämtliche Statistiken auf und übertrage diese in ein dafür entwickeltes EXCEL-Formular. So kann ich zu jeder Zeit nachfolgende Informationen abrufen:

• Gesamt-Punktestand (Ranking) eines jeden einzelnen Spielers im Kader, bezogen auf:
• Liga-Leistung
• Euro-Liga-Leistung
• DFB-Pokal-Leistung
• Testspiel-Leistung
• TOTAL-Leistung
• TOTAL-Leistung netto (Punkte-Quotient = Punkte : Anzahl der Spiele)

Sinn der EINTRACHT-STATISTICS

Damit kenne ich auch die, wie ich finde, wichtigste Antwort auf die Frage: „Welche Spieler sind die wichtigsten Spieler des Kaders in der jeweiligen Saison?”

• Mannschafts-Punkte eines jeden Liga-Spiels in der Saison
• Jedes Spiel der Hin- und Rückrunde
• MVP bzw. MVPs jedes dieser Spiele
• Über die Jahre: Mannschafts- und Spieler-Leistungen der letzten 20 Jahre

Ich werde mir erlauben, am Ende dieser Einleitung einige Real-Beispiele einzufügen, die das komplexe Zahlenwerk nachvollziehbarer und damit transparenter machen werden.

Ja, mein kleines Hobby bedingt einige Grundvoraussetzungen, um an diese gewünschten Daten zu gelangen. Insbesondere Disziplin, Hartnäckigkeit und eine gewisse Freakness in Bezug auf Statistik. In den USA würde ich aktuell wohl mit „weird“ bezeichnet werden. Ich werte die Eintracht-Spiele nun bereits 20 Jahre aus. Alle Spiele. Auch Test- und Freundschaftsspiele, natürlich Liga und DFB-Pokal und europäische Ligen. Aus meiner Erfahrung darf ich sagen: Dies so zu tun bedarf auch einer guten Vorbereitung und Erfahrung: Zur Vorbereitung habe ich mir ein Beurteilungs-Formular auf einer einzigen DIN-A-4-Seite entwickelt, in dem alle für mich wichtigen Kriterien enthalten sind, und dass ich mir vor jedem Spiel als Ausdruck zum Spiel bereitlege.

In dieses Formular notiere ich mir live im Spielverlauf jeweils meine Punkte direkt hinter die Namen der Spieler. Alle anderen für mich wichtigen Informationen erfasse ich per Strichliste.

Zudem erfasse ich zeitgleich zusätzlich folgende Informationen:

• Lange Torwartabschläge: zum eigenen Spieler/zum Gegner /ins Aus
• Anzahl der eigenen und gegnerischen echten Torchancen
• Anzahl des eigenen und gegnerischen Abseits
• Anzahl der eigenen und gegnerischen Ecken
• Anzahl und Ergebnis der eigenen und gegnerischen Elfmeter
• Anzahl der eigenen und gegnerischen Platzverweise
• Anzahl der eigenen und gegnerischen gelben und roten Karten
• Einwürfe: zum eigenen Mitspieler/zum Gegner
• Tore aus direkt verwandelten Freistößen (Anm. d. Verf.: Zurzeit leider kein Eintrag)
• Anzahl der gegebenen Freistöße  ausschließlich in der gegnerischen Hälfte
• Was verhinderte Tore bei Eintracht-Angriffen in der gegnerischen Box?
• Gegnerische Verteidigung
• Gegnerischer Tormann
• Latte/Pfosten
• Links daneben
• Rechts daneben
• Drüber
• Technischer Fehler (Verstolpert etc.)

Und, wenn ich schon dabei bin, kann ich auch diese Statistiken nicht auslassen:

Schiedsrichter-Leistungen

Ja, ich erlaube mir ebenfalls, die Leistungen der Schiedsrichter-Teams auszuwerten, die im Verlauf der Saison unsere Spiele pfeifen. Dies mache ich mit einem analogen Punkte-System (siehe Spieler). Das hat zugegeben die Schwierigkeit der fairen und nicht vereinsgefärbten Brille, wobei ich mir hierbei alle Mühe gebe, erwachsen-fair zu beurteilen, wobei mir bei strittigen Szenen die TV-Zeitlupe meist eine große Hilfe ist. Und: Ja,-manchmal ist es schwierig, insbesondere strittige Entscheidungen gegen meine Mannschaft  zu akzeptieren.

Hierbei interessieren mich nachfolgende Kriterien:

• Fouls/Abseits richtig/falsch erkannt/gepfiffen? Hierbei ist die TV-Zeitlupe natürlich sehr oft das ausschlaggebende Kriterium.
• Einwürfe/Ecken richtig/falsch erkannt/gepfiffen? Dito.
• Gelbe/Rote Karte richtig/falsch erkannt/gepfiffen? Dito.

Anm. d. Verf.: In den letzten 20 Jahren haben uns insgesamt 42 Schiedsrichter gepfiffen. Ein Ranking kann jederzeit zur Verfügung gestellt werden.

