Es ist die Frage, die seit nunmehr Wochen wie ein Damokles-Schwert über Trainer Dino Toppmöller schwebt: Wie ist die Handhabe im Tor, wenn Kevin Trapp seine Schienbeinverletzung auskuriert hat? Am Anfang war man noch recht eindeutig, dahingehend, dass Kaua Santos den verletzten Trapp nur vertrete, bis der Kapitän zurückkehrt. Mittlerweile aber überzeugt der junge Brasilianer Spiel für Spiel und brilliert durch Paraden, kratzt immer häufiger auch die sogenannten „unhaltbaren“ Bälle noch irgendwie raus. Zuletzt gelang ihm das spektakulär im Europa League-Viertelfinal-Hinspiel gegen die Tottenham Hotspurs. Ohne Santos Paraden wäre Frankfurt dort womöglich untergegangen.
Genau dies sind allerdings die Dinge, die Trapp in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr vermissen ließ. Klar, auch der Kapitän, der mit 378 Pflichtspieleinsätzen für die Hessen inzwischen verdientermaßen zur Vereinslegende aufgestiegen ist, konnte einige Bälle abwehren. Mit 72% abgewehrten Torschüssen rangiert der 34-Jährige sogar in der oberen Tabellenhälfte im Keeper-Vergleich. Zu oft schlichen sich aber auch kleinere Unsicherheiten in sein Spiel. Gerade in der Strafraumbeherrschung zeigte Trapp in der Vergangenheit deutliche Defizite. Es lässt sich zusammenfassen, dass die Situation sehr schwer zu beurteilen ist. Wer sollte den weiteren Saisonverlauf bestreiten? Wir haben drei Gründe für beide Keeper zusammengesammelt.
3 Gründe für Kevin Trapp
- Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung: Mit mehr als 500 bestrittenen Pflichtspielen in verschiedensten Wettbewerben und Ligen seit 2008 hat Trapp einen unheimlich großen Erfahrungsvorsprung. Santos spielt seine erste Profi-Saison und hat gerade sein 12. Pflichtspiel bestritten. Jeder Torhüter fängt irgendwo an, das ist klar. Aber geht es um Erfahrung als wichtiges Element der Torwartposition, dann ist Trapp haushoch überlegen.
- Ausstrahlung: Ein guter Torwart ist nicht nur sicher auf der Linie und hält seinen Kasten sauber, er ist auch für die Ruhe und Sicherheit der Mannschaft zuständig. Er ordnet mit Anweisungen seine Hintermannschaft, er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Es geht um die Persönlichkeit. Die hat Trapp zweifelsohne. Ein guter Torwart weiß, wann man ein Spiel entschleunigen muss und wann mal ein schneller Abwurf das Mittel der Wahl ist, um das Spiel schneller zu gestalten. Auch wenn das „Schnellmachen“ des Spiels zuletzt weniger zu den Stärken Trapps gehörte, so ist seine Ausstrahlung, seine Aura noch der von Santos überlegen. Dieser musste sich gegen Tottenham einiges von Rasmus Kristensen anhören, der seinen Torwart rügte wegen überhasteten Abschlägen.
- Starke Fußabwehrskills: Niemand wird die 118. Minute im Europa League-Finale vergessen, als Trapp eine 100 Prozentchance der Glasgow Rangers vereitelte mit einem ungeheuren Fußreflex. Das ist kein Einzelfall. Trapp wehrt die Bälle nicht nur mit den Händen und Armen, sondern auch oft reflexartig mit den Füßen ab. Das ist ein sehr praktischer und überdurchschnittlich ausgeprägter, starker Skill, den der Kapitän der Eintracht mitbringt.
3 Gründe für Kaua Santos
- Fangsicherheit: Es wirkt so, als schmiere Santos seine Handschuhe vor jedem Spiel mit Sekundenkleber ein. Santos hält extrem viele Bälle sicher fest, die andere Torhüter durchlassen oder wegfausten würden, lobte nicht nur Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Das entschärft unheimlich viele brenzlige Situationen. Ein gefausteter Ball landet nicht selten direkt wieder beim Gegner oder im Toraus und führt zur Ecke. Santos aber fängt sehr viele Bälle und entschärft damit die Angriffe der Gegner vollständig. Gerade bei der Strafraumbeherrschung hat er damit große Vorteile gegenüber Trapp, der häufig zur Faustabwehr greift.
