MAI – SCHAAF SORGT FÜR KURZES STIMMUNGSHOCH

Trapp gegen MainzDie Weltmeisterschaft rückte langsam in den Fokus der Berichterstattung. Wen nominiert Joachim Löw für den Trip nach Brasilien? Darf sogar Kevin Trapp, der erneut eine konstant gute Saison absolvierte, das Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust überstreifen? In der „Patzertabelle“ stand der Schlussmann der Hessen auf dem letzten Rang – er griff einfach nicht daneben und rettete einige Zähler. Schnell wurden diese Spekulationen aber entkräftet – Trapp blieb zu Hause und der Blick somit weiterhin auf die schwierige Trainersuche und Kaderplanung gerichtet. Der Wonnemonat brachte auch gleich den ersten Paukenschlag – Pirmin Schwegler verkündete seinen Wechsel zur TSG Hoffenheim. Das Unverständnis war groß, schließlich verpassten die Kraichgauer den Einzug in das internationale Geschäft. Doch nach fünf Jahren brach der Kapitän seine Zelte in Frankfurt ab und zog für den Schnäppchenpreis von 1,2 Millionen Euro knapp 120 Kilometer weiter südlich. Nach dem geglückten Klassenerhalt Ende April interessierte die Bundesliga nur noch am Rande, die 0:2-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen und die 1:2-Pleite beim FC Augsburg wurden schnell abgehakt.

23.08.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - SC FreiburgSchlimmer für den Anhang war die Entscheidung von Armin Veh, der am 33. Spieltag gegen die Werkself noch frenetisch gefeiert wurde und mit Tränen in den Augen die große Eintrachtflagge schwenkte, Richtung VfB Stuttgart weiterzuziehen. Diese Jobwahl wurde mit einem Stirnrunzeln und viel Unverständnis quittiert. „Ich möchte nicht mehr so oft dem Gegner zum Sieg gratulieren!“ – Dieser Satz sollte dem Coach noch lange nachhängen. Für die Hessen aber ging es eher schleppend weiter: Die Nachfolgersuche entwickelte sich zu einer Posse. Thorsten Fink wurde bei einem Italiener in Wiesbaden zusammen mit Bruno Hübner entdeckt, Roberto Di Matteo soll angeblich schon am Flughafen in Frankfurt gelandet sein und Bernd Schuster brachte sich selbst ins Gespräch. Erst am 21. Mai konnte dann endlich der neue Coach vorgestellt werden konnte: Thomas Schaaf, zuvor über ein Jahrzehnt beim SV Werder Bremen tätig, wird nach einem Jahr Pause das Amt bei den Hessen übernehmen. Ausgerechnet bei dem Verein, der zuvor schon zwei bedeutende Einschnitte in seinem Leben lieferte. Am 10. Mai 1999 wurde dessen Vorgänger Felix Magath nach einer 1:2-Niederlage gegen die Hessen an der Weser entlassen und Schaaf sein Nachfolger. Nach genau 14 Jahren und 5 Tagen beendeten dann die Adler nach einem 1:1 gegen die Bremer die Amtszeit des gebürtigen Mannheimers im hohen Norden. Diese Verpflichtung war eine echte Überraschung.

Und Schaafs Ankündigungen klangen sogleich auch vielversprechend: „Dass man sich als Fan sehr gut mit dieser Mannschaft identifizieren kann und dass wir hoffentlich einen Fußball abliefern können, der unsere Fans begeistert, mitnimmt und mitreißt. Ich hoffe, dass das dann von der anderen Seite genauso kommt und dass man hier schöne Fußballtage verleben kann.“ Der 53-Jährige sollte Recht behalten, wie sich in den kommenden Monaten zeigen wird. Zu diesem Zeitpunkt aber war man von der Begeisterung, die heute phasenweise vorherrscht, noch weit entfernt. Die Erleichterung war im ersten Moment zwar groß, doch nur wenige Tage später gab es wieder einen herben Dämpfer auf dem Transfermarkt. Nach Sebastian Rode und Pirmin Schwegler verließ nun auch Sebastian Jung, für einen Kleckerbetrag von 2,5 Millionen Euro, offiziell den Verein und unterschrieb beim VfL Wolfsburg. Neuzugänge bis zu diesem Zeitpunkt? Bis auf Aleksandar Ignjovski Fehlanzeige. Die Eintracht im Mai 2014 – ein wankender Riese, der noch immer den richtigen Weg für die neue Runde sucht.

Besonderes:

StenderaWichtige Vertragsverlängerung
Still und heimlich verlängerte Marc Stendera seinen Vertrag bei der Eintracht bis Juni 2017. Die Entscheidung wurde laut beklatscht, die Hoffnung auf den Durchbruch des Mittelfeld-Talents war groß. Und tatsächlich scheint sich der gebürtige Kasseler jetzt auf einem guten Weg zu befinden.

Abschied der U23
Am 24. Mai ist der Weg der U23 bei Eintracht Frankfurt beendet. Vor 1.898 Zuschauern (da fehlt doch noch einer…) konnte die Schur-Elf bei TuS Koblenz mit 4:0 gewinnen. So verabschiedete sich der Unterbau der Adler mit einem Erfolg aus der Regionalliga Südwest – und der eine oder andere Fan und Spieler konnte sich ein Tränchen nicht verkneifen.

Pokal-Spiel – aber wo?
Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin!“ Immerhin stand fest, dass die Reise in die Hauptstadt der Republik führen würde. Der Gegner aber musste noch ermittelt werden. Kurioserweise erwischte die Eintracht das Doppellos SV Tasmania Berlin oder Viktoria Berlin. Die beiden Amateurmannschaften bestritten erst am 4. Juni ihr Landespokalfinale. Dann aber stand fest, dass das erste Pflichtspiel der neuen Saison im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gegen die Berliner Viktoria stattfinden wird.

Torlinientechnologie
Tor oder nicht Tor? Die Frage wird nach dem DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund wieder heiß diskutiert. Zwar holte der Rekordmeister den nationalen Pokal mit 2:0, in den Fokus rückte aber vor allem das nicht gegebene Tor des Dortmunder Innenverteidigers Mats Hummels. Der Abwehrchef des BVB setzte sich im Luftkampf durch und Dante schlug den Ball knapp hinter der Linie weg – dem Treffer wurde aber die Anerkennung verweigert. Heribert Bruchhagen blieb trotzdem knallhart: „Die Statistik hat gezeigt, dass wir 3 bis 5 Situationen pro Jahr haben, wo es strittige Szenen gibt und zu Fehlentscheidungen kommt. Aber wir haben dann noch 30 Situationen, in denen Tore wegen Abseits nicht anerkannt werden.“ Am Ende des Jahres aber sollte der Vorstandsvorsitzende diesen Kampf doch noch verlieren.

Die Bundesliga 2014/15 ist komplett
Dem SC Paderborn gelingt der sensationelle Aufstieg in die Bundesliga. Die sofortige Rückkehr ins Oberhaus verpasste hingegen die SpVgg Greuther Fürth in der Relegation gegen den Hamburger SV. In zwei spannenden Spielen trennten sich die Kontrahenten 0:0 und 1:1. Somit bleibt der Bundesliga-Dino weiterhin das einzige Gründungsmitglied der Bundesliga, welches noch nie abgestiegen ist.

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