Adi Hütter und sein Team haben nun immer öfter den Ball. (Foto: Heiko Rhode)

Adi Hütter setzt seit Beginn des Jahres vermehrt auf ‚Ballbesitzfußball’. Das bedeutet, dass die Eintracht im Schnitt zu mehr als 50% selbst im Besitz des Balles ist. Dies ist der richtige Weg, denn grundsätzlich gewinnen ballbesitzorientierte Mannschaften auf hohem Level mehr Spiele. Dies belegten Forscher des Fussball-Observatorium des Internationalen Zentrums für Sportstudien (CIES) im Jahr 2019 als sie in einer Studie 19.000 Partien aus 35 Ligen Europas verglichen. Für Hütter und die Adler durchaus Neuland, wie er unlängst im Interview mit der Bild-zeitung gestand: „Ich habe das Gefühl, dass uns immer mehr Mannschaften den Ball überlassen. Ballbesitz bedeutet, dass der Gegner auf Fehler lauert und kontert“. Natürlich gibt es bei der SGE gegen besonders schnelle und konterstarke Gegner auch Ausnahmen: Bei Hertha BSC (44%) und den Bayern (39%) sowie im Heimspiel gegen Leipzig (38%) überließ die Eintracht dem Gegner das Spiel oder wurde von der gegnerischen Mannschaft dazu gezwungen.

Hütter und die Herausforderung des Ballbesitzes

Adi Hütter ist nicht der erste Frankfurter Trainer, der sich daran versucht. Auch unter Trainer Armin Veh hatte die Eintracht in der Saison 2013/2014 bereits einen Ballbesitz-Wert von 51%. Es waren damals Spieler wie Zambrano, Anderson und Schwegler, die nur sehr selten den Ball verloren und regelmäßig Passquoten zwischen 85% und 95% aufwiesen. Um die Entwicklung beim Thema Ballbesitz besser aufzeigen zu können, blicken wir daher zumindest mal zurück bis in die Saison 2015/2016, in der in letzter Sekunde der Abstieg verhindert werden konnte.

Folgende Ballbesitzwerte standen in den vergangenen Jahren zu Buche:

  • 2015/2016: 47% (Armin Veh/Niko Kovac) → Rang 16
  • 2016/2017: 50% (Niko Kovac) → Rang 11
  • 2017/2018: 48% (Niko Kovac) → Rang 8
  • 2018/2019: 47% (Adi Hütter) → Rang 7
  • 2019/2020: 51% (Adi Hütter) → Rang 9
  • 2020/2021: 54% (Adi Hütter) → Rang 9 (bisher)

Wie wichtig die Innenverteidiger für ein gelungenes Ballbesitzspiel sind, erkennt man gut am Vergleich der Saisons 16/17 und 17/18 unter Ex-Trainer Niko Kovac. Jesus Vallejo sorgte 16/17 mit passgenauem Spiel dafür, dass die Eintracht seltener den Ball hergab und dadurch in der Defensive mehr Sicherheit ausstrahlte. Nach dessen Abgang konnte trotz einer insgesamt qualitativ stärkeren Mannschaft dieser Schnitt nicht gehalten werden und Kovac fand sich damit ab, dem Gegner den Ball etwas öfters überlassen zu müssen und mehr auf Umschaltspiel zu setzen.

Rode überzeugt am Ball

Die erfolgreichste Saison war bisher ganz sicher 2018/2019, die nicht nur mit einem starken Rang 7 in der Bundesliga, sondern auch mit dem Europa League Halbfinale endete. Nun sollte man allerdings auch im Auge behalten, dass sich die Eintracht in den vergangenen Jahren durch geschickte Transfers verstärkt und die Qualität innerhalb der Mannschaft Stück für Stück gesteigert wurde, wenn auch nicht auf allen Positionen. Da die Zahlen der CIES auch zeigen, dass ein Team mit viel Ballbesitz nur dann erfolgreich ist, wenn auch die Passgenauigkeit stimmt, haben wir die Passsicherheit der festen Neuzugänge seit der Saison 2019/2020 mal genauer unter die Lupe genommen (durchschnittliche Passquote der Saison 2020/21 in Klammern):

