Eien große Fan-Anhängerschaft zahlt sich ab der kommenden Saison mehr aus.
Eien große Fan-Anhängerschaft zahlt sich ab der kommenden Saison mehr aus.

Monatelang wurde auf diesen Tag gewartet. Am heutigen Donnerstag stellte die Deutsche Fußball Liga (DFL) den neuen Verteilerschlüssel für die Rekordsumme von 4,64 Milliarden Euro aus dem neuen Fernsehvertrag vor. Bisher waren allein sportliche Kennzahlen ausschlaggebend für die Verteilung der Inlandvermarktungsprämie. So flossen bisher die Platzierungen der letzten fünf Saisons mit unterschiedlichen Gewichtungen in die sogenannte „TV-Tabelle“ mit ein.

Anfang März 2016 schlossen sich einige Traditionsvereine zum sogenannten „Team Marktwert“ zusammen, um neben den sportlichen Kriterien noch eine weitere Kennzahl mit einfließen zu lassen: Die Bedeutung des Clubs für das Gesamtkonstrukt Bundesliga. Demnach sollten Werte wie „Einschaltquoten“, „Mitgliederzahlen“ von Vereinen mit großer Fan-Anhängerschaft eine Bedeutung finden.

So erhofften sich Vereine wie Eintracht Frankfurt nach der derzeitigen Konstellation (Platz 12), Werder Bremen (Platz 13) oder Hamburger SV (Platz 15) mehr vom Kuchen abzubekommen als Vereine wie FSV Mainz (Platz 6), VfL Wolfsburg (Platz 7) oder TSG Hoffenheim (Platz 8).

Nun ist das Geheimnis gelüftet und es darf festgestellt werden, dass das Team Marktwert mit ihren Forderungen auf den ersten Blick keine Berücksichtung findet. So seien sogenannte „weiche Faktoren“ wie das Interesse an einem Verein ein zweischneidiges Schwert, dass man schwer klassifizieren könne. Bei der Informationsveranstaltung in Frankfurt wurde aber dennoch deutlich gemacht, dass die bestehende Verteilung in Zukunft um weitere Säulen erweitert werden müsse, um in Zukunft eine marktgerechte Verteilung zu gewährleistung. Hierbei wurde das allgemein bezeichnete „4-Säulen-Modell“ vorgestellt.

  1. Säule: Die sogenannte „Bestand“-Säule wird unberührt bleiben. Hierzu wird die bekannte 5-Jahreswertung herangezogen und 70 % ausmachen.
  2. Säule: Bei der Säule „Sportliche Nachhaltigkeit“ wird eine 20-Jahres-Betrachtung angestellt. Auch hier wird das sportliche Abschneiden maßgeblich sein, allerdings wird hier jede Saison gleich gewichtet und nicht, wie in Säule 1, mit unterschiedlichen Faktoren. 5 % der Gesamtsumme wird auf diese Säule umverteilt.
  3. Säule: Die Säule „Nachwuchs“ wird die Jugendarbeit der Clubs mit knapp 2 % honorieren. Dabei werden Nachwuchsspieler bis einschließlich 23 Jahre berücksichtigt und deren Einsatzminuten in Deutschland addiert. Auch hierbei entsteht eine Wertung, bei der Vereine mit hoher eigener Nachwuchsdichte belohnt werden.
  4. Säule: Die vierte und letzte Säule „Wettbewerb“ wird gezielt nach Tabellenregion gefördert. Auch hier wird eine gewichtete 5-Jahres-Wertung einfließen mit dem Unterschied zur Säule 1, da hier gewisse Tabellenregionen einen gleichen Anteil bekommen, die am Ende 23 % des Gesamt-Budgets ausmacht (1. Bundesliga: Platz 1-6, 7-12, 13-18 und 2. Bundesliga: Platz 1-6, 7-12, 13-18).

„Der einstimmige Beschluss ist ein starkes Zeichen für das funktionierende Miteinander im deutschen Profi-Fußball. Trotz teilweise höchst unterschiedlicher Interessen konnte ein Weg gefunden werden, der Leistungsprinzip und Solidarität weiter miteinander verbindet. Mit Blick auf die weitere Positiv-Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga ist es darüber hinaus das Ziel, sportliche Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung zu honorieren und in den unterschiedlichen Tabellenregionen Wettbewerbsimpulse zu setzen“, erklärte der DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball zu Beginn der Veranstaltung.

Es scheint so, als dürften die Mitglieder des „Team-Marktwert“ enttäuscht sein, dennoch können die Traditionsvereine besonders mit der Säule „Sportliche Nachhaltigkeit“ punkten und damit in Zukunft auf größere Anteile an der Prämie hoffen. Welchen genauen Anteil die Hessen nun an dem neuen Verteilungsmechnismus tragen werden, ist derzeit noch nicht ersichtlich.

