Die U21 von Eintracht Frankfurt hat die rote Laterne der Regionalliga Südwest auf eindrucksvolle Weise abgegeben. Am Freitagabend stand mit der Heimpartie gegen den Bahlinger SC das für beide Seiten so wichtige Duell des Tabellenletzten gegen den Vorletzten an. Mit einem 7:0-Kantersieg setzten die Jung-Adler dabei ein klares Ausrufezeichen und verlassen damit zumindest vorerst die Abstiegsränge.
Im Vergleich zur Vorwoche rotierte Trainer Dennis Schmitt nur auf einer Position. Für den Youngster Alexander Staff rückte Jaden Korzynietz zurück in die Startelf. Bereits von Beginn an zeigte die SGE, dass es an diesem Tag nur einen Sieger geben kann. Nach vier Minuten schickte Kaan Inanoglu den gestarteten Phinees Bonianga auf die Reise, sein Abschluss war aber zu harmlos. Wieder nur vier Minuten später machte es der 23-Jährige dann aber besser. Nach einer Ecke kam Bonianga im Getümmel an den Ball und schob zur Führung ein. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Nach knapp einer halben Stunde brachte ein Doppelschlag die SGE dann endgültig auf die Siegerstraße. Nach einem langen Ball verlängerte Paul Wünsch das Spielgerät auf Bonianga und der blieb vor dem Tor eiskalt und erzielte seinen zweiten Treffer des Tages. Nur knapp zwei Zeigerumdrehungen später zeigte dann mal Kapitän Mario Vrancic seine ganze Klasse. Sein perfekt getretener Eckball landete direkt im gegnerischen Kasten. Kurz vor der Pause hätte die Führung sogar noch ausgebaut werden können, aber Wünsch traf nur den Pfosten.
Ramming entschärft Strafstoß
In der Halbzeit hatten die Bahlinger sich offenbar einiges vorgenommen und das schien zumindest anfangs zu gelingen. Nach einem ungestümen Einsatz von Noah Fenyö zeigte Schiedsrichter Sahin Dündar folgerichtig auf den Punkt. Aber an diesem Tag schien der Eintracht einfach alles zu gelingen. Den Schuss von Pepic ins linke Toreck, konnte Schlussmann Nils Ramming sehenswert entschärfen. Nur eine Minute später sollte es dann für die Gäste aber noch dicker kommen. Eine Flanke von Korzynietz landete auf dem Kopf von Bahlingens Verteidiger Holger Bux, der den Ball ins eigene Tor köpfte. Wieder nur wenige Minuten darauf blieb Inanoglu im eins gegen eins ganz cool und erzielte den fünften Treffer des Tages. Damit war der Wille der Gäste endgültig gebrochen.
Staff schreibt Geschichte, Loune sorgt für emotionalen Höhepunkt
In der 60. Minute kam der zuletzt verletzte Davis Bautista auf den Platz und kurze Zeit später wurden auch Alexander Staff und Mehdi Loune eingewechselt. Das sollte sich noch bezahlt machen: Vier Minuten vor dem Ende kam Staff nach einem Ball von Max Hauswirth im Strafraum an den Ball. Mit einer schönen Körperdrehung verschaffte sich der gerade einmal 16-Jährige Platz und brachte die Kugel im Tor unter. Damit ist Staff der jüngste Torschütze in der Geschichte der Regionalliga Südwest. Kurz vor dem Schlusspfiff sorgte dann noch Loune für den emotionalen Höhepunkt der Partie. Nachdem der 20-Jährige nach zwei Kreuzbandrissen und einer Leidenszeit von über 500 Tagen bereits vor einigen Wochen sein Comeback geben konnte, erzielte er in dieser Partie mit einem sehenswerten Flachschuss ins linke Eck den Endstand. Die U21 zeigt bei diesem Kantersieg ihre ganze fußballerische Klasse und springt in der Tabelle vorerst auf den 14. Tabellenplatz. Bereits am nächsten Samstag, den 9. November, gilt es diese Leistung gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz zu bestätigen. Anpfiff im Sportpark Johannisau ist um 14 Uhr.
Ein Kommentar
Endlich eine gewisse Erleichterung auch bei der U21. Es ging zwar gegen den Tabellenletzten, aber es waren einige tolle Nachrichten heute.
Vrancic mit direkter Ecke, Ramming hält einen Elfmeter, Alexander Staff ist jetzt jüngster Spieler jemals(!) in der Regionalliga und für Mehdi Loune freut man sich natürlich auch sehr, dass er nach so langer Verletzung wieder spielen kann und ein tolles Tor erzielt hat.
Es ist ein sehr junges, neu zusammengewürfeltes Team mit einigen aus der erfolgreichen U17 Hochgezogenen und wenn sie die Leistung bestätigen und sich fangen, dann könnte die zweite Mannschaft in den nächsten Jahren eine Quelle von Nachwuchsspielern auch für die erste Liga werden.
Die Eintracht geht den Weg von Mannschaften mit hohem Output aus der eigenen Jugend, von Barca, Ajax, Benfica &Co. und setzt die Spieler inzwischen schnell einen Jahrgang höher ein, wenn sie sich gut schlagen. Mit Allessandro Gaul Souza, Anas Alaoui und Kaan Inanoglu hat man 3 weitere große Sturmtalente. Paul Wünsch auf RA macht das auch gut. Otuali und Bonianga sind schon zu alt um echte Talente zu sein, die sind trotz ihrer erst 22 und 23 Jahren vermutlich als Säulenspieler der zweiten Mannschaft vorgesehen wie die älteren Vrancic im Mittelfeld und Crljenec in der Abwehr.
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