Danny Blum will nun in Bundesliga 1 seine Spuren hinterlassen.
Danny Blum will nun in Bundesliga 1 seine Spuren hinterlassen.

Als die Eintracht ihre Relegationsspiele gegen den 1. FC Nürnberg bestritt, saß Danny Blum die längste Zeit auf der Bank. Der Neuzugang der Hessen kam jeweils erst in der Schlussphase in die Partie und konnte dem Spiel der Franken keine entscheidenden Impulse mehr geben. Blum, der beim Portal „transfermarkt.de“ als Linksaußen geführt wird, der allerdings auch als hängende Spitze oder Stoßstürmer agieren kann, erlebte beim Club in der 2. Liga eine wechselhafte Spielzeit. Nach einem tollen Saisonstart mit einem Treffer und vier Torvorlagen tauchte der im pfälzischen Frankenthal geborene Offensivmann peu á peu ab.

Als die Nürnberger ihre grandiose Serie mit 18 Spielen ohne Niederlage am Stück starteten, war der 25-Jährige nur noch Ersatzspieler und kam meistens erst in der Schlussphase von der Bank aus. Er ließ sein Können vereinzelt aufblitzen, vor allem am 28. Spieltag, als er mit zwei Traumtoren zum 3:0-Sieg beim FSV Frankfurt beitragen konnte. Bei den Hessen steht der Mann, der im vergangenen Jahr vier Treffer erzielte und deren acht vorbereitete, nicht erst seit gestern auf der Liste. Im Gespräch mit Eintracht TV gibt Blum zu, dass er bereits längere Zeit mit Bruno Hübner im Kontakt stand: „Wir wollten das schon vor zwei Jahren machen, da hat es aber nicht geklappt.“

Der neue Mann wechselte stattdessen vom SV Sandhausen nach Nürnberg, wo er insgesamt auf 46 Partien mit acht Toren und zehn Vorlagen kam. Es wären wohl noch mehr Einsätze auf das Konto gekommen, wenn der Start bei den Franken nicht so unglücklich verläufen wäre. Kurz nach seinem Transfer an den Valznerweiher verletzte er sich schwer und fiel wegen eines Knorpelschadens insgesamt 172 Tage, umgerechnet 20 Begegnungen, aus. Seitdem hatte Blum allerdings keine gesundheitlichen Probleme mehr.

Die Eintracht kann den Pfälzer jetzt testen, sein Kontrakt läuft ein Jahr, danach gibt es die Option, um weitere zwei Jahre zu verlängern. Blum selbst bezeichnet sich als schnellen Spieler, der einen guten linken Fuß besitzt und immer 100 Prozent Einsatz zeigt. Aber passt der flexible und technisch durchaus beschlagene Offensivakteur tatsächlich in das von Niko Kovac eingeforderte Konzept – sprich: Willen und Mentalität sind wichtiger als die vermeintliche Qualität?

Blum, der zwischenzeitlich bei den Clubberern als „schlampiges Genie“ bezeichnet wurde, hatte im Laufe der vergangenen Hinrunde – verständlicherweise – keine große Freude an seinem Reservistendasein. Seine Enttäuschung drückte er damals bei „Bild“ aus: „Du möchtest immer von Anfang an spielen, natürlich bin ich da auf der Bank angekratzt. Der Trainer hat eben eine andere Spielphilosophie. Er will, dass wir Fußball arbeiten. Vielleicht bin ich da im Moment nicht der richtige Mann in seinem System.“ Doch ist es nicht gerade das, was den Kovac-Fußball in dieser Saison ausdrücken soll? Dieser Wille zu arbeiten, sich aufzuopfern, die letzten Meter zu gehen, auch wenn die Beine schon weh tun?

Ob ihm in der Bundesliga der große Durchbruch gelingt, wird zum größten Teil von seiner Einstellung abhängen. Bei den Franken wurde das Defensivverhalten häufig kritisiert – gerade dann, wenn er über die linke Seite kam, gab es häufig große Lücken im Verbund. Erst in der Endphase der Saison, als er sich an die Rolle als Edeljoker gewöhnte, konnte Blum effektiv weiterhelfen und dan den starken Saisonstart anknüpfen. Die Entscheidung, dass sich die Wege trennen, wurde daher nicht überall begrüßt. Die neue Nummer #7 der Hessen will sich jetzt schnellstmöglich integrieren, in der Vorbereitung auf sich aufmerksam machen – und womöglich am 9. Juli im Testspiel gegen die TSG Messel eine erste Kostprobe seines Könnens liefern.

