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Robin Koch spielte gegen Bremen 86 Pässe. Mit Abstand die meisten bei den Hessen. Bezeichnend für den harmlosen Auftritt seines Teams. Foto: IMAGO / Jan Huebner

Koch über Spurs-Duelle: „Sind durchaus auf Augenhöhe.“

Abwehrchef Robin Koch hatte bei der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Werder Bremen 101 Ballberührungen, rund doppelt so viele wie gegen den VfB Stuttgart. Ein Sinnbild der Ideenlosigkeit der Adler gegen die Bremer. Es ging oft nach hinten, ein neuer Versuch, neuer Aufbau. Gefährlich wurde es aber vor dem Bremer-Kasten so gut wie nie. Er führte die SGE, in Abwesenheit von Kevin Trapp, mal wieder als Kapitän auf den Rasen im Bremer Weserstadion. Nicht unbedingt selbstverständlich für einen Spieler, der erst seine zweite Saison im Verein spielt.

In dieser Saison bereits zehn Mal als Kapitän

Im Interview mit dem „Kicker“ verriet der 28-Jährige nun, was dieses Vertrauen ihm bedeutet: „Ich empfinde es als Riesenehre, für einen so großen und traditionsreichen Klub als Kapitän einzulaufen.“ Nachdem der etatmäßige Kapitän Kevin Trapp in dieser Spielzeit bereits mehrmals ausfiel, lief Koch bereits zum zehnten Mal als Teamführer auf das Feld. Als er im Sommer 2023 aus Leeds an den Main wechselte, habe er das Ziel gehabt, länger zu bleiben und auch einige Erfolge zu feiern. Ein solcher wäre sicherlich das Erreichen der Königsklasse über die Liga. Es wäre das erste Mal für die Sportgemeinde.

Nun traut der gebürtige Lauterer dem Traditionsclub das Erreichen dieses Ziels auch zu: „Als ich nach Frankfurt kam, habe ich gesagt, dass ich in die Champions League will. Hätte ich nicht diesen Glauben gehabt, wäre ich vielleicht woanders gelandet.“ Einfach wird es für die Adlerträger allerdings nicht. Das Restprogramm bietet mit Mainz, Freiburg und Leipzig noch einige schwere Spiele gegen die direkte Konkurrenz in der Tabelle. Das weiß der ehemalige Jugendspieler der anderen Eintracht aus Trier auch: „Ich finde nicht, dass das Restprogramm einfach ist. Wir treffen noch auf viele Teams, die eine sehr gute Saison spielen und die um einen internationalen Startplatz kämpfen.“

„Zwei Mannschaften mit sehr viel Qualität.“

Nicht nur über die Liga, können sich Mannschaften für die Champions League qualifizieren. Wie bereits 2022, könnten die Hessen dies auch über den Sieg des Europapokals erreichen. Dafür muss die SGE im Viertelfinale erst an den Tottenham Hotspur vorbei. Der Defensiv-Spezialist kennt die Spurs bereits, weil er zwischen 2020 und 2023 für Leeds United in der englischen Premier League spielte. Für ein Jahr auch zusammen mit Kollege Rasmus Kristensen. „Wir haben mal ein wildes Spiel gegen Tottenham 3:4 verloren, obwohl wir dreimal geführt haben“, erinnerte sich der zwölffache deutsche Nationalspieler. Dabei standen beide Akteure in der Startformation. Am kommenden Donnerstag und in knapp zwei Wochen soll es dann besser für die beiden laufen.

Der Kontrahent aus London ist auf dem Papier vielleicht der Favorit in den direkten Duellen, denn die Spurs gewannen, im Gegensatz zur Eintracht, ihre Generalprobe mit 3:1 gegen den FC Southampton. Auch der geschätzte Kaderwert des Premier League-Clubs ist schätzungsweise fast dreimal so hoch, wie der des Bundesligisten. Koch malt seinen Adlern dennoch Chancen aus: „Es treffen zwei Mannschaften mit sehr viel Qualität aufeinander. Ich sehe uns durchaus auf Augenhöhe.“ In der Liga läuft es für die Nordlondoner nicht gut, sie rangieren aktuell nur auf Platz 14, werden sich nicht für die internationalen Wettbewerbe qualifizieren.

