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Die U21 belohnt sich nach überzeugendem Auftritt. Foto: Imago / Oliver Vogler

2:0 in Gießen – U21 gelingt nächster Beifreiungsschlag

Es ist weiterhin nicht die Saison,  die sich die U21 der Frankfurter Eintracht vor Beginn erhoffte, sie ist weiterhin akut abstiegsgefährdet. Dennoch spricht die aktuelle Formkurve und damit das Momentum für die Hessen. Aus den ersten sechs Rückrundenspielen ergatterte die Mannschaft essenzielle neun Punkte und verschaffte sich etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Besonders mit dem 6:0-Kantersieg letzter Woche gegen Tabellenschlusslicht FC 08 Villingen sendeten die jungen Adler ein wichtiges Lebenszeichen und das potenzielle rettende Ufer ist weiterhin mit drei Punkten in Reichweite. Um sich aus der Abstiegsregion emanzipieren zu können, muss das Team von Cheftrainer Dennis Schmitt an das Erfolgserlebnis am vergangenen Freitag anknüpfen und eine Siegessträhne hinlegen. Am 24. Spieltag der Regionalliga Südwest gastierte die Eintracht mit dem FC Gießen beim nächsten Kellerkind, das vor dem Spiel genau so viele Punkte (21) wie die SGE auf dem Konto hatte, aber aufgrund des deutlich schlechteren Torverhältnisses hinter ihr auf Platz 17 rangierte.

Müller verpasst Führung

Vor dem Spiel war klar, dass das Duell der beiden Abstiegskandidaten kein Leckerbissen, sondern vielmehr ein kampfbetontes wird. Auch Offensivspektakel konnte nicht erwartet werden. Während die Eintracht vor diesem Spiel gerade mal 32 Tore erzielte, stellten die Gießener mit einem 21 Treffern die zweitschwächste Offensive der Liga. Zudem wiesen die Mittelhessen in den letzten Spielen defensive Anfälligkeiten auf, sodass sie für das Spiel gegen die jungen hungrigen Frankfurter einen defensiven und passiven Ansatz wählten. Die Eintracht wiederum spürte das und versuchte, mit zwei Stürmern und aggressivem Anlaufen die Räume eng zu machen und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Die U21 der Hessen tat sich im Laufe der ersten Hälfte schwer, das Abwehrbollwerk der Heimmannschaft zu durchbrechen, ließen aber wie ihr Kontrahent hinten wenig zu. Torchancen gehörten deshalb der Kategorie Mangelware. In der siebten Minute kamen die Gießener erstmals gefährlich vors Tor. Über die Außen setzten sie sich durch. In der Mitte lauerte Lian Akkus Rodriguez, der aus der vielversprechenden Aktion nicht mal einen Eckball herausholte. Nur eine Minute später sind es die Gäste aus der Mainmetropole, die ihre ersten Offensivaktionen verbuchten. Erst flankte Mark Müller ins Leere und versuchte es 60 Sekunden später aus aussichtsreicher Position, sein flach angesetzter Schuss rollte aber am Gehäuse der Gießener vorbei. In der 13. Minute machte sich das hohe Pressing der Jungadler fast bezahlt, als Müller einen zu kurzen Rückpass auf Keeper Bilal Jomaa Zabadne antizipierte und dessen Klärungsversuch abblockte. Das Tor war plötzlich leer, allerdings schaffte es der Offensivmann nicht rechtzeitig, an den Ball zu gelangen und der Winkel wurde immer spitzer. Das hätte aus Gießener Sicht ins Auge gehen können.

Torlose Halbzeit

Die Gäste aus Frankfurt merkten, dass in dieser Partie etwas möglich ist und versuchten mit Medhi Loune in Kombination mit Paul Wünsch nachzusetzen. Der Deutsch-Marokkaner bediente den durchgestarteten Offensivspieler, der aber sich über links den Ball zu weit vorlegte (19.). Bei besserer Ballbehandlung wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Loune blieb auch in der darauffolgenden Situation aufmerksam, indem er Gegenspieler Köhler den Ball abluchste, aber seine Hereingabe von links fand keinen Abnehmer (22.). Die beste Chance auf Gießener Seite hatte Akkus Rodriguez, der sich auf rechts mit einer tollen Bewegung durchsetzte und einen scharfen Pass in die Gefahrenzone spielte, dort war aber keiner positioniert und so verpuffte der Angriff (23.). Stattdessen prüfte Müller auf der anderen Seite erstmals den Gießener Schlussmann. Auf der linken Seite machte Max Hauswirth ordentlich Betrieb, der zunächst einen unsauberen Pass spielte, aber im zweiten Moment Müller perfekt bediente. Dieser schloss mit einem klugen Schlenzer ab und zwang Zabadne zu einer guten Parade (28). Das war die beste Offensivaktion, die das Team von Trainer Schmitt zu bieten hatte. Auf der Gegenseite probierte es Shako Onangolo für die Hausherren, der über rechts nach innen zog und es ebenfalls mit einem Schlenzer versuchte. Sein Schuss wurde jedoch entscheidend abgeblockt. Wenn nichts aus dem Spiel heraus geht, dann sind Standardsituationen immer eine gängige Waffe. Einen Freistoß aus spitzen Winkel links bugsierte Noah Fenyö direkt aufs Tor und zwang Zabadne zu einer Glanzparade. Das war die letzte Aktion der ersten 45 Minuten, trotz leichter Vorteile aufseiten der Gäste ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeit.