- Unbekümmertheit: Schwenkt die Kamera in Nahaufnahme auf Santos, so sieht man den jungen Südamerikaner häufig breit grinsend zwischen den Pfosten stehen. Man sieht im den Spaß am Spiel an. Er denkt wenig nach, sondern handelt nach Instinkt. Das hilft ihm enorm. Mal sprintet er raus, um den Winkel zu verkürzen, mal kommt er bei einer Ecke weit raus und schmeißt sich auf den Ball. Santos zögert nicht: Er sieht eine Situation, entscheidet sofort, wie er reagieren will und setzt das dann um. Natürlich trifft ein so junger Keeper da auch mal die falsche Entscheidung oder patzt so wie gegen Mainz vor Weihnachten. Aber Zögern ist sehr schädlich auf der Torwartposition, denn es gibt dem ballführenden Angreifer Zeit und dadurch Möglichkeiten. Entschlossenheit im eigenen Handeln ist das Mittel der Wahl und Santos handelt entschlossen.
- Fußballerische Qualität: Lange Zuspiele sind weder die Stärke von Trapp noch von Santos. Zu häufig landen die Bälle direkt beim Gegner oder im Seitenaus. Aber davon abgesehen bringt Santos erhebliche Skills mit dem Ball mit. Er traut sich zu, den Gegenspieler auszuspielen, er passt auch unter Druck den Ball häufig präzise zum Mitspieler. Fußballerisch wirkt der ehemalige Hallenfußballer etwas talentierter als Trapp. Natürlich können solche Spielereien aber auch mal zu Gegentoren führen. Ein guter Torwart findet da einen Mittelweg.
Insgesamt kann man wohl froh sein, wenn man die Entscheidung im Frankfurter Tor nicht treffen muss. Klar ist, dass Santos derzeit wesentlich besser in Form ist, als es Trapp vor seiner Verletzung war. Angesichts des Erbe, das Trapp bei der Eintracht mittlerweile innehat, ist eine weitere Frage, ob es ihm überhaupt zu wünschen wäre, noch einmal zwischen die Pfosten zurückzukehren. Würde die Eintracht den formstarken Santos wieder auf die Bank setzen und Trapp würde im Endspurt vermehrt patzen und die Saisonziele gefährden, so bröckelt gegebenenfalls sein Ansehen und die Art, wie man sich an ihn erinnert. Gleichzeitig wünscht man einem so verdienten und loyalen Spieler auch einen ehrwürdigen Abschied. Es ist die Gretchenfrage im Frankfurter Stadtwald. Dass im Sommer dann endgültig eine Wachablösung angepeilt wird, ist nicht unwahrscheinlich.
26 Kommentare
Die von mir gestellte Schlussfrage gebe ich mal an euch weiter, weil mich da eure Einschätzung interessiert: Wäre Trapp ein Gefallen damit getan, ihn angesichts der Santos-Leistungen den Endspurt über aufzustellen (vorausgesetzt er ist fit)?
Ich bin für das Leistungsprinzip und pro Santos. Ich schätze KT und seinen sicherlich unschätzbaren Wert für die Mannschaft aber m.M.n. sollte man Santos nun aufbauen und KT einen würdigen Abscheid ermöglichen. Ich möchte diesbezüglich nicht in der Haut von DT stecken. :-)
das wichtigste argument ist die leistung. da ist santos klar vorne und besitzt zudem noch das bessere gesamtpaket.
Auch ich sehe bislang keinen Grund den Torwart zu wechseln. Es sollte das Leistungsprinzip gelten auch wenn KT eine Legende ist. Klar hat Kevin mehr Erfahrung aber die kann KS nur sammeln wenn er spielt. Früher oder später wird jeder Torwart ausgetauscht was ja auch völlig normal ist.
Würdiger Abschluss für Kevin sollte aber drin sein. Kaua sollte die Zukunft gehören.
Ich finde sogar, dass Santos Ausstrahlung der von Trapp überlegen ist
Es ist doch ganz einfach:
Wir gewinnen die nächsten 5 Spiele in der Bundesliga mit Kaua, dann bekommt Trapp sein Abschiedsspiel in Freiburg und Team Santos/Simoni ist bei uns nächste Saison im Tor.
