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08.12.2014, Weihnachtsfeier Eintracht Frankfurt im Tigerpalast

Vom “Buh-Mann” zum “Fußballgott” – Armin Veh sei Dank

Es muss schon etwas außergewöhnliches passiert sein, wenn ein Spieler von Eintracht Frankfurt auf dem Titelbild der wöchentlich erscheinenden Sport-Bild landet – und das nach einem Spieltag, an dem ein gewisser Sebastian Rode den FC Bayern München zum Sieg führte und somit prädestiniert war, auf dem Cover der Zeitschrift zu erscheinen. Dann aber kam noch der Sonntag und Alex Meier – bei den Fans mit dem Titel “Fußballgott” versehen – netzte zweimal gegen den SV Werder Bremen ein und schob sich in der Torjägerliste mit insgesamt zehn Treffern ganz nach oben. Natürlich gibt es einige Akteure, die derzeit das Spiel der Hessen auf dem Feld prägen. Marc Stendera etwa, auch Stefan Aigner oder Haris Seferovic tragen einen großen Teil dazu bei, dass die letzten drei Spiele allesamt gewonnen werden konnten. Das Gesicht der Eintracht ist aber unumstritten der Mann mit der Nummer 14. Seit 10 Jahren im Club, 110 Pflichtspiel-Treffer, auf den Spuren von Anthony Yeboah. “Läuft bei dir” – selten fand das Jugendwort des Jahres wohl treffender Bedeutung. 

07.12.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Werder BremenUnd was macht der Torjäger so, wenn es um ihn herum laut wird? Er bleibt ruhig wie eh und je. Meier – von der Sport-Bild zum “neuen Super-Bomber” erhoben, weiß genau, wer einen großen Anteil daran hatte, dass die Fans heute nicht mehr pfeifen, wenn sein Name aufgerufen wird, sondern jubeln und “Fußballgott” skandieren. “Am wichtigsten dafür war sicher Armin Veh. Er hat mich weiter vorne spielen lassen. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich so viele Tore schieße.” Tatsächlich schoss die Anzahl der Treffer in den drei Jahren 2011 bis 2014 merklich nach oben. 59 Pflichtspieltreffer erzielte der 31-Jährige in diesem Zeitraum, damit im Schnitt 17,4 (!) Tore pro Saison – ein bemerkenswerter Schnitt. Meier könne sich daher bei Veh nur bedanken, “dass er mich nach unserem Abstieg 2011 auf einen guten Weg gebracht hat. In der 2. Liga hat es gut geklappt als hängende Spitze.” Es war das bis dahin stärkste Jahr vom Mann, der sich inzwischen die Haare immer länger wachsen lässt. Der mit einer US-Amerikanerin verheiratete Niedersachse wurde mit 17 Treffern Torschützenkönig (zusammen mit Olivier Occean von der SpVgg Greuther Fürth und Nick Proschwitz vom SC Paderborn) und überragte dabei alle im Unterhaus Deutschlands. Trotzdem blieb noch dieser kleine Makel, dass es sich hierbei doch nur um die 2. Bundesliga handeln würde. Diesen konnte der Torjäger in den letzten beiden Spielzeiten aber ganz ausräumen. In der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg schoss der Offensivmann 16 Treffer und die Hessen somit in die Europa League – um dort dann im Jahr darauf sieben Tore in sechs Spielen zu erzielen. Eine tolle Bilanz!

30.11.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Borussia DortmundEs war somit nur eine Frage der Zeit, bis sich Meier auch unter dem neuen Coach Thomas Schaaf durchsetzen konnte. Die Saison lief schleppend an: Meier war nicht richtig fit und der Übungsleiter nach der Vorbereitung noch nicht ganz überzeugt von den Fähigkeiten des “Langen”. Der in Buchholz an der Nordheide geborene Rechtsfuß, dessen “linker Fuß so gut ist wie mein rechter Spann“, wie er lachend erzählt (“Spann kann ich halt nicht. Da gehen die Bälle nie aufs Tor“), brauchte einige Wochen länger, um richtig in Fahrt zu kommen. Seitdem Meier aber in der Startelf steht, produziert er Tore wie am Fließband. Und zwar meistens die wichtigen, die zum Schluss Punkte bringen und dem Gegner den Nerv rauben. Besonders gut fühlt sich Meier jetzt nach dem Gespräch zwischen Trainer und Mannschaft. Die anschließende Umstellung habe dazu beigetragen, dass das Team wieder wisse, was es zu tun habe. “Wir hatten zuvor drei Jahre lang so gespielt. Der Trainer hat uns gesagt, dass auch er lieber offensiver spielt. Gleichzeitig hat er darauf hingewiesen, dass wir uns in der Defensive verbessern müssen. Das trainieren wir jeden Tag. Aber so fühlt sich die Mannschaft wohler“, erklärt die Nummer 14. Es ist offensichtlich, dass diese Aussprache, wenn man es denn so nennen mag, auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Und für viel Selbstvertrauen gesorgt hat. “An guten Tagen können wir jeden schlagen – ausgenommen Bayern, die in einer eigenen Liga spielen, und Dortmund in Normalform“, weiß Meier um die Stärke der Eintracht, um sogleich aber auch zu betonen, dass man auch gegen jeden verlieren könne, wenn man keine 100 Prozent abrufe. “Das ist das Gefährliche. Deshalb dürfen wir uns nie zurücklehnen.” Auch der Torjäger, der sein Spiel etwas umstellen und nicht mehr so weit mit nach hinten gehen solle, wird weiterhin an einem erfolgreichen Verlauf mitstricken. Bis 2017 läuft der Vertrag des Amerika-Fans noch – danach zieht es Meier höchstwahrscheinlich über den atlantischen Ozean Richtung Miami. Sein Trefferziel bis dahin? “Ob es am Ende 115, 120 oder wer weiß wie viele werden, ist mir wirklich egal. Hauptsache ist, dass wir als Mannschaft Erfolg haben.” Am Freitag geht es jetzt gegen die TSG Hoffenheim. Am Dienstag konnte der Lange aufgrund muskulärer Probleme nicht am Training teilnehmen. “Ich gehe davon aus, dass ich spielen kann“, sagte er zwar dem hr-sport. “Aber garantieren kann ich nichts.”

