Am Ende erkämpften sich die Adler mit dem 1:1 bei den Spurs eine gute Ausgangslage für das Viertelfinal-Rückspiel im Deutsche Bank Park. Das sah auch Dino Toppmöller nach dem Spiel ähnlich: „Wir können zufrieden sein mit dem Ergebnis. Jetzt haben wir eine gute Ausgangslage für das Heimspiel.“ Die Eintracht war zuvor früh durch einen Konter, den Hugo Ekitiké fulminant vollendete, in Führung gegangen. Danach entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem die Londoner mehr vom Spiel hatten und auch die besseren Chancen.
„Wir hatten einen guten Start. Da hatten wir einen schönen Umschaltmoment und die Einzelaktion von Ekitiké. Dann sind wir vielleicht etwas zu passiv geworden. Das war auch unserem Tor geschuldet. Defensiv hatten wir aber viel im Griff. Deren Flügelspieler haben wir ordentlich kontrolliert“, beschrieb der Trainer die gute Anfangsphase seiner Mannschaft. Dennoch merkte man schon da, dass die Spurs dominanter wurden.
„Hatte immer das Gefühl, wir können gefährlich nach vorne kommen.“
In der 26. Minute konnten sich die Nordlondoner dann doch mal auf der linken Außenbahn durchsetzen und den Ball gefährlich in die Mitte bringen: „Da verteidigen wir die Halbspur nicht gut und sie schießen ein schönes Tor. Das war auch verdient. In der zweiten Halbzeit haben sie dann das Tempo nochmal angezogen und gezeigt, was für eine brutale Wucht sie entwickeln können. Da haben wir es mit Glück, Geschick und mit Kaua Santos geschafft, es zu verteidigen“, so der 44-Jährige nach dem Match. Santos wurde in der zweiten Hälfte zum besten Frankfurter, vereitelte mehrere Großchancen der Briten.
Für den jungen Torhüter fand auch Toppmöller lobende Worte, wenngleich er die Leistung aller jungen Spieler hervorhob: „Wie Santos, haben viele Spieler ein gutes Spiel gemacht. Die ganzen jungen Spieler haben diese Saison viel Erfahrung gesammelt. Santos hat heute eine gute, intensive Leistung gezeigt. Er hat es heute sehr gut gemacht.“ Neben dem guten Schlussmann, war auch Glück ein Faktor, wie der Trainer zugab: „In der zweiten Halbzeit hatten wir auch Glück, aber ich hatte immer das Gefühl wir können hier bestehen und gefährlich nach vorne kommen. Kleiner Makel: Im Ballbesitz hätten wir etwas mehr Mut haben können.“ So kam die SGE immer wieder in aussichtsreiche Zonen den Feldes, verpasste dann aber den Abschluss oder den letzten Pass zu setzen, um wirkliche Torgefahr auszustrahlen.
Nächste Woche wird es zu Hause ein anderes Spiel
Es sei nicht selbstverständlich, dass seine Jungs nun auf diesem Level performten, so der Übungsleiter. Es sei ein Zeichen der guten Entwicklung des Teams. Daher sei er stolz auf die Leistung seiner Spieler: „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen, dass wir hier so dagegengehalten haben. Nächste Woche wollen wir es dann veredeln. Es wäre was ganz Besonderes für uns alle, ein Halbfinale zu spielen.“ Der Coach sagte bereits im Vorfeld der Partie, dass das Spiel in der Hauptstadt Englands für viele seiner Spieler das bisher größte ihrer Karriere sei.
Aber: Es war erst die erste Hälfte des Viertelfinals und das junge Team konnte auswärts einen Punkt entführen, so dem Halbfinale ein Stück näherkommen. Nächste Woche geht es dann vor heimischer Kulisse um den Einzug. Das wusste auch Toppmöller: „Dieses Ergebnis heute gibt uns noch mehr Vertrauen in unsere Stärken. Zu Hause wird es dann ein etwas anderes Spiel. Wir werden nächste Woche den stärksten Gegner des Wettbewerbs treffen. Europäische Nächte sind in Frankfurt immer besonders. Dann wollen wir unseren Fans etwas zurückgeben.“ So machten die mitgereisten Anhänger bereits in Nordlondon eine gute Figur und unterstützten das Team lautstark über die vollen 90 Minuten.
