Bei bestem Fußballwetter empfing die Frankfurter Eintracht am heutigen Sonntagnachmittag den 1. FC Union Berlin im Deutsche Bank Park. Die Berliner reisten mit knapp 3.000 Fans an den Main, während das Stadion so gut wie ausverkauft war. Geleitet wurde die Partie vom Unparteiischen Frank Willenborg. Dabei gab die SGE das Spiel in der zweiten Hälfte aus der Hand. Die Adler zeigten in der ersten Hälfte eine gute Leistung, doch in der zweiten machten die Eisernen das bessere Spiel. Die Eintracht machte zu viele Fehler, verschoss in der Nachspielzeit einen Handelfmeter und verlor so 1:2 zu Hause.
Vor der Partie lieferten die direkten Konkurrenten eine Steilvorlage für die Adler, denn außer dem FSV Mainz 05 konnte keiner einen Dreier einfahren. Leverkusen und Bayern München verloren beide überraschend. Stuttgart und Wolfsburg kamen jeweils nicht über ein Remis hinaus. Der Sportclub aus Freiburg und RB Leipzig trennten sich im direkten Aufeinandertreffen torlos. Ein Dreier war für die Jungs von Chefcoach Dino Toppmöller ein Muss, denn der Widersacher aus Berlin steckt im Abstiegskampf.
Kurzfristiger Theate-Ausfall zwang zum Umdenken
Gegenüber dem Spiel in der Europa League in Amsterdam rotierten Ellyes Skhiri (gelbgesperrt), Ansgar Knauff, Mario Götze und Hugo Ekitiké aus der ersten Elf. Dafür schickte Trainer Toppmöller Oscar Höjlund, Nathaniel Brown, Can Uzun und Michy Batshuayi ins Rennen. Im Vorhinein war Abwehrchef Robin Koch noch fraglich, konnte schlussendlich aber aufgrund eines Infekts nicht mitwirken und stand nicht mal im Kader. Dafür rückte nach längerer Zeit Junior Dina-Ebimbe mal wieder auf die Bank. Kurz vor Spielbeginn musste Toppmöller Arthur Theate ersetzen. Er fiel aufgrund von muskulären Problemen aus und wurde durch Fares Chaibi ersetzt.
Am heutigen Sonntag wäre Vereinslegende Bernd Hölzenbein 79 Jahre alt geworden. Zusätzlich wurde die Frankfurter Sportgemeinde Eintracht am gestrigen Samstag 126 Jahre alt. Dafür hallte vor dem Spiel die Hymne „Im Herzen von Europa“ besonders stimmungsvoll durch den Stadtwald.
Nach verhaltenem Anfang: Batshuayi-Tordebüt
Nach anfänglichen Offensivzuckungen durch die Unioner, übernahm die SGE nach ungefähr fünf Minuten zunehmend die Spielkontrolle, konnte aber nicht wirklich gefährlich vor des Gegners Tor kommen. Die Berliner beschränkten sich vor allem auf die Defensivarbeit und versuchten die eigene Offensive mit langen Bällen zu füttern. In der 13. Minute wurde es das erste Mal so richtig gefährlich und direkt machten die Frankfurter die Führung klar. Einen Kristensen-Schuss von der Strafraumkante konnte ein Unioner noch blocken, doch der Ball fiel von seinem Schienbein rüber zu Tordebütant Batshuayi. In bester Mittelstürmermanier stand der Belgier also goldrichtig und hatte dann keine Mühen aus rund sieben Metern einzuschieben.
Die Köpenicker näherten sich das erste Mal in der 19. Minute dem Tor von Kevin Trapp an. Andrej Ilic legte sich den Ball aus der Drehung gut vor, vorbei an Gegenspieler Collins und zog sofort ab. Doch der Ball landete nur am Außennetz. Quasi im Gegenzug tankte sich Jean-Matteo Bahoya durch die Mitte bis in den Strafraum, wurde dann von hinten im vollen Lauf gestoßen und kam auf Höhe des Strafraums zu Fall. Der Unparteiische Willenborg pfiff allerdings nicht. Nur eine Minute später zog FCU-Spieler Tim Skarke aus der Ferne ab, doch dies stellte Trapp vor keine Probleme.
