Nach Monaten des Bangens und harten Reha-Alltags ist Jessic Ngankam endlich zurück auf dem Platz. Der Angreifer von Eintracht Frankfurt hat seine schwere Verletzung von Mitte April (Schien- und Wadenbeinbruch) überwunden und zuletzt gegen den VfL Wolfsburg wieder die ersten Spielminuten gesammelt, nachdem er eine Woche zuvor gegen Köln bereits wieder im Kader stand. Damit stach der eigentlich schon nicht mehr eingeplante Stürmer eine Woche zuvor Michy Batshuayi aus dem Kader raus und zuletzt Elye Wahi.
Im Podcast „Aufstehen mit der Eintracht“ erklärte der Stürmer zu seiner insgesamt 233 Tage andauernden Leidenszeit: „Es war wirklich eine lange Zeit und ich muss zugeben, dass es auch nicht einfach gewesen ist. Umso schöner, dass es zuletzt mit Einsatzzeiten belohnt wurde.“ Für den mittlerweile 25-Jährigen war die Verletzung leider aber auch nicht der erste Umgang mit solch einem Ereignis. Bereits zu Hertha-Zeiten zog er sich erst einen Kreuzbandriss zu und laborierte nach einigen Muskelfaserrissen erneut eine gewisse Zeit mit Knie-Problemen: Dahingehend war der erneute Schock über eine lange Ausfallzeit etwas besser zu verkraften, da er wusste, was auf ihn zukommen werde.
„Die Führungsspieler helfen, wo sie können“
Die Hereinnahme in den Kader und die folgenden Spielminuten waren aber alles andere als einer Sentimentalität geschuldet. Der Ausfall von Burkardt gepaart mit den Situationen von Wahi und Batshuayi, die diese Lücke wohl auch nicht schließen können, haben die Tür zumindest kurzzeitig wieder für den Stürmer geöffnet: „Erst einmal finde ich es mehr als schade, dass Johnny sich verletzt hat. Ich bin mir meiner Rolle als Herausforderer mehr als bewusst. Das Ziel ist es von jedem, der Eintracht vorne zu helfen.“ Konkurrenzkampf, ohne Missgunst oder Neid. Das führt Ngankam zudem noch weiter aus, der es insbesondere lobt, wie gut er nach seinen Leihstationen in Mainz und Hannover und anschließender Reha wieder vom Team aufgenommen wurde: „Die Mannschaft macht es einem extrem einfach. Die Führungsspieler um Götze oder Chandler, sie helfen einem, wo sie können, auch in privaten Dingen. Zuletzt waren wir sogar alle zusammen essen.“
Welche Rolle wird er noch spielen?
Gut möglich also, dass Ngankam auch morgen im Topspiel gegen Leipzig wieder auf Einsatzminuten hoffen darf. Gegen die spielstarken Leipziger will sich die Mannschaft nicht verstecken: „Die guten Mannschaften liegen uns manchmal ein bisschen besser.“ Es wird spannend sein, welche Rolle er in den nächsten Wochen bis Weihnachten noch spielen wird. Wahrscheinlich wird es nicht mehr der große Durchbruch sein, den sich die Verantwortlichen von ihm seinerzeit erhofft haben, doch das soll nicht heißen, dass er in dieser Notsituation nicht doch eine verlässliche Option sein kann.






2 Kommentare
Schön das er wieder fit ist. Aber Jessic Ngankam hat in den letzten 5 Jahren wettbewerbs- und ligenübergreifend als Stürmer 11 Tore geschossen!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er der Mannschaft mehr helfen kann als ein Wahi.
Ohne Uzun und Burckhardt in Verbindung mit der Aufstellung guter Spieler auf einer für sie ungewohnten Position hat die Mannschaft kaum Bundesliganiveau.
Bin ganz bei dir
Dass Jessic Ngankam nach 233 Tagen zurück ist, freut mich menschlich riesig für ihn. Schien- und Wadenbeinbruch, Kreuzbandrisse - der Junge hat echt die Seuche am Fuß. Respekt für den Kampfgeist! Hand aufs Herz: Sportlich sehe ich da aber große Fragezeichen.
Dino Toppmöller greift jetzt nach jedem Strohhalm, weil Wahi nicht zündet und Batshuayi anscheinend auch keine Rolle mehr spielt (oder warum fliegt er aus dem Kader?). Da hapert es meiner Meinung nach gewaltig in der Kaderplanung. Wir haben 250 Mio Marktwert, aber im Sturmzentrum muss es jetzt ein Rekonvaleszent richten, weil Burkardt fehlt? Das kann doch nicht sein, dass wir so auf Kante genäht sind.
Ngankam als “verlässliche Option” bis Weihnachten? Ich weiß ja nicht. Physisch ist er ein Brecher, Typ “Büffelherde light”, aber spielerisch oft zu limitiert für Dinos Ballbesitz-Fußball. Gegen Leipzigs schnelle Innenverteidiger wird er es schwer haben, Bälle festzumachen. Ehrlich gesagt: Das riecht nach Zweckoptimismus.
Worte Taten folgen lassen. Ngankam soll seine Minuten kriegen, aber erwarten wir keine Wunderdinge. Wenn er uns ein dreckiges Tor stolpert, nehme ich das gerne. Aber die Lücke von Johnny kann er auf Dauer nicht schließen. Punkt. Hoffe echt mal, dass Krösche im Winter nachlegt.
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