Nun Fokus auf Heidenheim
Die nächste magische Europapokal-Nacht im Stadtwald ist aber noch Zukunftsmusik. Denn am Sonntag wartet erstmal Heidenheim. Daher wollte Toppmöller auch schnell den Fokus wechseln: „Dieses Buch machen wir aber jetzt erstmal zu, denn am Sonntag geht es gegen Heidenheim.“ Sein Trainerteam habe bereits mit der Analyse des kommenden Gegners begonnen, morgen werde der Matchplan dann finalisiert. Je nachdem wie es seinen Schützlingen gehe, könne es auch punktuelle Veränderungen in der Startformation geben. „Wir haben richtig Bock auf dieses Spiel und wollen mit allem was wir haben, dieses Spiel gewinnen. Wir wissen was auf dem Spiel steht“, versuchte er wieder die Sinne für den Liga-Alltag zu schärfen.
15 Kommentare
Also dürfte doch auch klar sein wer den Rest der Saison im Eintrachttor steht ?! So lange es nicht klar ist ob die CL erreicht wurde, muss das maximum an Qualität auf dem Platz stehen und da ist Santos derzeit besser als Trapp.
Santos ist auch besser am Ball, jetzt haben sich die Jungs daran gewöhnt einen zusätzlichen Anspielpartner zu haben und dann bringt er wieder Kevin und das geht eventuell gleich in die Hose.
Wir hatten auch viel Glück in London, aber das gehört dazu, wenn man weit kommen will.
Mal zur Seite hier, Andre Eichhorn hat uns vor kurzem was zur Werbung geschrieben, aber diese Zeilen haben mich doch echt zum nachdenken gebracht.
Andre:
Die Dauersupporter (vielen Dank an euch!!) sind daher für den Fortbestand wichtig und bieten uns eine zusätzliche, gut zu kalkulierende Einnahmequelle. Leider nehmen dies aber viel zu wenig an - beschweren und kostenfrei konsumieren ist halt doch einfacher... Denn gerade einmal 17 (!) User sind Dauersupporter, darunter sogar 2 Redakteure.
Bin fast immer nur ein Hintergrundleser und liebe diese Seite, da sie mich egal wo ich weltweit unterwegs bin immer mit meiner Eintracht und Ihren Fans verknüpft. Hatte ja für den Relaunch gespendet, habe aber nicht gewusst das die weitere Unterstützung so schwach ist. Daher habe ich mich entschieden, ebenfalls Unterstützer zu werden, hoffe es gibt da draussen noch ein paar mehr, die es sich überlegen, da es diese Seite und Ihre Redakteure wirklich verdient haben nicht auch noch selber bezahlen zu müssen für Ihre Arbeit.
Danke für den wichtigen Hinweis! Mir war das auch nicht bewusst. Ich habe das zum Anlass genommen, auch Dauersupporter zu werden, da diese Seite "ein Stückchen Heimat" geworden ist (@Redaktion etc: Top Arbeit!). Vielleicht sollte ein neuer Aufruf kommuniziert und gut platziert werden, da ich mir vorstellen kann, dass durchaus einige andere nachziehen!
Gude geyeradler, so ungefähr ging es mir gestern auch, als ich die Ausführungen von André gelesen habe. Vermutlich meckern sogar die am lautesten, die noch net mal für`n Relaunch was locker gemacht haben. Nur 17 User als Dauersupporter ist schon sehr mickrig, evtl. wissen es auch viele gar nicht, dass man dauerhaft supporten kann? Alter, nen Fünfer im Monat könnten sich die meisten schon leisten, oder?
Die Jungs und Mädels aus der Redaktion haben verdammt viel Arbeit und Kosten mit der Seite und geben ihr Bestes. Leute, das wird alles nebenberuflich gemacht, das ist nicht deren Job, das sind Fans wie wir auch, die auch noch ein anderes Leben dahinter haben! Und es frisst mit Sicherheit einiges an Zeit, uns immer mit den neuesten Infos rund um die SGE zu versorgen. Da sind also Leute am Werk, die das hier alles mit großem Eintrachtherz machen und ernten oft dafür respektlose Kommentare. Irgendwie denken schon viele, dass alles im Internet easy, kostenlos und ohne Werbung sein muss. Yo, dann geht mal z.B. auf die online Seite der Frankfurter Rundschau und schaut mal wie da Werbung rausgeballert wird.
Sorry, musste mal ein bissi Luft rauslassen. Bin jedenfalls seit gestern Dauersupporter und hoffe einen kleinen Anstoss damit zu geben.