Hin und her, ohne viel Torgefahr
Nach einem Doppelpass von Höjlund und Bahoya, emping der Franzose den Ball in der 25. Minute an der Grundlinie im Berliner Strafraum und fand mit seiner Flanke Chaibi. Sein Kopfball war allerdings eine Bogenlampe, weshalb Keeper Rönnow den Ball über die Latte zur Ecke fausten konnte. In der 30. Minute waren sich Tuta und Trapp nach einer Hereingabe vom Berliner Christopher Trimmel uneinig darüber, wer den Ball klären sollte, weshalb der Ball zwei Meter vor dem Tor durch den Strafraum kullerte. Zum Glück für die Frankfurter Hintermannschaft, kam kein Spieler vom Team von Steffen Baumgart mit dem Schlappen ran.
Die Adler versuchten sich zwischen der 30. und 40. Minute immer wieder über die sehr aktiven Kristensen, Uzun, Bahoya und Höjlund auf der rechten Angriffsseite durchzukombinieren. Meist passte aber der letzte Ball in die Mitte nicht ganz. Nach einer Flanke auf den Torschützen Batshuayi, konnte dieser in der 39. Minute sein Kopfballduell gegen zwei Gegenspieler nicht gewinnen. Der Ball flog aber hoch durch den Strafraum, der Ostberliner Querfeld produzierte bei seinem Klärungsversuch einen Querschläger, doch Torhüter Rönnow konnte den Ball runterpflücken. Ähnliche Szene, andere Seite, sechs Minuten später: Beim Klären schlug Bahoya den Ball quer in die eigene Gefahrenzone. Doch der Berliner Mittelfeldspieler Haberer setzte seinen anschließenden Kopfball am Gehäuse vorbei. So ging es mit einem verdienten 1:0 für die Eintracht in die Pause.
Verbesserte Eiserne trafen nach Standard
Es ging in der zweiten Spielhälfte ohne Wechsel auf beiden Seiten weiter. In der 48. Spielminute kombinierte sich die SGE von der linken Seite durch die Mitte nach rechts in den Strafraum. Torschütze Batshuayi wurde in der Mitte noch entscheidend durch zwei Köpenicker gestört, sodass er nicht zum Torschuss kam. Postwendend kam die Antwort auf der anderen Seite. Erneut konnte Trimmel in den Strafraum durchstecken auf Rani Khedira, dessen Hereingabe in den Strafraum rollte allerdings an Freund und Feind vorbei. In der 55. Minute der Doppelwechsel bei den Gästen: Lucas Tousart und Tim Skarke verließen das Feld, dafür kamen Benedict Hollerbach und Andras Schäfer in die Partie.
Die erste gelbe Karte der Begegnung sah Hugo Larsson in der 58. Minute, nachdem er gegen den eingewechselten Schäfer zu spät kam und nur das Schienbein traf. Schäfer musste daraufhin behandelt werden. Der darauffolgende Freistoß ergab fast den Ausgleich. Der Ball kam über Umwege zum Eisernen Khedira, der den aufprallenden Ball über das Tor setzte. Ohnehin stand er im Abseits. Danach wechselte Toppmöller zum ersten Mal: Batshuayi wurde gegen Hugo Ekitiké getauscht, Bahoya gegen Mario Götze. In der 62. Minute kam Ilic fast nach flacher Hereingabe von außen zum Abschluss, sein Schuss wurde aber durch Tuta geklärt. Die darauffolgende Ecke brachte dann den Ausgleich. Der Innenverteidiger Querfeld sprang höher als Kristensen und köpfte relativ freistehend in die linke Ecke. Trapp war ohne Abwehrchance.