Martin Hinteregger (79,2%), Sebastian Rode (86,8%), Djibril Sow (Saison 19/20: 81,1%), Dominik Kohr (Saison 19/20: 80,2%), Stefan Ilsanker (75,4%),  Bas Dost (68,6%), André Silva (74,5%), Steven Zuber (71,6%) und Amin Younes (Zweite Halbzeit gegen Stuttgart: 80%). Zudem wurden Leihspieler zurückgeholt, die sich bei der Eintracht zuletzt durchsetzten, wie Daichi Kamada (letzte Saison 73,7% Passquote, diese Saison nur noch 71,5%) und Aymen Barkok (Zweite Halbzeit in Stuttgart: 81%).

Defensivspieler haben höhere Passquoten

Es ist beim Beurteilen dieser Daten wichtig zu wissen, dass Defensivspieler im Normalfall über höhere Passquoten verfügen als Offensivspieler. Wobei es auch hier zu leichten Ausnahmen kommen kann. Beispielsweise hatte Gelson Fernandes nach Makoto Hasebe in der Saison 18/19 mit 83,3% den zweitbesten Passwert. Das lag daran, dass die Innenverteidiger bei ihren Abspielen mehr Risiko eingingen, während sich Fernandes meistens auf den einfachen Pass zum nächsten Mitspieler beschränkte.

Spieler wie Amin Younes und Aymen Barkok verfügen über gute technische Fertigkeiten und ein gutes Passspiel, sie wurden bisher jedoch kaum ins Spiel eingebunden und kamen mit Ausnahme eines Startelfeinsatzes von Barkok gegen Leipzig zu nur wenigen Einsätzen. Auch ein André Silva passt recht gut zum Ballbesitzspiel, wenn er denn mehr ins Spiel eingebunden würde. Daichi Kamada hat auch seine Stärken im Passspiel, wie er erst im letzten Spiel gegen Union Berlin vorzüglich unter Beweis stellte. Er findet allerdings zu selten Mitspieler für seine Pässe und entscheidet sich daher oftmals fürs Dribbling. Leicht wird es Kamada sicherlich nicht gemacht, sonst hätte er mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere Passwerte.

Hinteregger für Spielaufbau zuständig

Martin Hinteregger ist bei den Adlern der Spieler mit den meisten Pässen. Foto: imago/Bernd König

Was auffällt, ist dass Martin Hinteregger, der eine Passquote von 79,2% hat, bei der SGE seit Beginn der Saison für den Spielaufbau zuständig ist. Das wird daran deutlich, dass er der Spieler mit den meisten Pässen der Mannschaft ist, ligaweit steht er mit derzeit 587 gespielten Pässen sogar auf Rang 9 dieser Statistik. Eine Passquote von unter 80% wie im Fall von „Hinti“ bedeutet, dass etwas weniger als jeder fünfte Ball beim Gegner landet. In den Top 50 der Spieler mit den meisten Pässen in der Bundesliga findet sich nur ein (!) Innenverteidiger, der über einen schwächeren Passwert verfügt: Marko Friedl von Werder Bremen mit 78,9%. Dieser wird von Bremen weitaus weniger ins Aufbauspiel einbezogen als Hinteregger bei der Eintracht. Er bringt es auf 46 Pässe je 90 Minuten im Vergleich zu Hinteregger mit 60 Pässen je 90 Minuten.