Hier nochmal der Link zum Kommentar (Nr.15) vom André:
https://www.sge4ever.de/sge-kompakt-wahi-vor-chance-auf-minuten-gegen-tottenham/
Jetzt wird es sehr interessant zu beobachten sein, wie Dino die Situation mit unseren Torhütern löst. Kaua hat einen Riesenanteil an dem Ergebnis gestern und rein sportlich gesehen, kann Dino sich jetzt nur für Kaua entscheiden. Doch in dem Fall bin ich sehr auf die Kommunikation mit Kevin gespannt. Das hätte sicherlich Konsequenzen oder anders gesagt, Auswirkungen auf einen weiteren Verbleib als Nr.2. Denn ich wäre sehr überrascht, wenn Kevin einverstanden mit einem Nr.2 Posten wäre. Andersrum glaube ich auch, dass Kaua spätestens ab Sommer nicht mehr mit einer Backup Rolle einverstanden wäre, und wir würden hohes Risiko fahren ihn zu verlieren, wenn Kevin wieder die Nr. 1 wird. Wird sehr interessant!
Insgesamt volle Zustimmung. Evtl. erübrigt sich das von selbst, da die Verletzung anscheinend komplizierter/langwieriger ist als er erst erschien. Wenn es nur noch 2 Spieltage sind, an dem KT fit wird, wird DT niemals wechseln.
Abwarten - das lösen sie bestimmt super. Und am Ende ist KT nicht auf den Kopf gefallen und ein Sportsman, der nicht verbissen ist, sondern gesprächsbereit. Wie würde er als Trainer in der Situtation handeln?
Ich vermute man wird bis Saisonende darauf verweisen, dass Trapp nicht 100% fit ist und demzufolge auch nicht mehr spielen kann. Und schon hat man sich die Diskussionen erspart. Ich habe ohnehin das Gefühl, dass er spielen könnte (hat er zuvor ja auch getan) und man diesen Grund offiziell nur vorgeschoben hat, um Trapp öffentlich nicht abzusägen. In der derzeitigen Lage hat man dann sozusagen auch nur "Gewinner":
1) Santos selbst, denn er steht im Tor.
2) Die Fans sind zufriedengestellt, denn wie von ihnen gefordert steht Santos im Tor.
3) Trapp ist ja offiziell nur wegen der Verletzung außen vor. Somit spart man sich seine Degradierung zur Nr. 2 und er bleibt dahingehend unbeschädigt.
Vielleicht gab es intern auch genau die Kommunikation, dass man KT mitgeteilt hat, dass nun Santos spielen wird und man es nach außen hin anders verkaufen wird. Ich weiß, das ist Spekulation, aber solche Fälle gab es im Profifußball schon öfter und ganz aus der Luft gegriffen erscheint mir das nicht.
Die Kau(s)a Trapp wird noch spannend. Ich hole mir schon mal das Popcorn raus :-) :-)
So, bin jetzt auch Supporter. Leute, macht es uns nach. Die Redaktion macht 'nen tollen Job!
Zur Torwart- Frage:
Ich glaube nicht, dass sie sich die nächsten Tagen stellen wird, denn Kevin soll auf 100 % sein, das wurde mehrfach betont. Und wenn er jetzt aus der Rekonvaleszenz kommt, ist er nicht auf 100 %.
Wenn sie sich wirklich stellen würde: man kann schlecht sagen: Kaua, du warst der beste Mann auf dem Platz, du hast in den letzten Spielen absolut souverän gehalten, teilweise mit herausragenden Leistungen,, aber Kevin ist nun mal halber Frankfurter, du verstehst…
Man kann schlecht von allen Spielern Professionalität einfordern und das mental schwierige Spiel gegen Heidenheim professionell vorbereiten und dann das Leistungsprinzip derart offensichtlich außer Kraft setzen, das passt nicht.
Auch die Spieler wollen maximalen Erfolg und sie werden intern schon deutlich machen, dass die Besten spielen sollen.
Nein, die Torwart -Frage ist für mich beantwortet für den Rest der Saison und auch darüber hinaus.
Es wird um die Moderation gehen, und da werden die Verantwortlichen ein sensibles Händchen beweisen.
Toppmöller wird ohne mit der Wimper zu zucken Trapp bringen, sobald der 99.7% Einsatzbereitschaft signalisiert. Merkt euch meine Worte. Der Mann bringt Chaibi gegen Bremen, er bringt Chaibi gegen Tottenham. Als ob es um Leistung geht.