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15 Kommentare

  1. Willkommen Danny Blum.

    Die Eintracht holt einen 25-jährigen mit Potential nach oben und gibt ihm nur einen 1-Jahresvertrag! Warum?

    Wie sollen 6 Mio Transferserlöse in der Zukunft erzielt werden, wenn die hoffnungsvollen Spieler stets ablösfrei die Eintracht verlassen können?

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  2. Es gibt ja ne 2 Jahres Option. Wenn er Mist ist, dann geht er nach 1 Jahr – wenn er einschlägt, dann kann die SGE die Option ziehen und evtl. nach insg. 2 Jahren verkaufen.

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  3. Eben. Für den Verein eine top Situation. Das Risiko ist überschaubar und wenn er einschlägt bleibt er schon mal drei Jahre.

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  4. Ich freue mich auch auf Danny Blum und gebe ihm eine faire Chance, aber wir verpflichten einen Zweitligaspieler, der es aufgrund seiner Leistungen (?) nicht geschafft hat, Stammspieler zu sein….
    Das macht mich etwas unsicher.

    Aber Niko und sein Trainerstab wissen was sie tun und werden es schon richten. Volles Vertrauen

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  5. Nürnberg war den einen kleinen Tick schlechter als wir, sonst würden wir jetzt 2.Liga spielen.
    Es ist also schon sehr vermessen davon zu reden, dass der Zweitligaspieler es nicht geschafft hat, mehr zu spielen.
    Allein anhand der Vertragslaufzeit erkennt man, dass das Risiko für die Eintracht sehr gering ist – er wird auch ganz sicher nicht das grosse Geld verdienen.
    Ich persönlich finde den Deal gut – ein deutscher Spieler, der aus der Region stammt, der kein großes fianzielles Risiko darstellt – was will man mehr.
    Ich würde allerdings auch meckern, wenn diese Kaliber die Königstransfers unser SGE wären :-(((

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  6. @Fenin. Blum hat 29 Spiele im Schnittein bischen mehr als eine Halbzeit. Julian Weigel hat 5 Spiele weniger in der zweiten gespielt ( pro Spiel ca 75 Minuten ) . Weigel ist Nationalspieler und spielt in Dortmund, und war auch nicht unumstrittener Stammspieler bei den 60ern.

    @burki:; Da würden wir alle meckern. In einem Punkt muss ich dir aber deutlich widesprechen. Nürnberg war gegen uns nicht einen Tick schlechter, das waren Welten, fast schon erbärmlich.

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  7. @Grantler
    Ist laut AS schon sehr weit vorgeschritten. Die Verhandlung. 3 Jahre, Rückkaufoption Real.

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  8. @4: Das ist auch was mir Sorge macht. So riesig war die Konkurrenz in Nürnberg nun auch nicht und wenn er sich gegen einen Leibold oder wer auch sonst immer dort gespielt hat, nicht durchsetzen konnte, wird er es gegen einen Gacinovic, Aigner oder Meier auch nicht schaffen. Ich kann noch nachvollziehen, dass man Inui, Kadlec, Piazon, Ben Hatira, Kittel, Walschmidt oder Gerezgiher (die ja irgendwie alle z.B. auf LA spielen könnten) verkauft oder verleiht weil die Qualtität nicht ganz reicht aber dies dann durch eine solche Neuverpflichtung zu kompensieren, der bisher noch deutlich weniger geleistet hat und die ich anhand der Leistungsdaten (ohne ihn zu kennen) schwächer einschätze als alle genannten, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

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  9. Grantler du FUchs 😉

    @Martj2k : Naja, ganz so klein war die Konkurrenz da auch nicht. Im Sturm haben sie Burgstaller, Füllkrug, Stieber, Silvestr, Koch, Leibold und Kerk: Da sie oft mit zwei Spitzen gespielt haben ( Burgstaller Füllkrug ) hat er sich links die Spielzeit mit Stieber und Leibold geteilt. Wobei er normalerweise immerhin Stieber ausstach.