Innenverteidiger anderer Teams sind passsicherer

Nimmt man Vergleichswerte von Mannschaften, die mit ähnlich viel Ballbesitz agieren wie die Eintracht, so fallen hier Borussia Mönchengladbach (53%) und der VfL Wolfsburg (52%) ins Auge. Die Innenverteidiger, die dort den Ball zum Spielaufbau erhalten heißen bei Mönchengladbach Mathias Ginter (85% Passquote) oder Nico Elvedi (92%). Bei Wolfsburg sind John Anthony Brooks (81,9%) und Maxence Lacroix (85%) zu nennen.

Die Ballverluste von Hinteregger führten schon einige Male zu brenzligen Situationen. Das letzte Beispiel ist das 3:3 von Union Berlin, dem ein Fehlpass von Hinteregger vorausging. Vermeintlich bessere Optionen für einen sicheren und gelungenen Spielaufbau finden sich nicht nur bei Makoto Hasebe (90,3% Passquote), sondern auch bei Evan N’Dicka (84% Passquote gegen Union Berlin) sowie David Abraham (81,1% Passquote). Und hier muss die Frage erlaubt sein: Warum kümmert sich gerade der passschwächste Innenverteidiger beim von Eintracht forcierten Ballbesitzfußball um den Spielaufbau?

Einst lief das Spiel vor allem über Kostic

Wir blicken wieder zurück zur Saison 2018/2019: In dieser erfolgreichen Saison 2018, als die Eintracht noch mit 47% Ballbesitz im Schnitt agierte hieß der „Spielermacher“ mit den meistgespielten Pässen nicht Hinteregger, Hasebe oder Abraham sondern Filip Kostic! Es kamen zwar nur 59,6% seiner Pässe an, aber die Eintracht spielte zweifelsfrei erfolgreicher. Der Ball wurde oftmals schnell und riskant zu Kostic gespielt und dieser sollte dann etwas draus machen. Wichtiger als die Passquote wurden im Fall Kostic dann die versuchten Dribblings (94, 18/19 bundesligaintern Rang 11) und gewonnenen Dribblings (56, bundesligaintern Rang 6) sowie die kreierten Großchancen. Und genau hier konnte Kostic seine Stärken einbringen. Mit seinen 15 kreierten Großchancen der Saison 18/19 lag Kostic ligaintern auf Rang 2 hinter Joshua Kimmich (20). Bei diesem Thema möchten wir noch kurz anmerken, dass derzeit in dieser Statistik Daichi Kamada die Liga mit sechs kreierten Großchancen anführt, während sich Aymen Barkok bei vier kreierten Großchancen auf einem starken 4. Platz befindet.

Die Unterschiede zwischen den Spielern mit den meisten Pässen waren 2018/19 nicht so groß wie heute. Die Verantwortung bei eigenem Ballbesitz wurde auf mehreren Schultern verteilt: Kostic spielte 1581 Pässe, Hasebe 7,7% weniger, Hinteregger 8,4% weniger und da Costa 15,3% weniger. In dieser Saison führt Hinteregger das Passspiel bisher mit 587 Pässen an, es folgen Hasebe mit 17,5% weniger Pässen, dann schon recht weit abgeschlagen Abraham (-27,8%) und Ilsanker (-37%). Aufgrund dieser Statistiken ist es nicht wirklich verwunderlich, dass die Eintracht im Aufbauspiel harmlos ist. Das von Hütter geforderte Ballbesitzspiel findet vornehmlich in der Defensive statt, der ‚Spielmacher’ der Eintracht heißt Martin Hinteregger.

Auch im Mittelfeld gibt es Spieler bei der Eintracht, die mit wesentlich besseren Passquoten operieren. Sebastian Rode (86,8%) und Djibril Sow (bei Union Berlin 82%, gegen Leipzig 79%) sind hierbei zu nennen. Auch ein Dominik Kohr kam in seinen drei bewertbaren Spielen gegen Bielefeld, Bremen und Stuttgart auf eine ordentliche Passquote von 81,4%.