Inanoglus Treffer stellt Weichen für Sieg

Besser sollte es in den zweiten 45 Minuten laufen. Das Spiel gestaltete sich nach dem Seitenwechsel etwas lebhafter, auch weil Gießen vorne mitmachen wollte. Ihre Fehleranfälligkeiten in der Defensive bekam die Mannschaft von Michael Fink aber weiterhin nicht gelöst, nach einem kapitalen Ballverlust im Spielaufbau war es Kaan Inanoglu, der mit perfektem Timing den freistehenden Wünsch in Szene setzte. Der Flügelstürmer traf die Murmel allerdings nicht richtig und belohnte sein Team nicht mit der längst verdienten Führung. Aber das Nachwuchsteam der Hessen blieb weiter dran, Fenyö feuerte einen Schuss aus der Distanz ab, der klar am Kasten der Gießener vorbei segelte. Aber auch Gegner Gießen witterte ihre Chance auf den ersten Treffer. Der durchgestartete Böger hatte über die linke Seite viel grün vor sich und entschied sich für einen laschen Pass in die Füße von Fousseny Doumbia. Da war eindeutig mehr drin. Mehr drin war auch bei einem Kopfball vom ebengenannten Böger, der letztlich in die Arme von Nils Ramming landete. Die tonangebende Mannschaft blieb aber weiterhin die Eintracht, in der 68. Minute sollte es eigentlich soweit sein, aber eine von rechts gezirkelte Flanke von Müller konnte Inanoglu nicht über die Ziellinie bringen. Knapp streifte das Spielgerät am langen Pfosten vorbei. Kein Grund zur Verzweiflung, denn die Geduld der Hessen zahlte sich nur zwei Zeigerumdrehungen später aus. Eine scharfe Hereingabe von links konnte Keeper Zabadne nur vor die Füße von Inanoglu parieren, der daraufhin nicht lange fackelte und sich mit der Führung bedankte (70.). Die verdiente Führung für die SGE. Ein Tor, das der Mannschaft richtig gut tat, die Erleichterung beim gemeinsamen Jubel war den Spielern klar anzusehen. Noch größer war die Freude dann sieben Minuten später, der eingewechselte Daniel Starodid wurde im richtigen Moment angespielt und behielt vor dem Gießener Schlussmann die Nerven. Eiskalt schlenzte er den Ball ins linke Eck und besorgte seiner Mannschaft die Vorentscheidung (77.). Mit dem 0:2 war die Messe gelesen. Die Gießener waren zwar um den Anschlusstreffer bemüht, aber die Jungadler spielten die Führung klug bis zum Ende aus und so blieb es nach 90 Minuten beim verdienten 0:2. Ein Auswärtssieg, mit dem die Eintracht den direkten Kontrahenten Gießen um drei Punkte distanziert sowie gleichzeitig die Patzer von Hessen Kassel und des Bahlinger SC nutzt. Der Abstand auf die Nordhessen beträgt nur noch ein, und auf Bahlingen zwei Punkte.

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6 Kommentare

Fallback Avatar 1. tschabum 15. März 25, 17:51 Uhr

Wichtiger Sieg! Freue mich, wenn wir den Youngstern eine Plattform bieten -und diese auch sichern- , auf der sie sich unter Wettkampfbedingungen beweisen und damit anbieten können. Und (nicht) nur am Rande, lieber Emre: Gießen liegt auch in Hessen ...

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. rob 15. März 25, 17:54 Uhr

Da schöpft man direkt neue Hoffnung!!!

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Welch eine Erleichterung, ich habe beim Spazierengehen die ganze Zeit über den Liveticker mitgefiebert, 2 Punkte auf Kassel aufgeholt, das wird noch eine superspannende Rückrunde. Die Eintracht spielt nicht mehr direkt gegen Kassel, aber die Spielpaarungen sind so systematisch, dass die Eintracht immer den Gegner von Kassel im nächsten Spiel kriegt. Es wird also ein Fernduell, wer die Gegner besser handlen kann. Der zweite Sieg in Folge, wieder zu Null, das stimmt durchaus zuversichtlich. Inanoglu liefert ohnehin regelmäßig und Starodid kommt auch immer besser in Form. Gerade auf Inanoglu halte ich große Stücke, er ist auch ein mannschaftsdienlicher Spieler.

Bautista, Is und Lisztes sind zwar verletzt, aber sie kommen ohne sie zurecht. Als erfahrenen Spieler haben sie nur Crljenec hinten drin, Vrancic spielt zur Zeit nicht. Wenn sie ohne den alten Herren ihre Form finden, ist das eigentlich um so besser, denn die Jungen sind ja die Zukunft.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 4. SGE74 15. März 25, 19:41 Uhr

Ich war vor Ort. Es war ein zu erwartendes schwaches Spiel, indem die Eintracht eben im zweiten Durchgang ein Tick besser war und technisch reifer. Für Gießen sehe ich keine große Hoffnung auf dem Klassenerhalt. Für unsere Jungs schon eher, jetzt heißt es dran bleiben und punkten.

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Avatar 5. rheinhesse 16. März 25, 08:47 Uhr

Der zweite zu null Sieg unser Jungadler gegen einen direkten Konkurrenten um dem Klassenerhalt, das läßt wieder hoffen, dass der Abstieg vermieden wird. Gerne weiter so.

Noch eine Kleinigkeit aus dem Bericht:
"Eiskalt schlenzte er den Ball ins linke Ball...." 😉

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Fallback Avatar 6. Gastautor Emre Erdem 16. März 25, 11:31 Uhr Zitat - rheinhesse Der zweite zu null Sieg unser Jungadler gegen einen direkten Konkurrenten um dem Klassenerhalt, das läßt wieder hoffen, dass der Abstieg vermieden wird. Gerne weiter so. Noch eine Kleinigkeit aus dem Bericht: "Eiskalt schlenzte er den Ball ins linke Ball...." 😉 Path

Hallo rheinhesse,
da ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen, den ich nicht bemerkt habe. Sehr aufmerksam, danke, ist korrigiert.

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