Koch wünscht sich, dass Top-Spieler gehalten werden

Der neuerliche Rückschlag gegen die Werderaner in der Liga, kam nach einer zwischenzeitlichen Hochphase, mit zuletzt überzeugenden Siegen gegen Amsterdam, Bochum und Stuttgart. Die Rückrunde läuft wie eine Achterbahnfahrt, in der die Hessen aktuell noch auf Rang 3 stehen. Für den bis 2027 an Frankfurt gebundenen Koch spielt sein Team trotzdem eine gute Rückrunde, bedenkt man den Abgang von Top-Scorer Omar Marmoush: „Die Automatismen greifen jetzt besser. Ich muss der ganzen Mannschaft ein Lob aussprechen, wie wir den Abgang von Marmoush auffangen.“ Für die Entwicklung des Vereins wünscht sich Koch dennoch Konstanz im Kader: „Als Spieler will ich immer gewinnen und Erfolge feiern. Deshalb möchte ich natürlich, dass die besten Spieler gehalten werden und nicht alle halbe Jahre einer geht“, sagte er.

So könnte es nur ein halbes Jahr nach dem Marmoush-Abgang wieder so weit sein: Gleich mehrere Leistungsträger der Hessen werden mit Wechseln in die englische Top-Liga in Verbindung gebracht. Wie lange die gesetzte Stammkraft am Main bleibt, wusste er noch nicht: „Was die Zukunft bringt, kann man nie zu 100 Prozent sagen, zumal immer mindestens zwei Parteien dazugehören. Ich fühle mich bei der Eintracht und in Frankfurt sehr wohl.“ Koch verpasste in dieser Saison erst sechs Pflichtspiele für die SGE, meist wegen Verletzung oder Krankheit. Ihm fehlen nur noch elf Spiele im Adlerdress, dann wird er die meisten Profi-Einsätze seiner Karriere für die Frankfurter gemacht haben. Er hat noch zwei weitere Jahre Vertrag, 2027 wird der Pfälzer dann fast 31 Jahre alt sein.

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3 Kommentare

Fallback Avatar 1. adelaar 07. April 25, 15:19 Uhr

Bis auf Weiteres reicht meine Motivation nicht einmal dazu, derartige Statements, Einschätzungen oder Prognosen zu überfliegen, ob seitens Mannschaft oder Übungsleitung. Spätestens seit Samstag zählt mich nur noch: Auf'm Platz.
Ob Spurs, FCH oder FCA - sollten wir gg. die taktisch und mental ähnlich unbedarft auftreten wie u.a. gg. Werder, sind sowohl das EL-HF wie auch die CL-Ambitionen ausgeträumt.

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Fallback Avatar 2. frankfurter jung 07. April 25, 16:56 Uhr Zitat - adelaar Bis auf Weiteres reicht meine Motivation nicht einmal dazu, derartige Statements, Einschätzungen oder Prognosen zu überfliegen, ob seitens Mannschaft oder Übungsleitung. Spätestens seit Samstag zählt mich nur noch: Auf'm Platz. Ob Spurs, FCH oder FCA - sollten wir gg. die taktisch und mental ähnlich unbedarft auftreten wie u.a. gg. Werder, sind sowohl das EL-HF wie auch die CL-Ambitionen ausgeträumt. Path

Mir geht's ebenso.
Zweckoptimismus mag ja mitunter hilfreich sein, aber Toppmöller und Co. haben in dieser Saison einfach schon zu oft daneben gelegen, sorry. Besser auf dem Platz überzeugen, als später wieder vollmundige "Sprüche" kassieren zu müssen. Das Potential hat unsere Eintracht in dieser Saison und sie hat schon oft begeistert. Bitte keine neuen Experimente und dann einfach alles geben, das ist der Anspruch der meisten Fans, wenn's dann trotzdem mal nicht reicht, absolutes Verständnis.

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Fallback Avatar 3. derbysieger59 08. April 25, 00:28 Uhr

@ 1 + 2 Bin absolut bei euch ! Trotzdem halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Buben am Donnerstag eine TOP Leistung abrufen werden. Typisch Eintracht halt ;-) Und DINO bitte bitte keine weitere Experimente !!!

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