Ilsanker glänzt, wenn die SGE weniger den Ball hat

Stefan Ilsanker (75,4%) gehört gemessen an seiner Passquote ganz sicher nicht zu den Spielern, die im Aufbauspiel gesucht werden sollten. Die Statistik spricht gegen ihn, denn bei ihm landet bereits jeder vierte Ball beim Gegner. Beim Österreicher fällt auf, dass er vor allem dann glänzt, wenn die SGE weniger Ballbesitz hat, wie gegen Leipzig und Hertha. In beiden Spielen überließ die Eintracht lieber dem Gegner den Ball und ‚Ilse‘ heimste direkt gute Bewertungen ein, zurecht! Er überzeugte in diesen Spielen auch mit Passquoten von 80%. Man kann daher inzwischen durchaus konstatieren, dass der Österreicher gegen Mannschaften wie Bielefeld, Köln oder Bremen fehl am Platz ist, währenddessen er in Spielen mit weniger geplantem Ballbesitz durchaus seine Stärken gewinnbringend einsetzen kann.

Es liegt aber natürlich nicht nur an Ilsanker alleine, dass es der Eintracht nicht gelingt, den Ball gelungen nach vorne zu passen. Es fehlt die Unterstützung für Kamada. Wenn einer der beiden Stürmer zurückgezogen wird, um das Mittelfeld zu unterstützen, so heißt dieser Spieler meistens Bas Dost. Trotz verbesserter Laufwerte im Vergleich zur Vorsaison ist Dost leider immer noch zu unbeweglich und verfügt auch nicht über ein besonderes Passspiel (68,6%) um dem Frankfurter Mittelfeld mehr Durchschlagskraft zu ermöglichen.

Erst fünf herausgespielte Tore

Ein weiterer Punkt, der das stagnierende Offensivspiel der Eintracht gut beschreibt, sind die bereits erzielten Tore. Sechs Tore fielen nach Standardsituationen, drei Tore nach besonderen Einzelaktionen der Offensivspieler und nur fünf Tore waren wirklich ausgespielt. Fünf ausgespielte Tore nach neun Spieltagen zeigen das Dilemma im Offensivspiel der Eintracht perfekt auf. Das sind lediglich 0,56 ausgespielte Tore je Spiel. Reicht das um den Ballbesitzfußball zu legitimieren?

Natürlich spricht für Adi Hütter, dass der Gegner keine Tore schießen kann, wenn die eigene Mannschaft in Ballbesitz ist. Allerdings fiel immer wieder ins Auge, dass der Gegner bei Ballgewinn und schnellem Umschaltspiel sehr leicht zu klaren Torchancen kommt. Mit 1-2 einfachen Pässen wurde die Abwehr ausgehebelt und der gegnerische Stürmer stand frei vorm Tor. Das Problem liegt hier bei der Kompaktheit der Mannschaft und den zugetragenen Aufgaben des Trainers. Oftmals verlassen die wenigen Abwehrspieler der Eintracht ihre angestammten Positionen und rücken weit auf. Dieser frei werdende Platz muss dann entweder von den Spielern der Außenbahnen oder dem Spieler im defensiven Mittelfeld abgedeckt werden. Bei den Spielern der Außenbahnen klappt das noch verhältnismäßig gut, wobei man sich auch hier fragen muss, ob ein Filip Kostic, wenn auch nur kurzfristig, die Position des Innenverteidigers einnehmen sollte, weil beispielsweise David Abraham nach vorne preschte. Es ist auch durchaus fraglich, ob Stefan Ilsanker dieser Aufgabe gewachsen ist, denn er war bei immerhin acht von 16 Gegentoren durch entscheidende Fehler beim Stellungsspiel oder der Wahl des Laufwegs beteiligt.

