Die Eintracht stellte am Donnerstag offiziell Neuzugang Keita Kosugi vor. Der Linksverteidiger wird ab 1. Januar vom schwedischen Erstligisten Djurgarden IF kommen und dem Vernehmen nach 4,5 Millionen Euro Ablöse (geschätzter Marktwert: vier Millionen Euro) kosten. Diese Summe könnte wohl durch Boni noch auf sechs Millionen Euro ansteigen. Die obligatorischen medizinischen Untersuchungen und die Vertragsunterzeichnung gingen also noch vor den Weihnachtsfeiertagen über die Bühne. Ein sichtlich erleichterter, wie auch erschöpfter Kosugi sagte bei „EintrachtTV“ direkt nach der Unterzeichnung: „Es war ein langer Tag. Ich bin gestern in Frankfurt gelandet und habe dann heute alle Medizinchecks gehabt. Jetzt habe ich endlich den Vertrag unterschrieben.“
Der Transfer des 19-Jährigen kam nun doch eher überraschend, denn im Vorfeld gab es keine großen Gerüchte um ein Frankfurter Interesse am Japaner. Natürlich brodelt die Gerüchteküche rund um Neuzugänge bereits seit einigen Wochen, aber dabei ging es eher um Spieler des Profils Mittelstürmer, Sechser oder Innenverteidiger. Auf den zweiten Blick macht die Verpflichtung aber dennoch Sinn. Mit Nathaniel Brown haben die Hessen freilich einen absoluten Stammspieler auf der Linksverteidiger-Position. Allerdings hat man keinen gelernten Backup für Brown. Kann der 22-Jährige nicht spielen, muss Innenverteidiger Arthur Theate aushelfen. Zudem sind die Leistungen so gut und die Entwicklungskurve bei Brown so steil, dass nicht wenige von einem Abgang im kommenden Sommer ausgehen. Laut verschiedener Medien geht auch die SGE intern davon aus und mehrere Topklubs (unter anderem Real Madrid, FC Barcelona und Manchester United) sollen am deutschen Nationalspieler interessiert sein. Ob der Japaner in diesem Falle der Ersatz für den Ex-Nürnberger sein könnte, muss sich aber erst noch zeigen. Man will ihn nicht mit Erwartungen überfrachten.
Eintracht sei ein „historischer Verein“
Mit Kosugi hat die Eintracht also einen potentiellen Nachfolger und Backup gefunden, der nun mindestens noch ein halbes Jahr Entwicklungszeit im Schatten Browns hat. Somit hat man recht früh mehr Flexibilität und ein Stück weit Planungssicherheit auf der Position. Und das zu einem angemessenen Preis, weil man früh zugeschlagen hat. Der Linksfuß wird sicher einige Zeit brauchen, um sich an die Schnelligkeit der Bundesliga zu gewöhnen. „Ich bin jetzt sehr froh hier zu sein und für den Verein zu spielen. Für mich ist es der beste Klub als nächster Schritt von meinem ehemaligen Verein Djurgardens. Ich spiele seit zwei Jahren in Europa und jetzt ist es gut zu einem größeren Verein zu kommen. Ein historischer Verein“, begründete der Spieler selbst diesen Karriereschritt.
Erst im März 2024 kam das Verteidiger-Talent aus seinem Heimatland (U18 von Shonan Bellmare) nach Europa. Schnell etablierte er sich dort als Stammspieler und gehörte zu den besten Spielern beim Allsvenskan-Verein. Dass sich das große Talent schlussendlich für den Adler entschied, dürfte auch an den vielen Japanern in der SGE-Historie und Ritsu Doan gelegen haben. Das bestätigte Kosugi: „Ritsu Doan spielt bereits für die Eintracht, der aktuell einer der besten japanischen Spieler ist. Auch weitere Legenden haben für den Verein gespielt: Zum Beispiel Makoto Hasebe, Junichi Imamoto oder Daichi Kamada. Also viele japanische Spieler waren schon hier. Alle haben einen erfolgreichen Weg eingeschlagen und diesem will ich nun folgen und sie irgendwann übertrumpfen.“
Flexibel einsetzbarer Verteidiger
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Dennoch kann der Defensivakteur schon auf 62 Pflichtspiele für Djurgardens zurückblicken. Dabei gelangen ihm fünf Treffer und sieben Vorlagen. Neben Erfahrung aus der schwedischen ersten Liga, hat Kosugi schon elf Conference League-Partien auf dem Buckel. In der im November erst abgelaufenen Allsvenskan-Saison 2024/25 konnte er in 28 Spielen fünf Assists beisteuern. Auch wenn das Niveau in Schweden sicher niedriger als in der Bundesliga ist, ist anzumerken, dass in der Vergangenheit immer wieder große Talente den Weg von Djurgardens zu europäischen Top-Adressen fanden. So etwa Lucas Bergvall (Tottenham Hotspur) oder auch Samuel Dahl (Benfica Lissabon).
Der Außenverteidiger kann in einer Vierer- und Fünferkette auflaufen und gilt als Spieler mit einem guten Spielverständnis, gutem Positionsspiel und einem guten Timing, wodurch er zum Teil auch seine physischen Nachteile ausgleichen kann. Auch ins Offensivspiel ist er vor allem durch kluge, kurze Pässe eingebunden und kann sich auch durch eigene Läufe einschalten. Gegenüber dem Portal „Absolut Fussball“ beschrieb „Fotbollskanalen“-Blogger Keven Bader den Spieler passenderweise als „schnell, dynamisch, explosiv und schlau“. Daneben habe Kosugi eine gute Aggressivität und ein gutes Zweikampfverhalten im Eins-gegen-Eins. Verbesserungspotential gibt es beim japanischen U23- und U20-Nationalspieler wohl noch bei seinen Offensivflanken, seinem Verhalten bei hohem Defensiv-Druck und seiner Torgefahr. Nun wird er aber erstmal seine Zeit bekommen, um sich an Team und die Spielweise des Trainers zu gewöhnen. Bei allem Potential gilt es vor allem, ihm dabei die nötige Zeit zu lassen.






4 Kommentare
Blutverschmiertes Trikot? Richtigen Abräumer können wir immer gebrauchen. :-)
Willkommen bei der SGE!
@1
Woanders gibt es auch kreative Trikotdesigns. :-)
Herzlich willkommen beim geilsten Club.
Nr. 1.. Fehlt noch 1-2 stürmer und Mund. Einmal defensives Mittelfeld.
Nach Anreise, Medizincheck und Vertragsabschluss bereits erschöpft … 🤔
Wichtig ist auf der Wiese! 😊💪💪
Herzlich willkommen und helfe wo Du kannst.
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