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9 Kommentare

Fallback Avatar 1. thealpi! 10. Dezember 14, 14:31 Uhr

Hat jmd. den Seferovic in der Vergangenheit beobachtet zufälliger Weise? - War er da auch schon so ein Kämpfer? Oder erst jetzt?

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Avatar 2. wutzespeck 10. Dezember 14, 15:25 Uhr

Alex Meier = Eintracht Frankfurt
Und das auch noch in 30 Jahren. Endlich mal wieder jemand, der in einer Reihe mit Jürgen 'the current Lewwerworscht' , Holz und Dr. Hammer steht.

Bleib gesund!

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Fallback Avatar 3. AdlerGI 10. Dezember 14, 17:22 Uhr

Er hatte früher schon Ansätze, aber weitem nicht die bisskeit und die leidenschaft die er aktuell zeigt. Hier merkt man das er sich verdammt wohl fühlt (Umfeld,Team,Fans!) und dafür auch bereit ist dahinzugehen wo es weh tut (dem Wolf oder ihm selber :D))

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Fallback Avatar 4. sgelg 10. Dezember 14, 18:51 Uhr

wer iss denn das neben Alex Meier?

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Fallback Avatar 5. lewwerworscht 10. Dezember 14, 21:48 Uhr

@4

der Besitzer/Inhaber des Tiger Palastes in Frankfurt ! Geh mal hin, ist echt fein dort, leckeres Essen garniert mit Akrobatik ;-), eine feine Kombi.!

Nur die SGE

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 250 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 6. Dr. Hammer 10. Dezember 14, 22:29 Uhr

Danke Wutze, das ist der Ehre fast zuviel. ;-)
Alex ist ein großer großer Eintrachtler, hoffe er bleibt noch in Topform und gesund

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 250 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 7. eldelabeha 10. Dezember 14, 22:48 Uhr

Wir können echt sowas von froh sein, dass wir Meier haben. Gerade, wenn man bedenkt, wie er zu Zeiten Funkels ausgepfiffen und beleidigt wurde. Trotzdem hat er dem Verein immer die Treue gehalten. Und wer immer noch denkt, dass er nie bessere Angebote hatte, der lebt in seiner eigenen Welt.
Wirklich unglaublich ist aber, dass es auch am Anfang der Saison immer noch User hier gab, die der Meinung waren, dass Meier einfach nicht gut genug ist und endlich aussortiert werden müsse. Und das nach den letzten drei Jahren, wo er jeweils unsere Lebensversicherung war.

Ich hoffe er bleibt noch lange gesund und bei uns. 2017 ist er zwar schon 34, aber man sieht immer wieder, dass auch Spieler in diesem Alter noch auf höchstem Niveau spielen können (Pizarro, Olic). Und für Meier spricht, dass sein Spiel nicht so sehr auf läuferischen Qualitäten basiert. Den Riecher, die Robustheit und die Schusstechnik hat er auch noch mit Mitte 30.
Ich hoffe nur, dass die Fans nicht vergessen, was er bisher geleistet hat und immer noch leistet und sobald er mal ein paar Spiele nicht mehr trifft, sofort wieder auf ihn einschlagen.

By the way: Meier ist auf bundesliga.de mit 75% der Stimmen zum Spieler des Spiels gewählt worden - Glückwunsch!!!

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Fallback Avatar 8. EintrachtKafka 10. Dezember 14, 23:07 Uhr

Meier gehört zur Eintracht, wie der Appelwöin zu den Frankfurtern

Off topic:

An alle, die meintenuder Seppel würde nur ballholer oder auf der Tribüne versauern....
er hat heute sein 1. CL-TOR gemacht

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Fallback Avatar 9. eldelabeha 10. Dezember 14, 23:43 Uhr

Rode hat in Bayern in der kurzen Zeit eine Entwicklungen, die selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet haben. Bisher gehört er bei seinen Einsätzen immer zu den besten Bayern. Wird echt spannend, wenn die Verletzten wiederkommen. Da er aber auch in der Viererkette spielen kann und Guardiola viel rotiert, denke ich aber inzwischen, dass er auch wenn alle fit sind auf seine Einsatzzeiten kommen wird. Und wenn er es bei den Bayern letztlich doch nicht schafft, dann wird es genug Vereine geben, die CL spielen und ihn haben wollen.

Schade, dass er gegangen ist, aber er scheint mit seiner Entscheidung, zu den Bayern zu gehen alles richtig gemacht zu haben. Bei uns hätte er diese Entwicklung wohl nicht genommen. Und nach der Saison ein paar Titel in der Vita zu haben ist ja auch nicht so schlecht.

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