Ärgert sich, dass Zambrano nicht in Frankfurt geblieben ist. Coach Armin Veh (re.)
Ärgert sich, dass Zambrano nicht in Frankfurt geblieben ist. Coach Armin Veh (re.)

Hinter den Profis von Eintracht Frankfurt liegt eine harte, sehr intensive Trainingswoche. Auch am gestrigen Freitag nahm Konditionstrainer Christian Kolodziej die Profis noch einmal ran und quälte sie bis zuletzt – Stationstraining, schwere Hanteln, Sprints und ein intensives Spiel auf kleinem Feld standen auf dem Programm. Nach einem Waldlauf am heutigen Samstag haben die Adler dann erstmal zwei Tage frei und können nach elf Tagen erstmals wieder durchschnaufen. Noch immer wirken die drei Halbzeiten gegen Hertha BSC Berlin und den FC Ingolstadt nach. Die Erklärung für diesen kollektiven Absturz konnte auch aus dem Trainerteam in dieser Woche keiner wirklich liefern – zu unerklärlich war die sinkende Leistungskurve. Neben der System- und Aufstellungsfrage wurde zuletzt auch die Spielweise kritisch hinterfragt.

Können die Hessen der Idee von Armin Veh, mit viel Ballbesitz, der nötigen Dominanz und Sicherheit im Spiel zum Erfolg zu kommen, tatsächlich folgen? Gegen die Schanzer und zuvor auch die Berliner war von diesen Tugenden nichts zu spüren. Stattdessen stolperte das Team von einer Verlegenheit in die nächste, besaß weder Ball- noch Passsicherheit. Macht es da Sinn, der Vorstellung weiter zu folgen? „Alternativlos ist nichts„, antwortete der Coach zwar auf diese Frage. Allerdings kenne er seine Mannschaft. „Und deshalb wird es weiter so gemacht, wie es in meinen Augen Sinn macht. Anders spielen, das wollen wir nicht.“ Allerdings rückte Veh schon einmal von seinem eigentlichen Ideal ab: Als es in der Spielzeit 2013/14 darum ging, die Klasse zu halten, rührten die Adler in den „Spielen auf Augenhöhe“ Beton an und versuchten dann nur wenige Nadelstiche setzen – schön war es nicht, aber der Zweck heiligte in diesem Fall die Mittel, die Spielzeit wurde national eingermaßen souverän zu Ende gebracht.

Nur Verteidigen, das können wir auch„, sagte der Trainer daher auch mit Blick auf andere Mannschaften. Natürlich könne man so spielen wie Ingolstadt – tief stehen und dann vorne eine der wenigen Möglichkeiten nutzen. Dies sei allerdings nicht seine Spielidee. Daher muss das Team gegen Borussia Mönchengladbach jetzt auch liefern und beweisen, dass sie dieses vorgegebene Konzept tatsächlich konstant umsetzen kann. Ob Carlos Zambrano dabei mitwirken kann, ist mehr als ungewiss. Der Peruaner lief am Freitag mit angeknackster Rippe bei der 0:2 Niederlage gegen Kolumbien auf und verletzte sich dabei erneut. „Das ist mir zu blöd! Der wird nie gesund. Und muss in der Weltgeschichte rumreisen…„, sagte Veh bei BILD dazu. Schon zu Beginn der Woche polterte der Coach, dass die Fifa abgeschafft höre, die Abstellungspflicht ein Unding sei. Zambrano droht beim nächsten WM-Quali-Spiel gegen Chile nun auszufallen. „Meine Schmerzen sind unbequem, aber ich muss durch„, sagt der Innenverteidiger dazu nur. Das wird sein Trainer nicht sonderlich gerne hören.

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3 Kommentare

  1. So manche Aussagen von Veh sind dann doch leider bissi grenzwertig….. das muss selbst ich als normalerweise bekennender Veh-Befürworter so sagen.

    Man kann sich nicht über Zambrano’s Länderspieleinsatz aufregen und ihm sozusagen das gerne verbieten wollen – wenn man ihn selbst eine Woche zuvor einsetzt mit dem Hinweis, dass es bei ihm schon gehe.

    Das ist quasi Doppelmoral und das mag ich nicht.

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