Munteres Spiel entwickelte sich
Doch die Adler wurden durch den Gegentreffer motiviert und antworteten bereits in der 64. Minute, als Götze den Ball von der Seitenlinie hoch in den Strafraum auf Larsson chippte. Dieser setzte den Ball aus spitzem Winkel volley knapp über den Querbalken. Insgesamt wirkten die Eisernen bis hierher aber deutlich verbessert im zweiten Durchgang und traten aggressiver in den Zweikämpfen auf. Die Eintracht schaffte es nicht mehr konsequent, sich in die gegnerische Hälfte zu kombinieren.
In der 67. Minute rannte Ekitiké in den gegnerischen Strafraum, sein Abschluss grätschte Trimmel noch entscheidend ab. Danach legte Götze den Ball auf Kristensen ab, der direkt aus dem rechten Sechzehner abzog und nur den linken Pfosten traf. Nun entwickelte sich ein munteres Spiel. Es wurde regelmäßig gefährlich in beiden Strafräumen, auch weil Union nun deutlich mehr mitspielte. In Minute 70 konnte Josip Juranovic in die Mitte ziehen und aus rund 16 Metern abziehen, sein Schuss flog knapp über den Kasten.
Union legte nach, Ekitiké verschoss Elfmeter
Danach verließ Chaibi den Rasen, dafür kam Elye Wahi rein, um erneut für Torgefahr und Tempo zu sorgen. Die Eintracht zeigte sich in dieser Phase zu anfällig nach Standards. In der 73. Minute kam erneut Diogo Leite nach einer Ecke frei zum Kopfball, setzte ihn aber über das Gebälk. Nach einem hohen Ball sprang die Kugel in der 78. Minute von Tutas Schulter direkt in den Lauf vom eingewechselten Jeong Woo-yeong, der dann freie Bahn auf Trapp hatte. Er wurde zwar noch vor seinem Schuss gestört, konnte den Ball aber zwischen den beiden Eintracht-Innenverteidigern durch ins linke untere Eck zum 1:2-Führungstreffer legen.
Danach wechselte der SGE-Coach erneut doppelt: Junior Dina-Ebimbe kam mal wieder zum Einsatz und auch Ansgar Knauff kam rein. Dafür gingen Can Uzun und Hugo Larsson runter. In der 87. Minute machte der FCU dann den Sack vermeintlich zu und legte nach einem Konter durch Hollerbach nach. Er spielte den Ball selbst nach außen auf Woo-yeong, der zurück in die Mitte spielte auf Hollerbach. Dann konnte der FCU-Stürmer ins leere Tor eingrätschen. Doch rund zwei Minuten später nahm der Unparteiische das Tor wegen eines vorherigen Handspiels zurück. In der dritten Minute der Nachspielzeit flankte Knauff in die Mitte hoch auf Wahi, wo ein Unioner-Verteidiger mit der Hand in der Luft den Ball klärte. Der Unparteiische pfiff direkt den fälligen Strafstoß, doch Hugo Ekitiké verschoss allerdings. So gaben die Frankfurter eine ordentliche erste Halbzeit aus den Händen und der FCU holte verdiente drei Punkte in der Ferne.
In nur einer Woche geht es am Sonntag auswärts weiter in Bochum. Der VfL konnte am aktuellen Spieltag einen 2:3-Überraschungserfolg bei den befreundeten Münchnern einfahren und damit vorerst den Relegationsplatz 16 sichern. In diesem Spiel sollte ein Dreier für die Adler Pflicht sein, will man die Ränge 3 und 4 nicht aus den Augen verlieren.
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52 Kommentare
Vielleicht kein großartiges Spiel, aber auf jeden Fall ein ordentliches. Ich stimme zu, wir haben in Amsterdam besser gespielt. Heute waren wir 60 Minuten lang absolut dominant, man hatte das Gefühl, dass es für uns nur um den Punkteunterschied gehen würde. Das war beim Zuschauen des Spiels offensichtlich, aber man konnte es auch in den Spielstatistiken sehen.
Das ist Satire, oder? Bitte lass es Satire sein.
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