Themawechsel: Was für ein Spiel gestern <3 Gegen Ende hätte ich gar nicht mehr so viel Spannung drin haben müssen, Puls (fünfstellig) war eh schon aus dem messbaren Bereich verschwunden. Traumtor Ekitike natürlich, aber davon abgesehen waren Santos, Theate und Kristensen die Spieler des Abends für mich. Wahnsinn.
Die erleichterte Freude über dieses Remis darf für diesmal alle Defizite in den Schatten stellen.
Fest steht wohl: Das Ding geht erneut auf Kauas Konto! Alles was dingfest zu machen war, hat er neutralisiert. Eintrachtspiele werden künftig allein durch seine Präsenz ne internationale Attraktion. Jetzt muss er sehr zeitnah seine wiederholte Unschlüssigkeit mit Ball am Fuß sowie in der Hand abstellen. Da merkt man einfach noch mangelnde Routine, aber auch ungenügende Abstimmung und Eingespieltheit mit dem Feldteam. Hier müssen Zimbo und Dino sofort Abhilfe schaffen. Der Grund ist nämlich immer wieder sichtbar: Kaua hat den Impuls, den Ball umgehend per Abwurf, Abstoß oder Pass ins Spiel bringen, um einen Gegenangriff einzuleiten - und keiner vor ihm macht Anstalten darauf einzugehen, etwa indem er sich mit einem Antritt anbietet - es bewegt sich einfach keiner.
So wie überhaupt unser Umschaltspiel viel zu unentschlossen vorgetragen oder über weite Strecken gar nicht erst versucht wurde. Dabei haben die Spurs so oft förmlich zum Kontern eingeladen, indem sie v.a. außen Räume zum Abwinken geboten haben.
Insofern sieht man ggü. dem Werderspiel in puncto Mentalität, Kampfbereitschaft und Willenskraft v.a. defensiv ne enorme Steigerung - spielerisch und offensiv jedoch erneut kaum Bemerkenswertes. Heki ist da doch frappierend auf sich allein gestellt. Ich würde wetten, dass das auch aufstellungstechnisch-taktisch optimierbar ist. Denn: auch wenn die Spurs nominell deutlich ne Klasse höher rangieren - so wie die sich derzeit präsentieren, sind die uns keineswegs über.
Ich erwarte zuhaus gg. Heidenheim ein Hochhalten der Konzentration: null Überheblichkeit(!!) - und mit einem ungefährdeten Sieg eine taktisch optimierte Einstellung auf das Spurs-Rückspiel.
Die Performance von gestern reicht normalerweise nicht fürs Halbfinale.
Ich wollte quasi dasselbe schreiben, erspare mir die Mühe und bezeichne mich offiziell als Co-Autor 😉
Es wäre für alle Beteiligten die vor allem "friedlichste" Lösung.
Da sprichst du interessante Punkte an. Stichwort Aufbau Kaua - ja, er will das Spiel meist oder sogar immer schnell machen. Was mir dabei positiv auffällt, ist, dass er oft nicht den nächsten, sondern den Verteidiger auf dem Flügel direkt diagonal anspielt und dabei sehr präzise ist. Die mangelnde Bewegung ist oft genau dann zu erkennen, Shkiri will selten aktiv den Ball aber auch Götze, der oft zu recht gelobt wurde, ist dann oft ein Bremser, der lieber einen sicheren Ball spielt, als in den Lauf. Das macht nimmt uns oft das Tempo, Tottenham war schnell wieder sortiert. Auf dem Niveau müssen wir aber genau diese Situationen nutzen. Die Bälle, wenn Heki sein Tempo ausspielen kann (z. B. von Theate, sehr stark gestern), sind zu wenig erfolgversprechend, da er oft einfach abgedrängt wird und dann sind zu wenige vorne drin. Helmes ist es einmal rausgerutscht "Jetzt schnell die Box besetzen", klappt auf die Schnelle selten.
@Unverzügliches, konzertiertes Umschaltspiel via Goalie als systematische Variante.
Eine Mannschaft, die seit 7 Jahren mit KT im Tor spielt, kann das gar nicht drauf haben.
Übrigens fällt mir in der BL auch kein Club ein, der das konsequent und regelmäßig spielt... der FCB ab und an - und dann nur mit Manu.
Wenn Kaua das beherrscht bzw. dazu neigt, dann kann er das nur bei Flamengo trainiert und gespielt haben.