Ballbesitz allein bringt keinen Erfolg

Grundsätzlich ist Adi Hütter mit dem Ballbesitz-Fußball schon auf dem richtigen Weg, doch die Analyse der CIES zeigte auch auf, dass nicht die einfachen Pässe in der eigenen Hälfte, sondern die gefährlichen im Angriffsdrittel am Ende ausschlaggebend für den Erfolg sind. Damit es im Angriffsdrittel zu gefährlichen Pässen kommen kann, muss erst das Mittelfeld von der Abwehr richtig in Position gebracht werden und auch die nötige Sicherheit ausstrahlen. Doch dies bedarf des richtigen Personals in einem in sich stimmigen System.

Autor Axel Brosda

Axel Brosda begann bereits im Alter von sechs Jahren erfolgreich mit dem Fußballspielen und Vereine wie die Eintracht oder der FC Bayern zählten Ende der 80er-Jahre noch zu seinen Gegnern auf dem Spielfeld. Er wurde 1990 zum Eintracht-Fan, was ihm sein Vater als Anhänger des 1. FC Kaiserslautern etwas übel nahm. Sein persönliches Stadion-Highlight ist der 5:1-Sieg gegen den FCK 1998/99, bei dem er sich ohne Ticket auf die Gegentribüne schmuggelte. Der Südamerika-Liebhaber hat ein Faible für Spielstatistiken zur Eintracht und ist seit November 2020 Mitglied der Redaktion von SGE4EVER.de.

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16 Kommentare

  1. Wow, was für ein guter Artikel. Der Beste, den ich hier bisher gelesen habe. Danke für eure Arbeit!

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  2. Super Analyse und toller Artikel! Klasse!

    Auf die Frage, wieso der passschwächste Innenverteidiger (Hinti) das Aufbauspiel übernimmt, kann man antworten, dass er evtl. der passschwächste ist, weil er das Aufbauspiel übernimmt. Oft sind es riskante, lange Pässe und man darf nicht vergessen, dass zur Passquote nicht nur der Sender sondern auch der Empfänger gehört. Manchmal sehe ich wirklich unabgestimmte Laufwege.
    Interessant sind die wenigen aus dem Spiel heraus erzielten Tore. Das spricht ganz klar gegen das offensive Mittelfeld und da bin ich leider bei Kamada. Irgendwer schrieb hier letztens von Inui. Manchmal sehr helles Licht, aber oft viel Schatten. Meiner Beobachtung nach, kommt Kamada oft gar nicht an den Ball, der zu ihm gespielt wird, weil er nicht entgegen geht und/oder die Körperlichkeit fehlt. Deshalb würde ich ihn erst zu 60./70. bringen und für ihn Barkok oder Younes. Die Aufstellung von letzter Woche passt sonst, wieder mit Durm und gerne mit Sow und Ilse oder Rode und Sow.

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  3. Tolle Analyse und bestätigt auch den Eindruck den Eindruck, den ich und viele andere hatten.

    1. Adi ist zu unflexibel ist was die Aufstellung je nach Gegner angeht. Demnach bringt ein z.B. ein Ilsanker gegen vermeintlich schwächere Gegner wie oben beschrieben wenig . Erstens weil er im Spielaufbau oft den Ball verliert und zweitens nicht hinten als Absicherung bzw. Staubsauger agieren kann, da zu langsam bzw. zu hoch stehend. Gegen gute Gegner dagegen schon, da oft tiefer stehend und er seine Routine ausspielen kann und kein Spielaufbau groß betreiben muss. Heisst flexibel je nach Gegner vor allem im DM aufstellen und kein Schema F. Im Zweifelsfall würde ich mich eher gegen Ilsanker und für Sow entschieden, da der viel mehr Löcher zuläuft.

    2. Ein weiterer Punkt ist, dass zu wenig Chancen kreiert werden vor allem über außen, was zuvor unsere Stärke war. Hier muss man das Außenbahnspiel wieder vermehrt forcieren und Kostic und sein Pendant auf der rechten Seite ( Barkok, Toure etc.) besser einbinden.
    Unser Spiel geht zuviel durch die Mitte und da werden zu oft die Bälle verloren, auch von Kamada, auf den aber zugegebenermaßen das Spiel auch sehr konzentriert ist. Ab und zu hat er sehr gute Aktionen und Pässe, aber das sind gefühlt von 30 Pässen vielleicht 1-2 Pässe oder Aktionen. Daher mehr Entlastung für Kamada und bessere Einbindung von den Außenbahnspielern.