Oder, wenn vorher noch ein €100 Mio. Angebot für Kaua aus England kommt, hat Kevin doch noch 25/26 seine Abschiedssaison bei uns.
Sportlich braucht man nicht diskutieren; da ist KS schlichtweg mittlerweile besser.
Den Punkt Ausstrahlung würde ich gerne Kaua geben. Im Vergleich zu anderen Keepern finde ich Trapps Ausstrahlung eher unterdurchschnittlich.
Mimik, Gestik, Emotionen klar an Santos.
"Damokles-Schwert über Dino..."
Geht's auch mal paar Nummern kleiner?
Gut, dass auch die positiven Eigenschaften Trapps erwähnt werden.
Trotzdem, aus meiner unmaßgeblichen Sicht, gibt es aktuell definitiv keinen Grund, dass Santos seinen Platz räumen müsste. Sanstos ist, gegenteilig zu Trapp, auch im Strafraum präsent, auf der Linie ist er zudem mindestens so stark wie Kevin. Auch in Ausstrahlung und Akzeptanz durch die Mitspieler hat Santos nach meiner Wahrnehmung Vorteile.
Trapp's Hadern mit den Mitspielern seit geraumer Zeit war auch schon auffällig. Aktuell gibt es keinen Grund für eine Torwartdiskussion bei der Eintracht.
Das Team ist gerade mit Santos eingespielt und es läuft gut. Für die Gegentore konnte Santos die letzten Spiele nichts ausrichten, weil es Abwehrfehler waren. Gegen Tottenham hat mir gut gefallen, dass viele Bälle per Abschlag ins Mittelfeld getreten wurden und das gefährliche Gepasse hinten rum damit umgangen wurde. Das wird aber wahrscheinlich der Trainer entschieden haben und nicht Santos.
Never Change a running system und holt euch morgen die drei Punkte!
Mit Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung und Ausstrahlung, wie die Argumente 1 und 2 besagen, gewinnst du keine Spiele. Lediglich das Argument Nr. 3 greift noch, wobei es auch nur zu Kevins Stärke zählt, weil er dabei auf der Linie stehen bleibet. Das im übrigen ist mittlerweile seine Kernkompetenz. Sorry, aber sportlich überzeug mich Kevin seit über einem Jahr nicht mehr.
Hallo Folke!
Ich bin ausnahmsweise mit dem Inhalt des Artikels nicht einverstanden.
Du scheinst beabsichtigt zu haben, für jeden der beiden Torhüter gleich viele Gründe zu nennen, und dieses formale Prinzip beeinträchtigt den Inhalt über Gebühr.
Kaua strahlt eine ziemliche Bierruhe aus, er strahlt eine Sicherheit auch bei Eckbällen aus.
Und er ist in den Leistungs- Skills, Kevin deutlich überlegen mittlerweile: Sprungkraft, Sprungdynamik, er deckt durch seinen viel größeren Körper und durch seine ewig langen Arme auch einen viel größeren Raum im Tor ab, ohne sich zu bewegen.
Und da er auch keine größeren Fehler eingestreut hat, ganz im Gegensatz zu Kevin in den letzten Monaten, ist das auch inhaltlich aus meiner Sicht nicht ausgewogen.
Wann hat Kevin zuletzt fünf Spiele am Stück so gut performt wie Kaua jetzt?
Und selbst, wenn er in einer Woche wieder fit wäre, wird er dann viele viele Wochen nicht gespielt haben. Da fehlt dann die Feinjustierung in vielen Momenten.
Ich sehe Kaua deutlich vorne!
Ich hoffe sehr, dass die große Lobby, die Kevin sich auch verdient hat, nicht den Ausschlag dafür gibt, dass einer sportlich unter Umständen weitreichend falsche Entscheidung getroffen wird.
Dino, ich hoffe sehr, dass du dich traust, deiner Aufgabe als Trainer auch in diesem Fall gerecht zu werden!
Kaua gehört auf die Spitzenposition !.
Also ich war ja lange eher dafür, dass Trapp wieder zurückkehrt, unter anderem, weil Santos auch Patzer drin hatte. Inzwischen hat er aber seine Aussetzer auf ein Minimum beschränkt und hat in jedem Spiel starke Aktionen dabei. Durch seine Strafraumbeherrschung und seine Qualität, Bälle festzuhalten, nicht nur abzuwehren, verhindert er zudem von vornherein gefährliche Situationen.