Viele behaupten immer, Trapp wäre ein derartiger Ehrgeizling, dass er es nicht akzeptieren könnte, wenn ihm einer den Rang streitig macht, dabei gibt es kaum irgendetwas, was darauf hindeutet. Kevin Trapp ist, was das angeht, soooo weit weg von Typen wie Kahn oder Lehmann, vielleicht hätte ihm an anderer Stelle in seiner Karriere gar ein bisschen mehr Ehrgeiz gut getan, also so lange an seinen Schwächen zu arbeiten, bis er sie überwunden hat, um der Beste unter den Besten zu werden. Auf der anderen Seite ist er eben nicht so verbissen, sondern wirkt zumeist sehr in sich ruhend. Das macht ihn viel sympathischer als gewisse Karrieretypen. Kevin Trapp ist eitel, er ist aber niemals von Ehrgeiz zerfressen, verbissen, argwöhnisch oder getrieben.
Trappos Kommentare lassen wirklich nicht unbedingt darauf schließen, dass er es nicht akzeptieren könnte, wenn ein anderer besser ist. Er hat in der Nationalmannschaft immer klaglos die zweite oder dritte Geige gespielt, bei PSG musste er sich den Platz im Tor auch teilen. Nach dem 1:0 gegen Stuttgart hat Trappo Kaua derart herzlich zu seiner Leistung gratuliert, das war nicht gezwungen, das war nicht gestellt, das war einfach das reine Wohlwollen. Selbstverständlich wird er immer sagen, dass er es anstrebt, die Nummer 1 im Tor zu sein, das heißt aber doch nicht, dass er es nicht akzeptieren könnte, in einem fairen Wettbewerb nur Zweiter zu sein. Vielleicht kommt im das gerade zur richtigen Zeit: Er hat noch einige Spiele gemacht und diese Saison immerhin noch 3 Elfmeter gehalten. Er muss nicht spielen, bis nichts mehr geht und auf Krücken im Krankenhaus abtreten. Sollte die Qualifikation zur CL glücken, so kann er sich durchaus auf die Fahnen schreiben, noch einmal zu einem historischen Triumph der Eintracht beigetragen zu haben. Zudem ist es vielleicht viel angenehmer, "seine" Eintracht in guten Torwarthänden zu wissen, wenn er abtritt und kein Machtvakuum zu hinterlassen, um dass sich dann mehrere streiten und was im Verein nur für Unruhe sorgen würde. Beim ersten kleinen Fehler hieße es dann "wo ist Trapp?" und die Entscheidung, ihn abzugeben, wäre stark kritisiert worden. Jetzt wo Santos bewiesen hat, dass er ein würdiger Nachfolger ist, kann er beruhigt nach neuen Ufern hinter dem Horizont streben. Man hatte durchaus zwischendurch den Eindruck, Trapp sei ein bisschen satt, eine neue Herausforderung könnte ihm vielleicht gut tun.
Jeder 34-40-jährige merkt, dass man teils länger an Verletzungen laboriert, dass sie eher wieder aufbrechen etc , das ist der Lauf der Dinge, aber als Fussballer ist einem das ja sicherlich noch viel mehr bewusst, weil man sich öfter verletzt, auch weil man weiß, dass man kurz vor der Rente steht. Selbstverständlich wird sich der erfahrene Kevin Trapp bereits teilweise mit möglichen Szenarien beschäftigt haben, auch wenn er sich da noch bedeckt hält. Als mondäner, weltgewandter, sehr vorzeigbarer und auch noch polyglotter Elder Statesman steht ihm doch die Welt offen. Er wird sich nach der Karriere bei der WM aussuchen können, ob er als Experte für das deutsche, französische oder brasilianische Fernsehen auftritt oder gar für alle. Wenn er noch ein paar Jährchen Fußball spielen will, dann kann er seine Karriere in den USA oder einer anderen leicht schwächeren Liga ausklingen lassen, vielleicht nochmal einen Titel irgendwo holen. Als Markenbotschafter oder Integrationshelfer der Eintracht wäre er jederzeit gerne gesehen, mit der Erfahrung, zig Sprachen und internationalem Flair würde er sicherlich auch bei irgendeinem anderen Verein unterkommen. Wenn er sich darauf einlässt, im letzten Jahr nur noch Backup für Santos zu sein, dann hat man ein Luxusproblem, sollte er früher gehen, spart man Gehalt ein und kassiert noch ein bisschen Ablöse. Auf der TW Position drücken tatsächlich auch tolle Talente nach, der verliehene Simon Simoni hat sein Debüt in der zweiten Liga gegeben und wurde viel gelobt, Nils Ramming und Amil Siljevic aus der U21 gelten auch als Monstertalente.
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