    3. Hinten bessere Absicherung und Abstimmung.Da brennt es ab und zu lichterloh und der „alte Hase B“ oder Hinti mussten oftmals in höchster Not klären oder waren allein gestellt, was dann auch zu Gegentoren führte.
    N’Dicka hat da Vorteile da beweglicher und schneller.

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  4. Hätten wir mal den Kruse genommen, hätte die genannten Probleme in der Offensive alle gelöst. Kamada wäre ein guter Backup, mehr wird er glaub ich nie.

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  5. Danke für den Artikel, sehr interessante Daten und Fakten.
    Das geht so ein bisschen in die Richtung die Reinartz und noch irgendein ehemaliger Spieler (der Name fällt mir gerade nicht ein) eingeschlagen haben.

    Im Rahmen des „Packings“ analysieren sie im Großen und Ganzen welche Spieler mit (ankommenden) Pässen an meisten Gegner überspielen. Das ist ein interessanter Ansatz den man noch ausweiten könnte zB in welche Spieler generieren die meisten Chancen etc. etc.

    Im Endeffekt ist es in meinen Augen jedoch egal wieviel Ballbesitz man hat….am Ende kommt es mir auf eines an und das ist Durchsetzungsvermögen. Wer schafft es Gegner auszuspielen oder zu überspielen und zwar da wo es ankommt.

    Dass die erfolgreichen Mannschaften den meisten Ballbesitz haben finde ich logisch, denn die haben die besten Spieler und die sind dominant. ABER und das ist für mich das entscheidende, selbst wenn die Bayern oder Leipzig oder Dortmund dem Gegner überwiegend den Ball geben (zugestehen) würden, sich dann würden sie am Ende vorne landen! Denn der Gegner käme zu selten entscheidend durch und diese Mannschaften würden trotzdem die entscheidenden Tore erzielen, wo wir wieder beim Thema Durchsetzungsvermögen sind. Genauso würden die selben sechs oder sieben Vereine die internationalem Titel unter sich ausmachen.

    Und aus diesem Grund finde ich es eben sekundär ob die Eintracht x 50 % Ballbesitz hat! Auf die Tore kommt es an, auf die Offensive kommt es an. Kann ein Spieler dynamisch am Gegner vorbeiziehen oder blockt der Abwehrspieler ihn ab. Sind die Laufwege richtig, sind die Spieler schnell genug und hart genug. Bringen sie ein spielverständnis mit oder brauchen sie immer erst ein paar Sekunden um Situationen zu realisieren!

    All das ist genauso wichtig wie sauberes Passspiel vorne wie hinten. Hast du in irgendeinem dieser Punkte größere Schwächen, dann wirst du nicht nach vorne kommen. Wir zum Beispiel sind in dieser Zusammenstellung deutlich zu langsam. Die Dynamik welche man für das heutige Umschaltspiel braucht ist nicht da. Und das wird, sofern bessere Mannschaften aufgrund dreifachbelastung nicht total einbrechen, den Weg auf Platz 6 verbauen (von noch weiter oben kann sowieso keine Rede sein).

    Wie gesagt, mir wird Zuviel darüber gesprochen ob Ballbesitz oder nicht. Andere Themen sind mindestens genauso wichtig! Dass wir ins Halbfinale der EL kamen ist kein Zufall!! Es gab Gründe. Und wenn man sich die Mannschaft anschaut die das erreicht hat, dann werden die Gründe klar!

    Das hatte nichts mit Ballbesitz zu tun, sondern mit überragender Durchsetzungskraft vorne gepaart mit wenigen Schwächen in den anderen – oben beschriebenen – Feldern.
    Das Tempo welches wir auf den Platz hatten war überragend, damit hatten viele – auf dem Papier besser besetzte Gegner – massiv Probleme. Aus Angst vor unserem Kontern ließen sie mehr Leute hinten wenn sie angriffen. Das entlastete somit gleichzeitig unsere eigene Abwehr.

    Es war eine für unsere Verhältnisse damals perfekte Mannschaft )ohne Tempodefizite wie heute…es hat Spaß gemacht dieser dynamischen Powertruppe zuzusehen, es war erfolgreich…auch ohne 50 % Ballbesitz.

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  6. Hallo,

    sehr interessant. Doch kann es nicht auch einfach daran liegen, dass der Gegner uns als viel stärker einschätzt, als noch vor 3-4 Jahren und entsprechend seine Taktik so ändert, dass wir mehr Ballbesitz haben sollen?

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  7. naja Hinti hat keine Überragende Passquote, weil er eben so viele Pässe spielt! Wo sind denn die Innenverteidiger mit der 90% Passquote sonst angesiedelt mit der Passhäufigkeit? Sicher nicht unter den ersten 10, Hinti schon. Und er ist der Aufbauspieler schlechthin, weil er der kompletteste und technisch Stärkste Spieler unserer Hintermannschaft ist, was man offensichtlich in jedem Spiel sehen kann. Anders als meine Vorschreiber empfinde ich diesen Artikel eher als Sinnlos. Lass mal den Wolfsburger mit den 92% gegen die Bayern spielen, danach steht der auch nicht mehr bei 92%, ausserdem hat Wolfsburg in dieser Saison hauptsächlich gegen Mannschaften der unteren Tabellenregionen gespielt. In diesem Artikel werden leider Äpfel mit Birnen verglichen.

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  8. @ 5 Warum tun wir immer so, als ob wir Kruse hätten haben können? 🙂

    Ich hätte den soooo gerne bei uns gesehen. Ich wiederhole mich. (ceterum censeo).

    Am sonntäglichen Sport1 Doppelpass wurde (hätte hätte) Kruse als Heilsbringer für S04 gehandelt.
    Vermutlich wird der Vogel nur selbst wissen (und evtl. Union) warum er nach Berlin gewechselt ist.
    Also wenn Fredi an dem nicht dran war, gäbe es von mir ein Schimpfli.

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  9. Sehr interessanter Beitrag mit vielen Daten.
    Aber in einem muss ich leider widersprechen:
    Hütter spielt doch keinen „Ballbesitzfussball“ und das war
    auch nie sein Ziel.
    Im Gegenteil, er träumt von hohem Pressing und sofortigem
    Spiel in die Spitze.
    Dass wir so oft den Ball haben, liegt doch an der Spielweise
    unserer Gegner.
    Mit Ausnahme von Bayern und RB haben alle mit der gleichen
    Formation gespielt – zwei tiefstehende Viererketten und davor
    zwei sehr schnelle Konterspieler. Und vor diesem Bollwerk standen
    wir regelmäßig ratlos und dann noch oft in Rückstand.
    Solch einen Riegel zu knacken, fällt nicht nur uns schwer.
    Auch in der alten glorreichen Zeit der Büffel sind wir damit auch nicht
    klargekommen. Ich erinnere nur an die vielen grausamen Spiele
    zum Beispiel gegen Mainz, Augsburg, Wolfsburg, Berlin, Paderborn,
    die wir in der Regel auch noch verloren haben.
    Hütter wird seine Spielidee mit dem Aufbau durch lange Pässe aus
    der Abwehr und den hochstehenden Aussenbahnspieler gegen
    diese Gegnertaktik korrigieren müssen.
    Es gibt viele Mittel gegen „Maurer“, wir benutzen aber nur wenig davon.