Zurzeit gibt es einfach keine Grundlage dafür, ihn aus dem Tor zu nehmen, dafür waren seine Auftritte in den letzten Wochen zu stark. Sollte es wirklich am letzten Spieltag die Chance geben, Trapp noch ein Spiel zu schenken, dann sehr gerne.
Grund 2 für Kevin Trapp: „ … er ist auch für Ruhe und Sicherheit der Mannschaft zuständig. Er ordnet mit Anweisungen seine Hintermannschaft, er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.“
Ehrlich?
Dann nimmt die Redaktion und möglicherweise auch die Mannschaft es anders wahr als die Fans.
Bei jeder Flanke, jeder Ecke, jedem langen Ball des Gegners und jedem Rückspiel auf Kevin Trapp herrscht bei den Fans das absolute Gegenteil von Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit!
Unbenommen hat Kevin Trapp große Verdienste um den Verein, aber das ist kein Argument, um ihn jetzt und noch mehrere Jahre spielen zu lassen. Kaua Santos ist aktuell der bessere Torhüter. Hier muss das Leistungsprinzip gelten! Es geht um viele Millionen und die Zukunft des Vereins.
Ketzerisch gesagt fordert ja auch keiner den Einsatz vom Charly wegen seiner Verdienste.
persönlich bin ich deiner Meinung. Ich glaube in der Tendenz wird auch deutlich im Artikel, dass viel für Santos spricht. Dennoch geht es um eine Vereinslegende mit Kevin Trapp. Der Artikel verfolgt nicht den Anspruch, eine Lösung zu formulieren. Sonst hätte ich ein Fazit geschrieben. Es geht eher darum, Argumente in die Diskussion zu geben. Die Frage im Endabsatz sollte eigtl zeigen, dass auch ich daran zweifle, ob es sinnvoll wäre, wenn Trapp den Saisonendspurt bestreitet. Gleichzeitig wünscht man einem Spieler wie Trapp zu 150% einen ehrwürdigen Abschied. Das hat er sich einfach verdient.
Im aktuellen 11freunde Artikel werden die beiden auch verglichen. Da schneidet Trapp bei Zuspielen bzw abschlägen statistisch weit besser ab als Santos. Deren Argument: Santos kloppt die Bälle oft über unsere vorderste Reihe hinaus zum Gegner. Trapp Abschläge kommen weitaus öfters zum eigenen Mann, weil er oft Heki sucht, der dann den Ball fest macht.
Was auch auffällt : fussballerische Qualität ist relativ. Santos ist zwar Brasilianer. Hat aber bereits öfters den Ball unbedeängt zum Gegner gepasst. Jetzt Donnerstag hatte er auch wieder so n Bock.
Den finde ich genial: "Ketzerisch gesagt fordert ja auch keiner den Einsatz vom Charly wegen seiner Verdienste." Ich denke auch dass Legenden ins Museum gehören und Performer auf den Platz. Die Verdienste Diskussion nervt mich ein bisschen. Meine Meinung.
Wenn Trapp 100% gesund ist und eine Woche im Training gute Leistungen zeigt, dann würde er bei mir wieder spielen.
So sehe ich das bis zum Saisonende.
Danach muss es einen komplett offenen Konkurrenzkampf geben.
Wenn natürlich Trapp nicht richtig fit wird und Sanstos weiterhin starke Leistungen zeigt, wäre ich auch sehr glücklich!
Yoda: "Danach muss es einen komplett offenen Konkurrenzkampf geben."
Der Meinung bin ich gerade nicht. Ich glaube nicht, dass Kevin sich einfach so auf die Ersatzbank setzen würde, wenn er fit ist. Und dann fängt der Ärger an. Kevin hat seine beste Zeit nun wirklich hinter sich, Kaua ist aus meiner Sicht jetzt schon der deutlich bessere Torwart.
Die Vorrunde war okay, mehr nicht. Und die letzte Saison war insgesamt bestenfalls durchschnittlich. Julian Nagelsmann hat das von außen deutlich erkannt und Kevin sofort auch aus dem erweiterten Kreis gestrichen.
Kaua wird die Erfahrungen der letzten Wochen mitnehmen und in der nächsten Saison ihr noch besser spielen.
Dazu kommt: Kevin ist nach Aussage von Dino Topmöller verbissen ehrgeizig. Solche Menschen agieren nicht rational und geben sich mit dem zweiten Platz nicht zufrieden. Er war jahrelang die unangefochtener Nummer eins.
Deshalb sollte man die Situation auf jeden Fall vor der Saison klären Und Kevin einen guten Abschied bereiten. Man sollte ihm allerdings auch klarmachen, dass er auf keinen Fall die unangefochtener Nummer eins ist und dass er mit keiner geringen Wahrscheinlichkeit eher die Nummer zwei wird, und dann wird er bestimmt eine friedlichen Lösung zustimmen und sich als Globetrotter, da er ja ist, einen Vereinen einer Liga suchen, wo die Messlatte nicht mehr ganz so hoch legt.
Kaua würde, glaube ich, auch eine weitere Saison als Nummer zwei auch nicht akzeptieren und würde dann versuchen, bei einem anderen Verein die Nummer eins zu werden, oder er würde zu einem PL- Club gehen und für richtig viel Geld auf seine Chance warten.
Spricht alles in allem aus meiner Sicht sehr viel dafür, gerade keinen Konkurrenzkampf für die neue Saison auszurufen, sondern den Sachverhalt vorher zu klären. Man kann ja durchaus einen weiteren Torwart verpflichten, um Kaua aufErnsthaftigkeit zu polen denn ich kann nicht ausschließen, dass er ein wenig zum Bruder Leichtfuss tendiert.
Aber er hat wirklich grandiose Anlagen.
Erinnert mich ein bisschen an den ewigenOka. Der wurde auch immer wieder abgeschrieben, hat dann aber immer wieder im Tor gespielt und ist so zur Legende geworden. Er hat aber, als Kevin Trapp die Bühne betrat, sehr schnell gemerkt, dass dieser Torwart ihn endgültig verdrängen wird. Und jetzt steht eine weitere Wachablösung einfach an. Und sie ist bereits in vollem Gange.
Trapp ist der bessere TW...Santos ist in besserer Form und hat definitiv sehr gute Anlagen und Voraussetzungen, um mal ein sehr guter TW zu werden und evtl auch besser als Trapp..aufgrund der Form und der jüngsten Leistungen, würde Santos auch bei mir erst mal spielen...trotzdem finde ich, dass Trapp noch der bessere TW ist (Optimalform vorausgesetzt)...bei vielen spielt auch die Sensationsgeilheit eine Rolle: TW Tausch..junger TW..etc......man liest hier ja schon, dass er der beste TW der Liga ist usw
Kaua hat Kevin nicht nur gut vertreten, sondern war auch noch überragend.
In aller Munde und voller Lob von allen Seiten. Nicht nur von uns SGE Anhängern.
Da sollte es eigentlich keine 2 Meinungen geben!
Es heißt immer wieder, Trapp wäre viel zu ehrgeizig und würde deswegen Stunk machen auf der Bank, dabei deutet eigentlich gar nichts darauf hin. Ehrgeizig im Sinne von hart trainieren, wieder fit werden, der beste Reflexsportler auf der Linie zu sein, auch auf seine Außenwahrnehmung bedacht, aber eben nicht so verbissen ehrgeizig wie ein Kahn oder Lehmann, die sich die Verachtung geradezu entgegen gesprüht haben bei jedem Aufeinandertreffen. Trapp war immer kollegial und wohlwollend, auch seinen Nationalmannschaftskollegen gegenüber. Selbstverständlich kann er anerkennen, wenn ein anderer gerade noch ein bisschen besser ist. Vielleicht wäre Trapp sogar der noch erfolgreichere Torhüter geworden mit einer Einstellung wie Kahn oder Neuer, so lange an den Schwächen zu arbeiten, bis sie keine Schwächen mehr sind, um die absolute Nummer 1 zu werden. Weiße Westen hat Neuer mehr als doppelt so viele. Klar holt man bei einer Top 1/2 Mannschaft mehr weiße Westen, aber Neuer hat schon mehr weiße Westen bei Schalke gehabt und Kahn beim KSC, als Trapp in einer guten Saison bei der Eintracht.
Im Positiven bedeutet das aber, dass er eben nicht alles egomanisch dem eigenen Erfolg unterordnet. Er arbeitet durchaus immer für die Mannschaft. Nach dem sehr guten Stuttgart-Spiel von Kaua hat er ihm derart herzlich gratuliert, da merkt man echtes Wohlwollen. Vielleicht macht es ihn sogar stolz, wenn Kaua einen Ball im letzten Moment in bester Trapp-Manier noch raus kratzt. Kaua hat immer mit großem Respekt von ihm gesprochen und zu ihm auf geschaut(trotz geringerer Körpergröße 😄), Bundesliga-und-PSG-Stammtorhüter, Titelgewinner, Nationalspieler, da wollte Santos doch immer hin. Er kann sich schon einen gewissen Anteil an Kauas Erfolg zuschreiben, immerhin ist er immer mit gutem Beispiel voran gegangen und hat ihm mit seinen Sprachkenntnissen und seiner Weltoffenheit erst gezeigt, wie die Abläufe sind und wie es ist, in einem so professionellen Umfeld im europäischen Spitzenfußball bestehen zu müssen. Vielleicht wird er im Endeffekt ohne Groll und mit Freude sehen, dass "seine" Eintracht auch weiterhin in guten Torwarthänden ist.
Ich glaube auch nicht, dass Kaua Santos einfach zu einem PL-Club abhauen würde, wenn er jetzt doch noch nicht durchgehend die Nummer 1 wäre. In Spanien und England ist es selbstverständlich, auch auf der Torwart-Position zu wechseln, jeder Spieler hat das inzwischen zu akzeptieren. Die Zeiten, als Gerd Müller erbost gleich den Club(!!) verlassen hat, als er ausgewechselt wurde, die sind lange vorbei, fast jeder Spieler akzeptiert es ohne große Klagen, wenn er geschont werden soll. Das ist mir eher teils zu weich gewaschen, mir wäre es lieber, wenn Götze mal darauf pochen würde, zentral auf Weltklasse-Niveau zu spielen, anstatt immer schweren Herzens außen zu spielen, wo er nur besseres Drittliga-Niveau hat. Gerade von jungen Spielern wird es aber selbstverständlich erwartet, zu rotieren, wenn sie bei einem großen Club spielen wollen. Er weiß genau, wie wertvoll ein so stabiles, familiäres Umfeld mit nicht zu hohen Ansprüchen für seine Entwicklung ist. Er hat nicht ohne Grund bis 2030 verlängert. Er hat bis jetzt 12 Gegentore in gerade Mal 8 Spielen, er ist noch kein Spitzentorhüter, er ist nur auf einem guten Weg dahin. Ich hoffe sogar, dass seine familiäre Situation dazu beiträgt, lange zu bleiben. In Frankfurt hat er gute Kliniken, am Flughafen Direktverbindungen zur Familie nach Brasilien. Hier hat er den besten Nährboden für seine Entwicklung, ob als Stammtorwart oder im Wechsel mit Trapp. Attilas Geist ist mit ihm und spannt seine Schwingen aus. Jetzt noch mit seinem best buddy Tuta verlängern, vielleicht geht er dann erst in zig Jahren und dann tatsächlich für 100 Mio..
Fun Fact: bis jetzt stand immer überall 1,96 m groß, transfermarkt.de gibt ihn jetzt mit 1,98 m an. Scheinbar ist er nochmal gewachsen, das ist bis 22 nicht ungewöhnlich. Haaland hat auch beim Medizincheck für ManCity erstaunt festgestellt, dass er von 1,92 nochmal auf 1,95 zugelegt hat. Vielleicht ist Kaua ja vom eigenen Erfolg beflügelt. 😃😄
Ich kann mit beidem gut leben, würde aber Kevin die Saison zu Ende spielen lassen. Vor der neuen Saison sollte dann offen geklärt werden, wer die Nummer eins ist. Ist das dann Santos, dann ist das so.
Das klingt sehr sympathisch in meinen Ohren, allein , mir fehlt der Glaube: " Verbissen ehrgeizig" bedeutet für mich etwas anderes.
Seinen Vertrag sogar noch verlängern zu wollen, zeigt mir, wie er sich selbst sieht. Aber vielleicht kann man das auch einfach von mehreren Seiten aus unterschiedlichbewerten.
Top!!
Wie du siehst, hat Trappo meine Einschätzungen in seinem Interview vollkommen bestätigt. 🌞
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