Der 7. Spieltag bringt der Frankfurter Eintracht den wohl größten Brocken der Hinrunde: der deutsche Rekordmeister FC Bayern gibt sich im Frankfurter Waldstadion die Ehre. Die Vorzeichen und die Favoritenrolle scheinen klar verteilt, jedoch ist die SGE im eigenen Stadion historisch gesehen schon immer für eine Überraschung gut gewesen, wenn es gegen die Bayern ging. Die Hessen sind gut in die Saison gestartet und haben sich vor dem Duell ein kleines Punktepolster verschaffen können, dass durch die Niederlage in Freiburg leider klein geblieben ist. Die Münchener befinden sich nach zuletzt “nur” einem Remis gegen Köln in einer “kleinen Krise”, die Konkurrenz konnte diese Schwäche jedoch an Spieltag sechs nicht ausnutzen. Schiedsrichter vor natürlich ausverkauften Haus ist Bastian Dankert. Aufgrund der vom DFB verhängten Blocksperre bleiben die Stehplätze im Bereich 40 leer. Der Stimmung sollte dies dennoch kein Abbruch tun.
DIE AKTUELLE FORM
Unnötig und ärgerlich. So ist die 0:1-Niederlage der Eintracht am 6. Spieltag beim SC Freiburg zu bezeichnen. Trotz Feldüberlegenheit konnten einige gute Torchancen gegen zugegeben schwache Freiburger nicht genutzt werden. Und wie schon so oft in der Saison passiert, befanden sich die Abwehrreihen der SGE in den ersten Minuten der Partie im Tiefschlaf, was sich im frühen Gegentreffer und zugleich Siegtor des SC widerspiegelte. Mit einem Punktgewinn an der Breisgau könnten die Hessen durchaus entspannt in die Partie gegen den Rekordmeister gehen. Denn alles andere als eine Niederlage wäre eine faustdicke Überraschung, jedoch keineswegs Sensation. Denn Niko Kovac hat eine Mannschaft geformt, die immerhin schon Schalke und Leverkusen geschlagen hat und auch gegen die starke Hertha punkten konnte. Dennoch ist der Druck durchaus vorhanden: nach den Bayern warten mit Hamburg und Mönchengladbach gleich zwei schwere Auswärts-Aufgaben auf die Frankfurter. Im schlechtesten Fall, wären die bisher erarbeiteten 10 Punkte dann nichts mehr wert. Die Eintracht sollte in jedem Fall auf ihre wenigen Chancen lauern und diese vor allem verwerten. Dann ist auch gegen die Bayern ein Punktgewinn im Rahmen des Möglichen. Denn eines hat die Elf diese Saison mit Sicherheit gezeigt: dass sie gegen die “Großen” mithalten und bestehen kann. Und was gäbe es Schöneres, als ein Punktgewinn zum Geburtstag? Trainer Niko Kovac feiert am Spieltag seinen 45. Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch und auf drei Punkte…
Wer soll diese Bayern diese Saison nur aufhalten? Dortmund oder Leverkusen? Nein, der 1. FC Köln. Dieser trotzte den zuvor ohne Punktverlust gewesenen Münchenern ein verdientes Remis in der Allianz-Arena ab. Dennoch steht die von Neu-Coach Carlo Ancelotti trainierte Elf mit einem Torverhältnis von 16:2 unaufhaltsam an der Tabellenspitze. Die Abwehr um die Nationalspieler Jerome Boateng und Mats Hummels – dem wohl besten Innenverteidiger-Duo der Welt – steht auch dank Nationaltorwart Manuel Neuer felsenfest. Die Gegner kommen nur zu wenigen hochkarätigen Torchancen. Nur ein schlechter Tag des FCB – wie gegen Köln – kann zu Torerfolgen führen. Zudem besitzt der Rekordmeister eine überragende Offensive, in der momentan der hitzköpfige Franck Ribery (steht leicht angeschlagen nicht im Kader gegen die SGE) und vor allem Stürmer Robert Lewandowski zu überzeugen wissen. Aber: mit einer taktisch gut eingestellten Elf, einem Matchplan und einer sicheren Defensive sind auch die Bayern durchaus schlagbar. Zwar kann man Athletico Madrid aufgrund der individuellen Klasse nicht unbedingt mit der SGE vergleichen, jedoch könnte der Sieg der Madrilenen in der Champions League über die Bayern (1:0) durchaus als Vorbild dienen.
STATISTIK
Bisher gab es 90 Spiele im traditionsreichen Duell. Hiervon konnte die Eintracht 21 gewinnen, spielte 21-mal Remis und kassierte 48 Niederlagen. Das Torverhältnis geht mit 110:173 Toren an die Bayern
Heimbilanz gegen die Bayern: Eine eindrucksvolle Bilanz können die Hessen vor eigenem Publikum vorweisen: von 45 Partien konnten die Adlerträger 18 gewinnen und verloren nur 12. Insgesamt trennten sich beide Mannschaften 15-mal Unentschieden. Auch das Torverhältnis spricht für die SGE: 67:56 Tore. Eine Statistik, die durchaus Mut macht.
Wissenswertes rund ums Spiel: Die SGE blieb in den letzten acht Duellen mit Bayern ohne eigenen Torerfolg. In der letzten Saison waren die Hessen die erste Mannschaft, die den Münchenern am 11. Spieltag erstmals Punkte abnahmen (0:0 in Frankfurt). Auch das Rückspiel endete mit 1:0 für den FCB durchaus knapp. Gutes Vorzeichen? Top-Torjäger Robert Lewandowski ist Frankfurt noch ohne Tor (5 Spiele). Aber: Neu-Sportvorstand Fredi Bobic konnte als Spieler keines seiner 23 Pflichtspiele gegen die Bayern gewinnen und als Sportvorstand in Stuttgart in 12 Spielen ebenso wenig.
DIE AUFSTELLUNGEN
Eintracht Frankfurt
Trainer Niko Kovac wird seine Elf aus guten Gründen wohl etwas defensiver agieren lassen- Denkbar ist also durchaus eine Fünferkette in der Abwehr, um gegen die Bayern aus einer stabilen Defensive heraus vereinzelt Nadelstiche setzen zu lassen.
Die mögliche Aufstellung der SGE:
Hradecky – Abraham, Hector, Vallejo – Chandler, Oczipka – Mascarell, Huszti – Seferovic, Fabian -Meier
FC Bayern München
Trainer Carlo Ancelotti muss auf Franck Ribery und Arturo Vidal verzichten, auch Javier Martinez ist noch nicht einsatzbereit.
Die voraussichtliche Aufstellung der Bayern:
Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Alaba – Xabi Alonso – Thiago, Coman – Müller, Robben Lewandowski
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