Last, but not least: Trainer-Leistungen

Was während der Vorbereitungs-Zeit und während der Saison jeweils im Training passiert, kann ich natürlich nicht beurteilen. Für mich sind hier 2 Kriterien relevant:

1. Start-Aufstellung
2. Ein- und Auswechslungen

Zu 1.: Hier erlaube ich mir zu beurteilen, inwieweit der Trainer die laufenden Spielerleistungen in den bisher absolvierten Saison-Spielen im Saisonverlauf Rechnung trägt. Kleines Beispiel: In der abgelaufenen Saison hatte ich durchaus Probleme mit der Aufstellung bzw. Einwechslungen der Spieler Buta, Max und Chandler.

Zu 2.: Aus mir unerfindlichen Gründen werden frische Spieler bei wohl 80% aller Trainer immer erst ab der 65. Minute eingewechselt. Insbesondere, wenn in der ersten Halbzeit, für jeden sichtbar, einzelne Spieler quasi um eine Auswechslung betteln. So wird quasi 1/4 der Spielzeit verschenkt, in der ein früherer Wechsel deutliche positive Folgen für die Mannschaft gehabt haben hätte können.

Wie avisiert, möchte ich nun abschließend – anhand meiner realen Aufzeichnungen aus der letzten Saison, die eventuell kompliziert anmutende Theorie mit praktischen Beispielen für meine Punkte-Auswertungen nachvollziehbarer machen:

• Zu wie vielen „relevanten Ballkontakten = RBKs“ kommt es üblicherweise im Verlauf eines 90-minütigen Spiels?
• Was sind typische, übliche Punktwerte für Spieler im Verlauf eines 90-minütigen Spiels?
• Was sind typische, übliche Punktwerte für die Mannschaft im Verlauf eines 90-minütigen Spiels?
• Bezogen auf sämtliche Spiele aus der vergangenen Saison (2023-2024) hier Beispiele aus der statistischen Praxis:

RBKs

Das variiert i.d.R. zwischen 3 bis zu 15 RBKs. Hierbei ist natürlich auch zu berücksichtigen, ob ein Spieler im Verlauf des Spiels ausgewechselt wurde! Es kommt durchaus, gar nicht so selten, vor, dass einzelne Spieler im Verlauf eines kompletten Spiels keinen einzigen RBK = 0 RBK hatten. Was nicht zwangsläufig heißt, dass der betroffene Spieler ein schlechtes Spiel absolviert hatte! Es zeigt jedoch offensichtlich, dass der Spieler im Spielsystem keine prägnante, wichtige Bedeutung hatte. Wäre er jedoch ein Total-Ausfall gewesen,- sähe man dies an einer hohen Minuswertung.

Punktwerte Spieler

Eine gute Leistung pro Spiel zeigt sich in einer Punktewertung zwischen 5 bis 8 Punkte. Eine außergewöhnlich gute Leistung pro Spiel hat i.d.R. immer einen Punktwert über 10 Punkte! Herausragende Leistungen können in einem einzigen Spiel über 20-30 Punkte bringen. Eine schlechte Leistung geht immer einher mit einer Minus-Punktewertung!  Hier kann es durchaus Kandidaten mit -5 bis -11 Punkten geben (Anm. d. Verf.: oft Buta & Max)

Nachstehend die 5 höchsten Punktewertungen der „MVPs“ aus der letzten Saison (2023/24):

• Spieltag, 14. 09.12.23 gegen BAYERN 5:1 EBIMBE 21 Punkte
• Spieltag, 17. 13.01.24 gegen LEIPZIG 1:0 NKOUNKOU 21 Punkte
• Spieltag, 8. 21.10.23 gegen HOFFENHEIM 3:1 SHKIRI 19 Punkte
• Spieltag, 4. 16.09.23 gegen BOCHUM 1:1 TRAPP 17 Punkte
• Spieltag, 34. 18.05.24 gegen LEIPZIG 2:2 MARMOUSH 16 Punkte

Punktwerte Mannschaft

Die Punktewertung für die Mannschaft ergibt sich immer aus der aufaddierten Summe der Spieler-Punktewertung des betreffenden Spieles.

Hier kann man sagen:

• Eine „sehr gute Mannschaftsleistung“ pro Spiel erbringt immer eine Punktewertung über 100 Punkte!
• Eine „durchschnittliche Mannschaftsleistung“ erkennt man an einem Punktewert zwischen 50 bis 70 Punkten.
• Eine „schlechte Mannschaftsleistung“ zeigt sich an einer Punktewertung zwischen 20 bis 40 Punkten.
• Eine „unterirdische Mannschaftsleistung“ schreit uns förmlich an, wenn die Punktewertung zwischen -10 bis 10 Punkten liegt.

Für das Hoffenheim-Spiel ergab sich folgende Auswertung: