„Auf der Torwart-Position sehen wir uns gut aufgestellt“, sagte Sportvorstand Markus Krösche über die Personalien zwischen den Pfosten. In dieser Saison stand Stammtorwart Kevin Trapp in wettbewerbsübergreifend 43 Pflichtspielen zwischen den Pfosten der Eintracht. Dabei schaffte er es in zehn Partien das Gehäuse sauber zu halten, musste jedoch 61-mal hinter sich greifen. Wiederkehrende Rückenprobleme verhinderten, dass Trapp in allen Pflichtspielen der Mannschaft helfen konnte. Bei den Hessen ist der Keeper nicht nur ein erfahrener Führungsspieler, sondern durfte die Adlerträger beinahe über die gesmte Saison als Kapitän aufs Feld führen. In dem Amt vertrat er den langzeitverletzten Sebastian Rode. Eine Identifikationsfigur bei den Frankfurtern, die bereits größeren Vereinen eine Abfuhr erteilte, um bei der SGE aufzulaufen. Mit ihr gewann er 2022 die Europa League und stellte eine tragende Figur bei der magischen Nacht von Sevilla dar. Die Fußabwehr in der 119. Spielminute, als er einen brandgefährlichen Abschluss von Ryan Kent parierte, wird in der Mainmetropole unvergessen bleiben. Im entscheidenden Elfmeterschießen packte er erneut eine solche Parade mit dem Fuß aus, um die Weichen für den Titelgewinn zu stellen.
Für Krösche sei Trapp ein wichtiger Bestandteil einer Achse: „Wenn man sich unseren Kader anschaut, dann haben wir mit Trapp, Robin Koch, Ellyes Skhiri und Mario Götze Spieler mit Erfahrung.“ Dennoch wirkte es so, als bauten die Leistungen von Trapp zuletzt ab. In der abgelaufenen Bundesliga-Saison kassierte Trapp 1,5 Tore pro Spiel und verhinderte im Schnitt 1,62 weitere Einschläge. Dabei fielen von 48 Gegentoren, in Deutschlands höchster Spielklasse, 45 Treffer von innerhalb des Strafraumes. Im Fan-Umfeld der Frankfurter Eintracht wurden Rufe wach, die den 33-Jährigen anzweifeln. Trapp besitzt einen bis 2026 gültigen Vertrag, verlängerte diesen erst im Januar 2023.
Krösche sagte über die erfahrenen Spieler, sie müssen konstanter ihre Leistungen zeigen, um ihren Stellenwert zu rechtfertigen. Damit meinte er ebenfalls Frankfurts Nummer eins: „Manchmal hast du eine Phase, wo es nicht läuft und du kannst es dir nicht erklären. Trotzdem ist meine Erwartungshaltung, dass sich alle in dem Bereich steigern und eine deutlich höhere Konstanz in den Leistungen haben. Das ist der Grund, warum sie den Stellenwert haben, den sie haben. Den haben sie sich zwar erarbeitet, aber dennoch musst du dich im Fußball immer wieder neu beweisen und deine Leistung bringen. Gerade als erfahrener Spieler geht es nicht nur um die Lautstärke, sondern um Performance auf dem Platz. Dennoch sind das wichtige Spieler und wir sind von ihrer Qualität überzeugt.“ Mit Kaua Santos hat die Eintracht einen talentierten Mann in den eigenen Reihen. Muss somit der deutsche Nationalspieler seinen Startplatz allmählich abdrücken?
„Kaua hat sich gut entwickelt“
Anders als Trapp, ist Santos ein junger Keeper, der in den Trainingseinheiten viel Potenzial aufblitzen lässt. Schon bei seiner Verpflichtung zeigten sich die Verantwortlichen erfreut: „Wir freuen uns, dass wir mit Kauã Santos ein großes Torhütertalent verpflichten konnten. Wir haben ihn durch unsere Scouting- und Torwartabteilung seit Längerem beobachtet und sind von seinem großen Potential überzeugt. Bei uns wird er die größtmögliche Unterstützung sowie die Möglichkeiten erhalten, seine persönliche Entwicklung weiter voranzutreiben“, sagte Timmo Hardung. Der 21-jährige Brasilianer kam im letzten Sommer von der U20-Mannschaft des CR Flamengo an den Main und erhielt einen langfristigen Vertrag bis 2028.
Während Krösche bei der Pressekonferenz zum Saisonabschluss eine Leihe von Simon Simoni prophezeite, wird Kaua Santos voraussichtlich im Kader der kommenden Saison stehen. Ob der 1,96 Meter große Schlussmann eine Gefahr für Trapp darstellt? „Das kann ich nicht beantworten. Das ist die Aufgabe von unserem Torwarttrainer Jan Zimmermann, in Kombination mit Dino. Grundsätzlich hat sich Kaua sehr gut entwickelt und bringt unglaublich viele Fähigkeiten mit. Zimbo [Spitzname von Zimmermann, Anm. d. Red] hat letzten gesagt `Größe kannst du nicht lernen.’ Das ist so. Er hat gute fußballerische Fähigkeiten und ist ein mutiger Torwart. Er hat eine tolle Entwicklung genommen“, so Krösche. Santos hütete das Tor der U21 der Adlerträger in 13 Partien der vergangenen Saison. Dabei musste er nur 17-mal das Spielgerät aus dem Netz holen und kam in drei Spielen ohne Gegentor aus. Zudem durfte er bei den Profis vermehrt mittrainieren und die Atmosphäre der Bundesliga schnuppern. Langsam wird er an das Profigeschäft der SGE herangeführt. Die Weichen, für den Frankfurter Kasten, sie wären gestellt. Jetzt hängt es von seinen Trainingsleistung und der Entwicklung Trapps ab, ob und wann Santos in der Bundesliga auflaufen darf. Traut sich die Eintracht den Wechsel auf einer solch wichtigen Position wirklich zu?
21 Kommentare
Ich bin da völlig Ergebnisoffen. Ich kann mit beiden Szenarien leben, unterstütze diese voll und ganz.
Puuh, das ist aber wenig Inhalt. Kein Angriff an sge4ever, aber worum geht's denn hier inhaltlich? Wir haben nen jungen Keeper, der langfristig unserem älteren Keeper Druck machen soll. Logisch - sonst hätte man ihn nicht gekauft.
Und ja, wenn das Trainerteam feststellen sollte dass Trapp auf die Bank gehört, wird das so passieren. Auch das ist doch Sport? Wo ist denn die Erkenntnis aus dem Interview bzw diesem Artikel?
Sorry, aber dieser Artikel sagt nix - aber auch gar nix - was nicht vorher klar war.
Ich freue mich, wenn ich auch mal was über Spieler lesen kann, die aus der U21 heraus an die Tür der Profis klopfen können.
ja, Santos ist ein junger Keeper, der in den Trainingseinheiten viel Potenzial aufblitzen lässt, aber Kevin ist eine SGE-Legende, Uli Stein wurde das fast noch auf seine alten Tage, der konnte mit 42 noch mithalten in der deutschen Spitzenklasse...
#Trappoaufjetzt
Finde es gerechtfertigt das die Redaktion dem Leser etwas Background liefert und auch Themen zum diskutieren liefert.
Wobei ich das Gefühl habe, dass andere Teile der Mannschaft sich eher hinterfragen sollten. Über den Trainer brauchen wir gerade nicht sprechen da er nun gesetzt ist.
Wäre aber schon nicht schlecht die Nummer 1 im Tor für die nächsten Jahre aufzubauenund vor allem bis dahin hält bzw. seine Geduld ausreicht.
Andere Vereine (z.B. Leverkusen) haben es dieses Jahr so gemacht, dass ein TW in der Bundesliga gespielt hat und der andere im Pokal.
Vielleicht wäre das auch eine Herangehensweise dem jungen TW zu zeigen, dass er gewertschätzt wird und man ihm vieles zutraut.
Natürlich ist mir bewusst, wie wichtig die Pokalwettbewerbe für uns sind aber wir reden ja auch nicht von einem Kreisliga Torwart wo man direkt Befürchtungen hat, dass man untergeht, wenn er eingesetzt wird.
Ist doch in Ordnung, dass man mal eine kurze Info zu Santos gibt, der wahrlich nicht oft im Fokus steht.
Da ich die zweite Mannschaft nicht verfolge, sind die Spieler die dort spielen für mich persönlich eine völlige Blackbox. Daher fand ich die Frage an MK sowie die Antwort Krösches interessant…und das wurde hier dann eben in einem Artikel dargestellt.
Ist zwar OT, aber einer wie der Pascal Groß würde uns gut tuen. Hat gestern souverän gespielt. Da sollte MK am Ball bleiben.
@8: bleibt er ja, aber nach der EM ist vor der EM und die Transferperiode ist noch soooooooooooo lang.
Wenn der mit seinem Geldsforderungen >7,5 Mio nicht sich unserem Niveau anpasst, kann er gerne in England bleiben, er ist immerhin 33 yo
@6: nicht ganz richtig, der zwei TW spielte in der CL: Kovar 12 EL Spiele, Hradecky nur im Pokal und BL
Nein Sammy, Kovar hat auch im DFB Pokal gespielt, außer im Endspiel. Und die Spiele in der EL.
Ob man das jetzt schon Santos bei uns zutraut? Keine Ahnung, ich fände es gut ihn vielleicht erstmal als Nr. 2 aufzubauen, heißt regelmäßig im Kader und ggfs. auch im DFB Pokal einzusetzen.
Also ich finde es wenig zielführend eine "Nummer 2" aufzubauen. Vielmehr sollte man eine künftige Nummer 1 fördern und entwickeln. Und das schafft man nicht indem Sie in Spielen jeglicher Art auf die Bank setzt.
Ich fände es für die Entwicklung gut, wenn Santos primär in der U21 regelmäßig zum Einsatz kommt und dann punktuell im Pokal, EL und auch Bundesliga je seine 1-3 Spiele bekommt.
Dann macht der Kerl + - 30 Spiele in der Saison und kann in 1-2 Jahren realistisch auf die Nummer 1 entwickelt werden.
wir haben bereits bei ramaj einen großen fehler gemacht. trapp konnte uns letzte saison kaum bis wenig helfen. rein sportlich war es nie so einfach einen trapp zu verdrängen, aber ob die verantwortlichen tatsächlich den mut dazu aufbringen, insofern santos tatsächlich besser ist...
Moin, Moin, also...ich lese aus den Worten Krösches ne klare Ansage an Trapp.
Gerade im Hinblick auf die Aussage " .... hat gute fußballerische Fähigkeiten" werde ich hellhörig.
Dino wird weiterhin den Fußball bevorzugen wie wir ihn gestartet haben.
Hinten rumspielen um den Ball sicher nach vorne zu tragen.... so spielen es halt auch die Großen und ganz viele Mannschaften probieren sich daran. Das hat mir bei uns den ein oder anderen Infarkt bereitet, aber das wird die Zukunft sein....
Trapp hat zwei eklatante Schwächen: Abschläge bzw. Ball weit von hinten raus zu spielen (90% der Bälle gehen leider immer wieder zum Gegner oder ins Aus) und die zweite er ist fußballerisch, sagen wir mal "limitiert".
Dino wird seinen Stil dahingehend definitiv nicht verändern und wer dieses System nicht kann, der wird getauscht werden. So gesehen muss sich Trapp enorm steigern was diesen Bereich betrifft, oder sich eben warm anziehen und darf sich nicht wundern wenn die Wachablöse eingeleitet wird.
Mir graut nur davor wie man diesen jungen Torhüter dann bei dem ein oder anderen Fehler hier im Forum auseinander nehmen würde....aber das ist ein anderes Thema und noch nicht akut....
Was mich aus dem Artikel heraus ein wenig wundert ist, dass die geringe Anzahl von Einsätzen in der 2. Mannschaft aufgelistet wird, aber leider nicht darauf eingegangen wird weshalb er nur 13 Partien absolvierte.... Weiß nun nicht wirklich ob er verletzt war, ob er im Kader der Profis stand und deshalb nicht in der Zweiten spielen konnte... das hätte ich mir im Artikel gewünscht...
@--) 2 Ich finde den Artikel wie Eingangs von mir beschrieben absolut i.O., denn ich glaube über kurz oder lang wird dort etwas passieren im Tor.... Zum einen wegen der "Schwächen" und zum Anderen muss man vorbauen, auch was den Rücken angeht...diese Beschwerden nehmen eher zu mit dem Alter, als dass es besser wird.....
Weiterhin ist ja "Saure Zitronenzeit" wegen der Pause... vielleicht schlägst der Redaktion mal ein Thema vor über das es berichten soll....dann hättest ne Idee eingebracht und nicht nur gemeckert darüber, dass sich hier ein Redakteur hinsetzt und sich informiert und einen Artikel für uns alle verfasst.
@---) 6: das gibt es schon seit 100 Jahren, dass Vereine Torhüter in verschiedenen Ligen einsetzen...das ist eine Philosophie die ein Trainer hat oder nicht...das kann gut gehen, dass kann schief gehen.... Bei deinem Beispiel Leverkusen würde ich sagen im DFB Pokal Endspiel hat der Trainer die "sichere" Lösung dann bevorzugt nach der Pleite in der EL.... Der eine sieht es so, der andere so....
Er hatte nur 13 spiele weil Simoni die restlichen gemacht hat. Sind beide super Torhüter,da sind wir echt gut besetzt für die Zukunft. Simoni ist ja auch für Albanien nominiert soweit ich weiß.
Schöne Grüße aus Sachsenhausen
Falsch Dr. Hammer, nicht gut recherchiert, Hraddecky 2 Einsätze im DfBäh-Pokal (Endspiel und Ottensen), Kovar 4 Spiele also doch nicht ganz zugetraut beide Pokale zu gewinnen?
Soweit ist Santos aber noch lange nicht, Simoni wird nach der EM verkauft oder zumindest mit Rückkaufoption ausgeliehen, der MK hat sich dazu klar geäußert, und zwar nicht contra Kevin, sondern als Wachrüttler
@12 an den Ostwestfalen-Adler:
das ist ja wohl sarkastisch gemeint, dass uns der Kevin nicht weitergeholfen hat, 9x zu null (/xBL, 1xDfBäh Pokal, 1xECL) sprechen für mich eine ganz andere Sprache, vielleicht nicht mit den Monsterparaden wie noch vor 1, 2 oder 3 Jahren, aber immer noch viertbester BL-TW)
Wir sind grundsätzlich auf der Torwartposition sehr gut aufgestellt. Die Zukunft gehört sicherlich nicht Trapp, alleine schon sein Alter von knapp 34. Sein Vertrag geht bis 2026, also wäre er knapp 36 Jahre jung. Sein Rücken macht jetzt schon mehr oder weniger Probleme, wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum er diese Saison sicherlich so gespielt hat, wie er gespielt hat. Es war nicht alles gut, aber eben auch nicht alles schlecht. Aber eins ist klar: Trapps Zeit im Tor ist nicht endlich. Ob diese Saison oder 2026 ein Wachwechsel kommen wird, spielt für mich keine Rolle. Er wird kommen.
Mk hat richtigerweise gesagt, das sich Trapp steigern muss. Die Frage ist, ob sein Rücken das noch kann und ob er - aufgrund der Nicht-Norminierung Europmeisterschaft - die Vorbereitung nutzt, um komplett fit und vielleicht stärker als zuvor daraus kommt. Kann ich mir genauso vorstellen, wie ein Karriere-Ende 2024|25. Abwarten, was passieren wird.
@15
nenn mir doch mal einige spiele, in welchen uns trapp tatsächlich die punkte gerettet hat - neben den guten spiel in leipzig!! komm mir jetzt nicht mit spielen in welchen er eh nur wenig parieren musste. da kommen wir gleich zum nächsten: das reine zu null sagt erstmal nicht viel aus! und warum? weil es "zu null" spiele gab in denen er so gut wie nichts zu tun hatte und man gucken muss wie diese "zu null" zustande kamen! (z.B 2 "paraden" gegen union, 0 paraden gegen mainz - da kam von mainz nix, 2 paraden gegen heidenheim, etc.
es hat auch gute gründe warum derzeit in vielen medien über trapp diskutiert wird. selbst die spieler der BL haben trapp als drittgrößte TW enttäuschung "ausgezeichnet"... es sollte eigentlich konsens bestehen, dass von einen trapp viel mehr kommen muss!
Im Übrigen steht man nicht in den Startlöchern, man sitzt.
Heute gibt es auch keine Startlöcher mehr, sondern Startklötze bzw. Startblöcke.
@ 17. Ostwestfalen-Adler
"selbst die spieler der BL haben trapp als drittgrößte TW enttäuschung ausgezeichnet…"
Gibt’s dazu eine Quelle?
@19
selbstverständlich gibts eine Quelle, auch wenn diese Mitteilung nicht wirklich überrascht/ eine Quelle benötigt :-)
auf dieser seite in der Rubrik SGE Kompakt vom 03.06.2024
"Trapp enttäuschte: Nach Ende jeder Saison führt der „Kicker“ eine große Umfrage unter den Bundesliga-Spielern durch. Bei dieser wurde auch gefragt, welcher Torhüter die Akteure sportlich am meisten enttäuschte. Hier kam Eintracht-Keeper Kevin Trapp auf einen unrühmlichen dritten Platz. Vor ihm waren nur noch Jiri Pavlenka vom SV Werder Bremen und Manuel Riemann vom VfL Bochum....."
Ich würde Santos einfach mal ab kommende Saison jedes DFB-Pokal-Spiel spielen lassen! Sind zwar K.O.-Spiele, aber wenn man diese nicht gegen Unterklassige Mannschaften gewinnt, dann lag das wohl eher am Gesamtteam und nicht dem Torwart...
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