- Werbung -

17 Kommentare

  1. Hauptsache vorher groß reden und dann nachher doch abnicken, dass Leverkusen, WOB, RB und Hoffenheim die große Kohle abräumen (werden), obwohl sich kein Mensch für deren Spiele interessiert…

    0
    0
  2. es wäre ja zu schön gewesen, wenn wir Fans unseren Beitrag hätten leisten können, damit unsere Eintracht mehr Kohle bekommt. Aber sowas ist wohl nicht gewollt, es ist eine Schande ! Es kann nicht sein, dass es Vereine gibt, die eigentlich die TV Gelder einspielen aber dennoch weniger bekommen, wie Vereine die sich kaum am Einspielen der TV Gelder beteiligen. Es kann nicht sein, dass Vereine wie Red Bull in 3-4 Jahren mehr Geld als die Eintracht bekommen aber kein Schwein Red Bull sehen möchte. Es ist einfach nur traurig wie unser geliebter Fußball verkommt !

    0
    0
  3. Keiner der Säulen hilft den schwächelnden Traditonsvereinen mehr vom Geld zu partizipieren.
    Jungend Säule 3:D
    Geht nach Wob/Hoppe/Rb oder Schalke.
    Also Zuschauerinteresse und Fans hinten dran stellen und für jede bessere Platzierung alles tun.

    0
    0
  4. Das einzige was helfen würde wäre ein Boykott von Sky und Co. der Zuschauer der Traditionsvereine, bei sinkenden Zuschauerzahlen, würden die ganz schnell auf das Monster DFL einwirken. Leider wird das aber nicht umsetzbar sein.

    0
    0
  5. Off Topic:
    Weil ich das jetzt mal loswerden muss und es nirgends bisher ein Thema war….
    Was haben sich die Vollpfosten mit Eintracht-Bezug schon wieder dabei gedacht in Höchst beim Basketball-Spiel durch Gewalttätigkeiten in die Presse u. die Medien zu kommen?
    Die pupertierenden Kleinkriminelle werden es wohl nie raffen, dass sie damit der Eintracht als Verein und jedem echten und treuem Fan massiv schaden. Solche Negativmeldungen und Schlagzeilen kotzen mich an.
    Wie man schon hören konnte, wird das Vorkommnis auch die Sicherheitsmaßnahmen am Samstag tangieren. Danke Ihr Spinner 🙁

    0
    0
  6. @nicknackman: danke. Doch leider verpufft das hier, denn diese Intelligenzreduzierten dürften sich wenn überhaupt, auf anderen Seiten tummeln.

    0
    0
  7. Ja, @G-Block. Diese geistigen Tiefflieger werden sicher nicht hier in der Liste sein. Es ist auch gut so. Ich denke man wird solchen Menschen auch nicht verbal ereichen können. Der Schaden der durch solche Aktionen den Verein zufügt wird ist diesen Personen sowieso egal. Für mich sind das auch keine Fans sondern einfach Randalierer die für ihre Aggresion ein Ventil brauchen.

    0
    0
  8. @4 jup und warum geht das nach Wob/Hoppe/Rb: weil diese Vereine mehr Kohle haben und schon in jungen Jahren abwerben (Teufelskreis), dies wird dank dieser Regelung in Zukunft noch aggressiver
    Junge Spieler = Geld und Geld = Junge Spieler

    0
    0
  9. @3 ‚Es kann nicht sein, dass es Vereine gibt, die eigentlich die TV Gelder einspielen aber dennoch weniger bekommen, wie Vereine die sich kaum am Einspielen der TV Gelder beteiligen.‘
    Bin ich deiner Meinung.

    0
    0
  10. Vor allem der Satz „starkes Zeichen für das funktionierende Miteinander im deutschen Profi-Fußball“
    „der Leistungsprinzip und Solidarität weiter miteinander verbindet“ ich glaub ich muss mich übergeben.

    0
    0
  11. Gleisdreieck 14:45 Uhr
    Ich mach mich obberum frei, dann kannst du das Tattoo auf meinem Rücken lesen:

    Kopfschlächterbrigade 60386
    ——Nachtschicht——

    Ich sehe, wir verstehen uns 🙂

    0
    0
  12. @13

    Doch die internationalen Einnahmen spielen auch eine Rolle. Die wurden gesondert behandelt, sind aber nicht Teil des 4-Säulen-Modells, das ich im Artikel nähergebracht habe. Hier wurden also lediglich die nationalen Einnahmen behandelt.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -