Kevin Trapp sieht viele Gründe dafür, sich vor dem FC Bayern nicht verstecken zu müssen. (Foto: imago images / Thomas Frey)

Seit seiner Rückkehr vor über zwei Jahren ist Kevin Trapp nicht nur eine wichtige Stütze im Team, sondern auch ein Gesicht der Eintracht geworden. Mit seiner internationalen Erfahrung und seinem Ehrgeiz pusht er nicht nur auf dem Platz seine Mitspieler nach vorne. So möchte der gebürtige Saarländer keinesfalls, dass sich die SGE am kommenden Samstag gegen den Favoriten aus München versteckt.

 

Viele Gründe für eine mögliche Überraschung

„Wir sind sehr gut gestartet. Gegen Köln wäre mehr drin gewesen, aber trotzdem sind wir noch ungeschlagen. Wir haben sehr viel Selbstvertrauen und haben uns bisher immer gesteigert, auch wenn es in Köln schwierig war“ , so Trapp über den Start in die neue Saison. Neben den acht Punkten hätten die Hessen aber noch weitere Gründe für eine breite Brust. So sei die Qualität im Training mit den inzwischen gut eingebunden Neuzugängen „unheimlich hoch„.  Dadurch, dass man gegen die Münchener klarer Außenseiter sei, könne man mit einer gewissen Entspanntheit anreisen und motiviert versuchen alle zu überraschen. Trapp sei durchaus bewusst, dass er gegen den FC Bayern wohl „etwas mehr zu tun“ haben werde, doch darauf freue er sich. „Ich fahre nicht nach München und habe Angst die Hütte vollzubekommen. Wir dürfen uns als Mannschaft freuen, dass wir uns mit den Besten messen können.“ Dass die Eintracht gegen die „vielleicht sogar beste Mannschaft der Welt“ auch mal mithalten kann, bewies sie erst in der vergangen Saison. Nach den zwei Spielen in der Bundesliga und dem denkbar knappen Halbfinale im DFB Pokal hieß die Tordifferenz zwischen den beiden Mannschaften letztlich 8:8. „Wir haben letztes Jahr gesehen, dass wir die Bayern ärgern können. Es wäre fatal, wenn wir hinfahren und das Spiel schon abgeschrieben haben“, wart Trapp.

In der noch sehr jungen Saison haben auch zwei Mannschaften aus der Bundesliga bereits bewiesen, dass man die Bayern vor Probleme stellen kann. „Hoffenheim hat vier Tore geschossen gegen die Bayern, die Hertha drei. Wir müssen erstmal gut verteidigen, dann können wir unsere Chancen suchen.“ Nur zu verteidigen sei in jedem Fall nicht der Plan seines Teams. Dies würde aber auch der „top besetzten“ Offensive der SGE nicht gerecht werden. Denn man habe mit Andre Silva und Bas Dost „zwei nominelle Topstürmer“ die immer in der Lage seien zu treffen. Doch auch dahinter sieht der Keeper viel Qualität: „Dahinter sind wir mit Kamada, Younes, Hrustic top besetzt. Die haben sehr viel Qualität und wir sind sicher auch etwas variabler im Spiel nach vorne geworden.“ Zuletzt sieht Trapp noch einen weiteren Vorteil im Vergleich zur letzten Saison: Die fehlenden Spiele unter Woche. Während die Bayern bereits einige Spiele in den Knochen hätten, seien er und seine Kollegen „recht gut ausgeruht“ und könnten sich „besser vorbereiten“ auf die kommende Aufgabe.

Hohe Ansprüche an sich selbst – Wechsel nie ein Thema

Es sei kein Geheimnis, dass Trapp an sich selbst die höchsten Ansprüche stelle. So sei er nach Ende der Corona Pause letzte Saison nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung gewesen. Seit dieser Saison, liefe es allerdings wieder besser: „Seitdem es wieder los ging, fühle ich mich sehr gut, ich habe mich viel mit Jan ausgetauscht. Ich bin athletisch derzeit topfit, wir haben tolles Training, das sehr auf die Spielnähe ausgelegt ist. Ich fühle mich auf sehr gutem Level und will die Ergebnisse weiter nach oben schieben“. Trotz fehlendem internationalen Wettbewerb sei ein Wechsel für den Ex-Pariser nie ein Thema gewesen. Der Verein habe von Anfang an gewusst, dass er bleiben wolle, daher wurde es auch nie zum Thema und er habe sich nie mit seinem Berater ausgetauscht. Das wichtigste sei, dass er sich in Frankfurt wohl fühle und dies konnte er nur bestätigen. „Auch dass wir nicht international spielen war niemals ein Grund, dass ich gehen wollte“, erklärt der Nationalspieler. 

Seit der Schließung des Transferfenster, habe sich die Situation im Torhüter-Team von Jan Zimmermann jedoch dennoch geändert: „Wir haben durch den Wechsel von Rönnow eine andere Situation. Schubi ist nicht zurückhaltend, das macht es für uns alle einfacher. Er ist sehr offen, die Stimmung im Torwart-Team ist sehr gut und wir haben ein sehr gutes Niveau im Training“.

Von Gnabry Diagnose „schockiert“

Von den aktuellen extrem stark ansteigenden Corona Fallzahlen bleibt natürlich auch der Sport nicht verschont, so muss die Eintracht nicht nur in München, sondern wohl auch die nächsten Heimspiele ohne Fans auskommen. Eine Situation, die man mit den aktuellen Zahlen annehmen müsse und die Konsequenzen ertragen. „Wir alle spielen lieber vor Zuschauern, aber man gewöhnt sich irgendwann dran, auch wenn es sehr schade ist, vor allem hier in Frankfurt zuhause. Mit Zuschauern ist es viel schöner, aber wir müssen die Situation trotzdem annehmen“.

Dass aber auch immer öfter Profis positiv auf den Virus getestet werden zeigte zuletzt Serge Gnabry vom kommenden Gegner der Hessen. Die Diagnose von seinem Mannschaftskollegen aus der Nationalmannschaft habe Trapp durchaus mitgenommen. „Ich war schockiert, dass Gnabry Corona hat, denn ich war ja bei der Nationalmannschaft mit ihm zusammen. Am Anfang war es noch weit weg, jetzt kommt es immer näher. Das macht schon nachdenklich. Er hat Gott sei Dank keine Symptome.“

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13 Kommentare

  1. Lese ich da eine Kritik an Rönnow in punkto Verschlossenheit heraus? Hmmmh, macht eine Rückkehr wohl schwerer, da Trapp ein WörtCHEN mitsprechen wird. Naja, hänge ich vielleicht zu hoch, Spaß bei der Arbeit ist ja gut und schön, aber es muss ja nicht jeder ein Clown sein.

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  2. Zu Samstag, das Wichtigste, Kopf hoch und mit Mut. So wie im Pokal, man kann und darf in München verlieren, die Frage ist immer nur wie !
    Ich will den Kampf sehen
    Forza SGE !

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  3. @SGE74: prinzipiell haste Recht, nur darf der Trapper sich schon zu Wort melden, da er seit Wochen ÜBERRAGENDE
    Leistung abliefert – ich bin froh, dass er hiergeblieben ist, anders als viele derer, die ihn in die Wüste schicken wollten und davon sprachen, dass Rönnow sogar besser sei…pffff

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  4. Was heißt hier pfff?!
    Ich halte Rönnow immer noch für den besseren Torwart… ist halt nicht so extrovertiert auf dem Platz.
    FB hat sich das ganze Thema nicht ohne Grund bis zum Ende offen gelassen. Wäre ein gutes Angebot für Trapp gekommen, und da rede ich von 8 Mio aufwärts, dann wäre er verkauft worden. Die Unterschied ziwschen dem Gehalt der beiden steht in keiner Relation zum einem etwaigen Leistungsunterschied. Und darum geht es letztlich, gerade in der Zeit, in der jeder Euro 2x umgedreht werden muss.

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  5. Trapp war und ist der bessere Torhüter im Gesamtpaket! Mindesten genauso wichtig: Er ist unumstrittener Führungsspieler! AD hat sich frühzeitig zu 100% zu Trapp bekannt! Rönnow wünsche alles Gute! FORZA TRAPP! FORZA SGE!

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  6. Was ist das denn für einen Behauptung von dir @8 von wegen ab 8 Mio wäreTrapp verkauft worden. Hast Du dazu irgendwas substanzielles oder ist ist das nur deine private Meinung? Mal abgesehen davon hat Kevin einen Trapp einen Vertrag mit Eintracht Frankfurt und wenn er nicht wechseln will kann er auch nicht verkauft werden. Er ist doch kein Leibeigner.
    Und zum Spiel, Selbstvertrauen ist gut und ansonsten halte ich es wie Dieter.
    Nur die SGE!

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  7. @5. DeutzSGE

    Du hast ja recht, natürlich darf er sich äußern. Ich erwarte einfach auch eine entsprechende Leistung.

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  8. Trapp wird super heiß sein. Ist für ihn ja schließlich ein Duell der Nationaltorhüter! Da bin ich mal gespannt, ob das auch einen Einfluss auf die Motivation hat, die Trapp auf seine Mannschaft überträgt.

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  9. 5. DeutzSGE, voll überragend 🙂
    Das „pffff“ kannste dir schenken.

    Danke @6. MotorcityAdler.

    @8. Dr. Hammer, da bin ich ganz klar bei 6. MotorcityAdler, bei entsprechendem Angebot wäre er sicher weg. Egal von welcher Seite und egal wegen dem langen Vertrag.

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  10. @Sashman: gut, dass wir solche Experten wie Dich hier in diesem Forum haben, die die
    Internas genau kennen 🙂

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  11. KT ist ja nicht nur der bessere Torhüter – er ist zudem auch ein Leader und Integrations- sowie Identifikationsfigur !
    Wir können froh sein, den 3,. TW der Nati in unseren Reihen zu haben ! Wann gab esw denn schon mal sowas ? Ich erinnere mich, dass noch vor 4 Jahren hier in diesem Forum gewettert wurde, dass der letzte NATI-Spieler ein gewisser Horst Heldt war – und nun ham wir einen, und er wird schlecht gemacht – GROSSARTIG !
    Sicherlich unterliegt auch ER dem Leistungsprinzip, die letzte Saison war eher mau, ganz klar – dass er aber gerade nach der CoronaPause aufgeblüht ist und ein Garant, is aus meiner Sicht unbestritten …

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  12. 12. DeutzSGE, was hat das denn mit Internas zu tun? 🙂
    Da fragt sich wer hier der Experte ist.
    Es geht um Vermutungen und wenn du richtig gelesen hättest, wäre es dir auch aufgefallen. Aber macht ja nix.

    Und du glaubst doch nicht im Ernst selbst daran, dass er unverkäuflich gewesen sei.
    Gerade in der jetzigen Zeit.

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