    Da wir den schon zwei Jahre beobachten werden sie genau wissen, ob er uns hilft. Noch dazu ist das Risiko mit dem Vertrag 1 Jahr plus 2 Option relativ gering.

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  10. Bzgl. Mascarell: Spielte das letzte Mal für Sporting Gijon gegen Barca über 90 Minuten, gab eine 0:6 Klatsche. Was sollen wir nun von diesem Wechselgerücht halten 🙁

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  11. Das mit dem 0:6 gegen Barcelona würde ich nicht zu hoch ansetzen. An einem guten Tag , macht Barca das auch mit uns. Zumal wenn sie wie in diesem Spiel 3 Elfer bekommen , von denen zwei noch dazu unberechtigt waren. Das lässt eher Rückschlüsse auf den Schiedsrichter zu, als auf einen Spieler. Bis zur 74. MUnte stand es 2:0 dann bekiam Barc in 14 Minuten die drei Elfer.

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  12. Ich lese die Überschriften wie BILD Titel. „Starker linker Fuß , schnell und super Einsatz“ vs. Bankdrücker in Liga 2 bei einem Verein ohne Stars. Träume vs Realität… Aber wenn er ins System passt, ok. Im Winter werden wir sehen was gestimmt hat

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  13. @Martj2k (9): Geschwindigkeitsmäßig steckt er alle von dir aufgezählten in die Tasche. Technisch braucht er noch Konzentration und Disziplin. Aber da hoffe ich, dass Kovac dafür sorgt.
    Insgesamt habe ich eh den Eindruck, dass einige der Spieler, die uns jetzt verlassen auch ein Problem damit haben, dass die Wohlfühloase merkbar zurück gestutzt wird. Kovac und Bobic zeigen, dass sie die Spieler stärker professionalisieren wollen und werden. Und das nicht nur auf dem Spielfeld sondern auch im Privatleben. Ich finde es gut, dass jetzt darauf Wert gelegt wird, dass die Spieler sich bewusst werden, was Sie dem Verein für das Geld, das sie verdienen zurückgeben müssen. Und das hat glaub ich ein paar Spielern nicht so gepasst, die jetzt glauben, dass es woanders einfacher ist.
    Auch bei Blum und Rebic kann ich mir gut vorstellen, dass sie schon in den Verhandlungen offen mit den Anforderungen konfrontiert wurden. So nach dem Motto: „Bisher habt ihr zu wenig aus euch gemacht. Wenn ihr das ändern wollt, dann habt ihr jetzt bei der SGE die Chance dazu, wenn ihr die A…backen zusammenkneift und euch den Vorstellungen von Kovac und Bobic voll unterordnet und auch so lebt. Ansonsten ist der Zug weg.“
    Alles, was ich gerade so mitbekomme passt zusammen und stimmt mich optimistisch.

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  14. @14: Vorsicht, den Begriff Wohlfühloase habe ich vor nem guten halben Jahr auch mal gebraucht – da ist gleich ein Lynch-Kommando über mich hergefallen 🙂 Vermutlich haben aber auch die damaligen Schreiberlinge verstanden, dass bei Veh doch vieles bis alles schief gelaufen ist.
    Blum kenne ich wie gesagt nicht aber da er nur die Nr. 2 bis 3 auf der Position in Nürnberg war und ich die aufgezählten Abgänge allesamt besser bis gleich gut einschätze als deren Nummer 1 auf der jeweiligen Position, habe ich gewisse Zweifel. Aber natürlich überweisen wir keine 5 Mio. für Piazon an Chelsea und der ein oder andere wollte wohl einfach gehen – da ists generell schwierig. Die Vertragssituation mit Blum ist ja wie von Joe geschrieben auch sehr gut für uns. Ich lass mich gerne überraschen aber meine Einschätzung stand heute: Er wird über die Rolle des Backups nicht hinauskommen.

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