Nachdem es beim gestrigen Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1.FC Kaiserslautern zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern und der Polizei kam, bei der Fans Flaschen, Böller und Steine warfen und die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray sowie Pferde und Hunde gegen Menschen einsetzte, fordert nun der Vorstandsvorsitzende der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Heribert Bruchhagen, harte Konsequenzen: „Es muss einen Dialog geben, um diese gewaltbereiten Fans auszugrenzen. Das Thema wird uns noch lange Zeit beschäftigen. Es ist ermüdend, aber wir geben nicht auf“, er fordert „eine konzertierte Aktion, keine Jahreskarten mehr an bekennende Ultras abzugeben. Ziel kann nur sein, dass diese gewaltbereiten Fans ausgegrenzt werden“.

Der Forderung Bruchhagens, einen Teil der Fans – in diesem Fall die Ultras – pauschal aus dem Stadion auszugrenzen, kann letzten Endes nur großes Unverständnis entgegen gebracht werden, zumal dies an der Situation nichts ändern wird. Eine derartige Kollektivstrafe führt eher zu einer weiteren Zuspitzung der Lage.

Wie Heribert Bruchhagen, auch als langjähriger Mitarbeiter der DFL, sicherlich weiss, werden auf den Stadiongeländen der Profivereine nur ein Bruchteil der Straftaten, welche bei Fußballspielen passieren, verübt (vom Einsatz von Pyrotechnik abgesehen, welche bei einem kontrollieren Abbrennen auch keinen Schaden anrichte würde). Ein Verbannen von Fangruppen würde nicht zu dem gewünschten Ergebnis, der Verringerung von Straftaten im Stadionumfeld, führen.

Weiter sollte sich Bruchhagen die Mühe machen und differenzieren. So waren am gestrigen Abend ein Großteil der Frankfurter Ultras während der Ankunft der Fans aus Kaiserslautern damit beschäftigt, die Choreografie vorzubereiten. Inwiefern Heribert Bruchhagen daher die komplette Frankfurter Ultraszene als Schuldige der Auseinandersetzungen sieht, erschließt sich nicht.

Auch sollte Bruchhagen sich mit Fanvertretern außerhalb der Ultraszene über die gestrigen Vorkommnisse rund um den Eingänge Gleisdreieck und Wintersporthalle austauschen. Er wird dann erfahren, dass die Frankfurter Polizei wieder einmal überzogen reagiert hat, indem sie „normale“ Fans in die Enge getrieben, diese mit Pfefferspray eingenebelt und mit Schlagstöcken verprügelt sowie mit Pferden rücksichtslos durch die Menschenmenge geritten ist (so berichteten es am gestrigen Abend verschiedene Fans im Stadion sowie im Eintrachtforum). Dazu passt auch der Einsatz in der ersten Spielminute im Gästeblock ins Bild, als eine Polizeieinheit diesen betrat, Unmengen an Pfefferspray in die eng stehende Menschenmasse sprühte und sich anschließend wieder zurück zog.

Es wäre mehr als wünschenswert, wenn der Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG auf die eigenen Fans wieder zugeht und nicht das möglicherweise noch fragil vorhandene Miteinander komplett zerstört.

Autor Rene

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53 Kommentare

  1. Beitrag 28 bis 30:

    Herrlich, dreimal Verbalgulasch deluxe hintereinander. Ich nenn die drei ab sofort liebevoll die drei Stooges….

    Ansonsten heisst es abwarten, was nun wirklich gesagt wurde und was, mal wieder, von Medienhand initiiert wurde…

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  2. @ Sidello

    Da muss ich dir leider widersprechen: Den größten Schaden hat die Mannschaft in der letzten Rückrunde verursacht….

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