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  10. @10
    ‚“Natürlich könnten wir uns auch zurückziehen. Aber wenn wir tief hinten drin stehen, haben wir einen langen, langen Weg nach vorn. Und da fehlt uns doch die hundertprozentige Schnelligkeit“, sagte Hütter. Seine Mannschaft sei „in einer Findungsphase bei Ballbesitz“.

    https://www.sport.de/news/ne4246361/eintracht-frankfurt-adi-huetter-wehrt-sich-gegen-kritik/

    Von 9 Gegnern waren 2 Bayern und Leipzig.
    Trotzdem ist der Schnitt bei 54%. Wesentlich höher als letzte Saison und 2018/19.

    @8
    Das Gegenargument deiner Aussage
    (‚Hinti hat keine Überragende Passquote, weil er eben so viele Pässe spielt! Wo sind denn die Innenverteidiger mit der 90% Passquote sonst angesiedelt mit der Passhäufigkeit? Sicher nicht unter den ersten 10, Hinti schon.‘)
    findet sich im Artikel selbst:
    ‚In den Top 50 der Spieler mit den meisten Pässen in der Bundesliga findet sich nur ein (!) Innenverteidiger, der über einen schwächeren Passwert verfügt‘

    Ich kann hinzufügen:
    In den Top20 der Spieler mit den meisten Pässen der Liga finden sich 15 Innenverteidiger.

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  11. Wenn ich alles richtig verstanden habe, schlägt Hinti am Samstag nen langen Pass den er selber reinköpft und wir gewinnen 1:0. Ich liebe diesen Sport, weil er so einfach ist!

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  12. @9 Hool
    Hä? Soll ich mich angesprochen fuehlen? Ich hab‘ weder jetzt noch vor eineinhalb Jahren der Pro-Kruse-Fraktion angehoert… Verorte mich bei den Pro-Kamadae… 😉

    Ich wundere mich immer mehr ueber den Stammplatz von Ilsanker. Seinerzeit habe ich angesichts der Verletzungsmisere in der IV seine Verpflichtung gut nachvollziehen koennen – als kostenguenstige erfahrene & polyvalente Ergaenzung. Doch Stamm? An 8 von 16 Gegentoren beteiligt, eine maessige Passquote. Dazu die maessige Laufleistung in Relation zu seiner Position. Allein schon wegen dem letzten Aspekt ist er ganz offensichtlich KEIN legitimer Nachfolger von Fernandez – wie es hier kuerzlich noch hiess. Ich hoffe auf Sow…

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  13. So gefällt mir die Diskussion. Grundsätzlich unterstütze ich Adi Hütter, denn die Dinge, die er mit der Mannschaft erreichen will, lassen sich nicht kurzfristig realisieren, sondern brauchen Zeit. Eins war aber schon vor dieser Analyse klar. Die Mannschaft hat jetzt 14 Tore geschossen und 16 kassiert. Was muss verändert werden? Dass wir aus den 14 dann 18 machen, oder aus den 16 lieber 12? Ich denke mal, dass die Offensive liefert, alle liefern: Silva, Kostic, Dost, Kamada, Barkok und auch Younes (da Costa vermisse ich in der Liste, er hat aber auch keine Gelegenheit). Es hakt in der Defensive. Bei den Gegentoren sind wir schlechter als Augsburg und Union (die in der Tabelle vor uns liegen) und ungefähr gleichauf mit Stuttgart, Bremen, Hoffenheim und Köln, die in der Tabelle hinter uns liegen. An der Sicherheit der Defensive muss gearbeitet werden. Da gibts kein Vertun. Das gilt umso mehr, weil uns Abraham demnächst verlässt. Kann man Tuta, die Nummer 2 auf dieser Position, da reinschmeissen? Oder wird Ilse sein Nachfolger (der dann von seinen jetzigen Einsätzen profitiert)? Das ist für mich die entscheidende Baustelle.

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  14. Die Statistik zu den kreierten Großchancen finde ich sehr interessant.
    Wo kann ich diese einsehen?

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